20.12.2018

Think Austria: Wie kann Österreich zum “Education Leader” werden?

Auf Einladung von Think Austria – Stabsstelle für Strategie, Analyse und Planung des Bundeskanzlers – fand zu Wochenbeginn im Bundeskanzleramt ein internationaler “Expert-Talk” zum Thema “Bildung und Innovation” statt. Zahlreiche österreichische und internationale Steakholder aus dem Bildungsbereich diskutierten darüber, welche Maßnahmen es benötige, damit Österreich zu einem weltweiten “Education Leader” aufsteigen kann.
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Think Austria
(c) BKA: Als Gastgeberin des "Expert Talks" fungierte die Leiterin von Think Austria, Antonella Mei-Pochtler.

Das österreichische Bildungssystem steht oft in der Kritik: Laut einer OECD-Studie kann jeder fünfte Jugendliche nicht sinnerfassend lesen. Zudem sind Leistungen und der Bildungserfolg der Schüler stark von ihrem sozialen Hintergrund abhängig. Damit sich dies in Zukunft ändert und Gegenstrategien erarbeitet werden, hat Think Austria vergangenen Montag zahlreiche österreichische und internationale Bildungsexperten zu einem “Expert-Talk” ins Bundeskanzleramt geladen. Unter ihnen waren unter anderem Wendy Kopp, Mitbegründerin von Teach For All, Xavier Prats Monné, ehm. Direktor der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission, sowie Hermann Josef Abs, deutscher Erziehungswissenschaftler.

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Think Austria: Wissen für Ministerien sammeln

Wie die Gastgeberin und Leiterin von Think Austria, Antonella Mei-Pochtler, zu Beginn der Veranstaltung betonte, verfolge die Bundesregierung das Ziel, Österreich mittelfristig zu einem globalen “Education Leader” zu machen. Damit dies auch gelingt und erste Denkanstöße entwickelt werden, soll das gesammelte Wissen des “Expert-Talks” in die Arbeit der Ministerien einfließen. Zudem könnten internationale Best-Practice-Beispiele und innovative Ansätze, die von außen in das Bildungssystem einfließen, für künftige Reformen herangezogen werden, so Mei-Pochtler.

“Teach for All” als Inspiration

Einer dieser externen Ansätze ist die globale Bildungsinitiative “Teach for All”. Dabei handelt es sich um ein globales Netzwerk von lokal geführte Partnerorganisationen, deren Ziel darin besteht, den Bildungserfolg von Kindern – unabhängig ihres sozialen Hintergrunds – zu fördern. Die Initiative wurde am Beginn der 1990er Jahren von Wendy Kopp in den USA gegründet und ist mittlerweile in 48 Ländern aktiv. 

In einem Fellowprogramm werden Universitätsabsolventen, unabhängig ihres akademischen Backgrounds, als vollwertige Lehrkräfte für benachteiligte Schüler ausgebildet. In gewissen Ländern erfüllt die Initiative auch den Zweck, dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Das Hauptaugenmerk liege jedoch laut “Teach for All” in der Ausbildung von Lehrkräften, die “aktiv Verantwortung” in den Klassenzimmern übernehmen. 

In Österreich ist die Initiative unter dem Namen “Teach for Austria” aktiv und wurde 2012 von dem Unternehmensberater Walter Emberger gegründet. Derzeit sind 96 “Teach For Austria Fellows” an Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich im Einsatz und unterstützen benachteiligte Schüler.

Es braucht “Leadership” auf allen Ebenen

Wie Wendy Kopp im Rahmen des “Expert-Talks” mehrmals betonte, sollten Kinder im Idealfall eine Bildung erhalten, die sie befähigt auf technologische Veränderungen und neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen adäquat eingehen zu können. Die derzeitigen Bildungssysteme und Lehrmethoden würden jedoch aus einer Zeit stammen, in der es noch keine Digitalisierung gab.

