20.01.2015

Tipps von Business Angel Philipp Kinsky – Ein Couchgespräch

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Philipp Kinsky ist Business Angel und Rechtsanwalt. Er berät Investoren und Startups.

Rechtsanwalt und Business Angel Philipp Kinsky weiß wovon er spricht: Seit bereits zehn Jahren berät er Startups. Über 80 Finanzierungsrunden hat er abgehandelt. Wahrscheinlich sind auf diese Weise 250 Millionen Euro durch seine Hände gegangen. Startup Recht ist sein Fachgebiet. DieWirtschaftsrechtskanzlei Herbst Kinsky, bei der er Partner ist, startete überdies erst leztes Jahr mit HK Incube einen Inkubator und sind seitdem noch näher an Startups dran.

Mit dem Brutkasten spricht er über die häufigsten Fragen, die ihm Gründer stellen, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, ob man Ideen schützen kann und formuliert seine Wünsche für die Startup-Landschaft Österreichs. Außerdem verrät er, ob er nicht selbst Lust aufs Gründen hat.

Wenn man sich erst einmal dazu entschließt, ein Startup zu gründen, schießen einem hundert Fragen durch den Kopf. Das beginnt bei der Gründung an sich und hört bei Finanzierungsfragen auf. Philipp Kinsky kennt das. Längst bietet er nicht nur reine Rechtsberatung an, sondern ist auch Anlaufstelle für Finanzierungsfragen geworden. Immerhin ist eine der zentralen Fragen, die sich der Gründer stellt, folgende: Wie komme ich zu Geld?

Aber, das ist doch eigentlich nicht die klassische Frage, die man einem Rechtsanwalt stellt? 

Stimmt. Inzwischen steht der Rechtsbedarf gar nicht mehr so stark an erster Stelle, wenn ein junger Gründer zu uns kommt. Die meisten wissen inzwischen, dass wir viele Investoren kennen, bzw. selbst investieren und ein großes Netzwerk haben.

Dann kommen viele mit Fragen zu uns, die weniger rechtlicher als wirtschaftlicher Natur sind, wie: Sind meine Forderungen an den Investor völlig “out of the box”? Wir haben in den letzten Jahren viel Erfahrung gewonnen und können Startups in der Anfangsphase, aber auch im späteren Stadium unterstützen.

Was sind denn die meist gestellten Fragen?

  1. Zugang zu Investoren: Kennst Du wen, der Interesse haben könnte?
  2. Was ist meine Idee wert?
  3. Wie viel Geld brauche ich für die Umsetzung?

Viele Gründer wissen gar nicht, wie viel Geld sie brauchen, weil sie keine Liquiditäts- bzw. Finanzplanung gemacht haben. Ich rate, so viel Geld einzusammeln, dass das Startup zumindest die nächsten 18 Monate nicht auf eine neue Finanzierungsrunde angewiesen ist. Der Funding-Prozess ist langwierig und dann ist da die Gefahr, dass operativ zu wenig weiter geht.

Das Startup sollte zumindest so viel Geld aufnehmen, dass er die ersten 18 Monate über die Runden kommt.

Welche Möglichkeiten hat man denn?

Anfangs ist es bestimmt meist so, dass Gründer primär eigenes Geld in die Hand nehmen. Dann, wenn man schon ein wenig mehr braucht, als man es als Einzelperson zur Verfügung hat, gehen die meisten zu Friends&Family, um sich intern Kredite zu holen. (Ich rede hier auch nicht vom Unternehmer, der schon zwei Exits hinter sich hat) Die Bank gibt dir in der Regel auch keinen Kredit. Die fragt natürlich nach Sicherheiter, die der junge Gründer in der Regel nicht hat.

Bevor ich außerdem dort das Geld aufnehme, kommen Business Angel ins Spiel, die mit mir gemeinsam das Riskio eingehen. Neben ihnen gibt es dann noch die Förderungen, da gibt es in Österreich einige Programme, die bereits im Vorgründungsstadium interessant sind und bei der man 100% seines Unternehmens behält, bevor sie Business Angel adressieren und Anteile abgeben müssen. Das ist schließlich die teuerste Währung die der Gründer hat.

Die teuerste Währung, die ein Gründer hat, sind Anteile.

Übrigens, ich erkenn Startups, die bereit sind, schnell zu wachsen, an ihrer Bereitschaft Anteile abzugeben.

Wieso?

Es geht um einen gewissen Speed. Nur dann, wenn du heute Investoren an Board holst und auch bereit bist Unternehmensanteile abzugeben, schaffst du es auch die benötigte Power aufrecht zu erhalten. Wenn sich Gründer immer nur mit sehr kleinen Beträgen zur nächsten Finanzierungsrunde weiter hanteln, geht oft operativ nichts weiter.

Gibt es Eigenschaften, die alle erfolgreichen Gründer ausmachen?

Ja, ich denke schon. Das ist etwas ganz Persönliches: Die Begeisterungsfähigkeit des Gründers, die Überzeugung von seinem Projekt. Das sehen in einem nicht nur die Berater und Investoren, sondern auch die Lieferanten, die Kunden, etc. Es ist das Leuchten in den Augen des Gründers.

Zweitens, dass er ein guter Verkäufer ist. Natürlich kann auch ein Techniker eine gute Idee haben, der einen sich einen Vertriebsmann dazu holt.

