30.03.2020

2 Minuten 2 Millionen Folge 9: Der Favorit der Woche

Im Gastkommentar erklärt Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Wien, warum „Vomito“ sein Favorit für die neunte Folge der aktuellen Staffel von „2 Minuten 2 Millionen“ ist.
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Der 2 Minuten 2 Milllonen Kandidaten Vomito im Einsatz.
(c) Vomito

Ein kleines Malheur ist schnell passiert: Urin, Erbrochenes und andere unangenehm riechende Flüssigkeiten landen leider manchmal auch genau dort, wo sie nicht hingehören – am Teppich, im Auto oder am Küchenfußboden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sei es, weil ein Haustier zu spät Gassi geführt oder etwas unabsichtlich verschüttet wurde. Viele Menschen wären froh, wenn sie im Fall der Fälle ein Produkt zur Hand hätten, das hilft, diese penetranten Gerüche schnell wieder zu beseitigen. Mein “Favorit der Woche” für die kommende Sendung am 31. März 2020 heißt daher diesmal Vomito. Es handelt sich dabei um ein als ungiftig angepriesenes Bindemittel zur Entfernung von eben solchen übel riechenden Flüssigkeiten. Hinter dem Produkt steht das Linzer Startup Bluniva.

+++Alle bisherigen Favoriten von Martin Puaschitz+++

Im Vergleich zu herkömmlichen Reinigungsmitteln sorgen absorbierende Eigenschaften des Pulvers dafür, dass Bakterien und Viren stärker eingedämmt werden. Zudem soll ein frischer Eigenduft der Ausbreitung unangenehmer Gerüche entgegenwirken. Die Anwendung klingt recht einfach: Das blaue Pulver wird sparsam auf die zu entfernende Flüssigkeit aufgestreut, bis diese völlig bedeckt ist. Dann wartet man ein paar Minuten, bis die Flüssigkeit gebunden ist und man den Problemfall mit einer Schaufel vom Boden abheben und im Hausmüll entsorgen kann. Ist das Malheur auf einem Teppichboden passiert, ist auch ein Absaugen möglich. Der Preis für eine Dose zu je 500 Milliliter liegt im Online-Shop bei 11,95 Euro, wobei ab der dritten Dose der Versand in Österreich gratis ist.

Zu hoher Preis für Öffis und Spitäler?

Die potenziellen Einsatzgebiete sind bei genauerer Überlegung größer als man auf den ersten Blick meinen könnte. Man denke nur an Beförderungsunternehmen (Reisebus, Taxi, Flugzeug…), Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen, Gaststätten und natürlich auch an Privathaushalte.  Ob sich Gesundheitseinrichtungen und andere potenzielle Großabnehmer dieses Produkt in größeren Mengen leisten können und auch leisten wollen, bleibt fraglich. Falls doch, dürften sie wohl einen spürbaren Mengenrabatt einfordern, was durch das größere Absatzpotenzial aber wieder wettgemacht werden dürfte. Zudem geht eine größere Produktionsmenge in der Regel einher mit sinkenden Produktionskosten je Einheit.

“2 Minuten 2 Millionen”-Kandidat Vomito auch bei Amazon erhältlich

Auf Amazon wurde Vomito bislang acht Mal bewertet, wobei jedes Mal einheitlich fünf Sterne vergeben wurden. Derartige Rezessionen sollte man immer mit einer gewissen Skepsis betrachten, zumal acht Bewertungen noch zu wenig Aussagekraft besitzen.

+++2 Minuten 2 Millionen: Kandidaten, Hintergründe und Live Stream+++

Laut Website von Bluniva wurde das Produkt zusammen mit einem zweiten Unternehmen entwickelt, das im Eigentum von einem der Gründer steht. Daher stellt sich natürlich auch die Frage, welche Anteile an die Investoren abgegeben werden sollen. Auch die finanziellen Wunschvorstellungen der Gründer und ihr Präsentationsgeschick in der Sendung sind noch offene Fragen. Das Produkt selbst, klingt für mich alles in allem aber recht vielversprechend und ich drücke den Gründern wie immer die Daumen.


Anmerkung der Redaktion: Die in diesem Gastkommentar dargelegte Meinung spiegelt nicht zwingend die Meinung der brutkasten-Redaktion wider.


Über den Autor

Martin Puaschitz
(c) Fotostudio Weinwurm

Mag. Martin Puaschitz ist Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Wienwww.ubit.at/wien

 

 

 

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GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl | (c) GemeinsamErleben

200 Millionen Seitenaufrufe pro Monat, mehr als 1.000 Neuregistrierungen pro Tag, 20.000 monatlich organisierte Aktivitäten und nun insgesamt mehr als eine Million Mitglieder – diese Zahlen veröffentlichte das 2019 gegründete Wiener Scaleup Synexit nun über seine Freizeit- und Sport-Plattform GemeinsamErleben.

“Kampf gegen die Einsamkeit” im Zentrum

Über die Plattform werden in 70 “Themen-Communities” gemeinsame Aktivitäten organisiert, wobei die Teilnehmer:innen sich dazu nicht vorher kennen müssen. In der Kommunikation von GemeinsamErleben ist klar: Im Zentrum steht der “Kampf gegen die Einsamkeit”. Damit schaffe man auch gesellschaftlichen Mehrwert. Und das Angebot sei gerade in den anstehenden Feiertagen wichtig. “Niemand sollte die Festtage alleine verbringen müssen”, wird CEO Alexander Lendl in einer Aussendung zitiert. “Es ist an der Zeit, das Thema Einsamkeit zu enttabuisieren und offen darüber zu sprechen.”

Übernahme des größten Mitbewerbers im DACH-Raum 2021

Das Konzept scheint – folgt man den Zahlen – aufzugehen. Man zeige, “dass auch Startups im Bereich des sozialen Miteinanders skalieren können”, heißt es vom Unternehmen. Synexit hat 2021 den größten deutschen Mitbewerber Spontacts vom Medienkonzern ProSiebenSat.1 für einen nicht genannten Betrag übernommen – brutkasten berichtete und Lendl war damals in Video-Talk zu Gast.

GemeinsamErleben “stellt Weichen” für weitere Internationalisierung

Seitdem baute GemeinsamErleben seine Kund:innenbasis im DACH-Raum deutlich aus – die Zahl der monatlichen Neuregistrierungen habe sich in der Zeit um mehr als 1.000 Prozent gesteigert, heißt es vom Scaleup. Mittlerweile würde man auch bereits “die Weichen für eine Internationalisierung in neue Sprachregionen” über den DACH-Raum hinaus stellen. Zudem stehe ein großes Plattform-Update bevor.

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