28.06.2021

Premium Hundefuttermarke The Goodstuff: “Weniger ist mehr” als Erfolgsrezept

Anlässlich des fünften Geburtstages der Hundefuttermarke The Goodstuff haben die Gründer Christian Knauss und Thomas Schmidbauer mit dem brutkasten über ihr Erfolgsrezept, den kompetitiven Tierfuttermarkt und ihre Pläne für die Zukunft gesprochen. Außerdem erklären sie, warum der Drogeriefachhandel als Vertriebskanal keine Option ist.
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The Goodstuff
Das Team von The Goodstuff (v.l.n.r.): Konrad Frey, Thomas Schmidbauer und Christian Knauss
© Klaus Krumboeck

Wie so oft bei Unternehmensgründungen ist auch The Goodstuff aus der Not heraus entstanden. Christian Knauss und Thomas Schmidbauer sind begeisterte Hundehalter und dementsprechend immer auf der Suche nach besonders hochwertigem und gesundem Futter für ihre Vierbeiner. Als sie auf dem Markt nicht fündig wurden, haben sie 2017 beschlossen ihre eigenen Rezepturen zu entwickeln, um bei der Qualität keine Abstriche mehr machen zu müssen.

Innovatives Fresh-Mix-Verfahren

Gemeinsam mit einem Team aus Expertinnen und Experten bestehend aus Biologen, Tierärzten, Züchtern und Trainern hat man bewusst reduziert gehaltenes Tierfutter kreiert – eine Revolution für damalige Verhältnisse, wie die beiden Gründer noch heute sagen. Alles Zutaten, die in The Goodstuff verarbeitet werden, sind als solche auch im Supermarkt erhältlich. Der Grundgedanke lautete: Single Protein, hergestellt mit frischem Fleisch in Lebensmittelqualität beim Einsatz von regional verfügbaren Rohstoffen und dem Verzicht auf Getreide.

Zugute kam den beiden der Techniker-Background von Christian, der selbst nach Methoden für eine besonders schonende Produktion – dem sogenannten Fresh-Mix-Verfahren – geforscht hat. Das Trockenfutter wird dabei mit wenig Druck im eigenen Fleischsaft gegart, wodurch auch der Stärke- und Zellaufschluss von Kohlenhydraten, Obst und Gemüse gewährleistet ist, damit die wichtigen Inhaltsstoffe optimal verwertet werden können. Zudem bleiben natürliche Nährstoffe und Vitamine der möglichst frischen Zutaten erhalten.

Mittlerweile über 30 Produkte im Portfolio

Nach fünf Jahren auf dem Markt ist das Trocken-, Nassfutter und Leckerlis umfassende Portfolio von einer Sorte in einer Größe auf über 30 Produkte angewachsen, die optimal auf die Bedürfnisse von Hunden jeglicher Rassen und Größen abgestimmt sind. Trockenfutter gibt es in den Geschmacksrichtungen „Huhn“, „Lachs“ und „Rind“, bei Feuchtfutter wird neben den Klassikern „Rind & Zucchini“ und „Huhn & Zucchini“ auch die Fleischsorte „Pferd & Zucchini“ für ernährungssensible Hunde angeboten und die Leckerlis sind in den unterschiedlichsten Fleischsorten und Formen erhältlich.

The Goodstuff Sortiment
© Klaus Krumboeck

“The Goodstuff” bringt Markenphilosophie auf den Punkt

Während sich Christian also um Produktion und Rezepturen kümmert, hat Gründungspartner Thomas den Markenauftritt und die Vermittlung der Markenphilosophie übernommen. Immerhin musste die neue Marke auch an die Frau und den Mann gebracht und deren Benefits deutlich kommuniziert werden. Mit The Goodstuff haben die beiden deshalb einen Namen für ihre Produkte gewählt, der sofort ausdrückt, was den Gründern besonders wichtig ist: Hohe Rohstoff- und Verarbeitungsqualität und eine hochwertige Verpackung ohne Kompromisse. Dass man sich für einen englischen Namen entschieden hat, ist jedenfalls kein Zufall. Von Beginn an hatte man mit The Goodstuff Großes vor, denn auch der Export in weitere europäische Märkte steht auf der Tagesordnung, wie sie im nachfolgenden Interview schildern.