Drittens: Ist er Teamfähig? Gründer, die allein gründen, scheitern oft. Du brauchst immer Feedback. Jeder Tag in einem Startup ist eine neue Challenge. Natürlich kannst du Externe fragen, aber die sind nie so involviert, wie ein Gründerteam – und auch nicht immer verfügbar.

(Zwischenfrage: Wie viele sind ein gutes Team?)

3-4 Leute. Dann ist die Verantwortung ein bisschen auf den Schultern aller verteilt und es trifft einen nicht so sehr, wenn ein Partner wegfällt.

Viertens: Ist er ein offener Mensch? Hat er Ideen?

Wenn es um einen Bereich geht, bei dem es nicht ums Thema Patent anmelden ja/nein geht, sondern um Ideen, die vielleicht nicht schutzwürdig sind und der Gründer kommt mit Geheimhaltungserklärungen daher, dann ist das schon der falsche Ansatz. Heutzutage funktioniert das anders. Co-Working Spaces bauen etwas genau auf diesem “sich untereinander vernetzen” auf.

Kann man eine Idee schützen?

Eine Idee an sich ist nicht schützbar. Wenn ein anderer sagt, er hatte die gleiche Idee, muss man beweisen, dass man mit gewissen Konzepten oder Papieren schon viel früher da war. Eine Idee kann man nicht in Registern schützen lassen, sondern muss den Nachweis erbringen, dass man sie hatte – anders als bei Patenten oder Marken.

Eine Idee kann man nicht in Registern schützen lassen. Sie ist nicht schützbar.

Eine Erfindung hingegen kann man schützen lassen, wenn sie Patent fähig ist. Und dann gibt es noch das Urheberrecht. Etwa den Schutz auf Software. Aber jeder könnte weltweit etwas Ähnliches machen, ohne, dass er dieses verletzt, weil er es originär erarbeitet hat.

Ab wann ist ein Startup ein Startup?

Rein rechtlich dann, wenn sich mehrere Personen zusammen fügen und interne Regelungen vereinbaren, wie sie mit ihrer Geschäftsidee umgehen. Es gibt Gesellschaften, die entstehen, ohne dass sie im bürgerlichen Gesetzbuch eingetragen werden. Interessensgemeinschaften.

Zum Beispiel: Wir arbeiten gemeinsam an der Entwicklung einer App. Du entwickelst sie und ich bin für das Marketing verantwortlich. Damit bildet man bereits eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, bei der klar ist, dass das, was entsteht, uns beiden zu gleichen Teilen gehört.

Eine Firma allerding, die nach außen hin auftritt, entsteht erst mit der Eintragung ins Firmenbuch. Es gibt allerdings auch viele Einzelunternehmer – da muss man nicht zwangsweise im Firmenbuch eingetragen sein. Erst nach einer gewisser Umsatzschwelle.

In der Theorie könnte ich heute etwas Programmieren und ins Internet hineinstellen. Auf der Website des Booking Systems, oder was auch immer, ich erstellen möchte, steht dann im Impressum: Inhaber ist Philipp Kinsky, EU Einzelunternehmer – damit bin ich auch ein Startup. Immerhin: Dann bin ich nach außen hin aufgetreten und visible geworden. Damit wird mein Startup auch in der Community als solches gesehen.

Mit Startups werden heutzutage Unternehmensgründungen in gewissen Branchen bezeichnet. Wenn wir heute von Startups reden, reden wir von Hightech-Bereich, Internet/Mobile Bereich, von Greentec, Medtech oder Biotech. Wenn ich heute eine Fleischerei grüne, würde man mich als Jungunternehmer und nicht als Startup Gründer bezeichnen.

Wieso eigentlich?

Die Bezeichnung Startup als solches kommt da nach dem angloamerikanischen Bereich und wird überwiegend für schnell wachsende Branchen verwendet. Den Einzelhandelsunternehmer, der ein Modegeschäft aufmacht und der grundsätzlich jemand mit ähnlichen Problemen ist (er muss gründen, braucht eine Gewerbeberechtigung, muss Mitarbeiter anstellen, Kunden akquirieren), bezeichnet man im Sprachgebrauch üblicherweise nicht als Startup.

Als Investor und Berater muss man den ganzen Dschungel, den es mittlerweile gibt – und es werden noch viel mehr Ideen kommen, die auch einfach Copy/Paste sind – scannen und die außergewöhnlichen Technologien finden. Wo sind die neuen Produkte, die den Markt verändern werden und das Leben vereinfachen?

Gibst du Empfehlungen ab? Investiert man aufgrund deines Tipps?

Die meisten Deals funktionieren genau so. Es ist eine Art Vertrauenssache, ob du über genügend Fachkenntnisse verfügst. Darum ist es auch wichtig, als Meinungsmacher, selbst mitzuziehen und mit eigenem Geld zu investieren. Die Business Angel Szene erweitert sich momentan, da kann es schon vorkommen, dass der ein oder andere mitzieht, weil er meiner Entscheidung vertraut und weiß, dass ich mich auskenne, weil ich eben schon seit zehn Jahren im Business bin.

Was sollten Startups bei der Suche nach Business Angels beachten?

Die Startups selbst tun sich leichter, wenn sie einen Business Angel, der für das Startup hinaus geht und wirbt. Dadurch wirbt man gemeinsam, um neue Investoren, was einen ganz anderen Vertrauensbereich schafft und es authentischer wirkt. Wenn ein Business Angel für ein Startup wirbt, vertraue ich dem eher.