Um den neuen Bedingungen gerecht zu werden, müssten konventionelle Schulsysteme von Grund auf neu gestaltet werden. Es komme jedoch nicht nur auf die “neueste Ausstattung” in den Klassenzimmern, sondern auch auf die Implementierung von “Leadership” auf allen Ebenen an. Bei “Teach for All” würden die angehenden Lehrkräfte spezifisch für diese Kompetenz ausgebildet werden. Nach ihrer Ausbildung sollten sie im Idealfall einerseits Kinder und Jugendliche durch innovative Lehrmethoden inspirieren, andererseits auch als Multiplikatoren für andere Lehrer auftreten, so Kopp. Dadurch könnte das Bildungssystem – sofern eine kritische Masse erreicht – auch durch flexiblere Bottom-up-Maßnahmen reformiert werden. 

Zum Abschluss der Veranstaltung betonte Mei-Pochtler, Leiterin von Think Austria, dass die gesammelte Expertise des “Expert-Talks” für eine etwaige Umsetzung evaluiert wird. Schließlich verstehe sich Think Austria nicht nur als “Think-Tank”, sondern auch als “Do-Tank”.


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Laura Raggl | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer:innen, Technikbegeisterten und Vertreter:innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor:innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer:innen

Unter den Investor:innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Feber den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor:innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivsten HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

(c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer:innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor:innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer:innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer:innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor:innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor:innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter:innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

© Wirtschaftsagentur Wien / Philipp Lipiarski

Lead Today. Shape. Tomorrow, Manufacturing Day, Impact Days und Tipps zum Networking

Weiters empfiehlt Raggl für Gründer:innen auch das zweitägige Event Lead Today. Shape Tomorrow., das vom 5. Juni bis zum 6 Juni im Wiener MAK von Female Founders organisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltung kommen Startups, Investor:innen und Vertreter:innen aus dem Innovationscommunity zusammen. Neben Workshops und Roundtables wird es auch hier die Möglichkeit für 1:1 Meetings geben.

Zudem rät die Investorin Gründer:innen: “Mit einer guten Vorbereitung kann man am Event zielgerichteter Investor:innen ansprechen. Zudem sollte man darauf achten, welchen Investmentfokus die jeweiligen Investor:innen haben, mit denen man in Kontakt treten möchte.” Und sie merkt an: “Investor:innen kann man auch schon vor den Events anschreiben. Man muss dabei nicht unbedingt sofort das ganze Pitch Deck mitschicken, jedoch sollte man einen kurzes Umriss des Startups geben.”

Weitere Veranstaltungen, die Gründer:innen im Blick behalten sollten, sind laut Raggl die Impact Days, die vom 5. bis 7. Juni in der Hofburg stattfinden und der Manufacturing Day. Dieser geht am 6. Juni in der Aula der Wissenschaft über die Bühne. Auch hier werden internationale Investor:innen und Startup-Gründer:innen vor Ort sein, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

“Bei der ViennaUP kommen immer auch internationale Startups nach Wien. Als Investorin ist dies ein großer Mehrwert, um mit Gründer:innen hier in Wien direkt in Kontakt zu treten. Dazu zählen auch einige unserer Portfolio-Startups”, so Raggl.

Homebase und Wiener Kaffeehäuser vermitteln das Wiener Lebensgefühl

Netzwerken kann man aber nicht nur auf den zahlreichen Events der Programm-Partner. Auch in diesem Jahr bietet die ViennaUP mit der Homebase am Karlsplatz eine zentralen Treffpunkt. Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland können dort bei einem speziellen Musikprogramm das Wiener Lebensgefühl genießen. Zudem beteiligen sich auch Kaffeehäuser als Partner im Rahmen der ViennaUP.

Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt bietet auch abseits der ViennaUP für Gründer:innen eine idealen Nährboden, um sich ein Business aufzubauen. Davon ist auch Raggl überzeugt: “Wien ist ein unfassbar attraktiver Standort. Die Büroflächen sind im internationalen Vergleich noch relativ günstig, aber auch die Lebenskosten sind niedriger als in anderen europäischen Metropolen. Das wirkt sich schlussendlich auch auf den Runway von Gründer:innen aus”. Abschließend verweist sie auf die Programme der Wirtschaftsagentur Wien, die Gründer:innen ganzjährig unterstützen. Mehr darüber könnt ihr auch auf der Website der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


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