✨ AI Kontextualisierung
Es ist das Startup-Ziel schlechthin: Disruption, also den Status Quo am Markt durch das eigene Produkt ersetzen und dieses zum neuen Standard machen. Die Umsetzung gelingt freilich recht selten – es sind die ganz großen Startup-Erfolgsstories des Planeten. Eben dieses Ziel hat auch das deutsche Gründer-Paar Stefanie und Lars Engelhard mit Unleash Future Boats (UFB).
Autonome Fähren und Frachtschiffe
Das Startup arbeitet an autonomen Booten mit einer Kombination aus batterieelektrischem und Wasserstoff-Antrieb. Die Katamarane soll es künftig in verschiedenen Größen und sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr auf Flüssen geben. Die Personenboote (“Future One”) sollen dann etwa als Wassertaxis oder Fähren eingesetzt werden. Die Güter-Version, der “Cargo One”, soll je nach Ausführung einen bis 18 Container transportieren können und dabei einen deutlich geringeren Tiefgang haben, als aktuelle Flussfrachter, was bei immer häufiger werdenden Dürren von großem Vorteil sein soll. Um auf das gleiche Ladevolumen von 45 bis 70 Containern zu kommen, sollen einfach mehrere der UFB-Katamarane hintereinander fahren.
Bislang 15 Millionen Euro Kapital aufgestellt
Ob das System des Startups tatsächlich das aktuelle ablösen wird, bleibt natürlich abzuwarten. Momentan ist das Unternehmen, das bereits 15 Millionen Euro Finanzierung einsammelte und 40 Mitarbeiter:innen hat, noch im Prototypen-Stadium. Das Gründer-Paar bringt aber viel Erfahrung mit: Beide arbeiteten zuvor in der Automobilbranche unter anderem an autonomen Autos.
“Vertreter der maritimen Lobby” wollte UFB für Pleite bezahlen
Fest an die Idee zu glauben scheint jedenfalls jemand, der etwas dagegen hat, wie Lars Engelhard dem Magazin brandeins erzählte. Ein “Vertreter der maritimen Lobby” sei im vergangenen Jahr gekommen. “Der stand bei uns in der Halle und fragte: ‘Könnten Sie sich vorstellen, für 20 Millionen Euro Ihr Unternehmen pleitegehen zu lassen?’ Im Gegenzug hätten wir dafür öffentlich bekunden müssen, dass Nachhaltigkeit im Bootsverkehr doch nicht funktioniere”, so der Gründer. “Wir haben abgelehnt – und nie erfahren, wer der Auftraggeber des Mannes war.”
Aktuell arbeite man an einer 25 Millionen Euro-Finanzierungsrunde, erzählt der Gründer brandeins. Mit dem Kapital will das Startup dann zur Serienfertigung kommen. Dabei will UFB künftig nicht nur komplette Boote sondern auch Nachrüst-Sätze für bestehende Boote bauen und verkaufen.