Thema Knowledge – Startups profitieren bekanntlicher Maße von der Erfahrung – und der Business Angel?

Startup kann für Business Angel lehrreich sein. Es gibt welche, die gehen nur in Bereiche, in denen sie sich auskennen, weil sie wissen, wie der Markt (auch in Hinblick auf Internationalisierung) funktioniert.

Natürlich muss man sich die Frage stellen, was einen interessiert. Es kann schon sein, dass man auch mit einem Leadinvestor mitgeht, obwohl man nicht die spezifischen Branchenkenntnisse mitbringt. So schaffen es Business Angel in neue Branchen hinein zu schnuppern – und lernt mit. Es funktioniert also auch umgekehrt mit dem Austausch. Nicht nur das klassische vom Business Angel zum Startup.

Der Business Angel kann auch von einem Startup lernen. Das funktioniert auch umgekehrt. 

Muss der Lead Investor eigentlich der sein, der am meisten investiert?

Nicht zwangsweise, aber es ist meistens so. Der Lead Investor macht meist die Abwicklung des Deals und verhandelt die Terms. Im Regelfall ist das der, der das meiste Geld hinein gibt und seine Wünsche demensprechend verhandelt haben möchte. Der Lead Investor ist daher meist derjenige, der nicht weniger, aber notwendiger Weise nicht mehr reinsteckt. Bei der ersten Runde. Beim Folgeinvestment ist das was anderes. Da hat man dann zum Beispiel einen Hansi (Anm. Johann “Hansi” Hansmann) der die Koordination übernimmt, das Bindeglied zwischen Gesellschaft und Investoren darstellt und indirekt auch das Sprachrohr der Investoren wird. Der “matcht” die Wünsche des Unternehmens mit denen der neuen Investoren.

In wie vielen Startups bist Du selbst investiert?
Momentan in 4. Bei ein paar bin ich mit einem sehr geringen Prozentsatz drin.

Ich denke, dass Startups das zu schätzen wissen: Da gibt es jemanden, der gibt mir immer einen objektiven Rat gibt und kein Eigeninteresse hat. Der Berater würde manchmal etwas anderes empfehlen als der Business Angel. Das muss man dann auch im konkreten Fall auch so kommunizieren, dass man jetzt als Berater/Business Angel auftritt.

Startup als Anlage – eine Möglichkeit?

Ich glaube, jeder der in ein Startup investiert, muss damit rechnen, dass das Geld weg ist. Es kann ein sinnvollvoller Weg sein in Hinblick auf Diversifizierung: Da investiere ich etwas in Immobilien, mit diesem Betrag geh ich auf den Aktienmarkt, bzw. substituiere ich dann in Statups. Bei Aktien kann ich nicht beeinflussen, ob der Kurs runtergeht oder nicht, beim Startup bin ich vielleicht näher dran und hab ein besseres Gefühl. Für den klassischen Business Angel ist diese Geld, das er investiert, dann aber doch “Spielgeld”. Wenn nichts aus dem Startup wird, hat er auch damit gerechnet und freut sich aber, wenn es zu einem Exit kommt. Das unterscheidet den Busines Angel vom Super Angel, der Startups vielleicht tatsächlich als Anlage sieht und das richtige Näschen dafür hat.

Wann ist ein Startup erfolgreich?

Der klassische Gründer hat nicht den Traum viel Geld zu machen, sondern etwas aufzubauen. Etwas Großes zu machen, etwas Außergewöhnliches zu machen. Das Geld ist dann ein angenehmer Nebeneffekt, der Antrieb des Gründers ist es sicher nicht.

Finanzierungsrunden mit hohen Bewertungen sind im Übrigen keine Exits. Natürlich ist es ein Erfolg, Geld aufzustellen, erfolgreich ist ein Startup aber eigentlich erst dann, wenn es entweder Cashflow positiv ist, oder einen Exit hat.

Erfolgreich ist ein Startup nicht, nur weil es vier Finanzierungsrunden hinter sich hat. 

Da muss ich manchmal schmunzeln, wenn ein Unternehmen als “erfolgreich” bezeichnet wird, nur weil es vier oder fünf Finanzierungsrunden hinter sich hat. Was auch super ist! Damit zeigt es auch, dass es am richtigen Weg ist – aber noch nicht am Ziel.

Ein Wunsch für Startups?

Wenn es leichter gemacht werden würde zu gründen. Wenn etwa die Notariatsaktpflicht einer GmbH abgeschafft werden würde. Viele Gründer wollen nicht dafür Geld ausgeben. Man könnte über eine neue Rechtsform für Startups nachdenken: eine Klein AG, die jene Vorteile einer AG und einer GmbH miteinander verknüpft. Dann wäre die Anteilsübertragung einfacher, auch in Hinblick auf Mitarbeiterbeteiligungen. Wir bräuchten eine Rechtsform, die den Standort Österreich attraktiver macht.

Außerdem: Es gibt es ein schwarzes Loch im Bereich zwischen Business Angel und VC, also zwischen zwei und zehn Millionen Euro. Wenn man ermöglichen würde über Freibeträge etwa, dass mehrere Personen in der Breite investieren könnten mit Freibeträgen, könnte man das stopfen.

Ist selber gründen eine Option?