Wachstum bei Umsatz und Mitarbeitern

Der Umsatz ist mittlerweile siebenstellig, in den nächsten zwei bis drei Jahren soll laut den Gründern noch eine Ziffer hinten dran gehängt werden. Verkauft wird The Goodstuff im eigenen Webshop und bei ausgewählten Handelspartnern. Um den Futtereinkauf für Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen so einfach wie möglich zu gestalten, bietet das Unternehmen auch ein variabel zusammenstellbares und jederzeit beliebig änderbares Super-Flex-Abo an. Zudem können im Webshop Treuepunkte gesammelt und gegen attraktive Rabatte eingetauscht werden.

Aber nicht nur der Umsatz, auch das Team ist stetig gewachsen. Inklusive externer Partner arbeiten mittlerweile elf Personen für The Goodstuff. Seit 2019 mit an Bord ist etwa Konrad Frey, als Investor und nunmehr ebenso operativer Partner. Dass der Markt umkämpft ist, hat ihn nicht abgeschreckt, denn das Produkt habe aufgrund der Philosophie “mit gutem Gewissen füttern und Hunden etwas Gutes tun” einen klaren Kunden-Nutzen, mit dem man dem Mitbewerb einen Schritt voraus sei.


Der Tierfuttermarkt ist heiß umkämpft und wird von etablierten Brands großer Konzerne dominiert. Wie setzt man sich als vergleichsweise kleiner Player in diesem kompetitiven Umfeld durch?

Christian Knauss & Thomas Schmidbauer: Indem man herausragende Produkte anbietet und im Aufbau der Marke extrem konsequent ist. Wir halten hier gar nichts von permanenter „Aktionitis“ und haben als unabhängiges Unternehmen ohnedies nicht die Mittel der Großen, sich Märkte einfach so „zu kaufen“. Das Erfreuliche ist, dass Kunden die unserer Marke begegnen zu sehr treuen Kunden und Weiterempfehlern werden. Wir bemühen uns täglich, mit super Service, permanenter Sortimentsoptimierung und mit dem Hochhalten von Qualität unseren Beitrag für stabile Kundenbeziehungen zu leisten. Und: wir versuchen an allen Ecken und Enden Firlefanz wegzulassen – getragen von der Rezepturphilosophie unserer Produkte! Das mögen Kunden.

Wie stellt sich denn die Entwicklung des Tierfuttermarkts aktuell dar?

Der wohl relevanteste aktuelle Trend ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen auf den Hund kommen. Besonders die Zeit der Lockdowns und die Veränderungen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, befeuern diese Entwicklung. Aber auch ohne diese Strömung war die Marktentwicklung der letzten Jahre sehr stabil und konstant positiv. Je nach Markt liegt das Wachstum zwischen drei und sechs Prozent jährlich, wobei hier Snacks und Trockenfutter die wichtigsten Treiber sind, aber auch Feuchtfutter konsequent stark ist. Als junge Marke wächst The Goodstuff erfreulicher Weise ganz massiv über Markt, hoch zweistellig. Das schöne ist, dass das bei uns organisch, also sehr gesund geschieht. Den wichtigsten Job machen dabei unsere Produkte selbst. Sie kommen so gut an, dass Wiederkauf und Weiterempfehlungsrate für natürliches Wachstum sorgen.

Wie viel Umsatz erwirtschaftet The Goodstuff aktuell?

