18.06.2018

Wearable gegen “plötzlichen Kindstod”: Sticklett erreicht Kickstarter-Ziel in 9 Stunden

Das Kärtner Startup Sticklett Technologies hat bei seiner aktuellen Kickstarter-Kampagne innerhalb von neun Stunden das Finanzierungsziel erreicht. Nun soll die Produktion des Vital-Monitors "Mary" in den nächsten Wochen in Österreich starten.
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Sticklett
(C) Sticklett - Das Sticklett-Team (v.l.n.r) Michaela Schicho, Thomas Gregorn, Lukas Brunbauer, Thomas Kozlowski, Markus Schicho.

Die Klagenfurter Firma Sticklett hat als Modelabel begonnen und für Kinder Fashion auf den Markt gebracht. Im Juni 2016 hat man den Fokus auf E-Health gelegt und “Mary” erfunden. Die Applikation kann auf Unterwäsche von Kindern und Babys angebracht werden. Dort erfasst sie Vitalwerte der Kleinen und schickt Daten per App an die Eltern. Nun wurde auf Kickstarter das Minimalziel von 15.000 Euro übertroffen. Die Produktion soll in den nächsten Wochen starten.

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Sticklett: “Ein Gefühl des Schutzes”

Bei “Mary” handelt es sich um eine Applikation in Form eines Marienkäfers, die auf Kinderkleidung angebracht wird und sowohl Eltern als auch Kinder unterstützen soll. Gründerin Michaela Schicho spricht aus Erfahrung, wie sie im Gespräch mit dem Brutkasten erklärt, denn ihr Kind hatte Angst vor dem Fiebermessen. Marienkäfer “Mary” soll eher einen sanften Ansatz darstellen “und dem Kind auch ein Gefühl des Schutzes geben”, sagt Schicho.

Gefahr des Kindstods senken

Der Vital-Monitor wurde drei Jahre lang gemeinsam mit Medizinern entwickelt und fokussiert auf Atmung, Körpertemperatur und Schlafverhalten der Kinder. “Es geht darum, dass man merkt, wenn etwa bei Babys die Atmung aussetzt und auch darum, die Gefahr des plötzlichen Kindstod zu senken,” so Schicho weiter.

Sticklett
(c) Sticklett – Mit dem Marienkäfer-Wearable “Mary” möchte Sticklett Eltern den digitalen Überblick der Gesundheit ihrer Kinder ermöglichen.

Neue Versionen in Planung

Die Sorge, dass  bei Kindern, die im Kindergarten etwa fangen spielen, erhöhte Herzfrequenzen angezeigt werden und so Eltern in Panik versetzen, entkräftet die Sticklett-CEO, indem sie ihre “Use-Cases” nennt. Das Wearable sei für Kinder von 0 bis zehn Jahre gedacht und soll spezifisch kein Kontrollmittel für überbesorgte “Helikopter-Eltern” sein, sondern für die Kleinsten und chronisch kranke Kinder, wie es heißt. “Bei der aktuellen Version geht es um die Nacht oder Krankheitsepisoden. Für Babys nach der Geburt, um die Atmung und Temperatur im Blick zu haben”, erklärt Schicho. “Bei älteren Kindern ist ‘Mary’ bei zu großen Mandeln oder Polypen einsetzbar”. Schicho erwähnt, dass man sich aktuell in Gesprächen darüber befindet, eine Version für autistische oder an Diabetes-erkrankte Kinder zu testen.

Promo-Video von Sticklett

Join Mary – the smart vital monitor – Live on Kickstarter now!

Our smart MARY is live on Kickstart. You can fund her now! https://www.kickstarter.com/projects/648421647/mary-the-smart-vital-monitor-for-kids?ref=7zhimnWho is MARY?MARY is a smart little high-tech ladybird which was designed for parents and for children. It contains high-end sensors that are able to track:body-temperaturebreathing body-movementThis data can be accessed through a smart phone app (for Android and IOS) and if wanted an alarm can be set on, when anything abnormal happens.It is not the intention to surveil your children but moreover to help them express how they feel.With MARY you can be informed about the vital state of your kids. MARY enables the longtime measuring of vital signs, which has never been easy before.Why would you need MARY? As a parent you always want the best for your little ones. With MARY you obtain a smart little friend which helps you to take perfect care of those you love the most, especially during difficult times. Be informed about the wellbeing of your children whenever you want; if they fall ill, suffer of chronic disease or it would simply make you feel more comfortable to know about their breathing, temperature and body-movement.Fund her now: https://www.kickstarter.com/projects/648421647/mary-the-smart-vital-monitor-for-kids?ref=7zhimn

Gepostet von Sticklett am Dienstag, 12. Juni 2018

Produktion fix in Österreich

Nach dem Erreichen des Kickstarter-Ziels in knapp neun Stunden möchte man zeitnah die erste Serie der Applikation produzieren. Dazu gibt es in den nächsten Wochen Gespräche mit Produktionspartnern. “Fest steht aber, dass wir in Österreich produzieren werden”, erklärt die Founderin. Die Auslieferung des Produkts plant Sticklett kurz vor Weihnachten; die Kickstarter-Kollektion wird es für Supporter bereits ab August geben. Die Marketing-Strategie involviert, so Schicho, Ärzte, Händler und Social-Media. Aktuell gibt es rund 100 Vorbestellungen für “Mary”. Eine Beteiligung an der Kickstarter Kampagne ist noch möglich. Sie läuft bis 27. Juli.


Link zum Health-Monitor

⇒ Zur Kickstarter-Kampagne

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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