Ja, irgendwann vielleicht. Derzeit geht es aber auch einfach zeitmäßig nicht. Ich kokettiere schon damit, eine Idee selbst umzusetzen. Wir haben allerdings eine Kanzlei mit über 30 Angestellten, da habe ich momentan genug Verantwortung und muss schauen, dass ich mir nicht noch mehr aufhalse.

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In Österreich wurden in den letzten Jahren zahlreiche Startups gegründet, die mit neuen Lösungen und Geschäftsmodellen die Energiebranche verändern wollen. Sie entwickeln Lösungen, die von erneuerbaren Energien über intelligente Speichersysteme bis hin zu CO₂-neutralen Technologien reichen. Neben noch recht neuen Marktteilnehmer:innen konnten in diesem Jahr auch zahlreiche etablierte Startups Millionen-Investments abschließen. Wir bieten euch einen Überblick zu Startups aus Österreich, die mit ihren Technologien die Energiewende vorantreiben.


2nd Cycle

Das erst im Jänner 2024 gegründete niederösterreichische Startup 2nd Cycle entwickelt automatisierte Upcycling-Anlagen für gebrauchte Photovoltaik-Module. Das System soll künftig Module auf deren Funktionsfähigkeit überprüfen. Dazu zählen unter anderem die Reinigung der Module aber auch die Überprüfung der Metallrahmen und Glasplatten auf Sprünge oder Blasen. Zudem wird mit weiteren Testverfahren – zum Beispiel mit Hilfe von Elektrolumineszenz – analysiert, welche Teile der Module noch funktionsfähig sind und welche nicht. Im Zuge der Unternehmensgründung holte sich das Team rund um Simon Prüller den österreichischen Business Angel Michael Altrichter als Investor an Bord (brutkasten berichtete).

Anywhere Solar

(c) Anywhere Solar

Das Salzburger Startup Anywhere Solar entwickelt PV-Überdachungen für Parkplätze, um bereits versiegelte Flächen zur Solarenergieerzeugung doppelt zu nutzen. Im Portfolio befinden sich vier unterschiedliche Modelllinien, die sich wie ein Baukastensystem flexibel an die jeweiligen Parkplatzflächen anpassen lassen. Das Unternehmen verbindet dabei die Expertise im Bereich des Maschinenbaus und der Stahlbaukonstruktionen.

Aqua Libre (Strom Boje)

Der Österreicher Fritz Mondl arbeitet seit 15 Jahren an der „Strom-Boje“, einem Strömungskraftwerk für Flüsse, das bis zu 100 kW erzeugt. Die sieben Tonnen schwere Boje richtet sich automatisch in die stärkste Strömung und taucht bei Hochwasser ab. Nach anfänglichen Erfolgen 2010 kam es aufgrund fehlender Förderungen zu Verzögerungen, bis 2019 der Prototyp mit privaten Investoren reaktiviert wurde. Siemens optimierte 2022 die Leistungselektronik, und neue Förderungen sowie ein selbstreinigender Rechen rücken das Projekt wieder in den Fokus. Mit 19 Vorbestellungen plant Mondl ab 2025 die ersten Strom-Boje-Parks und sucht Partner zur Serienproduktion (brutkasten berichtete).

Arteria Technologies

Die Energiewende erfordert eine dezentralisierte Infrastruktur und smarte Netze. Das Grazer Startup Arteria Technologies, gegründet 2020 von Stefano Coss, bietet mit einer Softwarelösung zur Digitalisierung von Energiesystemen eine Plattform zur Planung und Optimierung von Wärmenetzen. Echtzeitsimulationen ermöglichen eine präzise Planung der Anlagengröße. Kunden wie Wien Energie und Stadtwerke Genf nutzen die SaaS-Plattform, die Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent ermöglicht (brutkasten berichtete).

Balun

Das Gründertrio von Balun | (c) Balun

Das erst im Dezember 2023 gegründete Unternehmen rund um die drei Gründer Giovanni Superti-Furga, Yury Zhuk und Josef Schenk entwickelt ein entsprechendes Tool, das künftig Vorhersagen zur Produktion von erneuerbarer Energie noch genauer machen soll. Das Unternehmen setzt dabei auf ein sogenanntes Energy Foundation Model (EFM). Dabei wird ein Datenpool angezapft, das von Sensoren in Windturbinen und Solarparks gespeist wird. Machine-Learning-Modelle erlernen anschließend das Verhältnis von Wettervorhersage zu echtem Output und können so genauer vorhersagen, wie viel Strom tatsächlich produziert wird. Die Produktionsprognose soll künftig das Strommanagement für Erzeuger:innen erleichtern und zugleich eine Kostenoptimierung bieten (brutkasten berichtete).

Collective Energy

(c) Collective Energy

Das Wiener Startup Collective Energy, 2015 von Christoph Zinganell gegründet, hat sich in Österreich als führender One-Stop-Shop für Photovoltaikprojekte etabliert. Gemeinsam mit einer wachsenden Community hat das Unternehmen über Crowdfunding den Bau von mehr als 30 Photovoltaikanlagen finanziert und sich vom reinen Entwickler zum Betreiber gewandelt. Seit 2021 betreibt Collective Energy im Rahmen eines Photovoltaik-Contracting-Projekts auch eigene Anlagen. Mit einem Fokus auf Beratung, Contracting und Crowdfunding sowie verstärkten Aktivitäten in PV-Carports und solarbetriebenen Parkplatzüberdachungen brachte das Unternehmen allein 2023 über ein Megawatt ans Netz.

