22.01.2020

Ummadum-Gründer: “Bei Green-Startups steht Ideologie zu sehr im Vordergrund”

Das Startup Ummadum erlangte als Greenstart-Finalist Bekanntheit. Die Founder Thomas Angerer und Rene Schader erzählen ihm Gespräch mit dem brutkasten von der Zeit danach und was ihre nächsten Pläne sind. Außerdem sehen sie bei "grünen Geschäftsideen" sehr oft ein "selbstgeschaffenes" Problem.
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Ummadum, Rene Schader, Thomas Angerer, Mobility, App, Mitfahr-App
(c) Ummadum - Ummadum-Co-Founder Rene Schader sieht eine Chance für Green Startups.

Bei Ummadum handelt es sich um eine Mobilitäts-App, die sich dem Kampf gegen CO2-Emissionen und ineffizienten Verkehr verschrieben hat. Mit einer “Mitfahrfunktion” der Plattform können User nicht nur in Echtzeit Verkehrsströme, wie Bus- und Bahnverbindungen, im Auge behalten, sondern auch Fahrgemeinschaften bilden. Zudem setzt das Startup auf einen Anreiz: Fahrer und Mitfahrer werden pro gefahrenem Kilometer mit Punkten belohnt, die im Handel eingelöst werden können.

+++ „Bei uns hat sich durch greenstart alles verändert“ – Teilnehmer über die Zeit danach +++

“Greenstart als erster Schritt auf die Bühne”

Dieses Konzept brachte dem Startup 2018 den Top 10-Finaleinzug bei Greenstart ein. Im Rahmen des halbjährigen Inkubators wurde das Startup mit 6.000 Euro Startkapital prämiert. “Für uns war greenstart der erste Schritt auf die Bühne”, sagt Gründer Rene Schader und fügt hinzu: “Wir haben vorab viel am Produkt gefeilt und mit Partnern getestet”.


Der Klima- und Energiefonds startet bereits zum fünften Mal das Programm “greenstart”, das nachhaltige Business-Ideen sucht. Die aktuelle Bewerbungsphase für das Programm läuft noch bis zum 31. Jänner 2020.


“Veränderte Gesellschaft”

Der Erfolg bei Greenstart führte höherer Bekanntheit und zu vielen Anfragen, insbesondere von Gemeinden. “Anfangs hatten wir vier Partner. Nun sind es über 40, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir sind zur richtigen Zeit am Markt. Man sieht es bei den letzten Nationalratswahlen. Es ist ein Paradigmenwechsel festzustellen”, so Angerer.

Das Ideologieproblem

Damit spricht der Gründer das verstärkte Interesse an grünen und nachhaltigen Geschäftsideen an. Ein Thema, das Schader als schwierig erachtet, wie er zugibt: “Grüne Geschäftsführer stehen sich oft selber im Weg, da die ideologischen und ökologischen Aspekte zu sehr im Vordergrund stehen”.

“Am Ende des Tages…”

Bei grünen Startups und grünem Unternehmertum sei das Thema “Grün” einfach zu sehr im Fokus. “Es wird zu wenig darauf geachtet, dass Ideen auch funktionieren. Am Ende des Tages muss man damit Geld verdienen”, so Schader weiter, der mahnend auf die Skalierbarkeit von nachhaltigen Geschäftsmodellen hinweist.

Breite Masse als Zielgruppe nötig

“Wenn man mit ‘grünen Ideen’ wirklich etwas verändern will, muss man die breite Masse und nicht die Nische ansprechen. Die Entwicklung verläuft aber positiv, da es politischen Rückenwind gibt. Jetzt müssen ‘die grünen Ideen’ es schaffen, ökonomischen Erfolg zu haben”, sagt der Ummadum-Gründer.

Ummadum mit internationalen Erfolgen

Das junge Mobility-Startup aus dem Tiroler Ort Wattens hat neben der Teilnahme am greenstart-Finale zudem beachtliche internationale Erfolge feiern können: Unter anderem gewannen die Gründer die Startup-Challenge der “FIA Region One” – der brutkasten berichtete.

Add-on & Internationalisierung

Darüber hinaus beteiligte sich Umadum bei der Weltkonferenz für intelligente Transportsysteme in Singapur. “Wir haben bemerkt, dass unsere Lösung international nachgefragt wird”, erklärt Schader, der sich allerdings in Bezug auf den weiteren Rollout-Fahrplan für Österreich etwas bedeckt hält.

“Ummadum kann österreichweit genutzt werden. Wir werden demnächst auch mit Gemeinden und Unternehmen sowie Einlösestellen das System in allen Bundesländern attraktiveren”, so Schader. Ein zusätzliches Add-on: Durch eine Kooperation mit der Versicherung VAV sind die Nutzer auf ihren gemeinsamen Fahrten zusätzlich unfallversichert.

Am Ende lässt sich Angerer noch entlocken, dass Mitte des Jahres eine Internationalisierung von Ummadum geplant sei. Derzeit verfügt das Startup über 19 Mitarbeiter sowie Büros in Wattens und Wien. Angerer abschließend: “Wir sind mit interessierten Regionen bereits im intensiven Austausch”.


