21.12.2015

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

LukeRoberts haben mit ihrer Lampe Fluxo eine der erfolgreichsten österreichischen Kickstarter-Kampagnen gestartet. Die Grazer von Sunnybag sind schon quasi alte Hasen auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Der Brutkasten hat sich die Learnings der beiden Startups geholt. 7 Tipps für erfolgreiche Kickstarter-Kampagnen.
/artikel/tipps-erfolg-kickstarter-kampagnen
(c) LukeRoberts. Die Lampe Fluxo ist ein Kickstarter-Hit.
(c) LukeRoberts. Die Lampe Fluxo ist ein Kickstarter-Hit.

Es gibt zwar mittlerweile auch gute heimische Crowdfunding-Plattformen. Will man als Startup internationale Kunden ködern, gibt es aber nach wie vor nur eine Adresse: Kickstarter. “Wir haben auch andere Plattformen wie Indiegogo ausprobiert”, erzählt Stefan Ponsold von Sunnybag. “Die Kickstarter-Community hat aber eine viel höhere Kaufbereitschaft”.

Der größte Kickstarter-Fehler

Vor zwei Wochen ist die dritte Kampagne des Grazer Startups angelaufen und Ponsold weiß mittlerweile, wie man Erfolg hat. Die “Smart Battery”, ein Akkupack mit Smartphone-App, hat das Ziel schon am ersten Tag überschritten. Für Sunnybag ist es aber nicht immer so locker gelaufen. 2011 sind die Grazer mit ihrem ersten Entwurf eines Rucksacks mit Solarpaneel gescheitert. Kickstarter war selbst noch ein relativ junges Projekt, errinnert sich Ponsold: “Da gab es noch keine Millionen-Kampagnen”. Sunnybag setzte sich ein Ziel von 10.000 Euro und erreichte nur knapp 6000 Euro. “Das Produkt war noch nicht gut genug und ein bisschen zu teuer”, so der Gründer. “Der größte Fehler war aber, keine PR zu machen”.

200.000 Euro statt 50.000 Euro

Ist eine Kickstarter-Kampagne erfolgreich, kann man sich über eine internationale Kundschaft freuen – mehr als die Hälfte der Kickstarter-Unterstützer sind in den USA und es folgen Kanada, Großbritannien, Australien und Singapur. “Es gibt große Unterschiede, wie viel ein Unterstützer durchschnittlich ausgibt”, erklärt Lukas Pilat von LukeRoberts. “Die Schweizer sind zum Beispiel sehr spendabel”. Das Wiener Startup LukeRoberts hat im Dezember mit der smarten Lampe Fluxo seine erste Kickstarter-Kampagne gestartet. Die sechs Monate Vorbereitungszeit haben sich gelohnt: Gleich am ersten Tag wurde das Ziel von 50.000 Euro erreicht und mittlerweile steht die Kampagne bei mehr als 200.000 Euro. Sechs Kickstarter-Tipps von Sunnybag und LukeRoberts:

Tipp 1 für Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen: Gute Planung

Eine gute Kickstarter-Kampgne will wohl vorbereitet sein. Ersttäter sollten ein halbes Jahr vor dem gewünschten Kampagnenstart damit beginnen. Lukas Pilat und Robert Kopka haben zunächst direkt auf Kickstarter recherchiert. “Welche Kampagnen drehen sich um Licht, welche um Design-Objekte, in welcher Preiskategorie sind die? Was ist gut gegangen, was ist nicht gut gegangen?”, so Kopka. In ein Excel-Sheet wurde dann feinsäuberlich jedes Detail zu 100 passenden Kampagnen eingetragen, auch beispielsweise, in welchen Medien die Produkte erwähnt wurden. “Wir haben das sehr detailliert gemacht, um ein Gefühl zu bekommen, ob wir da hineinpassen”.

+++ Mehr zum Thema: Das sind die 7 kuriosesten Crowdfunding-Projekte auf Kickstarter +++

Tipp 2: Time to Market

“Vielleicht war es auch nicht der richtige Zeitpunkt”, sagt Ponsold in Hinblick auf seine erste, gescheiterte Kickstarter-Kampagne. Gut, es kann nicht bei jedem Projekt so perfekt laufen, wie bei Pebble. Aber die Smartwatch ist ein gutes Vorbild. Die Pebble-Uhr erreichte binnen kürzester Zeit zwei Millionen Dollar. “Damals gab es schon Gerüchte, dass Apple und Samsung an Smartwatches arbeiten”, erinnert sich Ponsold, der auch in Pebble investierte. “Pebble hat genau diesen Zeitpunkt ausgenutzt – jeder wollte eine Smartwatch haben”.

