13.11.2017

Was wir in den ersten Stunden nach dem Launch unseres Chatbots gelernt haben

Heute morgen hat der Brutkasten einen eigenen Chatbot auf Facebook Messenger gelauncht. Nur wenige Stunden sind seitdem vergangen, gelernt haben wir aber schon einiges. Hier nun unsere drei Key-Learnings- unmittelbar nach dem Launch.
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(c) Theresa Sophie Breitsching/canva: Seit heute hat der Brutkasten einen eigenen Chatbot auf Facebook Messenger.

Als Brutkasten-Gründer Dejan Jovicevic und ich erstmals über einen Chatbot für Brutkasten gesprochen haben, haben wir zunächst die Vor- und Nachteile abgewogen. Gerade für ein Medienunternehmen wie der Brutkasten eines ist, bietet sich ein Bot an. Ein direkter Kanal für die Community, der einerseits als Nachrichtenlieferant dienen kann, aber andererseits ein direktes Service-Tool für die User darstellt. Heutzutage ist es für Unternehmen aller Branchen unglaublich wichtig erreichbar zu sein. Die Social Media-Ära macht es nicht nur möglich, sondern verlangt es sogar dem Unternehmen ab. Dazu soll man den User auf einer persönlichen Ebene ansprechen- das ist auch vor allem mit einem Chatbot möglich. (Nein, kein Widerspruch!)

Unternehmen müssen für ihre Kunden erreichbar sein. Die Social Media-Ära macht es nicht nur möglich, sondern verlangt es sogar. Ein Chatbot in der Schnittstelle zum User kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Sind Chatbots massentauglich?

Etwas, das wir ebenfalls diskutieren mussten, ist die Frage, ob Chatbots von einer breiten Masse überhaupt bereits akzeptiert und angenommen werden. Inzwischen gibt es eine große Anzahl von Studien, die sich recht einfach in zwei Gruppen teilen lassen: Jene, die Chatbots befürworten und zum Schluss kommen, dass jede x-te Person bereits mit einem Chatbot interagiert hat und die “künstlichen Helferleins” akzeptiert. Und dann jene Gruppe, die das Thema Chatbots als bloßen Hype abtut und davon ausgeht, dass über x Prozent noch nie von einem Chatbot gehört oder mit einem solchen interagiert haben.

Digitale Vordenker als Zielgruppe

Screenshot von Bot Konversation

An dieser Stelle muss man die Zielgruppe des Brutkasten in den Fokus rücken. Ein Medienunternehmen, das digital-affine Vordenker und Entrepreneure anzieht. Menschen, die sich bewusst mit Innovation auseinander setzen und die digitale Welt in ihren Alltag integriert haben. Menschen, die sich nicht an den Brutkasten wenden, um übers Wetter zu lesen (obwohl man den Chatbot nach dem Wetter fragen kann- er gibt dann eine lustige Antwort, wie im Screenshot links), sondern, um Technologie-relevante Nachrichten zu konsumieren. Diese Menschen möchten beim Thema Startups up2date bleiben. Es sind User, die ein ehrliches Interesse an den Inhalten des Brutkasten haben- und die dementsprechend besonders von einem Chatbot profitieren können.

Breaking News bis Startup-Jobs

Der Brutkasten Chatbot hat einen klaren Fokus: Den Leser dort zu servicieren, wo er sich aufhält- nämlich in seinem “digitalen zu Hause”, direkt im Facebook Messenger. Als Brutkasten-Chatbot-User hat man daher die Möglichkeit, Abos abzuschließen: Ob Breaking News, Tageszusammenfassungen der Startup-Meldungen oder Artikel zu jenen Themen, die einen am meisten interessieren. Das Abo Management wurde beim Bot-Design besondern einfach abgebildet. Der Bot bietet allerdings auch weitere Service-Leistungen, wie die Rubrik Startup-Jobs, in der offene Stellenausschreibungen angezeigt werden, Startup-Events, also eine Auflistung aktueller Veranstaltungen oder die Artikelsuche.

