21.08.2018

The Ocean Cleanup: Kampf gegen 5.000.000.000.000.000.000 Plastikteile

Boyan Slat ist der Founder von The Ocean Cleanup und arbeitet seit seinem 16. Lebensjahr daran, die Meere von - mittlerweile fünf Billionen - Plastikteilchen zu befreien. Am 8. September startet das Säuberungsprojekt im Pazifischen Ozean.
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(c) Ocean Cleanup - Boyan Slat möchte mit seiner Idee einer plastiksammelnden Barriere die Meere retten.

Im Jahre 2014 hat PLOS (Public Library of Science) aus San Francisco einen Bericht veröffentlicht, der darlegt, dass sich über fünf Billionen Plastikteile in den Weltmeeren befinden. Der Holländer Boyan Slat hat dieses Umweltproblem mit 16 Jahren bei einem Urlaub in Griechenland erkannt, als er beim Schwimmen mehr Plastik sah, als Fische. Und er hatte eine Idee: 2012 stellte er The Ocean Cleanup bei der TEDx-Konferenz in Delft vor.

+++ Wasser aus der Kugel statt Plastik im Meer +++

27 Millionen Euro für The Ocean Cleanup

Danach blieb es einige Zeit still und sein Plan hatte weniger Aufmerksamkeit erregt, als erhofft. Eine Nacht sollte aber alles verändern. Das Video vom TEDx-Auftritt wurde von diversen News-Seiten ausgestrahlt und ging viral. In kurzer Zeit waren 90.000 US-Dollar per Crowdfunding lukriert und das Projekt startete. In den letzten Jahren konnte Slats laut Politico für The Ocean Cleanup rund 27 Millionen Euro von Spendern (darunter Silicon Valley Mogul Peter Thiel) einsammeln, um das Plastik aus dem Meer zu entfernen. Der Start: Great Pacific Garbage Patch.

Gefährdete Meeresbewohner

Und die Zeit läuft. Wie die gleichnamige Zeitung berichtet, ist der verschmutze Bereich des Great Pacific Garbage Patch, das zwischen Hawaii und Kalifornien liegt, rund 1,6 Millionen Quadratkilometer groß. Dort zieht “ein gigantischer Wasserwirbel Fischernetze, Benzinkanister, Flip-Flops, Flaschen, Tüten, Spielzeug, Möbel oder Strohhalme in die Tiefe”. Ein zusätzliches Problem dabei ist, dass durch den Wirbel das Plastik zu Mikroplastik zerfällt und so von Meeresbewohnern mit Futter verwechselt wird. Beziehungsweise, wie im unteren Video zu sehen, drastische Schäden anrichtet.

Ökonomischer Schaden

Wie der brutkasten vor zwei Jahren berichtete, ist der Plastikzerfall ein Problem, das durchaus noch zu lösen wäre, aber bei dem die Uhr tickt: “Die gute Nachricht ist, dass 95 Prozent des Plastiks in den Ozeanen noch aus großen Teilen besteht. Es hat sich noch nicht zersetzt, das macht es einfacher es herauszufischen. Es zeigt aber auch, wie dringend wir etwas tun müssen. Das Problem ist eine tickende Zeitbombe. Darüber hinaus ist es definitiv billiger das Plastik aus dem Meer zu fischen, als es dort zu lassen”, mahnt Slat, der mit seinem letzten Satz eine ökonomische Argumentationskette ins Feld führt. Beim Pioneers-Festival vor zwei Jahren in der Wiener Hofburg machte er dies deutlich: “Plastik richtet auch ökonomischen Schaden an, etwa an Transport-Schiffen oder an touristischen Stränden”.

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(c) Ocean Cleanup – Dieses Bild zeigt einen Fluss in Myanmar, von wo aus der Müll in die Meere gespült wird.

Barriere mit Sensoren ausgestattet

Slats, der 2015 von der UN als “Champion of the Earth” (höchster Umweltschutzpreis, den die Vereinten Nationen vergeben) ausgezeichnet wurde, möchte mit seiner Vorrichtung und der Kraft der Strömungen den Plastikmüll einsammeln. Der geplante Beginn für die Aktion ist der 8. September diesen Jahres. Dabei ist die 600-Meter lange Barriere, an der ein Netz befestigt ist und die drei Meter tief ins Wasser reicht, mit Sensoren ausgestattet. Da die Konstruktion schneller als der Müll im Ozean treibt, soll sich der Müll in der Mitte der Vorrichtung verfangen. Sobald genug Müll eingesammelt wurde, wird ein Signal an die Zentrale in San Franciso geschickt, von wo aus ein Schiff das Plastik zum Recyclen an Land schaffen soll. Meerestiere sollen durch die Vorrichtung nicht gefährdet sein, wie es offiziell heißt. Insgesamt plant Slats, wie die Huffigton Post berichtet, 60 dieser Barrieren, die in fünf Jahren die Hälfte des Plastikdreck im Great Pacific Garbage Patch einsammeln sollen.