Tipp 3: Community aufbauen

“Am Anfang ist man oft noch ein No-Name”, sagt Ponsold und rät, möglichst früh mit dem Aufbau einer Fangemeinde für das Produkt zu beginnen. Sunnybag setzt gerne auf eine Landing-Page, auf der das Produkt angeteasert wird und Interessenten ihre Mail-Adresse hinterlassen können. “Bei uns war diese Landing-Page halb geheimnisvoll – man sieht nur ein Akkupack und eine App, ohne Details. Das soll neugierig machen”. Dann müsse man sich einen genauen Plan zurechtlegen, wie Spannung aufgebut werden kann. “Man gibt alle paar Wochen ein neues Detail preis”.

Tipp 4: Gutes Timing bei der Presse

“Mit Berichten in wichtigen Medien steht und fällt jede Kampagne”, sagt Ponsold. Das alleine ist oft schon schwer genug zu erreichen, es kommt noch dazu auf das perfekte Timing an. Die Excel-Liste von LukeRoberts zeigt, dass erfolgreiche Projekte meist am ersten Tag der Kampagne “in allen Medien” sind. “Das dürfte also helfen”, sagt Kopka. PR-Text und Grafiken sollte man möglichst früh vorbereiten, dann aber auf den richtigen Zeitpunkt warten, rät auch Ponsold.

Tipp 5: Rechnen, rechnen, rechnen

“Man muss sehr viel rechnen, um auf die Summe zu kommen, die notwendig ist, um ein Produkt auf den Markt zu bringen”, sagt Kopka. Um so günstig wie möglich anbieten zu können, sollten auch bestimmte Spielräume einbezogen werden. Bei Hardware ist das kaum möglich, bei Software allerdings schon. “Wir können bestimmte Software-Funktionen per Update nachliefern und dadurch beim Programmierer sparen, wenn es eng wird”, so Kopka.

Tipp 6: Das offizielle Ziel

Jetzt wird es kompliziert. Wie auch immer die Berechnungen der notwendigen Finanzierungssumme aussehen, sie sagen nicht unbedingt etwas über das Kickstarter-Ziel aus. Warum? “Wenn man ein Funding-Level ansetzt, dass dieser Summe entspricht – in unserem Fall etwa 80.000 Euro – dann dauert es sehr lange, dieses Ziel zu erreichen”, erklärt Ponsold. Die jüngste Sunnybag-Kampagne hatte deshalb ein offizielles Ziel von 10.000 Euro. Es gibt zwei gute Gründe, die Fundingschwelle viel niedriger anzusetzen. Ist die Schwelle einmal erreicht, fühlen sich potenzielle Unterstützer sicher und greifen vielleicht eher zu, da die Produktion ja schon gesichert ist. “Bei unserer letzten Kampagne hatten wir ein Ziel von 10.000 Euro und haben 80.000 erreicht”, so Ponsold. Zweiter Grund: “Man kommt auf der Kickstarter-Website leichter unter die beliebten Projekte, wenn das Verhältnis zwischen aktuellem Funding und der Schwelle sehr gut ist”.

Tipp 7: Wenn es schief geht

Was passiert eigentlich, wenn man das Ziel nicht erreicht? Sunnybag hat den Solarrucksack damals tatasächlich nicht produkziert. Auch nicht mit einer anderen Finanzierung. “Wir haben gelernt, dass es offenbar keine Community gibt, die das Produkt zu diesem Preis haben will”, sagt Ponsold. Sunnybag hat den Rucksack schließlich über zwei Jahre lang weiterentwickelt und ihn erst dann auf den Markt gebracht. “Man hat sehr gutes Feedback, wenn man gleich mit Crowdfunding beginnt”.

Deine ungelesenen Artikel:
17.12.2024

“AI in a box”: Linzer Firma sperrt KI-Sprachmodell ins Intranet

Die Vorteile generativer KI ohne Datenschutzbedenken nutzen - das verspricht "AI in a box" und wird wortwörtlich als kleines Hardware-Device geliefert.
/artikel/ai-in-a-box-linzer-firma-sperrt-ki-sprachmodell-ins-intranet
17.12.2024

“AI in a box”: Linzer Firma sperrt KI-Sprachmodell ins Intranet

Die Vorteile generativer KI ohne Datenschutzbedenken nutzen - das verspricht "AI in a box" und wird wortwörtlich als kleines Hardware-Device geliefert.
/artikel/ai-in-a-box-linzer-firma-sperrt-ki-sprachmodell-ins-intranet
AI in a Box kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH
"AI in a Box" kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH

Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

100.000 Euro und mehr: Erfolg mit Kickstarter-Kampagnen