16.08.2023

400 km Reichweite in 10 Minuten Ladezeit: Tesla-Zulieferer präsentiert neuen Akku

Der chinesische Akku-Riese CATL, der auch Tesla beliefert, präsentierte den neuen E-Auto Akku "Shenxing", zu Deutsch "gottlgleiche Bewegung".
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Tesla - Schnelladen mit Tesla-Supercharger - CATL Akku
Schnelladen mit Tesla-Supercharger | (c) Andreas Rasmussen via Unsplash

“Supercharger können in nur 15 Minuten bis zu 275 km Reichweite hinzufügen”, heißt es auf der offiziellen Page von Tesla. Obgleich das natürlich maßgeblich schneller ist, als an normalen E-Auto-Ladestationen, ist der aktuelle Schnelllade-Standard zeitlich doch noch nicht mit dem Tanken eines Verbrenners vergleichbar. Das US-Unternehmen hat auf seiner Page daher einen Tipp für die Wartezeit: “Schnappen Sie sich einen Kaffee, strecken Sie die Beine aus oder spielen Sie ein Spiel”.

Doppelt so schnell wie der Supercharger

Wie lange das Laden dauert, hängt aber nicht nur von der Ladestation ab. Der wichtigste Faktor ist die Batterie selbst. Eine neue Generation könnte die oben beschriebene Schnelladezeit bald drastisch verkürzen. Der momentan weltweit absatzstärkste E-Auto-Akku-Hersteller CATL aus China, der auch Tesla beliefert, präsentierte nun die Batterie “Shenxing”, zu Deutsch “gottlgleiche Bewegung”. Das Versprechen von Gao Han, Chief Technology Officer der CATL-E-Auto-Sparte: Bis zu 400 Kilometer zusätzliche Reichweite in zehn Minuten. Das entspräche etwas mehr als einer Verdopplung der aktuellen Schnelllade-Geschwindigkeit mit dem Supercharger.

Lithium-Eisenphosphat statt Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium

Beim “Shenxing” handelt es sich um eine LFP-Batterie (Lithium-Eisenphosphat-Akku). Diese Form gilt als vergleichsweise günstig in der Herstellung und als chemisch stabil, hat dafür eine geringere Energie-Dichte als andere Akku-Typen, was die mögliche Gesamt-Reichweite verkürzt. Tesla setzt momentan nur bei seinen Ausführungen mit geringerer Reichweite auf LFP-Batterien. Ansonsten nutzt das Unternehmen Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium-Akkus.

Produktion ab Ende des Jahres, mögliche Anwendung bei Tesla noch unklar

Ende dieses Jahrs will CATL mit der Massenproduktion des neuen Akku-Typs beginnen, die Auslieferung soll Anfang 2024 starten. Ob und ab wann der “Shenxing” in Teslas verbaut wird, wurde bislang nicht kommuniziert. Das US-Unternehmen ist jedenfalls nicht der einzige Kunde – CATL hatte als global führender Anbieter im E-Auto-Akku-Segment zuletzt einen Weltmarktanteil von knapp mehr als einem Drittel.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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