Der User im Fokus: Der Brutkaste-Chatbot soll den User dort abholen, wo er sich aufhält- in seinem “digitalen zu Hause”, direkt im Facebook Messenger.

Künstliche Intelligenz? Wohl eher “Assistenz”!

Auch wenn einige Chatbots mit dem Begriff “Künstliche Intelligenz” beworben werden, muss man dem User gegenüber ehrlich bleiben. Gerade als Startup-Portal, das auch eine gewisse Verantwortung für die Community trägt, muss man bei solchen Begriffen und Definitionen sehr vorsichtig sein. Soweit sind die Bots nämlich noch nicht. Darum bezeichnen wir den Brutkasten Chatbot auch ganz bewusst als “Künstliche Assistenz”.

Künstliche Intelligenz? Soweit sind die meisten Chatbots auch außerhalb von Labs noch lange nicht! Wir bezeichnen unseren Chatbot auch ganz bewusst als “Künstliche Assistenz”.

Dieser Text ist kein Clickbait

Aber jetzt. Keine Angst, Du bist auf kein Click-Bait hereingefallen… 😉 Nachfolgend nun jene versprochenen drei Learnings, die wir nach dem Launch des Brutkasten Chatbots auf Facebook Messenger teilen können.

Die drei ersten Learnings

  1. Nach dem Launch ist vor dem Launch: Ob beim Launch einer App oder bei einem Chatbot- der spannendste Moment ist jener, wenn das Produkt “live” geht. Sollte etwas schief gehen, muss man auch damit rechnen, dass man die ersten User verliert. Umso wichtiger ist es, Anpassungen, die man ohne großen Aufwand implementieren kann, gleich umzusetzen. Bei uns war dies etwa ein Konversationsstrang, der den User nicht im Chatbot-Universum gehalten hat. Und ist die Konversation erst unterbrochen, ist es umso schwieriger, den Nutzer wieder zurück zu holen.
  2. Persönlicher Kontakt notwendig: Es gibt Fragestellungen, auf die kann ein Chatbot nicht antworten. Und wenn er es versucht, scheitert er kläglich. Wenn der User in diesem Moment das “Botiversum” nicht verlassen kann, wird er verärgert. Manchmal will man eben das Unternehmen direkt kontaktieren. Umso wichtiger ist es bei der Entwicklung eines Chatbots, dem Nutzer ebendiese Möglichkeit auch einzuräumen. Das hat sich heute nur bestätigt!
  3. Was darf ich dem Bot schreiben? Eine jener Funktionen, die heute am meisten genutzt wurde, war die Option “Bot FAQ”. Der Bot schickt dem User – sofern gewünscht – eine Liste von so genannten “Shortcuts”. Denn manchmal versteht ein Chatbot nicht, was der User von ihm möchte. Daher gibt man dem User – und dem Bot – mit den anleitungsähnlichen “Bot FAQs” die Möglichkeit einander zu verstehen. Eine Art Bot-Wörterbuch quasi, das sich heute bewährt hat.

Die Verfasserin des Artikels ist Theresa Sophie Breitsching. Sie hat den Brutkasten Chatbot für Facebook Messenger und den Brutkasten Alexa Skill designt und entwickelt. 