Kürzlich wurde Collective Energy von Lazard SPI, einem Teil der global agierenden Lazard Asset Management (LAM), übernommen. Diese Partnerschaft soll dem Unternehmen neue finanzielle Ressourcen und Expertise bieten, um seine Mission zu beschleunigen, leistbare und saubere Energielösungen bereitzustellen und die Marktpräsenz in Österreich zu stärken (brukasten berichete).

efriends

efriends,
Gründer und CEO Matthias Katt mit seinen Co-Gründer:innen Fritz Dimmel, Klara Dimmel und Gerd Bader. | (c) eFriends

Bereits seit 2018 teilen Erzeuger:innen über die Plattform des niederösterreichischen Startups eFriends ihren selbstproduzierten Sonnenstrom. Im ersten Pilotjahr nutzten 100 Haushalte die Plattform. Im Zuge eines Auftritts bei “2 Minuten 2 Millionen” im Jahr 2019 erlangte das Startup eine größere Aufmerksamkeit und konnte seine Nutzer:innenanzahl mehr als verdreifachen. 2020 folgte dann das erste größere Investment für die Plattform. Damals beteiligte sich die RWA Raiffeisen Ware Austria am Unternehmen. Ende Jänner 2024 folgt dann die zweite Finanzierungsrunde. Verbund und Wienerberger beteiligten sich für einen nicht näher genannten Betrag in Millionenhöhe (brutkasten berichtete).

Ecop

(c) ecop

Das österreichische Scaleup Ecop hat sich auf die Rückgewinnung industrieller Abwärme spezialisiert. Mit einer innovativen Wärmepumpentechnologie gelingt es, die im Produktionsprozess erzeugte Wärme wieder in den Prozess zurückzuführen, anstatt sie ungenutzt an die Umgebung abzugeben. Diese Lösung fand breite Unterstützung: EIT InnoEnergy investierte 3,9 Millionen Euro, gefolgt von einer 8,5-Millionen-Euro-Förderung des European Innovation Council (EIC) Accelerator – Ecop war das einzige österreichische Unternehmen unter den geförderten Projekten.

Technologisch setzt Ecop auf ein neues Rotorkonzept, das die Komplexität und Wartungsanfälligkeit deutlich reduziert. Anwendungen finden sich vor allem in der Industrie und Fernwärme, wo hohe Temperaturen zwischen 160 und 200 Grad erforderlich sind – etwa in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion oder im Fernwärmenetz. Ein Fernwärmeprojekt in Norddeutschland dient bereits als Referenz. Für 2026 ist der Serienstart geplant, um den zunehmenden Bedarf in der Industrie zu decken und die Abwärme durch leistungsfähige, skalierbare Wärmepumpen effizient zu nutzen (brutkasten berichtete).

EET

“SolMate” heißt das Produkt, mit dem das steirische Solar-Scaleup seinen Kund:innen eine Photovoltaikanlage für den eigenen Balkon bietet. Ursprünglich 2017 als Spin-off der TU Graz gegründet, ist das Grazer Startup EET mittlerweile zu einem der Vorreiter in der noch jungen Branche avanciert. Bis zu 1.000 Systeme verkauft das Unternehmen laut eigenen Angaben mittlerweile pro Monat. Für das weitere Wachstum gab EET im Sommer 2023 den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 6,5 Millionen Euro bekannt. Das frische Kapital soll in die Internationalisierung fließen. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen über 100 Mitarbeiter:innen. (brutkasten berichtete).

Enixi

Das Kärntner Startup enixi bietet App- und Softwarelösungen für Energiegemeinschaften. Über die Plattform können Nutzer:innen entweder selbst oder vollautomatisiert Energiepartner in ihrer Umgebung finden. Zudem erhält man personalisierte Optimierungsvorschläge zur gemeinsamen Nutzung erneuerbarer Energie, basierend auf einem persönlichen Profil und seinen Verbrauchsdaten. Zudem bietet das Unternehmen eine Smart Meter App an. Sie ermöglicht die Echtzeitüberwachung und Optimierung des eigenen Energieverbrauchs. Mit detaillierten Einblicken, Empfehlungen und Tipps unterstützt sie zudem dabei, Kosten zu senken. Zudem setzt sich Gründer Matthias Nadrag für den Kampf gegen Energiearmut in Österreich ein (brutkasten berichete).

energyfamily

energyfamily, thinking earth, NVDIA
(c) energyfamily

Das niederösterreichische Startup energyfamily, gegründet 2022 von Lukas Prenner, hat sich auf die Gründung und Verwaltung von Energiegemeinschaften spezialisiert. Diese Gemeinschaften ermöglichen eine nachhaltige Energieversorgung durch gemeinsamen Verbrauch, Verkauf und Speicherung von Energie über Grundstücksgrenzen hinweg. Mithilfe einer Webplattform unterstützt energyfamily Interessierte dabei, Energiegemeinschaften aufzubauen und effizient zu betreiben. Eine besondere Innovation ist die Vorhersage von Energieverbrauch und -produktion mithilfe von Satellitendaten, die die Sonneneinstrahlung und damit die Solarenergieproduktion prognostizieren. Diese Technologie hilft, das Ungleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch in den Gemeinschaften auszugleichen. Für seine innovative Nutzung von Satellitendaten wurde das Startup mit dem Copernicus Masters Österreich Award 2022 ausgezeichnet (brutkasten berichtete).