Wir sind seit einigen Jahren im siebenstelligen Bereich, mittlerweile sehr solide siebenstellig und peilen in den nächsten zwei bis drei Jahren an, hier eine Ziffer hinten dran zu hängen. Was für uns jedoch viel wichtiger ist als Umsatz, ist die Tatsache, dass wir es uns leisten können, die Qualität der Produkte niemals einzuschränken! Bei uns gibt es das Spielchen „schlechtere Qualität, dafür mehr Profit“ einfach nicht. Ausgeschlossen. Und das ziehen wir durch bis hin zu unseren Verpackungen, die Features wie Wiederverschließbarkeit oder Tragegriff bieten oder unseren Druckwerken. Das sind relativ hohe Extra-Kosten, die einem zwar niemand extra bezahlt, die aber zu einem Top Produkt für uns einfach dazugehören. Und da sind wir konsequent und unserer Linie treu. Qualität über alles!

Über welche Vertriebskanäle ist The Goodstuff erhältlich?

The Goodstuff ist u.a. über unseren Webshop erhältlich und natürlich im gut sortierten Futterfachhandel. Unser Webshop ist ein ganz wesentliches Asset seit Start. Der Webshop ist nämlich für uns nicht nur „Verkaufsstelle“ sondern bietet uns die geniale Möglichkeit, die Philosophie der Marke, die Produkte, Wissenswertes über Hunde und vieles mehr zu transportieren und dank Revenues, die wir hier auch erzielen können, macht auch die aktive Bewerbung der Seite mehr Sinn. Davon profitiert letztendlich auch jeder einzelne Händler, der uns gelistet hat – Markenbekanntheit will aufgebaut werden. Was die Distribution angeht, legen wir sehr hohen Wert auf Qualität! Wir wollen da gelistet sein, wo Beratung groß geschrieben wird. Wir denken, dass da der Zielgruppen-Fit am größten ist – unsere Kunden sind jene, die besonders hohes Interesse haben, ihren Hunden Gutes zu tun!

Ist der Lebensmittel- und Drogeriefachhandel zukünftig ein denkbarer Vertriebskanal für euch?

Wie gesagt – Qualität und Beratung sind uns wichtig – das passt nicht ganz zusammen.

Ihr habt vorhin gesagt, dass die Anzahl an Hundebesitzern und Hundebesitzerinnen Corona-bedingt angestiegen ist. Wie stark hat sich das in der Nachfrage nach euren Produkten widergespiegelt?

Stark dynamisches Wachstum gepaart mit Corona – man kann sich vorstellen, was das für die Planung bedeutet. Wir hatten letztes Jahr im ersten Lockdown teilweise Ausverkaufssituationen, weil auch im Online-Bereich nicht vor Bulkkäufen zurückgeschreckt wurde. Aber wir haben das binnen drei Wochen in den Griff bekommen und sind seither kontinuierlich gewachsen.

Ihr betont als USP die Frische und Regionalität eurer Rohstoffe, produziert aber in Deutschland. Wieso nicht in Österreich?

The Goodstuff wurde von uns in Österreich entwickelt. Produziert wird in Deutschland, weil wir da seinerzeit bei einem sehr etablierten Familienbetrieb auf offene Ohren gestoßen sind mit unserer Idee hinsichtlich einer technischen – wenn man so will – „gesunden“ Weiterentwicklung der Trockenfutterproduktion. Seither leben wir eine tolle Zusammenarbeit. Ganz wesentliches Merkmal unseres Futters ist es, von Beginn an auf eine innovative, besonders schonende und von uns mitentwickelte Produktionsart – wir nennen sie Fresh-Mix-Methode – zu setzen, die erstmalig erlaubt, frische Rohstoffe bei der Produktion zu verwenden.

Und die Rohstoffe stammen aus Österreich?

Unser Anspruch ist es, sämtliche Rohstoffe für unsere Produkte so regional wie möglich einzukaufen. Es ist uns wichtig, kurze Transportwege zu garantieren – allein schon die Tatsache, dass wir besonders viel frische Rohstoffe verarbeiten, lässt das auch gar nicht anders zu. Fleisch wird beispielsweise am Tag der Schlachtung frisch bei uns angeliefert und direkt verarbeitet.

