12.06.2023

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

Das spanische Startup Trucksters will als erstes Unternehmen in Europa elektrische Langstrecken-LKW-Transporte anbieten.
/artikel/trucksters-volvo-continental
(c) Trucksters
(c) Trucksters

In der EU ist bei LKW-Fahrer:innen nach maximal neun Stunden Fahrzeit gesetzlich eine Pause von mindestens elf Stunden vorgeschrieben. Langstreckenfahrten werden also auf mehrere Tage aufgeteilt. Das spanische LKW-Logistik-Startup Trucksters macht es anders. Es betreibt “Relai”-Stationen entlang von Langstrecken.

Dort wird der Anhänger, wie bei einer Staffel-Übergabe, auf einen anderen LKW mit anderem Fahrer umgehängt und der Transport kann sofort weitergehen. Durch ein AI-gestütztes System werden Flottenmanagement, Streckenführung und Co. zusätzlich optimiert. Insgesamt verkürze man so LKW-Transportzeiten um bis 50 Prozent, rühmt sich das Startup. Außerdem verbessere das Vorgehen die Arbeitsbedingungen der Fahrer:innen.

Zehn neue Fernverkehrskorridore

Nun holte sich Trucksters in seiner Series-B-Finanzierungsrunde eine 33 Millionen Euro-Kapitalspritze. Die VC-Arme des deutschen Reifenriesen Continental und des schwedischen Autokonzerns Volvo sowie die Europäische Investitionsbank (EIB) steigen dabei u.a. neu ein. Eine Reihe von Bestandsinvestoren zieht in der aktuellen Runde mit.

Das Kapital soll in den Ausbau weiterer Strecken, also die Einrichtung von Relais, fließen. Zehn neue Fernverkehrskorridore in Europa “mit starker Präsenz in Deutschland, Belgien und Polen” sollen zwischen 2023 und 2024 entstehen. Zudem will Trucksters sein Technologie- und Managementteam verstärken. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 100 Mitarbeiter:innen.

Ambitionierte Pläne zur Elektrifizierung bei Trucksters

Besonders betont werden vom Startup außerdem umfassende Pläne zur Elektrifizierung von Langstrecken, mit denen man diese Jahr starten will. “Trucksters könnte zum ersten Unternehmen in Europa werden, das Ware über elektrifizierte Langstrecken transportiert”, heißt es dazu in einer Aussendung. Noch 2023 soll die erste Strecke voll elektrifiziert sein. “Angesichts des wachsenden Bedarfs im Güterverkehr können Staffelsysteme eine solide Struktur für die Elektrifizierung von Langstrecken sowie für autonome Lösungen in der Zukunft bieten”, erwartet auch Martin Witt, Präsident des Neuinvestors Volvo Group Venture Capital.

Umsatzverdreifachung auf 30 Mio. Euro im Vorjahr

Im Jahr 2022 machte Trucksters nach eigenen Angaben 30 Millionen Euro Umsatz – eine Verdreifachung im Vergleich zu 2021. Verdreifacht wurden in dem Jahr auch die Flotte und die Anzahl an Fahrer:innen – trotz Mangel am Arbeitsmarkt, wie man seitens des Startups betont. Rund 2.000 Staffeltouren in den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Polen, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Spanien wurden dabei umgesetzt. Unter den mehr als 600 Kunden sind Samsung, Bosch, LG, DHL und Nestlé.

Deine ungelesenen Artikel:
15.10.2024

Cloud: Wunsch und Wirklichkeit gehen bei Österreichs Unternehmen auseinander

Das Meinungsforschungsinstitut Integral erhob im Auftrag von A1 die Cloud-Nutzung von mittleren und großen Unternehmen in Österreich. Das Idealbild divergiert dabei zur tatsächlichen Nutzung.
/artikel/cloud-studie-a1
15.10.2024

Cloud: Wunsch und Wirklichkeit gehen bei Österreichs Unternehmen auseinander

Das Meinungsforschungsinstitut Integral erhob im Auftrag von A1 die Cloud-Nutzung von mittleren und großen Unternehmen in Österreich. Das Idealbild divergiert dabei zur tatsächlichen Nutzung.
/artikel/cloud-studie-a1
Martin Resel, A1 und Martin Mayr, Integral, bei der Präsentation der A1 Cloud Studie | © A1/APA/Madzigon
Martin Resel, A1 und Martin Mayr, Integral, bei der Präsentation der A1 Cloud Studie | © A1/APA/Madzigon

Die Nutzung von Cloud-Services ist für große Teile der heimischen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Das bestätigt eine nun veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Integral im Auftrag von A1. Für diese wurden 275 Entscheider:innen von mittleren und großen Unternehmen befragt. Ein Kernergebnis: Insgesamt nutzen bereits 80 Prozent der Unternehmen Cloud-Services. Am geringsten ist die Nutzung bei den Unternehmen mit 50 bis 99 Mitarbeiter:innen mit 54 Prozent. Je größer das Unternehmen, desto stärker werden Cloud-Dienste beansprucht. Insgesamt haben nur 16 Prozent der befragten Unternehmen auch in Zukunft keine Cloud-Nutzung geplant.