Energy Hero

(c) Eneergy Hero

Energy Hero ist ein österreichisches Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Energiekosten für Privat- und Gewerbekunden langfristig zu senken. Dafür bietet es einen automatisierten Vertragswechselservice an, der kontinuierlich die besten Energiepreise und -tarife identifiziert und umsetzt, ohne dass Kunden:innen selbst aktiv werden müssen. Neben dem Wechselmanagement steht Energy Hero auch als Berater zur Verfügung und unterstützt in allen Fragen rund um die Energieversorgung und -optimierung. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, Transparenz und Einfachheit in die oft komplexen Strukturen des Energiemarktes zu bringen und gleichzeitig die finanziellen Vorteile für die Endkund:innen zu maximieren.

Enspired

Das Führungsteam von enspired © enspired
(c) enspired

Das Wiener Startup enspired bietet eine KI-basierte Optimierungslösung für flexible Stromerzeugungs-, Speicher- und Verbrauchsanlagen an und handelt diese auf sogenannten Spotmärkten. Diese kurzfristigen Strombörsen gleichen Schwankungen zwischen Angebot und Nachfrage aus und ermöglichen es Betreibern, Strom besonders profitabel zu handeln. So verkauft enspired automatisch Strom aus erneuerbaren Energien, wenn die Preise hoch sind, und kauft, wenn die Preise im Intraday-Handel niedrig sind. Damit unterstützt das Startup unter anderem Eigentümer von Batteriespeichern, ihre Kapazitäten effizient am Markt zu vermarkten, indem es gezielt zusätzliche Energie bereitstellt, wenn sie benötigt wird. Mit Blick auf die Expansion plant enspired, bis 2035 über 50 Gigawatt über seine Plattform zu handeln und strebt neben Europa auch verstärkt in die Märkte Asien und USA. Im Mai 2024 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 25,5 Millionen Euro bekannt (brutkasten berichtete).

Eologix-ping

(c) eologix Website

Das Grazer Startup eologix-ping, 2023 aus einer Fusion entstanden, bietet eine spezialisierte Lösung zur frühzeitigen Erkennung von Schäden an Windkraftanlagen, die Ausfälle und Ertragsverluste minimiert. Durch den Einsatz von Sensortechnologie an den Rotorblättern können potenzielle Gefahren wie Schäden, Vereisungen oder Blitzeinschläge frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu größeren Betriebsstörungen führen. Diese vorausschauende Wartung ermöglicht es Betreibern, die Lebensdauer ihrer Anlagen zu verlängern und die Energieproduktion möglichst effizient zu gestalten. Im Mai 2024 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Millionenhöhe bekannt (brutkasten berichtete).

Greenwood Power

Greenwood
(c) Greenwood Power

Das von Norbert Juschicz (CEO) und Willibald Bacher (CTO) im Jahr 2017 gegründete Unternehmen Greenwood Power produziert Strom- und Spannungssensoren für gas- und luftisolierte Ortsnetzstationen. Die patentierten Produkte sollen einer Destabilisierung der Stromnetze durch Produktions- und Nachfrageschwankungen entgegenwirken. Ende September 2023 gab  das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 5,1 Millionen Euro bekannt (brutkasten berichtete).

Heimwatt

(c) Heimwatt

Das niederösterreichische Startup Heimwatt reagiert auf die steigende Stromnachfrage und Klimarisiken, indem es ein neues Bürgerbeteiligungsmodell zur Nutzung von Windenergie entwickelt hat. Gemeinsam mit BLOCH3 bietet Heimwatt österreichweit eine Preisgarantie von acht bis zwölf Cent pro kWh, mit der Haushalte jährlich bis zu 1.000 Euro sparen können. Heimwatts Windkraftanlagen versorgen rund 66.000 Haushalte, sparen jährlich 102.000 Tonnen CO2 ein und reduzieren die Abhängigkeit von Stromimporten. Das vollständig von der Gründerfamilie Blochberger finanzierte Projekt zielt auf nachhaltige und stabile Energieversorgung ab, mit geplanten Windparks in weiteren Gemeinden und zukünftigen urbanen Lösungen (brutkasten berichtete).

Heizma

Heizma wurde Ende 2023 von Alexander Valtingojer, Valentin Perkonigg und Michael Kowatschew gegründet. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen einfachen und schnellen Weg zur Installation einer Wärmepumpe und zur Förderabwicklung in Österreich zu ermöglichen. Mit einem Netzwerk aus Partnerbetrieben installiert Heizma täglich neue Wärmepumpen in ganz Österreich. Laut Angaben des Startups wurden bereits 3500 Kund:innen beim Umstieg auf eine Wärmepumpe unterstützt (brutkasten berichtete).

Hydrogrid

Mit seiner Software zur Echtzeit-Steuerung von Wasserkraftwerken ist das 2016 gegründete Wiener Scaleup Hydrogrid derzeit in sieben Ländern vertreten – darunter Norwegen, Italien und Indien. Wasserkraftwerksbetreiber können mit der Technologie des Scaleups unter anderem vollautomatisiert auf Wetterereignisse reagieren oder die Preisbildung der Energie im Blick behalten. Aufgrund der Effizienzsteigerungen sollen mit der Software im Vergleich zum manuellen Betrieb von Kraftwerken Stromerzeugnisse um bis zu zehn Prozent gesteigert werden können – so zumindest das Versprechen von Hydrogrid. Für das weitere Wachstum konnte das Scaleup im Dezember 2023 eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 8,5 Millionen Dollar abschließen (brukasten berichtete).

