11.04.2023

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

Dropstore.org will verdeutlichen, welche Ausmaße die globale Wasserkrise annehmen kann. brutkasten Earth hat sich angesehen, wie realistisch dieser dystopische Supermarkt ist und was gegen die Wasserkrise getan werden kann.
/artikel/the-dropstore-in-diesem-supermarkt-kostet-wasser-198-us-dollar

Wer einen Teelöffel sauberes Wasser kaufen möchte, zahlt im wohl am dystopischsten Supermarkt des Planeten 198 US-Dollar. Als Alternative gibt es auch Wasser um 1,99 Dollar – nur ist das braun und wohl kaum genießbar. Egal ob es das teure oder das günstigere Wasser sein soll, erhältlich sind die Produkte in the DropStore.org.

Zumindest virtuell. Denn bei DropStore handelt es sich um eine Online-Kampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Dahinter steckt die Werbeagentur Publicis Groupe Benelux, die die Kampagne für das niederländische Außenministerium umgesetzt hat.

Anlässlich der UN-Wasserkonferenz 2023 hat die Publicis Group Produkte entworfen, die zeigen, wie der Konsum in einer Welt mit weniger Wasser aussehen könnte. Statt Informationen zu Nährwerten, findet man Informationen zum Wasserverbrauch. Denn auch wenn die Produkte nicht wirklich existieren, sind die Auswirkungen der Wasserkrise schon heute für viele Menschen verheerend.

Die Dringlichkeit der Wasserkrise

Eine Welt ohne sauberes Trinkwasser ist unvorstellbar und doch ist sie schon heute Realität für rund zwei Milliarden Menschen weltweit. Das, obwohl der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene das grundlegendste menschliche Bedürfnis und erklärtes Menschenrecht ist.

Wasser – ob zu viel, zu wenig oder zu schmutzig – verbindet die großen Herausforderungen unserer Zeit, heißt es auch auf der Website von DropStore. Denn mehr als 90 Prozent der Katastrophen haben laut UN mit Wasser zu tun, diese haben in den letzten 20 Jahren Schäden in Höhe von rund 700 Milliarden Dollar verursacht.

Die Klimakrise ist vor allem auch eine Wasserkrise. Häufiger werdende Extremwetterereignisse sorgen dafür, dass Wasser knapper, unberechenbarer, verschmutzter oder alles gleichzeitig wird. In Zukunft wird der Bedarf nach sauberem Trinkwasser aber auch noch steigen. Bis 2050 um rund 40 Prozent, schätzen Expert:innen der UN.

Ein Rundgang durch den DropStore

Wasserknappheit betrifft mehr als das Wasser, das wir trinken. Darauf will auch der DropStore aufmerksam machen. Mal schauen, was es dort so zu kaufen gibt:

Wie wäre es zum Beispiel mit Pizza – einem Gericht, das sehr vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Allerdings kostet eine Pizza Margherita 163 Dollar und wird als Pille geliefert. Der Grund dafür: Insgesamt 1259 Liter Wasser braucht es laut dropstore um eine Pizza herzustellen. Zukünftige Dürren und Überschwemmungen machen Pizza zu einem knappen Gut, das spiegle sich auch im Preis wider.

Wenn schon keine richtige Pizza, dann aber zumindest Cola! Eine Dr. Cola kostet bei DropStore 99 Dollar. “Sie ist wie eine super teure Party in Ihrem Mund”, so der Werbespruch auf DropStore. Durch die Wasserkrise seien auch Erfrischungsgetränke gefährdet. Denn Wasser wird nicht nur für die Produktion, sondern auch den Anbau der Zutaten, wie Zucker, Beeren oder Früchte benötigt. Durchschnittlich 150 – 300 Liter Wasser brauche es, um einen 0,5 Liter Softdrink herzustellen.

Für 8990 Dollar gäbe es auch eine “Flouch” zu kaufen. Das ist eine aufblasbare Sitzgelegenheit, dank der man bei Überschwemmungen immer schwimmfähig bleibe. Die Couch sehe zwar nett und bequem aus, die Realität sei es aber nicht. “Während diese Couches nur in unserer fiktiven Zukunft existieren, sind die sehr realen Risiken und Auswirkungen in vielen Teilen der Welt bereits eine harte und tragische Realität”, heißt es bei DropStore. Die dazu passenden aufblasbaren Kissen seien separat zur “Flouch” erhältlich.

