08.07.2020

Tinder testet Face-to-Face Video-Funktion – in 13 ausgewählten Ländern

Die Dating-App Tinder startet heute, Mittwoch, in 13 ausgewählten Ländern eine neue Face-To-Face Video-Funktion. Das Unternehmen möchte damit dem starken Trend nach Video-Chats nachkommen, der mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie einsetzte.
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Tinder
(c) Tinder / Pressroom

Die Dating-App Tinder hat am Mittwoch angekündigt, eine neue Face-to-Face Video-Funktion testen zu wollen. Die Funktion soll aber vorerst nur in ausgewählten Ländern zur Verfügung stehen. Zu diesen zählen die USA, Brasilien, Australien, Spanien, Italien, Frankreich, Vietnam, Indonesien, Korea, Taiwan, Thailand, Peru und Chile. Nutzer im deutschsprachigen Raum müssen sich daher noch gedulden.

+++ Pickable: Französischer Tinder-Konkurrent startet in Österreich +++

In einer Presseaussendung von Tinder heißt es dazu: “Virtuelle Happy Hours, Konzerte und Kaffeepausen wurden in den letzten Monaten zum Standard, daher haben wir uns die Frage gestellt, wie sich unsere Mitglieder künftig auch durch In-App-Videos kennen lernen können.” Die Tests für die neue Funktion in den genannten Ländern sollen bereits heute, Mittwoch, starten.

Die neue Funktion

Die neue Face-to-Face Video-Funktion verfügt laut Tinder über einige Safety-Features, die ein sicheres Kennenlernen des Gegenübers gewährleisten sollen.

Damit Singles die Funktion nützen können, müssen sie zunächst über ein Match verfügen. Zudem ist es erforderlich, dass die Personen bereits mindestens einmal miteinander gechattet haben. Dem noch nicht genug: Weiters müssen beide Nutzer die Funktion über einen virtuellen Switcher aktivieren. Anschließend ist eine Zustimmung der Tinder-Verhaltensregeln nötig.

Tinder
(c) Tinder

Künstliche Intelligenz gegen Nackheit

In einem Interview mit The Verge über die Zukunft des Unternehmens kündigte Elie Seidman, CEO von Tinder, bereits im Jänner diesen Jahres die neue Funktion an.

Damals hieß es, dass Tinder mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz die Video-Chats auf Nacktheit überprüfen soll und gegebenenfalls den Video-Chat automatisch beendet.

Inwiefern diese Technologie im Rahmen der Tests bereits zur Anwendung kommt, geht aus der aktuellen Presseaussendung allerdings nicht hervor.

Tinder unter Zugzwang

Die globale Covid-19-Pandemie und die damit einhergehende Nachfrage nach Video-Chats, dürfte das Unternehmen schlussendlich dazu veranlasst haben, die Videofunktion nun zu testen. Andere Mitbewerber am Markt, wie beispielsweise der deutsche Anbieter Lovoo, bieten ähnliche Videofunktionen bereits schon länger an.

Die Dating-App zählt aktuell rund 50 Millionen Nutzer weltweit. Laut dem ersten Quartalsbericht 2020 sind davon rund sechs Millionen Nutzer zahlende Abonnenten. Im vierten Quartal 2019 waren es 5,9 Millionen Nutzer.

Demnach konnte Tinder in den ersten drei Monaten diesen Jahres lediglich 100.000 zahlende Abonnenten für sich neu gewinnen. Im Vorjahresquartal betrug der Zuwachs noch 384.000 Abonnenten.

=> zur Dating-Plattform


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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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AI Summaries

Tinder testet Face-to-Face Video-Funktion – in 13 ausgewählten Ländern

  • Die Dating-App Tinder startet heute, Mittwoch, auf 13 ausgewählten Märkten eine neue Face-To-Face Video-Funktion.
  • Das Unternehmen möchte damit dem starken Trend nach Video-Chats gerecht werden, der mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie einsetzte.

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  • Die Dating-App Tinder startet heute, Mittwoch, auf 13 ausgewählten Märkten eine neue Face-To-Face Video-Funktion.
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