Ist The Goodstuff auch außerhalb der österreichischen Landesgrenzen erhältlich?

Wir exportieren seit Jahr 2 sehr erfolgreich in die Schweiz und kümmern uns intensiv um den deutschen Markt. Da liegt sicherlich unser Fokus, es gibt uns darüber hinaus aber in einer Handvoll weiteren europäischen Märkten, Tendenz steigend.

Welche Länder stehen diesbezüglich auf eurer Agenda?

Wir sind ein kleines Team. Das macht uns einerseits schlagkräftig andererseits funktioniert natürlich nicht alles gleichzeitig. Aber wir haben definitiv viel vor – das langfristige Ziel, unsere Vision ist es, zum qualitativ hochwertigsten Hundebegleiter in Ernährungsfragen zu werden. Und das nicht nur am Heimmarkt. Next Stop: France.

Ihr feiert heuer 5. Geburtstag von The Goodstuff. Wenn ihr an die Anfänge zurückdenkt, was waren die größten Herausforderungen bei der Gründung?

Die Gründung an sich war einfach. Das, was aber die Jahre davor an Entwicklungsarbeit und seither an Aufbauarbeit und persönlichen Ressourcen vom gesamten Team eingeflossen ist, ist gefühlt gigantisch. Und was sicherlich eine Challenge war, war die Finanzierung zu Beginn. Aber hier haben wir mit Erste und AWS wirkliche Top Partner an unserer Seite!

Gibt es etwas, das ihr heute rückblickend gesehen anders gemacht hättet?

Die Lernkurve ist bei einem neu gegründeten Unternehmen natürlich täglich hoch, aber im Grunde sind wir sehr happy, wie bisher alles gelaufen ist und haben das Gefühl mit unseren Produkten und der Marke sehr viele richtig gemacht zu haben. Was uns heute noch ein wenig abgeht, ist etwas mehr Bekanntheit – wir gelten für viele immer noch als „Geheimtipp“ bzw. Neuentdeckung – das taugt uns aber auch!

Vielen Dank für unser Gespräch.

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Grafiken zur Startup Entwicklung Österreich
Eigene Grafiken, Karte Rechts (c) ASM
mit Visuals

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jubiläumsausgabe unseres Printmagazins. Ein Link zum Download findet sich am Ende des Artikels.

Es ist das Jahr 2014, brutkasten wurde soeben gegründet. Im September launcht Bitpanda, damals noch unter dem Namen Coinimal, Runtastic bringt ein Fitnessarmband auf den Markt und Shpock steht kurz vor der Übernahme durch den norwegischen Medienkonzern Schibsted. Die Startup-Szene boomt.

Das alles ist heute zehn Jahre her. Eine lange Zeit, in der in der österreichischen Startup-Szene einiges passiert ist – Erfolgsstorys von großen Exits werden geschrieben, Investor:innen stecken Millionenbeträge in junge Unternehmen, staatliche Gesellschaften wie die FFG vergeben jährlich 100 Millionen Euro für Projekte von Startups. Aber auch Krisen wie die Covid-19-Pandemie erschütterten die Wirtschaft – immer wieder werden Startups insolvent.

All diese Veränderungen versucht der Austrian Startup Monitor (ASM) festzuhalten, hinter dem das Austrian Institute of Technology (AIT) steht. Durch jährliche Umfragen erhebt die Forschungseinrichtung wichtige Daten, die einen Überblick über die Welt der Startups liefern. Diese Daten wurden brutkasten exklusiv zur Verfügung gestellt. Wir haben uns an – gesehen, was sich in den letzten zehn Jahren in der österreichischen Startup-Szene verändert hat.

Gründungsland Österreich

Beginnen wir mit den Neugründungen. Insgesamt 277 Startups wurden 2014 – im Entstehungsjahr von brutkasten gegründet. Anschließend stieg die Anzahl der Gründungen jährlich, bis der Wert 2017 mit 379 Startups seinen bisherigen Höhepunkt erreichte.