DropStore – Dystopie oder Zukunft?

Die zentrale Botschaft der Kampagne ist, dass Trinkwasser in Zukunft knapp sein wird. “Wir hoffen, dass wir verhindern können, dass the DropStore eines Tages Realität wird, und zeigen, wie wichtig es ist, zusammenzuarbeiten”, heißt es auf der Website. Fred Hattermann vom Potsdam Institut für Klimaforschung (PIK) findet die Kampagne grundsätzlich positiv und es sei wichtig, dafür zu sensibilisieren.

Er zweifelt aber an den kommunizierten Zahlen: “Ich finde sie sind zu hoch, aber das müsste man sich für jedes Produkt im Einzelnen anschauen”, so Hattermann. Außerdem sei Europa nicht weniger von der Klima- und Wasserkrise betroffen als andere Länder. “Wir sind in Europa in einer Trockenzeit. In Berlin fehlt uns zum Beispiel der Niederschlag eines Jahres”, erklärt Hattermann. Der Unterschied zu anderen Regionen sei, dass beispielsweise der globale Süden sehr viel vulnerabler ist und es Menschen deshalb stärker treffe.

Das Szenario, das bei DropStore skizziert wird, müsse nicht eintreten. Es sei wichtig Ressourcen zu sparen, aber eigentlich liege das Problem bei der Verteilung: “In Deutschland produzieren wir so viel Getreide, dass wir rund 60 Prozent an Tiere verfüttern. Wir haben eigentlich eine riesige Überproduktion und setzen die Ressourcen falsch ein. Ich glaube, da liegt der Schlüssel”, so Hattermann.

Lösungen gegen die Klima- und Wasserkrise

Es gibt sie, die Lösungen, die nicht nur gegen die Klima-und Wasserkrise helfen, sondern auch eine bessere Zukunft ermöglichen. “Wenn wir uns eine Zukunft vorstellen, in der wir den Klimawandel vermieden haben, haben wir beispielsweise viel grünere Städte, weniger Verkehr, das ist familienfreundlicher und wir haben dann bessere Luft”, so Hattermann.

Wichtig sei, den Ausbau der Erneuerbaren weiter voranzutreiben, das helfe auch der Wirtschaft. “Wenn wir das Geld, das wir jedes Jahr ins Ausland überweisen, nutzen würden, um selbst die Energie zu erzeugen, wäre das ein riesiges Investitionsprogramm, wovon auch sehr viele profitieren”, schildert Hattermann.

Ein weiterer wichtiger Hebel sei der Waldumbau. Derzeit gäbe es sehr viele Nadelwälder, die im Winter grün sind und schon im zeitigen Frühjahr beginnen, Wasser zu verdunsten. Gerade zu dieser Zeit bilde sich das Grundwasser. Mehr Laub- statt Nadelbäume könnten helfen, Grundwasser zu speichern, weil sie erst später Blätter bekommen und erst dann mit der Verdunstung anfangen. Die Entsiegelung von Städten und der Bau von Schwammstädten sei auch essentiell. Durch den entsiegelten und wasseraufnahmefähigen Boden der Schwammstädte, könne mehr Wasser gespeichert werden.

Auch individuelle Lösungen zählen. Zum Beispiel sei weniger Fleischkonsum ein großer Hebel, aber auch die sommerliche Bewässerung von Rasen oder das Befüllen von Swimmingpools setze Wasserversorger unter Druck. ”Jeder kann sparen, aber nur soweit es die politischen Rahmenbedingungen erlauben. Am meisten kann man deshalb mit dem Wahlverhalten erreichen”, so Hattermann.

