21.04.2022

Elon Musk: Optimus-Roboter sollen Teslas Fahrzeuggeschäft bald in den Schatten stellen

US-Elektroautobauer Tesla hat im Rahmen seiner Bilanz-Präsentation am Mittwoch nicht nur Rekordzahlen, sondern auch den geplanten Markt-Launch der Optimus-Roboter für 2023 verkündet.
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Optimus-Roboter Tesla
Optimus-Roboter von Tesla sollen ab 2023 mehr wert sein als das Fahrzeuggeschäft. | © JD Lasica & Screenshot: Youtube. Montage: brutkasten

Elon Musk hat es wieder einmal geschafft, in weniger als nur 24 Stunden für genügend Gesprächsstoff für ein paar Tage zu sorgen. Kaum hat der von Forbes als reichsten Menschen der Welt gekürte Milliardär Teslas Rekord-Quartalszahlen mit Bestwerten bei Gewinn, Umsatz und Auslieferungen annonciert, folgen Neuigkeiten rund um Musks weitere Unternehmen und Projekte, einschließlich des Optimus-Roboters. 

Kürzlich wurde bekannt, dass Elon Musks Boring Company, die an einer unterirdischen Autobahn für Teslas arbeitet, ihre Serie C-Finanzierungsrunde in Höhe von 675 Millionen US-Dollar abgeschlossen hat – der brutkasten berichtete. Nun setzt der Tesla CEO einen oben drauf und verkündet, dass der für 2023 geplante Optimus-Roboter “mehr wert sein wird, als das Fahrzeuggeschäft, mehr wert als FSD”, so Musk. 

Optimus-Roboter bisher nur in Spandex-Overall präsentiert

Als FSD bezeichnet der Milliardär Teslas fortschrittliches Fahrer-Assistenz-System, das sich auf Kameras und Computer-Vision-Technologie stützt und somit Aufgaben des autonomen Fahrens ausführt. Während der Pressekonferenz zu den Tesla-Quartalszahlen am Mittwoch äußerte Musk seine Verwunderung darüber, warum Menschen das Potential des Optimus-Roboters noch nicht erkannt haben. “Die Bedeutung von Optimus wird in den kommenden Jahren deutlich werden. Diejenigen, die einsichtig sind oder genau hinschauen und zuhören, werden verstehen, dass Optimus letztendlich mehr wert sein wird als das Autogeschäft”, sagt der Tesla-CEO.

Schon Anfang des Monats verkündete Musk, dass 2023 eine neue Welle von Produkten – einschließlich Optimus – eingeführt werden soll. Obwohl der Zeitrahmen bis zur Markteinführung nicht allzu lange weg scheint, wurde der Roboter bisher nur in einem weißen Spandex-Overall von einer Person präsentiert. Zugleich stellt sich die Frage, an welche Zielgruppe Musk seine Roboter adressieren möchte. Denn der etwa 1,70 Meter große Roboter soll sich nicht nur auf Teslas Software an künstlichen neuronalen Netzwerken und dem Supercomputer Dojo stützen. Auch mühselige Tätigkeiten wie Lebensmittel-Einkäufe und weitere alltägliche Aufgaben sollen von Teslas Roboter-Konzept übernommen werden. 

Skalierung für Erschwinglichkeit als essentieller Faktor

Das US-Magazin TechCrunch kritisiert zudem, ob der Einsatz von humanoiden Robotern für bestimmte Tätigkeiten tatsächlich der effizienteste Schritt in Richtung Automatisierung sei. Auf die Frage, welcher Zielgruppe das neue Optimus-Produkt die menschliche Schufterei abnehmen soll, weist TechCrunch auf die soziale Schicht, die es sich sowieso im Alltag nicht leisten kann, Hausarbeit und weitere Tätigkeiten outzusourcen . 

“Allein ein Roomba kostet diese Menschen fast 900 Dollar. Wird Tesla in der Lage sein, seinen Roboter schnell genug zu skalieren, damit diese weniger als 10.000 Dollar pro Stück kosten? Wahrscheinlich nicht”, so Techcrunch. 

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Alexander Schmitz | (c) XELA

Japan gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter in der Robotik und Automatisierung, ein Land, in dem Roboter nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch im Alltag eine zentrale Rolle spielen. Inmitten dieser technologischen Hochburg hat sich der österreichische Gründer Alexander Schmitz mit seinem Unternehmen XELA Robotics erfolgreich etabliert. Seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt entwickelt und erforscht der Österreicher taktile Sensoren für menschlich-kollaborative Roboter. Vor der Unternehmensgründung im August 2018 war Schmitz auch als Associate Professor an der Waseda University in Japan tätig, bevor er sich vollständig auf sein Unternehmen konzentrierte.

Technologie ermöglicht menschenähnlichen Tastsinn

XELA Robotics setzt auf eine KI-Technologie, die taktile Sensoren integriert und damit neue Möglichkeiten für personalisierte Servicerobotik, Montage, Verpackung und Landwirtschaft schafft. Die Sensor- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen von XELA unterstützen Unternehmen weltweit bei der Digitalisierung und Automatisierung.

XELA Robotics hat uSkin entwickelt, einen Drei-Achsen-Tastsensor, der in einem weichen, langlebigen Gehäuse untergebracht ist und sich nahtlos in neue und bestehende Roboter integrieren lässt. uSkin verleiht Robotern einen menschenähnlichen Tastsinn und verbessert ihre Fähigkeit, Objekte präzise zu manipulieren. Jeder Sensorstreifen enthält mehrere Sensoren, und jeder Sensor misst 3-Achsen-Kräfte , die an spezifische Anwendungen angepasst werden können. Zu den Kunden von XELA zählen internationale Konzerne wie Honda, Hitachi oder Samsung.

Millionen-Investment und Expansion nach Europa

Wie XELA nun bekanntgab, konnte man für das weitere Wachstum ein Millionen-Investment an Land ziehen. Investor ist die Investoren-Gruppe FSR mit Sitz in Tokio.

„Die Partnerschaft mit unserem neuen Investor wird unsere Fähigkeit beschleunigen, sowohl unsere Sensortechnologie als auch unsere KI- Software zu skalieren. Dadurch können wir komplette Lösungen anbieten und die Produktion ausweiten, um der wachsenden globalen Nachfrage gerecht zu werden”, so Schmitz.

In Europa bedient XELA ebenfalls namhafte Kunden. Zudem hat XELA die Möglichkeit genutzt, sich über das Global Incubator Network (GIN) strategisch in Europa zu positionieren. “Durch das erstklassige Programm des Global Incubator Networks konnten wir unsere Marktchancen in Europa evaluieren, einen klaren Go-to-Europe-Plan mit Österreich als Basis entwickeln und einen erfahrenen Mentor gewinnen. Dieser Mentor hat uns nicht nur in der Umsetzung unserer Europastrategie begleitet, sondern auch wesentlich zur Finanzierungssicherung in Japan beigetragen“, sagt Schmitz.


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