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Der European Venture Sentiment Index deutet eine positive Entwicklung für das nächste Quartal an (c) Adobe Stock
(c) Adobe Stock

Jedes Quartal erfasst Venionaire Capital rund um Berthold Baurek-Karlic die Stimmung unter europäischen Investor:innen und gibt einen Ausblick, was die Startup-Branche erwartet. Das Ergebnis ist der European Venture Sentiment Index. Schon mal vorweg: Die Stimmung bleibt auch im dritten Quartal des Jahres unter Investor:innen “grundsätzlich gut”, deren Erwartungen wurden allerdings nicht erreicht.

Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG, mahnt zur Vorsicht: “Nach über einem Jahr steigender Zuversicht, flacht die Kurve momentan etwas ab. Es könnte für Startups schwer werden, noch passende Investments vor Jahresende zu finden.” Im vergangenen Quartal Q2 habe man schließlich einen “Höchststand” verzeichnet.

Ein- und Ausblicke auf die Innovationskraft Europas

Die Berechnungen basieren auf den Bewertungen europäischer Startup-Aktien, der Qualität des Deal-Flows und dem Verhalten von Anleger:innen. Die Grundlage der Erhebung bildet eine Umfrage unter Investor:innen – darunter regulierte Risikokapitalfonds über Family Offices – in allen Startup-Sektoren des europäischen Raumes. Mit dem daraus berechneten Index will man “Ein- wie auch Ausblicke auf die Entwicklung der europäischen Innovationskraft” gewährleisten.

Stimmung weiterhin gut, Erwartungen aber nicht erreicht

Seit einem Jahr ist die Stimmung unter Investor:innen konstant und erreicht für das bevorstehende vierte Quartal 2024 einen neuen Höchststand. Dabei handelt es sich allerdings um den Outlook, also um die zu erwartende Stimmung für das Jahresende.

Der Status Quo – und damit der tatsächliche Sentiment Index heimischer Investor:innen – liegt aktuell auf 5,1 Punkten im dritten Quartal 2024. Damit erfüllt er die Erwartungen der Investor:innen nicht. Unter anderem aufgrund der noch nicht bekannt gegebenen Zinssenkungen der Fed.

Der “European Venture Sentiment Index” Q4 2022 bis Q4 2024. Quelle: Venionaire Capital

Nicht zu vergessen: Geopolitische Spannungen, Unsicherheiten im Vorfeld der US-Wahlen und Sorgen im Hinblick auf Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz und Co. All diese Faktoren würden die Handlungsfähigkeit von Investor:innen einschränken und “den Ausblick ein wenig dämpfen”, meint Vorstandsvorsitzender Baurek-Karlic.

Rückgang bei Deals und Investitionsvolumina

Schlechte Stimmung und unerfüllte Erwartungen bedeuten schließlich auch einen Rückgang in Deals und Investitionsvolumina. So wurden im dritten Quartal dieses Jahres insgesamt 10,9 Milliarden US-Dollar in europäische Startups investiert. Das sind um rund 31,5 Prozent und damit um fast ein Drittel weniger als im vorangegangenen Quartal (Q2).

Führende Positionen im Europarennen halten die Big 3, namentlich Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Zusammen waren sie für 7,8 Milliarden US-Dollar der Investitionen verantwortlich. Doch auch in den Big 3 verringerte sich das investierte Volumen – und zwar um signifikante 34,2 Prozent.

Dabei sank nicht nur das Investitionsvolumen, sondern auch die Anzahl der Deals. Großbritannien, das als “Powerhouse der europäischen Startup-Ökonomie” gilt, verzeichnete im Q3 rund 35 Prozent weniger Investitionsvolumina als noch im Vorquartal Q2. Die Anzahl der Deals sank in Großbritannien von 326 im Q2 auf 257 im Q3.

Deutschland verzeichnet hingegen eine Steigerung um rund 39,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal – in Q3 wurden insgesamt 2,2 Milliarden Dollar investiert, wie Venionaire berichtet. Im selben Zeitraum stieg auch die Anzahl der Deals um 13,1 Prozent.

Einen großen Rückgang verzeichnet Frankreich, und zwar sank das Investitionsvolumen um 66,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 1,2 Milliarden Dollar. Ebenso wurden 70 Deals weniger abgeschlossen als noch im Q2/2024 – heißt es von Venionaire Capital.

So könnte das Jahresfinale aussehen

Man könnte durchaus mit einem Anstieg der Investmentaktivitäten im vierten Quartal rechnen, heißt es von Venionaire Capital. Allerdings leicht, um 2,7 Prozent. Auch die positive Stimmung aus dem Vorquartal nahm man sich in das dritte Quartal des Jahres mit. “Das sind positive Vorzeichen für europäische Startups”, meint Baurek-Karlic.

Allerdings gestalte sich der Ausblick auf die allgemeine Bewertung von Startups und die Deal-Qualität etwas trüber. Zu erwarten sei ein Rückgang der Startup-Bewertungen um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Und um 4,8 Prozent in Bezug auf die Deal-Qualität. Ob das Jahresende noch einen Sprint hinlegen wird, bleibt abzuwarten, so Baurek-Karlic.

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