Was die Daten des ASM ebenfalls zeigen, ist ein kleiner Rückgang im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie. Doch die Startup-Szene erholt sich schnell, bereits 2021 befinden sich die Neugründungen wieder auf Vorkrisenniveau. Aufgrund der vom AIT ausgewählten Suchstrategien, scheinen neu gegründete Startups erst mit einer zeitlichen Verzögerung bis zu zwei Jahren in den Daten auf. Doch für 2022 bis heute wird, ähnlich der Werte aus Deutschland, eine stabile Anzahl an Neugründungen erwartet  – wenn auch mit einem leichten Rückgang.

Investments: Mehr Deals, Gesamtsumme aber zuletzt rückläufig

Dass Startups über die Jahre vor allem wirtschaftlich immer relevanter werden, zeigen auch die Daten des jährlich erscheinenden EY Start-up-Barometer. Die Studie verrät, dass die Anzahl der Investments für österreichische Startups im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht hat. Noch nie zuvor wurden so viele Deals abgeschlossen.

Hier lohnt sich jedoch der Blick auf die Gesamtsumme der Investments. Denn 2023 waren die Investmentbeträge zum zweiten Mal rückläufig. Wie die Daten von EY zeigen, wurden 2023 zwar weit mehr Investments abgeschlossen als jemals zuvor, allerdings gab es keinen einzigen Großdeal im Umfang über 100 Millionen Euro.

2021 war die Anzahl an Investments zwar noch um einiges niedriger als 2023, allerdings katapultierte die Anzahl an Großdeals - wie etwa jene von Bitpanda oder GoStudent - die Summe in eine noch nie da gewesene Höhe. Über 1,2 Milliarden Euro wurde damals in Startups investiert  – mehr als die Hälfte davon alleine durch Großdeals.

Startups werden immer höher bewertet

Neben der Anzahl an Investments steigt auch die Bewertungen der Startups kontinuierlich. Aus den Daten des ASM geht hervor, dass die Investor:innen 2019 noch den Großteil der Startups mit weniger als 2,5 Millionen Euro bewertet haben. Doch bereits im Jahr darauf hat sich alles geändert: Mehr als die Hälfte der Startups erhielt eine Bewertung über dem Schwellwert. 

Seitdem sind die Bewertungen jährlich gestiegen. Im vergangenen Jahr kamen 44 Prozent der heimischen Startups auf eine Bewertung von mehr als fünf Millionen Euro  –  so hoch war der Wert noch nie. Einige Startups haben Bewertungen von über 100 Millionen Euro erreicht.

Startup-Gründung: eine Frage des Geldes

Insgesamt steigt zwar die Anzahl der Investments und auch die Bewertungen. Doch auf welche Finanzierungsformen setzen österreichische Startups überhaupt in welchem Ausmaß?

Die Daten zeigen: Bootstrapping bleibt nach wie vor häufigste Finanzierungsform. Zwei von drei Founder:innen finanzieren ihr Startup aus eigenen Mitteln. Allerdings ist der prozentuale Anteil an eigenfinanzierten Startups seit 2018 stark zurückgegangen. Vor sechs Jahren wurden noch 81 Prozent der Startups gebootstrappt - letztes Jahr waren es nur noch 66 Prozent.

Auch hier zeigt sich, dass öffentliche Förderungen aktuell wieder häufiger werden. Rund die Hälfte der Startups erhielt nationale Unterstützungen. Auch gaben mehr als ein Viertel der Startups an, sich aus dem Cashflow zu finanzieren. Daneben hat gut jedes vierte Startup einen Business Angel hinter sich. Hingegen spielen Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding nur mehr eine sehr geringe eine Rolle.

