08.01.2019

wefox Österreich: Milan Veskovic und Karl Grandl neue Geschäftsführer

Werner Holzhauser zieht sich als Österreich-Chef des Schweizer InsureTech-Startups Wefox "auf eigenen Wunsch" zurück. Ihm folgen Milan Veskovic und Karl Grandl.
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wefox Österreich: Karl Grandl und Milan Veskovic
(c) wefox Österreich: Karl Grandl und Milan Veskovic

Mit großen Zielen hatte das 2015 gegründete Schweizer InsureTech-Startup Wefox (ehemals FinanceFox), das seinen Sitz mittlerweile in Berlin hat, 2017 in Österreich gestartet. 100.000 KundInnen wollte man im ersten Jahr erreichen. Rund 10.000 sind es damals geworden. Inzwischen zählt Wefox nach eigenen Angaben rund 250.000 KundInnen – allerdings im gesamten DACH-Raum. Österreich-Geschäftsführer Werner Holzhauser ließ sich bislang dennoch nicht entmutigen und machte weiter. Nun gab das Startup bekannt, dass er mit 1. Februar den Geschäftsführer-Sessel räumt.

+++ InsureTech in Österreich: “Noch keine fundamentalen Disruptionsansätze” +++

Milan Veskovic und Karl Grandl übernehmen

Übernehmen werden Milan Veskovic und Karl Grandl, die bereits seit Juni im Management der wefox Germany GmbH als Chief Sales Officer bzw. Chief Insurance Officer fungiert hatten. Veskovic ist Vertriebsmanager mit mehrjähriger internationaler Erfahrung in führenden Vertriebsfunktionen bei der Société Générale, zuvor bei der Generali Versicherung und der Signal Iduna Gruppe. Grandl war zuvor bei GetSafe und Swiss Life tätig. Er gilt aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Assekuranz als ausgewiesener Kenner der Branche. Außerdem war Grandl Dozent für Finanzmathematik, Statistik und Portfoliomanagement an der Schweizer Privatuniversität, EU Business School.

Holzhauser: “Wefox steht auf stabilen Beinen”

Holzhauser verlässt das Unternehmen nach Angeben des Startups “auf eigenen Wunsch”. “Es war eine unglaublich spannende Zeit, in der wir es geschafft haben Berührungsängste zwischen einem jungen Startup und der alteingesessenen Versicherungswirtschaft auf ein Minimum zu reduzieren. Wir haben großartige Kooperationen zwischen Old & New Economy ins Laufen gebracht. Auch die Kooperation mit ‘DIE Maklergruppe’ läuft hervorragend und wefox steht auf stabilen Beinen. Damit ist für mich auch genau jetzt ein guter Zeitpunkt, die operativen Geschäfte zu übergeben und wieder volle Konzentration darauf zu legen, mein eigenes Unternehmen Valued ASSET weiterzuentwickeln”, kommentiert der nunmehr ehemalige Geschäftsführer in einer Aussendung.

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CTO Sebastian Baron, CEO Simon Valverde, Co-Founderin Helene Herrmann (c) Twine

Künstliche Intelligenz vereinfacht uns das Leben in vielen Bereichen und könnte uns in mancher Hinsicht sogar ersetzen. Bald wird KI möglicherweise in der Lage sein, menschliche Emotionen zu erkennen und nachzuahmen. Doch kann KI auch zwischenmenschliche Beziehungen einschätzen und für uns sogar das „Perfect Match“ finden?

Dieser Herausforderung nimmt sich Gründer und CEO Simon Valverde mit seinem PsyTech-Startup Ascalon an. Zusammen mit Kommiliton:innen entwickelte er während des Studiums die App Twine, die auf einer Matching-AI basiert. Durch die Verbindung von Psychologie und KI soll Twine Menschen zusammenbringen, die wirklich gut zueinander passen. Im Interview mit brutkasten gibt Simon Valverde einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich hinter PsyTech verbergen.

