10.05.2022

ViennaUP’22: Startup-Festival erwartet Besucher:innen aus 40 Ländern bei über 60 Events

Das internationale Startup-Festival ViennaUP‘22 wird in Wien vom 27. Mai bis 3. Juni über die Bühne gehen. Am Dienstag wurden im Wiener Rathaus die ersten Programm-Highlights präsentiert.
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ViennaUP'22
(c) Wirtschaftsagentur Wien / David Bohmann

Die ViennaUP’22 steht in den Startlöchern. In zweieinhalb Wochen wird am 27. Mai das achttägige Programm starten, das ein österreichisches und internationales Publikum aus Startups, Organisationen, Tech-Enthusiast:innen und Investor:innen ansprechen soll. Am Dienstag präsentierte Bürgermeister Michael Ludwig gemeinsam mit Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Wirtschaftsagentur Wien Geschäftsführer Gerhard Hirczi die ersten Programm-Highlights.

ViennaUP’22 erstmalig mit Onsite-Events

Inhaltlich im Zentrum der ViennaUP’22 stehen die Zukunftsthemen Technologie, Innovation, Umwelt, Soziales und Frauen als Business Leaderinnen. Vervollständigt soll das Festival-Programm mit Veranstaltungen zu Life Sciences, Produktion, IKT, FinTech und der Kreativwirtschaft werden.

Rund 30 vorwiegend lokale aber auch internationale Programmpartner:innen sollen zudem über 60 Einzelevents gestalten. Im Vergleich zum Vorjahr gestaltet sich das Programm somit kompakter. Teilnehmen an den einzelnen Veranstaltungen können die Menschen erstmalig vor Ort in Wien oder auch digital – aufgrund der Corona-Situation musste das Programm im vergangen Jahr vollständig in den digitalen Raum verlagert werden.

Rund um die ViennaUP läuft aktuell eine Medien-Kampagne, um das Startup Festival international zu bewerben. Insgesamt werden laut Wirtschaftsagentur Wien mehrere Tausend Besucher:innen aus rund 40 Nationen erwartet.

Die ersten Programmhighlights im Überblick

Im Zuge der Präsentation wurden erste Programm-Highlights vorgestellt. So stellt die ViennaUP mit der Konferenz Lead Today – Shape Tomorrow Unternehmerinnen und Gründerinnen ins Rampenlicht. Das größte europäische Event für Business-Leaderinnen hat allein über 40 Speaker:innen im Programm. Mehr über den “Female Entrepreneurship”-Fokus könnt ihr auch hier nachlesen.

Mit dem Startup Worldcup macht zudem der größte weltweite Startup-Wettbewerb in Wien Station. Die Themen soziale und ökologische Nachhaltigkeit sind laut Wirtschaftsagentur Wien ebenfalls stark vertreten: Beim drei Tage dauernden Sustainable Blockchain-Hackathon werden einschlägige Ideen mit bis zu 15.000 Euro prämiert. Mit den Impact Days in der Hofburg hostet Wien die führende Konferenz für soziales Unternehmertum in Europa. Beim Smart City Summit dreht sich alles um die Frage, wie Städte auch in Zukunft lebenswert bleiben.

Kaffeehäuser als Begegnungszonen & Homebase Karlsplatz

Um den Teilnehmenden über die Programmpunkte hinaus ein bleibendes Wien Erlebnis zu ermöglichen, werden bei der ViennaUP‘22 Innovation und Tradition gezielt zusammengeführt. Dabei spielt auch die Wiener Kaffeehauskultur eine wichtige Rolle. In vier ausgewählten Wiener Kaffeehäusern wird es eigens für das internationale Business-Publikum eingerichtete Begegnungszonen geben. Mit dabei sind die Cafés Bräunerhof, Savoy, Schwarzenberg und Wortner. Als zentraler Treffpunkt wird zudem die ViennaUP-Homebase am Karlsplatz eingerichtet. Hier können Benutzer:innen netzwerken und darüber hinaus Wiener Weine verkosten.


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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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