Deine ungelesenen Artikel:
20.09.2024

ParityQC und Quantum Brilliance entwickeln mobilen Quantencomputer für deutschen Großauftrag

Das Tiroler Quanten-Spin-off ParityQC, das im April ein Investment zu einer neunstelligen Bewertung bekommen hat, kooperiert mit dem deutschen Quantenunternehmen Quantum Brilliance für die Miniaturisierung eines Quantencomputers. Mit dem Ziel, einen 35-Millionen Euro Großauftrag zu ergattern.
/artikel/parityqc-und-quantum-brilliance-entwickeln-mobilen-quantencomputer-fuer-deutschen-grossauftrag
20.09.2024

ParityQC und Quantum Brilliance entwickeln mobilen Quantencomputer für deutschen Großauftrag

Das Tiroler Quanten-Spin-off ParityQC, das im April ein Investment zu einer neunstelligen Bewertung bekommen hat, kooperiert mit dem deutschen Quantenunternehmen Quantum Brilliance für die Miniaturisierung eines Quantencomputers. Mit dem Ziel, einen 35-Millionen Euro Großauftrag zu ergattern.
/artikel/parityqc-und-quantum-brilliance-entwickeln-mobilen-quantencomputer-fuer-deutschen-grossauftrag
(c) ParityQC: Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser.
Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser. (c) ParityQC

Quantum Brilliance, Entwickler für Quantencomputing-Produkte und -Lösungen und ParityQC, entwickeln gemeinsam einen mobilen Quantencomputer. Als Konsortium sind die beiden Unternehmen unter den drei Finalisten des Projekts “Mobiler Quantencomputer” (MQC) der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur).

Ziel des Wettbewerbs ist die Miniaturisierung von Quantencomputern, um sie im Hinblick auf Größe, Gewicht und Energieverbrauch mobil einsetzen zu können. Die Phase III des Projekts läuft insgesamt 30 Monate und wird von der Cyberagentur mit insgesamt 35 Millionen Euro gefördert.

ParityQC “der richtige Partner”

“Wir sind stolz darauf, dass wir den mobilen Quantencomputer für die Cyberagentur entwickeln dürfen. Bei diesem großartigen Projekt werden die Stärken unserer Hardware voll zum Tragen kommen – und mit ParityQC haben wir genau den richtigen Partner, um ein leistungsfähiges Produkt zu schaffen”, sagt Mark Mattingley-Scott, General Manager EMEA bei Quantum Brilliance.

Ein mobiler Quantencomputer bietet den Vorteil, hochkomplexe Simulationen in Quantengeschwindigkeit direkt vor Ort durchführen zu können, ohne Rechenzentrum und Cloud-Infrastruktur. Das ermöglicht eine sichere und zuverlässige Rechenleistung auch in entlegenen Umgebungen.

Der zu entwickelnde mobile Quantencomputer soll in erster Linie in Sicherheit und Verteidigung, aber auch in zivilen Szenarien zum Einsatz kommen. Die Technologie eignet sich beispielsweise zur Berechnung komplexer Logistik-Szenarien und als Basis für leistungsstarke Verschlüsselungstechniken für einen effektiven Schutz kritischer Infrastrukturen.

Quantenarchitektur und Software

ParityQC ist zuständig für die Quantenarchitektur und Software für die NV-Center-Hardwareplattform von Quantum Brilliance. Dafür stellt das Unternehmen einen Hardware-nativen Compiler bereit, der reale Probleme in Quantengatter übersetzt, die spezifisch für die diamantbasierte Hardware von Quantum Brilliance sind.

Mit der Architektur von ParityQC lassen sich Qubits effizienter nutzen und eventuell auftretende Fehler korrigieren – das führt zu zuverlässigeren Berechnungen. Darüber hinaus verhindere dieser Aufbau, dass einzelne Qubits über größere Entfernung miteinander agieren müssen, was im Rahmen der heutigen Technologie oft nur schwer möglich sei.

ParityQC: Mobile Entwicklung

“Wir glauben, dass die Partnerschaft zwischen ParityQC und Quantum Brilliance der richtige Weg ist, um den weltweit ersten mobilen Quantencomputer zu entwickeln”, sagt ParityQC Co-CEO Wolfgang Lechner.

Auch Co-CEO Magdalena Hauser äußert sich ähnlich: “Die speziell für NV-Center entwickelte Architektur bietet Vorteile, die für die mobile Entwicklung von entscheidender Bedeutung sein werden, zum Beispiel die Fähigkeit, komplexere Algorithmen schneller und mit geringerer Fehlerquote zu bearbeiten.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

The DropStore: In diesem Supermarkt kostet Wasser 198 US-Dollar