18.07.2023

Von 3,5 auf 30 Millionen Euro Umsatz – Löwenanteil-Founder Thomas Kley erklärt wie

Interview. Löwenanteil-Founder Thomas Kley möchte skalieren und den Umsatz seines Food-Startups auf 30 Millionen Euro steigern. Welche Strategie er und sein Co-Founder Robin Redelfs verfolgen, beschreibt er im brutkasten-Gespräch.
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(c) Löwenanteil - Löwenanteil-Gründer Thomas Kley im Interview.

Löwenanteil-Gründer Thomas Kley und Robin Redelfs agieren rein über das D2C-Business im E-Commerce, mit 20 Mitarbeiter:innen und einer Fokussierung auf Digital Marketing. Aktuell nehmen sie zurzeit eine Umsatzskalierung von 3,5 Mio. Euro (2021) auf 30 Mio. Euro vor. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres konnten sie sechs Mio. Euro bei profitablem Ergebnis generieren. Mit welchen Hacks diese Skalierung möglich ist und welche Strategien sie für die Zukunft planen, verrät Kley im brutkasten-Gespräch.

Das Startup aus Oldenburg, Deutschland, produziert vegane Bio-Eintöpfe, die bis zu zwölf Monaten haltbar sind. Damit wollen sie zeigen, dass auch Fertiggerichte durchaus gesund sein können.


brutkasten: Wie kam es zur Entscheidung zu skalieren? Warum jetzt?

Thomas Kley: Skalierung war bei uns immer der Plan. Wichtig war es uns aber, auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, damit alle internen Prozesse auch auf Wachstum vorbereitet und ausgelegt sind. Im Laufe des letzten Jahres hat sich immer mehr herauskristallisiert, dass die Skalierung eine plausible Lösung für uns ist, und dass unsere Strukturen stark genug dafür sind. Wie schnell es dann letztlich ging, hat auch uns selbst ein wenig überrascht.

Allein im ersten Quartal konntet ihr 6,5 Mio. Euro Umsatz generieren: Wie?

Wir nutzen unsere Peak-Season im Januar immer aus, um auf ein neues Growth-Level zu kommen und haben da auch viel Spielraum, genügend PS auf unsere Marketing-Straßen zu bringen, um den Grundstein für ein erfolgreiches Jahr zu legen. Dies ist uns in diesem Jahr besonders gut gelungen.

Welche Schritte habt ihr konkret gesetzt?

Die Skalierung haben wir bei Löwenanteil vor allem über unsere stärksten Kanäle angetrieben. Wir haben einiges an Kapital in Social Ads via Meta und YouTube sowie in das Influencer- und E-Mail-Marketing gesteckt. Und es hat sich ausgezahlt. Dank unserer zuverlässigen Partner konnten wir unsere Produktion deutlich ausdehnen und wesentlich größere Kapazitäten schaffen, um die gesteigerte Nachfrage zu bedienen.

In diesem Sinne, wie sah die Pre-Phase der Vorbereitung aus?

Eine intensive Kommunikation mit unserer Produktion war essentiell: Sind alle Kapazitäten auf deren Seite auf Wachstum ausreichend vorbereitet? Darüber hinaus haben wir viel Zeit in die Content-Produktion für unsere Marketing-Kanäle investiert. Einen weiteren entscheidenden Punkt, die Finanzierung, konnten wir bereits Mitte 2022 sichern, wodurch alle anderen Prozesse erst ins Laufen kamen.

Rückblickend, welche Faktoren waren dabei für euch am wichtigsten, um auf das Ziel (von 30 Mio. Euro) zu kommen?

Das Produkt muss immer im Fokus stehen und darf bei all den Strategie- und Marketing-Optimierungen nicht in den Hintergrund geraten. Wir arbeiten permanent daran, neue Rezepturen zu entwickeln, die Qualität unserer Eintöpfe immer weiter zu steigern und unser Kund:innenfeedback umzusetzen. Gerade das Timing und eine saubere Exekution sind uns beim Launch neuer Produkte wichtig. Ansonsten sind wir sehr zuversichtlich, unser Ziel zu erreichen.

Abschließend, wie sieht eure Zukunft aus und welche künftige Strategie verfolgt ihr mit Löwenanteil?

Seit 2023 sind wir auch in der Schweiz sehr aktiv. Wir streben danach, uns als Marktführer für Bio-Convenience-Food im E-Commerce zu etablieren. Und das im gesamten DACH-Raum. Nächstes Jahr sollen dann noch weitere EU-Länder folgen. Außerdem werden wir unser Sortiment horizontal wie vertikal vergrößern und mit neuen Kategorien und Ansätzen daran arbeiten, gesunde Ernährung für unsere Kund:innen zum Kinderspiel zu machen.

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Ana Simic gründet Beratungsunternehmen Propeller (c) Ana Simic

In der österreichischen KI-Szene ist der Name Ana Simic nicht mehr wegzudenken. Ihre berufliche Expertise sammelte sie über mehrere Jahre hinweg bei Henkel, bwin und A1. Bis zum Ende des vergangenen Jahres leitete Simic die Wiener Digitalagentur Engage (brutkasten berichtete).

