17.05.2023

Trotz angespannter Finanzierungslage für Startups werden 200 Investor:innen bei ViennaUP’23 erwartet

Die ViennaUP’23 wird vom 30. Mai bis zum 7. Juni 2023 in Wien stattfinden. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke & Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, präsentierten am Mittwoch die Programm-Highlights des Startup-Festivals.
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(c) Martin Pacher

Die ViennaUP’23 steht in ihren Startlöchern. Das Startup-Festival wird in seiner mittlerweile dritten Ausgabe dieses Jahr vom 30. Mai bis 7. Juni in Wien über die Bühne gehen. Traditionsgemäß erfolgte am Mittwoch – rund zwei Wochen vor dem offiziellen Start – die Präsentation der Programm-Highlights. Dieses Jahr legt das Festival unter anderem einen Fokus auf die Themen wie soziales Unternehmertum, Nachhaltigkeit, weibliche Business-Leaderinnen sowie technologische Lösungen für die Kreativwirtschaft.

Ein Startup-Festival, das von der Community getragen wird

Im Zuge der Vorstellung nannten Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke & Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, auch konkrete Erwartungen an das Festival. Insgesamt sollen an den insgesamt neun Festivaltagen über 10.000 Besucher:innen die ViennaUP’23 besuchen. Zudem werden Menschen aus über 70 Nationen in Wien erwartet.

Unter der Dachmarke werden zudem über 50 Veranstaltungen an 27 Locations in der Stadt über die Bühne gehen. Die Veranstaltungsorte reichen von der imperialen Hofburg über die Müllverbrennungsanlage Spittelau, dem Haus des Meeres bis hin zu historischen Palais und traditionellen Kaffeehäusern.

Auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder mehr als 30 Programm-Partner:innen an der ViennaUP. “Es gibt kein zweites Startup-Festival auf der Welt, das an so vielen Orten in einer Stadt stattfindet und von so vielen Akteuren getragen wird”, so Hirczi über das Alleinstellungsmerkmal der ViennaUP. Mehr über das dezentrale Konzept des Festivals könnt ihr auch im Interview mit Gabriele Tatzberger nachlesen.

200 Investor:innen sollen an ViennaUP teilnehmen

Trotz der angespannten Finanzierungslage für Startups werden auch bei der mittlerweile dritten Ausgabe der ViennaUP zahlreiche Investor:innen erwartet. Ingesamt haben laut Stadtrat Hanke mehr als 200 Investor:innen ihre Zusage angekündigt. Zu ihnen zählen Business Angels, private Eigenkapitalgeber:innen und Risikokapitalanleger:innen aus dem In- und Ausland.

Unter anderem unternahm Hanke gemeinsam mit Wirtschaftsagentur Wien Geschäftsführer Hirczi vergangene Woche eine Reise nach New York, um für den Wirtschaftsstandort Wien und das Startup-Festival zu werben. “Wir haben mit Investoren gesprochen, die nach Wien kommen wollen, um hier Geschäfte zu machen”, so Hanke. Und Hirczi merkte an: “Die ViennaUP ist heuer auch ein symbolisch wichtiges Zeichen an die Szene, die unter der globalen Investitionszurückhaltung leidet. Mit 200 Investor innen setzen wir ein positives Zeichen”.

Mit dem Startup World Cup wird einer der weltweit größten Startup-Wettbewerbe in Wien Station machen. Dabei werden die österreichischen Finalist:innen gekürt, die anschließend in den USA um eine Investmentsumme von einer Million US-Dollar kämpfen werden. Auf zahlreichen weiteren Veranstaltungen, von Pitch Sessions bis zu Hackathons oder Konferenzen haben Startups außerdem die Aussicht, ihre Geschäftsideen zu präsentieren und neue Kapitalquellen zu erschließen.

Tipp der Redaktion

Auch in diesem Jahr wird es wieder mit der ViennaUP-Homebase ein Festivalzentrum mitten am Wiener Karlsplatz geben. Auf der Homebase, finden Live-Veranstaltungen wie Pitches statt. Zudem sollen Besucher:innen auch bei Wiener Schmankerln zwischen den neun Festival-Tagen Kraft tanken können. Zudem wird mit dem Future Ball erstmalig ein Ball im Rahmen der VIennaUP stattfinden.


Video-Tipp der Redaktion: Julian Wiehl spricht unter anderem über den Future-Ball

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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