Software as a Service wichtigster Cloud-Dienst

Der am häufigsten genutzte Cloud-Dienst ist laut Befragung “Software as a Service“ (SaaS) mit 74 Prozent. 42 Prozent der Unternehmen gaben an, “Infrastructure as a Service” zu nutzen und IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Netzwerkkapazität oder Speicherplatz über die Cloud zu mieten. 41 Prozent setzen zudem auf “Platform as a Service”, also eine Kombination aus Infrastruktur und Software für die Entwicklung und Nutzung von Anwendungen.

Sichere Cloud bringt mehr Cybersecurity für Unternehmen

Mit der Nutzung von Cloud-Services gehen auch Bedenken der Befragten einher. 78 Prozent der Unternehmen sehen Datenschutz und 73 Prozent die Sicherstellung der Datenhoheit als große Herausforderungen. “Es gibt kein Unternehmen, das nicht von Cyberangriffen betroffen ist. Wir selbst haben als Teil der kritischen Infrastruktur täglich Cyberangriffe”, so A1 CCO Enterprise Martin Resel bei der Studienpräsentation. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen, die über kein so großes Cybersecurity-Budget verfügen, wie Großkonzerne, ist genau deswegen die Wahl der richtigen Cloud essenziell. Denn in einer sicheren Cloud übernehmen die Anbieter die Abwehr von Angriffen zuverlässig.

Wo liegen die Daten?

Selbiges gilt auch für den Bereich Datenhoheit. Hier gehen Idealbild und tatsächliche Nutzung auseinander, wie Martin Mayr, Mitglied der Geschäftsführung bei Integral, ausführt. 80 Prozent der Befragten halten nämlich private Clouds von österreichischen Providern für eine gute Option, 70 Prozent globale Anbieter mit EU-Standort des Servers, aber nur 25 Prozent globale Anbieter ohne Einschränkungen. “Das heißt, weniger Befragte halten das für eine gute Option, als es tatsächlich nutzen”, so Mayr.

Laut Umfrage nutzen nämlich 66 Prozent der Befragten globale Cloud-Anbieter, bei denen die Inhalte und Metadaten in der EU gespeichert werden. 43 Prozent nutzen private Clouds heimischer Anbieter mit Datenhaltung in österreichischen Rechenzentren und jeweils 30 Prozent nutzen globale Anbieter ohne räumliche Einschränkungen bzw. eine Private Cloud im eigenen Rechenzentrum.

“Die Mischung macht es aus”

Dabei gibt es tatsächlich nicht nur eine richtige Lösung, betont Martin Resel: “Jede Applikation und jedes Unternehmen hat einen anderen Need – sicherheitsspezifisch, in Sachen Skalierbarkeit, Datenhaltung, Datensouveränität oder Security-Anforderung.” So brauche es eben in manchen Fällen eine besonders geschützte “Sovereign Cloud”, in anderen aber eine globale Public Cloud. “Ich sage immer: Die Mischung macht es aus”, so Resel.

A1 mit hybridem Angebot im Cloud-Bereich

Deswegen setze A1 auch auf ein hybrides Angebot. “Wir bieten als Österreichs größter Rechenzentrumsprovider mit über 12.000 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche eine Private Cloud an. Die ist DORA-, NIS- und DSGVO-konform und die Daten bleiben hundertprozentig in unserem Rechenzentrumsverbund”, führt Resel aus. Gleichzeitig biete man mit der Konzerntochter Exoscale eine souveräne europäische Cloud mit Landing Zones in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Bulgarien an. Und in Sachen globale Public Cloud arbeite man mit Microsoft zusammen.

