03.02.2020

Upcycling-Startup Refished: Faire Taschen aus Kambodscha

In der Puls4-Sendung "2 Minuten 2 Millionen" präsentieren die Refished-Gründer diese Woche ihre fairen Taschen und Accessoires. Die Taschen sind bereits in ausgewählten Geschäften und online erhältlich.
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Tasche von Refished in Asien
Die Taschen von Refished werden in Kambodscha produziert. (c) Refished

Am 4. Februar startet die Startup-Show “2 Minuten 2 Millionen” auf Puls4 in die siebte Staffel, und eines der dort pitchenden Teams ist das Upcycling-Startup Refished rund um die Gründer Sissi Vogler und Marcel Wagner. Refished produziert nachhaltige Taschen und Accessoires.

Die Geschichte des Fair Fashion Labels begann während einer langen Reise durch Asien. Zunächst wurde die Kollektion “CEMENT” aus upcycelten Zementsäcken gefertigt, daraufhin folgte die zweite Kollektion namens “FISH” aus alten Fischfuttersäcken.

Die Taschen und Accessoires von Refished werden in Phnom Penh, Kambodscha, handgefertigt. Jedes Stück wird dabei unter fairen Bedingungen für Arbeiter hergestellt, wie die Gründer betonen. Transparenz ist dabei oberstes Gebot: Jeder Arbeiter signiert die fertige Tasche mit seinem Namen. So will Refished dazu beitragen, das Bewusstsein des typischen Massenkonsumenten zu verändern. Auf der Team-Website werden außerdem neben den Foundern auch die Näherin und Näher, sowie die hinter den Taschen stehende Designerin präsentiert.

Wo man die Refished-Taschen kaufen kann

Die Taschen von Refished sind bereits in ausgewählten Geschäften und Boutiquen zu finden – in Wien zum Beispiel im MQ-Point (Museumsquartier). Auch in diversen deutschen Städten werden die fairen Taschen bereits verkauft. Zudem werden die Gründer dieses Jahr auf dem Fifteen Seconds Festival in Graz präsent sein. Und natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Accessoires im Online-Shop der Gründer zu bestellen.

+++Live Stream, Porträts und Hintergründe zu 2 Minuten 2 Millionen+++

Im B2B-Segment betonen die Refished-Gründer außerdem, dass auf Wunsch jedes Produkt mit einem individuellen Logo versehen werden kann. Die Taschen eignen sich somit gut als nachhaltige Kundengeschenke – oder auch im privaten Bereich, zum Beispiel als Giveaway an die Gäste auf der eigenen Hochzeit.

2 Minuten 2 Milllionen ab 4. Februar 2020

Am 4. Februar 2020 wird die erste Folge der siebten Staffel von “2 Minuten 2 Millionen” auf Puls 4 ausgestrahlt. Der brutkasten begleitet die aktuelle Staffel redaktionell durch Porträts ausgewählter Startups, Einschätzungen durch diverse Expertinnen und Experten, sowie ausführliche Nachberichte. Außerdem bieten wir einen Live-Stream der jeweils aktuellen Folge auf derbrutkasten.com.

Refished im Video-Interview


Redaktionstipps

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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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