Inmox

CTO Daniel Kagerbauer (links) und CEO Michael Aufreiter vom Wiener Startup Inmox wollen Windkraftanlagen vor Totalausfällen bewahren © Inmox GmbH
(c) Inmox GmbH

Das Wiener Startup Inmox entwickelt eine KI-basierte Software zur Getriebeüberwachung, um die Wartung und Instandhaltung von Windkraftanlagen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Durch die Erfassung und Charakterisierung von Verschleiß in Getrieben erkennt das System frühzeitig potenziell gefährliche Schäden und ermittelt den optimalen Wartungszeitpunkt, wodurch Reparaturkosten und Ausfallzeiten reduziert werden. Gegründet 2021, erhielt Inmox bereits zwei Millionen Euro an Finanzierung (brutkasten berichete).

nista.io

Campfire Solutions
(c) nista.io

Die Gründung des Startups erfolgte 2020 von Umwelt-Technologin und Ressourcen-Managerin Anna Pölzl sowie von Maschinenbauer Benjamin Mörzinger und von Informatiker Markus Hoffmann. Das Startup entwickelte eine Software, die Energiedaten regelmäßig in umsetzbare Aufgaben verwandelt. Sie soll die Energiekosten von Kunden um bis zu 20 Prozent pro Jahr verringern. Erst im Sommer konnte das Startup die Hengl Gruppe als Großkunden aus der Industrie für sich gewinnen (brutkasten berichtete).

neoom

neoom
(c) neoom

Das in Freistadt ansässige Energy-Scaleup neoom rund um Gründer und CEO Walter Kreisel entwickelt Lösungen für dezentrale Energiesystem. Dazu zählen unter anderem Speicherschränke und entsprechende Softwarelösungen zur Steuerung. Zudem bietet das Unternehmen auch Lösungen für die Energiegemeinschaften. Dies erfolgt über den sogenannten “Neoom Kluub”. Über eine entsprechende App können Nutzer:innen Strom verkaufen oder von ihnen kaufen. Für die internationale Expansion konnte Neoom 2023 zwei Finanzierungsrunden im zweistelligen Millionenbereich abschließen. neoom beschäftigt mittlerweile über 300 Mitarbeiter:innen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Erst im September präsentierte das Unternehmen mimt Connect AI ein neues Energiemanagementsystem. (brutkasten berichtete).

Nobilegroup

Energiegemeinschaften, erneuerbare Energiegemeinschaften, Energie, NobileGroup, elene, Skiljan, Gönitzer,
(c) Nobilegroup

Bereits seit 2021 unterstützt die Nobilegroup Gemeinden, Unternehmen, Landwirte und private Haushalte bei der Entwicklung von Energiegemeinschaften. Im Zentrum steht dabei die Energieplattform Nobile:Connected, die Nutzer:innen von Energiegemeinschaften zahlreiche Features bietet. Über sie wird die Möglichkeit geboten, unterschiedlichste Aspekte in Bezug auf die Produktion und den Verbrauch von Energie zu verwalten. Dazu zählt beispielsweise die Abrechnung von Energiegemeinschaften oder die Visualisierung des Energieflusses. Anfang August 2023 konnte zudem das Wiener Energy-Startup Nobilegroup eine Finanzierungsrunde in Millionenhöhe abschließen. Im Zuge des Investments kommunizierte das Startup auch die Gründung eines eigenen Gemeinschaftsunternehmens, namens Super Power Generation. Über dieses wird in erneuerbare Energieprojekte, wie PV- und Windkraft investiert. Zudem startete das Unternehmen 2024 mit einem eigenen Stromtarif unter der Marke Power to the People am österreichischen Markt.

Pholtaix

(c) Pholtaix

Das Wiener Startup Pholtaix, gegründet von Christian Benten und Andreas Mariacher, bietet eine Plattform zur schnellen und transparenten Vermittlung von Photovoltaik-Anlagen an. Durch einen „One-Stop-Shop“-Ansatz erleichtert das Unternehmen Endkunddie Auswahl geeigneter Installationspartner, indem es Informationen zur Immobilie und den Anforderungen an die PV Anlage abfragt und ein passendes Angebot erstellt. Pholtaix arbeitet österreichweit mit qualifizierten Partnern zusammen und optimiert die Lieferkette durch direkten Einkauf bei Produzent, um Kosten und Wartezeiten zu senken. Zusätzlich bietet das Startup umfassende Beratungsleistungen von der Planung bis zur Projektbegleitung an. Das Geschäftsmodell basiert auf einem Anteil am Umsatz pro abgeschlossenem Projekt, und das Unternehmen strebt für die kommenden Jahre eine Umsatzsteigerung in den zweistelligen Millionenbereich an (brutkasten berichtete).

Powerbot

CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot
(c) PowerBot

PowerBot, ein Wiener SaaS-Startup, automatisiert Handelsprozesse an europäischen Strombörsen und entlastet dadurch Händler, die bisher im Schichtbetrieb Stromkäufe und -verkäufe abwickeln. Dies ist entscheidend für den Ausgleich der durch erneuerbare Energien verursachten Netzschwankungen, die konstant auf 50 Hertz gehalten werden müssen, um Blackouts zu verhindern. Gegründet 2020 und als Spinoff eines Projekts aus 2017 entstanden, bietet PowerBot datenbasierte Lösungen und unterstützt Unternehmen bei der Optimierung von Speichern und der Implementierung eigener Algorithmen. Aktuell plant das Unternehmen seine Expansion nach Südeuropa und Skandinavien (brutkasten berichtete).