“Sehen, dass gerade große Konzerne die Daten nach Österreich zurückholen”

Doch der CCO Enterprise merkt auch an: “In den letzten zwei Jahren sehen wir allerdings immer mehr, dass gerade große Konzerne die Daten nach Österreich zurückholen, weil sie aufgrund der geopolitischen verschärften Lage sehen, dass, wenn irgendwas passiert, vielleicht bei globalen Anbietern niemand den Hörer abhebt, oder dann ein großer österreichischer Konzern auf internationaler Ebene doch eher ein kleines Licht ist, das an der Hotline landet.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Der Inhalt des Artikels kann dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen von LKW-Fahrer:innen zu verbessern, da das “Relai”-System von Trucksters Fahrer:innen die Möglichkeit bietet, längere Pausen zu machen und ihre Arbeit besser zu planen, was zu einer besseren Work-Life-Balance führen kann. Zudem hat das Unternehmen ambitionierte Pläne zur Elektrifizierung von Langstrecken, was dazu beitragen kann, den Kohlenstoff-Fußabdruck des Güterverkehrs zu reduzieren und damit zu einer positiven Auswirkung auf die Umwelt beizutragen.

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Das LKW-Logistik-Startup Trucksters hat in seiner Series-B-Finanzierungsrunde eine Kapitalspritze von 33 Millionen Euro erhalten, an der unter anderem Volvo und Continental beteiligt sind. Mit dem Kapital will das Unternehmen zehn neue Fernverkehrskorridore in Europa mit Relai-Stationen entlang der Strecke einrichten, um den Transport von Waren zu beschleunigen und die Arbeitsbedingungen der Fahrer zu verbessern. Trucksters plant auch umfassende Pläne zur Elektrifizierung von Langstrecken. Im Jahr 2022 konnte das Unternehmen seinen Umsatz verdreifachen und plant weiterhin zu wachsen.

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in könnten die Technologie und das Geschäftsmodell von Trucksters für Sie von Interesse sein, da das Unternehmen mit seiner innovativen AI-gestützten Methode zur Verbesserung der Effizienz und Arbeitsbedingungen im Logistikbereich beiträgt. Das Unternehmen beschäftigt sich außerdem intensiv mit der Elektrifizierung von Langstrecken, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch von Bedeutung sein könnte. Darüber hinaus ist die Investitionsrunde des Unternehmens in Höhe von 33 Millionen Euro ein Indiz für das Potential und die Zukunftsfähigkeit von Startups im Logistiksektor.

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Das spanische LKW-Logistik-Startup Trucksters hat in seiner Series-B-Finanzierungsrunde 33 Millionen Euro eingesammelt, unter anderem von Investoren wie Volvo, Continental und der Europäischen Investitionsbank. Trucksters betreibt “Relai”-Stationen entlang von Langstrecken, um die Transportzeiten um bis zu 50 Prozent zu verkürzen und die Arbeitsbedingungen der Fahrer:innen zu verbessern. Das Startup plant zehn neue Fernverkehrskorridore in Europa zu errichten und möchte zudem die Elektrifizierung von Langstrecken vorantreiben. Insgesamt verbuchte das Unternehmen im Vorjahr Umsätze in Höhe von 30 Millionen Euro.

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Für Politiker:innen kann der Artikel relevant sein, da die Optimierung von Logistikprozessen und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fahrer:innen im Transportsektor wichtige Themen sind. Auch die Elektrifizierung von Langstrecken im Güterverkehr kann politisch relevant sein, da sie einen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten kann. Zudem kann die Kapitalspritze für Trucksters ein Indiz für ein gesteigertes Investitionsinteresse in diesem Bereich sein, was für politische Entscheidungen im Zusammenhang mit Investitionsförderung und Branchenstrategien relevant sein kann.

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Das spanische LKW-Logistik-Startup Trucksters hat dank einer 33 Millionen Euro-Kapitalspritze durch die VC-Arme von Continental und Volvo sowie die Europäische Investitionsbank (EIB) ehrgeizige Pläne für weitere Expansion und Elektrifizierung von Langstrecken im europäischen Güterverkehr. Das Unternehmen betreibt “Relai”-Stationen entlang von Langstrecken, bei denen die Anhänger auf einen anderen LKW mit anderem Fahrer umgehängt werden, und optimiert die Flottenmanagement- und Streckenführungsprozesse durch AI-gestützte Systeme. Durch das innovative Konzept verkürzt Trucksters LKW-Transportzeiten um bis zu 50 Prozent und verbessert die Arbeitsbedingungen der Fahrer:innen. Mit der Umsatzverdreifachung und Kunden wie Samsung, Bosch, LG, DHL und Nestlé hat das Startup bewiesen, dass es erfolgreich ist.

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

  • Trucksters
  • Continental (VC-Arm)
  • Volvo (VC-Arm)
  • Europäische Investitionsbank (EIB)

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

  • Trucksters
  • Continental
  • Volvo
  • Europäische Investitionsbank (EIB)
  • Samsung
  • Bosch
  • LG
  • DHL
  • Nestlé

Trucksters: LKW-Startup holt 33 Mio. Euro u.a. von Volvo und Continental