12.01.2023

Uniqlo: Mode-Riese hebt Gehälter um bis zu 40 Prozent an

Der japanische Mode-Konzern Uniqlo betreibet weltweit mehr als 3.500 Bekleidungsgeschäfte. Im März gibt es für viele Mitarbeiter:innen eine saftige Gehaltserhöhung.
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Uniqlo Adobe Stock - Geldbörse
© Adobe Stock/micmacpics

Die Inflation bleibt auch 2023 aktuell außerordentlich hoch. Doch viele Unternehmen sind von der aktuellen Krisensituation selbst so stark betroffen, dass sie sich adäquate Gehaltsanpassungen, um die finanziellen Probleme ihrer Mitarbeiter:innen abzufangen, nicht leisten können. Gehaltserhöhungen liegen daher mitunter deutlich unter der Inflationsrate oder finden überhaupt nicht statt. Einige Unternehmen setzen auch auf (hierzulande steuerbefreite) Einmal-Boni. Doch international gibt es auch Gegenbeispiele. Mit einer besonders saftigen Gehaltserhöhung für seine Belegschaft sorgt nun der japanische Mode-Riese Uniqlo für Aufsehen.

Starke Gehaltserhöhung folgt starkem Jahresergebnis bei Uniqlo

Um bis zu 40 Prozent sollen die Bezüge im kommenden März angehoben werden, wie der Mutter-Konzern Fast Retailing heute mitteilte. Morgen will Uniqlo, das weltweit mehr als 3.500 Bekleidungsgeschäfte betreibt, sein aktuelles Quartalsergebnis vorlegen. Das im Herbst präsentierte Jahresergebnis 2021/2022 war mit einem Rekordgewinn ausgesprochen positiv ausgefallen. Die Börse reagierte schon auf die heutige Meldung positiv.

Gehälter in Japan stagnierten seit den 1990er-Jahren

Die Gehälter in Japan sind im OECD-Vergleich ziemlich niedrig – Erhöhungen gab es schon seit den frühen 1990er-Jahren kaum. Zuletzt hatte die japanische Regierung Unternehmen aber aufgrund der Inflation dazu aufgefordert, substantielle Lohnsteigerungen umzusetzen. Jene bei Uniqlo dürfte nun auch Einfluss auf die im Frühjahr anstehenden Lohnverhandlungen im ganzen Land haben, wird nun in Japan vermutet.

Große Erhöhung auf niedrigem Niveau

Konkret werden die Einstiegsgehälter für Hochschulabsolvent:innen bei Uniqlo von derzeit monatlich 255.000 auf 300.000 Yen (rund 2.100 Euro) angehoben. Die Monatsgehälter neuer Filialleiter:innen werden 390.000 Yen betragen – ein Plus von 100.000 Yen. Auch die Jahresverdienste anderer Mitarbeiter:innen werden nach Unternehmensangaben um bis zu 40 Prozent erhöht.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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