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Die brutkasten-Community hat abgestimmt. Das Voting zum Innovator of the Year 2024 ist somit offiziell geschlagen und die Sieger:innen stehen fest. Von Anfang Dezember bis einschließlich 10. Jänner konnten Leser:innen in den insgesamt drei Kategorien Startups, Scaleups und Corporate Innovation ihre Favorit:innen wählen. Jede:r User:in hatte eine Stimme und es konnte einmal pro Tag und Kategorie abgestimmt werden. Pro Kategorie gab es zehn Nominierte, die zuvor aufgrund ihrer Innovationskraft von der brutkasten-Redaktion ausgewählt wurden. Auch in diesem Jahr gab es ein äußerst knappes Rennen, um den ersten Platz in Hier ein Überblick über die Sieger:innen der einzelnen Kategorien:


  • Startups: Michael Kowatschew | Heizma
  • Scaleups: Michael Hurnaus | Tractive
  • Corporate Innovation: Karin Dietachmayr | Energie AG

Der “Innovator of the Year“ erhält ein brutkasten Medienvolumen in Höhe von 4.100 Euro. Nachdem das Voting nun offiziell beendet ist, möchten wir euch hiermit nochmals die einzelnen Sieger:innen der drei Kategorien vorstellen, die 2024 mit ihrer besonderen Innovationskraft aufgefallen sind.

Sieger “Startups”: Michael Kowatschew | Heizma

Michael Kowatschew | (c) LinkedIn/Profil

Den ersten Platz in der Kategorie “Startups” konnte Michael Kowatschew für sich entscheiden. Als CEO und Co-Founder des Wärmepumpen-Startup Heizma erzielte er gemeinsam mit seinem Team im vergangenen Jahr Aufträge in Höhe von über zehn Millionen Euro – und das, obwohl das Unternehmen erst im Frühjahr 2024 an den Start ging. Heizma bietet ihren Kund:innen einen möglichst einfachen und schnellen Zugang zu Wärmepumpen-Systemen inklusive Förderabwicklung komplett aus einer Hand. Pläne für eine Erweiterung auf den PV-Bereich liegen bereits am Tisch.

Platz zwei in der Kategorie Startups ging an Sabine Niedermüller und Simone Mérey vom Pflege-Startup Heldyn. Platz drei teilen sich hingegen stimmengleich Anna Abermann vom Wiener Getränke Startup Pona Wonderful Drinks und Patrik Aspermair von NOSI.

Sieger “Scaleups”: Michael Hurnaus | Tractive

Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
Michael Hurnaus | (c) Tractive

Sehr eindeutig fiel das Ergebnis in der Kategorie “Scaleups” aus, die Michael Hurnhaus vom oberösterreichische Scaleup Tractive gewonnen hat. Das auf Haustier-Tracking spezialisierte Unternehmen erreichte im November 2024 einen großen Meilenstein: Über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen). Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Bereits 2023 konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kund:innen überholen.

Auf Platz zwei landete Dieter Grebner vom oberösterreichischen SpaceTech Peak Technology. Platz drei konnte Bianca Busetti von Journi für sich entscheiden.

Siegerin “Corporate Innovation”: Karin Dietachmayr | Energie AG

Karin Dietachmayr | (c) LinkedIn / Profil

In der Kategorie “Corporate Innovation” ging es dieses Jahr besonders knapp zu. Schlussendlich konnte sich Karin Dietachmayr von der oberösterreichischen Energie AG durchsetzen. Dietachmayr ist seit knapp 25 Jahren bei der Energie AG tätig, davon 20 Jahre als Strategie- und Organisationsentwicklerin. Seit 2019 leitet sie gemeinsam mit Christian Stein die Wertstatt 8, die Innovationsgesellschaft der Energie AG für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und seit Oktober 2023 die neu geschaffene Holdingeinheit “Konzern-Innovation” der Energie AG Oberösterreich. In dieser Rolle ist sie für den Aufbau eines konzernweiten Innovationsmanagements verantwortlich, das als Informationsdrehscheibe fungiert und die verschiedenen Bereiche des Unternehmens bei Innovationsfragen unterstützt. Im Feber 2024 fand die erste Innovation Challenge der Energie AG OÖ statt.

Mit nur wenigen Stimmen Unterschied landete Franz Zöchbauer von VERBUND X Ventures auf Platz zwei, dicht gefolgt von Thomas Greiner von der Asfinag auf Platz drei.

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