08.06.2017

Wasser aus der Kugel statt Plastik im Meer

„Think outside the Bottle“ ist das Motto von Skipping Rocks Lab. Das Startup hat ein Produkt entwickelt, mit dem der Plastikmüll in den Weltmeeren reduziert werden soll.
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(c) ead72 - fotolia.com: Plastikmüll auch an Stränden.

Mitten im Nordpazifik befindet sich eine Insel – ohne weißen Sand, ohne Palmen und Kokosnüsse. Eine Insel, die ausschließlich aus Müll besteht. Menschen gibt es dort keine, obwohl die Insel flächenmäßig größer sein soll als der US-Bundesstaat Texas. „The Great Pacific Garbage Patch“ ist das Ergebnis von etwa acht Millionen Tonnen Plastik, die pro Jahr in den Ozeanen landen. Diese Verschmutzung hat drastische Folgen für Flora und Fauna.

Gefährdung von Mensch und Tier

Der im Meer treibende Plastikmüll wird durch Wellenbewegungen und UV-Licht in Mikroteilchen zersetzt. Diese werden von zahlreichen Meeresbewohnern statt oder mit ihrer üblichen Nahrung verzehrt. Mehr als 100 Tierarten sollen daher aktuell vom Aussterben bedroht sein.
In weiterer Folge wird auch der Mensch von giftigen Chemikalien wie DDT und polychlorierten Biphenylen geschädigt,wenn diese Stoffe in der Nahrungskette aufsteigen.

Auch auf die Wirtschaft wirkt sich die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere aus. Tourismus, Fischfang, Transport und andere Wirtschaftssektoren leiden unter der Umweltverschmutzung. Laut den Vereinten Nationen verursacht die Meeresverschmutzung jährlich einen wirtschaftlichen Schaden von 13 Milliarden US-Dollar.

Redaktionstipps

Wasser aus der Kugel

Seit 2014 arbeitet das britische Startup Skipping Rocks Lab an einer Lösung, um den weltweit anfallenden Plastikmüll zu reduzieren. „Ooho
Water“ heißt die Erfindung, die in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen sorgte. Das Konzept: Statt in Plastik wird Trinkwasser in einer durchsichtigen Membran aus Braunalgen und Kalziumchlorid verpackt. Die Kugeln können entweder aufgestochen oder als Ganzes in den Mund genommen und dort aufgebissen werden. Das Behältnis ist also rückstandslos abbaubar beziehungsweise aufessbar. „Wir wollen das Problem der Kunststoffabfälle lösen und den Klimawandel reduzieren“, sagt der Gründer Rodrigo García Gonzales, der das Produkt mit zwei weiteren Industriedesign-Studenten entwickelte.

Aus der Küche

Die Idee stammt aus dem Food-Bereich. Dort wird das Verfahren bereits bei der Erzeugung von Bubble Tea oder künstlichem Kaviar angewendet. Um eine Maschine für die Massenproduktion von „Ooho Water“ zu bauen, hat das Skipping Rocks Lab eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Lange vor Ablauf wurde das Funding-Ziel von 400.000 Pfund erreicht und sogar verdoppelt. Schon bald sollen die
trinkbaren Kugeln auf Festivals und bei Sportveranstaltungen erhältlich sein. Doch es besteht noch Verbesserungsbedarf: Nachdem Bedenken laut wurden, musste das Team aus hygienischen Gründen eine zusätzliche äußere Membran ergänzen, die vor dem Trinken entfernt werden kann und laut Herstellern innerhalb von vier bis sechs Wochen verrottet.

Weiterer Handlungsbedarf

Kritiker der Erfindung meinen dennoch, es handle sich im Vergleich zur Füllmenge um ein viel zu hohes Verpackungsaufkommen. In einer Kugel befindet sich in etwa so viel Wasser, wie man bei einem Schluck aus einer normalen Plastikflasche in den Mund bekommt. Außerdem soll das Wasser innerhalb der Membran nur wenige Tage haltbar und die Kugeln zu fragil für normale Transportwege sein. Für den Verkauf wären die Kugeln daher nicht geeignet, meinen die Gegner. Das Team von Skipping Rocks Lab arbeitet mit dem überschüssigen Kapital aus der Crowdfunding- Kampagne nun an der Weiterentwicklung seines Produkts.

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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