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Tropfen auf den heißen Stein?

Dieses Vorhaben ist aber nicht frei von Kritik. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, soll das Plastik im Meer sehr weit verstreut sein, sodass auf mehrere Quadratkilometer ein Plastikteil komme. Weiters wird Slats vorgeworfen, nicht an den Symptomen zu arbeiten, sondern nur der Tropfen auf dem heißen Stein zu sein. Als Antwort darauf sagt das mittlerweile 70-Mann-starke Ocean Cleanup-Team, dass man ähnliche Projekte an Küsten oder in Flüsse andenke. Ein wichtiger Punkt sei aber, dass man mit dem Projekt auch ein globales Bewusstsein für das Problem schaffe.


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Remitly, ein US-Online-Anbieter für Finanzdienstleistungen, hat 4.200 erwerbstätige Erwachsene aus 22 Ländern in einer Studie rund um das Thema Work-Life-Balance befragt. Im Zuge dessen ging es um tägliche Arbeitsstunden, die Länge des Arbeitsweges, die Schlafdauer vor einem Arbeitstag und und die Länge der täglichen Pausen. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsleben fand Einklang in die Studie. Nach Erhebung der Daten wurden die einzelnen Faktoren bewertet. Das Ziel: Herauszufinden, welche Länder weltweit die “beste Work-Life-Balance bieten”. Erfasst wurden die Daten diesen September.

Der Norden ist am Balance-freundlichsten

Nach dem Ranking des US-Finanzdienstleisters steht Österreich gar nicht so schlecht da: Platz 11 erreichten wir im Rahmen der Studie. Wenig überraschend gingen Platz eins und zwei wieder in den Norden – konkret an Finnland (Platz eins) und Dänemark (Platz zwei). An dritter Stelle im Work-Life-Ranking steht die Schweiz.

Finnland ist laut Remitly mit 73 von 100 Punkten im Index das Land mit den besten Rahmenbedingungen für eine Work-Life-Balance. Der Studie zufolge soll Finnland seinen Erwerbstätigen schon seit fast 30 Jahren flexible Arbeitsbedingungen bieten.

Dänemark auf Platz zwei erreichte 70 von 100 Punkten. Die Durchschnittsarbeitszeit pro Tag belief sich hier auf sieben Minuten und 25 Stunden. Auch laut OECD Better Life Index liegt die Zufriedenheit im Beruf sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit in Dänemark über dem weltweiten Durchschnitt.

Trotz längerer täglicher Arbeitszeit und längerer Pendelzeit als Platz 1 und 2 landet die Schweiz auf Platz drei, was Remitly unter anderem mit den vier bis fünf bezahlten Urlaubswochen begründet. Auch die Pausenzeiten umfassen mit 56 Minuten täglich ein Maximum unter den befragten Ländern.

Platz vier ergattert Frankreich – unter anderem auch deshalb, da die Normalarbeitszeit in Frankreich bei 35 Wochenstunden liegt. Alles darüber wird als Überstunde gerechnet und dementsprechend in Zeitausgleich oder Bezahlung vergolten.

Für Work Life Balance wird umgezogen

Neun der zehn führenden Länder befinden sich in Europa. Der einzige Ausreißer: Neuseeland auf Platz 5. Außerdem gaben vier von zehn (42 Prozent) Befragten an, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen ins Ausland ziehen möchten.

In den Top zehn befinden sich nach den ersten vier Platzierten – nach Rangliste Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich – schließlich Neuseeland (Platz 5), Schweden (Platz 6), die Niederlande (Platz 7), Portugal (Platz 8), Belgien (Platz 9) und Tschechien (Platz 10).

Österreich belegt Platz 11, gefolgt von Deutschland (Platz 12), Spanien (Platz 13), Italien (Platz 14) und Kanada (Platz 15).

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