Twine fokussiert sich auf Hobbys und Interessen

Die Entstehungsgeschichte von Twine begann in einem Studentenwohnheim in Salzburg, entstanden aus der Frustration, keine:n passende:n Partner:in für bestimmte Aktivitäten gefunden zu haben. Jede:r kennt das Problem: Man will ein Hobby oder Interesse teilen, aber im eigenen Umfeld findet sich niemand. Außerdem fiel dem Freundeskreis auf, dass Menschen generell immer weniger soziale Beziehungen eingehen würden.

Seit Oktober dieses Jahres kann das zehnköpfige Team aus Psychologie- und Data-Science-Studierenden oder -Absolvent:innen nun endlich sein Produkt präsentieren: Twine ist eine App, über die man durch gemeinsame Interessen und Freizeitaktivitäten neue Leute kennenlernen kann – „ohne Aufwand und mit der Gewissheit, dass man sich versteht“.

Hinter Twine steckt ein eineinhalb Jahre lang optimiertes Matching-AI-Modell. Sein Ziel war es, einen “Algorithmus zu entwickeln, der Leute zueinander bringt, die zueinander passen“, erklärt CEO Simon Valverde.

KI soll zwischenmenschliche Beziehungen verstehen

Das Besondere an Twine: Die Matches basieren auf psychologischen Erkenntnissen und werden mithilfe von KI ausgewählt. Das zugrunde liegende KI-Modell funktioniert wie folgt: Bei der Anmeldung beantwortet man einen Fragebogen, auf dessen Basis ein persönliches Charakterprofil erstellt wird. Dazu werden Informationen über die Persönlichkeit und Interessen der jeweiligen Person erhoben. Vor allem die Erwartungen und Bedürfnisse sind nach den Erkenntnissen der Sympathieforschung entscheidend für die zwischenmenschlichen Beziehungen. „Persönlichkeitsmerkmale müssen in Beziehungen gar nicht perfekt übereinstimmen,“ erklärt Valverde, der selbst Psychologie, Data Science und Wirtschaft in Salzburg studiert hat.

Die KI lernt kontinuierlich dazu: sie verarbeitet die Fragebögen sowie das Verhalten, die Interaktionen und das Feedback der Nutzer:innen, um immer besser zu erkennen, welche Eigenschaften und Erwartungen zusammenpassen. Bei einem Match erhält man einen individualisierten Text, der erklärt, warum die andere Person gut zu einem passt.

Das Twine-Team arbeitet aktuell an neuen Funktionen für die App. Zukünftig wird es möglich sein, eine ganze Gruppe für gemeinsame Aktivitäten zu finden oder die bestehende Freundesgruppe zu erweitern. Durch den Vergleich mit bestehenden Freundschaften soll die KI künftig noch besser verstehen, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.

Startup möchte mit psychologischem KI-Modell in B2B-Bereich

Twine verzeichnet bereits erste Erfolge: Seit dem Start am 1. Oktober zählt die Matching-App 300 aktive Nutzer:innen, vorwiegend aus der Boulder-Community in Salzburg.

Aktuell wird das Projekt noch aus eigenen Mitteln finanziert, doch das Team hofft auf Investoren, um die Matching-KI weiter zu verbessern. „Diese App ist jedoch nur ein erster Schritt, um Social-AI-Modelle in einem realen Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln,“ erklärt Valverde. Twine konzentriert sich derzeit vor allem auf den Customer-Proof und die Datensammlung, um das KI-Modell für den B2B-Bereich zu optimieren. Das langfristige Ziel sei es, einer KI das “soziale Judgement eines Psychologen” anzutrainieren. Diese Fähigkeit könne in vielen Bereichen Anwendung finden, etwa bei der Suche nach passenden Mitarbeiter:innen. Langfristig plant das Startup Ascalon, diese psychologischen KI-Modelle im B2B-Sektor zu monetarisieren.

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