Reisenbauer Solutions

Auf dem Bild ist das Portrait eines jungen Mannes zu sehehn, der einen hellgrauen Anzug trägt und vor einem violetten Hintergrund steht.
(c) brutkasten / fabian krausböck

Reisenbauer Solutions, gegründet 2020 von Stefan Reisenbauer und seinem Vater, hat sich auf Softwarelösungen im Bereich Energiemanagement spezialisiert. Das Unternehmen entwickelte eine Engineering-Software, die auch Laien ermöglicht, Anlagen zu programmieren, zu automatisieren und zu visualisieren. Anfangs auf E-Mobilität fokussiert, erweiterten Kundenanfragen das Portfolio bald um Lösungen für Energiemonitoring und -management. Mit inzwischen 14 Mitarbeitern unterstützt das Wiener Startup Firmen dabei, Energieflüsse zu analysieren und zu optimieren, was sowohl umweltfreundlich als auch kostensparend ist.

Durch frühzeitige Profitabilität und gezielte Investitionen, wie einem sechsstelligem Kapital von Salzburg AG, konnte das Unternehmen stetig wachsen. Reisenbauer Solutions wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter der Staatspreis Digitalisierung und der Digital Impuls Award. Zukünftige Pläne umfassen die Expansion in den DACH-Raum und Forschungsprojekte im Bereich Smart Grid (brutkasten berichtete).

raicoon

Das Wiener Startup raicoon hat eine KI-gestützte Lösung entwickelt, um die Effizienz von Solaranlagen zu steigern. Die cloudbasierte B2B SaaS-Plattform, auch als “autonomes Betriebszentrum” bezeichnet, kann Energieerträge um etwa sechs Prozent erhöhen und Betriebskosten um bis zu 50 Prozent senken. Eine “hundertprozentige Fehlererkennungsgarantie”, unterstützt durch Munich Re, versichert zudem zuverlässige Fehlererkennung ohne Fehlalarme. Das 2018 von Ralf Tschanun und Michael Edelbacher gegründete Unternehmen sicherte sich nun in einer vier Millionen Euro Seed-Finanzierungsrunde Kapital von PUSH VC, Voltares und einem Family Office. Diese Mittel sollen die globale Expansion und Weiterentwicklung der KI-Funktionen sowie den Teamaufbau und Ausbau des Kundensupports unterstützen, insbesondere in den USA und der Asien-Pazifik-Region. Erst im Oktober gab das Unternehmen bekannt, dass gemeinsam mit Amazon eine Partnerschaft eingegangen ist {brutkasten berichtete).

Solbytech

solbytech
(c) Sobytech

Das Salzburger Startup Solbytech entwickelt Lösungen für die Energiewende. Mit seinem jüngsten Info-Display-System solarmetrics visualisiert es die eingespeiste Energiemenge von PV-Anlagen. Das Info-Display-System solarmetrics visualisiert die eingespeiste Energiemenge eigener Photovoltaikanlagen anhand aussagekräftiger Infografiken und setzt die erzeugten Kilowattstunden mit leicht verständlichen Vergleichswerten in Beziehung. Der Betrachter erhält somit nicht nur Auskunft über die tatsächliche Stromproduktion der Anlage, sondern auch über den Umfang der Nutzung und der damit einhergehenden CO2 Kompensation. 

Sonnenschmiede

(c) Sonnenschmiede

Sonnen-Schmiede ermöglicht die gemeinschaftliche Nutzung von Solarenergie in Mehrparteienhäusern durch eine Photovoltaikanlage direkt auf dem Dach. Bislang war die Implementierung solcher gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen in Mehrfamilienhäusern oft komplex, doch mit dem Modell von Sonnen-Schmiede soll die Nutzung von Photovoltaik in diesen Gebäuden erheblich vereinfacht werden. Die Eigentümergemeinschaft entscheidet sich für die Investition in eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Sonnen-Schmiede übernimmt den Betrieb der Anlage, die jedoch vollständig im Eigentum der Gemeinschaft bleibt. Die Anlage wird schlüsselfertig und optimal dimensioniert geliefert. Zudem kümmert sich das Startup um die detaillierte Abrechnung, wobei überschüssiger Strom wieder in das Netz eingespeist wird.

Swimsol

(c) Swimsol

Wo Platz an Land begrenzt ist, kommt die Lösung des Wiener Startups Swimsol ins Spiel. Das österreichische Unternehmen bietet Solarenergiesysteme für die tropischen Küstenregionen und hat dafür eine eigene schwimmende Solarlösung entwickelt. SolarSea wurde bereits 2014 auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich laut dem Startup um das “weltweit erste kommerzielle Solarenergieprodukt für die Meeresoberfläche”. Insbesondere kleinere Inselstaaten sollen dadurch profitieren, da die Anzahl an Dächern für PV-Anlangen aufgrund der spärlichen Fläche auf den Inseln in der Regel begrenzt ist. Im Rahmen eines Syndikatskredits der Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) und dem Schweizer Impact Asset Manager responsAbility erhielt das Startup 2021 rund 14 Millionen US-Dollar an Kapital (brutkasten berichtete).


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