Beliebte Branchen

Vor zehn Jahren war Künstliche Intelligenz noch weitaus weniger verbreitet als heute. Doch die Grundsteine waren bereits gelegt. Aus den Fortschritten im maschinellen Lernen gingen die ersten Pioniere hervor: 2014 übernahm Google das Startup DeepMind und bald danach wurde auch OpenAI gegründet - das Unternehmen hinter der beliebtesten KI ChatGPT. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis KI auch die österreichische Startup-Szene umkrempelt.

Was aus der Grafik hervorgeht ist, dass IT & Software prozentual gesehen nach wie vor die dominierende Branche bleibt. Startups in der Branche der Life Sciences bekamen in den vergangenen Jahren starken Zuwachs. Ein Rückgang hingegen gab es bei den Anteilen an Hardware-Startups. Sie verlieren über die Jahre immer mehr an Bedeutung – verhältnismäßig setzen sich auch immer weniger Jungunternehmen in der industriellen Technologie an.

Dass Life-Science-Startups beliebter werden, zeigt sich auch bei den Gründungsformen. Akademische Startups, also Unternehmen, die als Spin-Off an einer Universität oder an einer Fachhochschule entstanden sind, machen heute knapp ein Viertel aller Gründungen aus. Aber dennoch: Mehr als jedes zweite Startup wird weiterhin unabhängig gegründet.

Frauen in den Gründungen

Auch der Frauenanteil in den Gründungsteams verändert sich. Nach den Daten des ASM waren vor sechs Jahren nur rund zwölf Prozent der Gründer:innen Frauen, während insgesamt 29 Prozent der österreichischen Gründungsteams zumindest eine Frau im Team hatten.

Bis 2022 stieg der Frauenanteil in den Gründungsteams auf rund 39 Prozent, bevor er vergangenes  Jahr wieder leicht zurückging. Der Anteil der Gründerinnen insgesamt hat sich bei etwa 17 Prozent eingependelt – auch dieser Wert ist leicht rückläufig.

Startups-Teams wachsen

Anhand der Anzahl der Mitarbeiter:innen zeigt sich: Startups wachsen. Vor sechs Jahren, also 2018, waren durchschnittlich 8,2 Mitarbeitende pro Startups angestellt. Nur drei Jahre später, 2021, waren es mit 12,3 Mitarbeiter:innen bereits um die Hälfte mehr. Auch im vergangenen Jahr waren durchschnittlich wieder 12,3 Mitarbeitende pro Startup angestellt.

In welchen Bereichen werden Mitarbeitenden eingesetzt? Am meisten gefragt ist nach wie vor IT und Softwareentwicklung. Jährlich gaben mehr als 40 Prozent der heimischen Startups an, dass sie hierbei Probleme in der Besetzung haben – 2022 war es sogar die Hälfte aller Startups.

Auch Positionen im Sales und in der Produktentwicklung sind gefragt – mehr als ein Viertel der Startups sucht ergiebig nach Angestellten.

Finanzielle Realität

Doch wie viel Umsatz machen die Startups am Ende des Jahres wirklich? Die Antwort wirkt etwas ernüchternd: Nach wie vor geben etwas mehr als ein Viertel der heimischen Startups an, keinen Umsatz zu machen. Ein weiteres Viertel hingegen äußert, dass sie einen Umsatz bis 50.000 Euro hatten – auch dieser Wert bleibt über die Jahre unverändert.

Immerhin kann die andere Hälfte von sich behaupten, einen Umsatz zu erwirtschaften, der darüber liegt. Nicht nur das, auch gibt mehr als jedes zehnte Startup an, bereits einen Umsatz über einer Million Euro zu haben.

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Die Daten, die wir für diesen Artikel verwenden, wurden dem brutkasten vom Austrian Startup Monitoring (ASM) zur Verfügung gestellt, sowie vom EY Start-up Investment Barometer Österreich 2023 abgerufen. Das ASM wird vom Austrian Institute of Technology (AIT) an der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Jährlich befragt die Forschungseinrichtung die österreichische Startup-Szene empirisch. https://austrianstartupmonitor.at/


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