23.01.2020

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

Tesla überholte nun auch VW beim Börsenwert und knackte die 100 Milliarden US-Dollar-Marke. Doch der Börsen-Wettlauf der beiden Konzerne wirft einige Fragen auf.
/artikel/tesla-wertvoller-als-vw
Elon Musk - Tesla - Robotaxi - Tesla-Quartalsbericht - VW - reichster Mensch der Welt
(c) JD Lasica: Elon Musk

“Meine Damen und Herren, wir werden wie ein Automobilunternehmen bewertet, Tesla wie ein Tech-Unternehmen”, sagte VW-Chef Herbert Diess vor wenigen Tagen in einer Rede vor dem Führungsteam (hier im Wortlaut). Man müsse verstehen, dass sich das Produkt Automobil an sich verändere, um dem Schicksal von Nokia zu entgehen, so der VW-Chef. Es werde nämlich zum “komplexesten, wertvollsten, massentauglichen Internet-Device”. Nicht einmal eine Woche nach der Rede war es dann tatsächlich soweit – Tesla überholte die Volkswagen AG – also jenen Gesamtkonzern, dem auch Marken wie Audi, Skoda, Porsche, Lamborghini und Bentley angehören, im Börsenwert.

+++ Mehr zum Thema Mobility +++

Tesla wird zu Nummer 2 der Welt

Mehr als 100 Milliarden US-Dollar ist Tesla nun wert – VW liegt knapp unter der Marke. Der Börsenwert von Elon Musks Unternehmen hatte sich zuletzt innerhalb von zwei Wochen um fast 15 Milliarden US-Dollar gesteigert. Tesla ist damit nun außerdem weltweit die Nummer 2 der wertvollsten Auto-Unternehmen nach Toyota.

Ungleiche Zahlen, ungleiche Maßstäbe, ungleicher Wettlauf

Der “Wettlauf”, in dem Tesla nun zumindest an der Börse voran liegt, ist denkbar ungleich. Ein Blick auf die jüngsten verfügbaren Zahlen verrät, wie Herbert Diess zu seiner These kommt: Tesla erzielte im dritten Quartal 2019 rund 6,3 Milliarden US-Dollar Umsatz – der Volkswagen-Konzern im selben Zeitraum mehr als 60 Milliarden Euro (Verhältnis ca. 1:10). Tesla lieferte im dritten Quartal 2019 knapp unter 100.000 Fahrzeuge aus – bei Volkswagen waren es mehr als 2,6 Millionen (Verhältnis ca. 1:26). Und Tesla holte im Q3 vergangenen Jahres 143 Millionen US-Dollar Gewinn, Volkswagen fast vier Milliarden Euro (Verhältnis ca. 1:30). Sprich: Tatsächlich setzen die Aktionären bei den beiden Unternehmen  vollkommen unterschiedliche Maßstäbe.

VW-Chef: “Sind wir schnell genug?”

Diess liefert in seiner Rede einen eindeutigen Befund dazu: “Das Auto wird das wichtigste ‘Mobile Device’. Wenn wir das sehen, dann verstehen wir auch, warum Tesla aus Sicht der Analysten so wertvoll ist. Wir als Volkswagen wollen auch genau dorthin. Die große Frage lautet: Sind wir schnell genug? Die ehrliche Antwort lautet: Vielleicht, aber es wird immer kritischer. Wenn wir in unserem jetzigen Tempo weitermachen, wird es sogar sehr eng”. Die Message ist klar – Tesla überzeugt eben nicht nur im E-Auto-Segment, wo VW derzeit durchaus ambitioniert agiert, sondern auch und vor allem in Sachen Assistenzsysteme und in weiterer Folge selbstfahrende Autos.

Tesla-Aktie: Mehr Bitcoin als Tech-Unternehmen

So sehr dieser Umstand dem VW-Chef in seiner Brandrede auch zu drastischer Rethorik verhilft, ist dessen Annahme, dass der Tesla-Börsen-Höhenflug auf die Bewertung durch Analysten zurückzuführen ist, aber zu kurz gegriffen. Die Kursentwicklung erinnert derzeit weniger an jene von starken Tech-Unternehmen, als viel mehr an jene von Bitcoin mitten im Hype. Die Preise, die Anleger derzeit bereit sind, für Tesla-Aktien zu zahlen, haben sich – bei allem angemessenen Optimismus – von einer realistischen Einschätzung zur tatsächlichen Wertsteigerung in den kommenden Jahren abgekoppelt.

Wie wirkt sich Shared Mobility aus?

Man erinnere sich an die genannten Geschäftszahlen. Sie zeigen, dass Tesla noch einen langen Weg vor sich hat, um wirtschaftlich dorthin zu kommen, wo VW derzeit steht – hier findet der eigentliche Wettlauf statt. Das es so kommt, wirkt aus heutiger Sicht durchaus realistisch. Bis dahin kann noch einiges passieren – so könnte etwa das Segment selbstfahrende Autos, durch einen von Experten prognostizierten massiven Anstieg von Shared Mobility-Modellen, dem Wachstum im E-Auto-Segment bei Tesla sogar entgegenwirken.

Wenn die Wette zur klassischen Anlage wird

Tesla jetzt schon so hoch zu bewerten, ist also eine riskante Wette der Anleger. Denn irgendwann zählen für Aktionäre Dividenden, wodurch sich, anders als bei Bitcoin, eine realwirtschaftlich bedingte Grenze nach oben ergibt. Es wird also der Punkt kommen, wo die Aktie von einer Wette zu einer klassischen Anlage wird. Und spätestens an diesem Punkt wird sich zeigen, wie viel das Unternehmen tatsächlich wert ist – und ob das viel mehr als bei VW ist.

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
20.11.2024

e. battery systems AG aus Dornbirn holt 11 Mio. Euro Investment

Die Vorarlberger e.battery systems AG verkündete kürzlich eine erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 11 Millionen Euro. Zudem übernahm das Unternehmen die kumkeo GmbH - einen deutschen Anbieter von Software- und Hardwarelösungen.
/artikel/e-battery-systems-ag-holt-sich-investment-von-11-mio-euro
20.11.2024

e. battery systems AG aus Dornbirn holt 11 Mio. Euro Investment

Die Vorarlberger e.battery systems AG verkündete kürzlich eine erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 11 Millionen Euro. Zudem übernahm das Unternehmen die kumkeo GmbH - einen deutschen Anbieter von Software- und Hardwarelösungen.
/artikel/e-battery-systems-ag-holt-sich-investment-von-11-mio-euro
CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Tesla wertvoller als VW – ein ungleicher Wettlauf