Mit Anfang 2025 verkündete Simic die Neugründung ihres Beratungsunternehmens Propeller-AI Consultancy, mit welchem sie sich auf das persönliche KI- und Digitalisierungs-Coaching auf Führungsebene spezialisiert. Brutkasten hat exklusiv mit Ana Simic über ihr Unternehmen und über ihren Schritt in die Selbstständigkeit gesprochen.

Ana Simic: “Innovationsgen war immer dabei”

Wenn Ana Simic ihre berufliche Laufbahn Revue passiert, sieht sie sich einerseits in einer klassischen Rolle. Anderseits erkennt sie jedoch ihre Entwicklung hin zur selbstständigen Unternehmerin: “Ich war über 20 Jahre lang ein klassisches Corporate-Kind. Heute erkenne ich aber, dass ich unternehmerisch immer out of the box denken wollte. Ich habe viele Initiativen gestartet, die immer ein bisschen außerhalb des Spielradius waren”, erzählt die heutige Unternehmerin.

Dabei erwähnt Simic Projekte, die sie dank ihrer starken Eigeninitiativen umsetzen konnte, wie beispielsweise das A1-Frauen-Netzwerk. Mit dem Thema der selbstständigen Unternehmensgründung setzte sie sich erst im vergangenen Jahr intensiv auseinander. Simic sagt: “Ich war die letzten drei Jahre in der Daten- und KI-Beratung unterwegs. Und dann habe ich zwei Beratungsunternehmen geleitet, die mir zeigten, was es bedeutet, ein Unternehmen zu führen.”

Für Simic fiel die Entscheidung zur Selbstständigkeit in ihrer Zeit bei Engage. Für ihre Leidenschaft der AI-Themen, dem Enablement der Führungskräfte und für die eigentliche Strategiearbeit brauchte sie mehr Raum. Auf einen Gedanken folgte der nächste und mit dem Potenzial der KI, wagte Simic den Schritt ins selbstständige Unternehmertum. “Es war eine bewusste Entscheidung, wie ich leben und arbeiten will. Ich glaube, dass ich mir das vor drei, vier, fünf, Jahren nicht getraut hätte, weil die technischen Möglichkeiten noch nicht da waren. Vielleicht hilft mir die KI heute sogar dabei, dass ich das erste Ein-Personen-Unicorn werde”, scherzt Simic.

“Ein Propeller hebt ab”

Den Namen Propeller hat Simic gewählt, weil: “Ein Propeller hebt ab. Ich glaube, dass auch die KI mit uns Menschen abhebt und die Innovation vorantreiben kann. Das ist doch eine sehr schöne Metapher.”

Die Idee hinter Propeller sieht sie in den mittlerweile bewährten KI-Tools. Denn diese können nur durch persönliches Coaching und Strategiearbeit zielgerichtet unterstützen, damit ein KI-Erfolg auch möglich wird. Durch ihre jahrelange Expertise konnte Simic oft beobachten, wie schwer der eigentliche Sprung von einer Idee in die tatsächliche Umsetzung ist. Und wie schwer der Sprung der tatsächlichen Umsetzung in die eigentliche Skalierung ist.

Simic sagt: “Rund 80 Prozent der KI-Projekte skalieren nicht. Der Grund liegt im Leadership, weil man mit wahnsinnig viel Ungewissheit konfrontiert ist und dadurch das Thema delegiert. Die KI verändert die Art, wie wir arbeiten grundlegend, das kann man nicht delegieren. Hier muss sich Leadership mehr engagieren, dann kann man dieses Thema rational lösen. Einerseits eine Strategie-Umsetzung beauftragen, andererseits auch emotional an die Sache gehen.”

KI braucht Emotionen

Mit Propeller möchte Simic eine Lücke schließen. Sie bezweifelt, dass rationale Tools alleine in Zukunft ausreichen. Sie verlässt sich auf ihre jahrelange Erfahrung als Coach: “Ich habe mit einem C-Level-Manager eines Industrieunternehmens mehrere Stunden im Einzelcoaching verbracht. Dabei habe ich gesehen, wie diese Person, die sich dann mit dem Thema emotional, Hands-on und mit einem persönlich zugeschnittenen Zugang auseinandergesetzt hat, aufgeblüht ist.”

Bei einem Überangebot an KI im Business-Umfeld fehlte es Simic bisher am persönlichen, ehrlichen Zugang. “Ich helfe dir als Mensch, als Führungskraft, die notwendigen Schritte zu machen, damit du dein Unternehmen nach vorne bringst, ohne dass ich jetzt versuche, dir ein technisches Projekt zu verkaufen”, sagt Simic und betont dabei, die Abkopplung vom Coaching mit eigentlichem Verkaufshintergrund.

Propeller: Raum für Ideen

In der Selbstständigkeit sieht Simic nun vor allem Freiheit für ihre Ideen, welche sie in den nächsten Jahren realisieren kann. “Ich habe alle drei Tage eine neue Idee. Jetzt habe ich da die Plattform für mich. Es gibt niemanden, dem ich das rechtfertigen muss”, sagt Simic über die Selbstständigkeit.

Sie sieht mit Propeller eine Plattform, in der sie neue Businessmodelle ausprobieren kann. Ihr Netzwerk und ihren Kundenstamm behält die KI-Expertin, was den Vorteil hat, sich die kritische Frage der Finanzierung gar nicht stellen zu müssen.

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