16.04.2020

Tele Haase ist kein normales Industrieunternehmen – unter anderem dank dem Startup Twingz

Das Startup Twingz leistete einen entscheidenden Beitrag dazu, dass sich das Familienunternehmen Tele Haase zu einem demokratischen Unternehmen entwickelte.
/artikel/tele-haase-twingz
Tele Haase und Twingz
Markus Stelzmann (Tele Haase) und Werner Weihs-Sedivy (Twingz). (c) Tele Haase / Twingz

In einem normalen Betrieb wäre Markus Stelzmann vermutlich Geschäftsführer. Doch bei dem Wiener Industrieunternehmen Tele Hasse ist er laut seinem LinkedIn-Profil derzeit “Präsident”, zuvor war er “Regisseur”. Das liegt unter anderem daran, dass es bei Tele Haase keine klassischen Geschäftsführer und keine üblichen Hierarchien gibt: Die Entscheidungen werden dort in Arbeitskreisen und Gremien gemeinsam gefällt, die Mitarbeiter bestimmen unter anderem über ihr eigenes Gehalt und ihren Urlaubsanspruch.

+++Kick-off für Industry meets Makers am 16.4.2020+++

Eingeleitet wurde dieser Wandel von Christoph Haase, als dieser das 1963 gegründete Familienunternehmen im Jahr 1999 übernahm. Gemeinsam mit Stelzmann entwickelte er das “Unternehmen der Zukunft”, dessen Aufbau unter anderem unter diesem Link genau dokumentiert ist. Wenig überraschend ist auch die Kooperation mit Startups Teil dieser Transformation – und einer der ersten Partner dieser Art war das IoT-Startup Twingz rund um Founder und CEO Werner Weihs-Sedivy.

Tele Haase und Twingz: Beide Unternehmen profitieren

Weihs-Sedivy kam 2013 in Kontakt mit Tele Haase, als Christoph Haase Unternehmen mit Zukunftsthemen auf das Betriebsgelände einlud. “Man wollte das Unternehmen aus der konservativen Haltung heraus holen, indem man mit Startups kollaboriert”, erklärt Stelzmann. Im Fokus stand dabei nicht eine finanzielle Beteiligung, “sondern wir wollten von ihnen lernen.” Weihs-Sedivy hat laut Stelzmann “Pionierarbeit geleistet”, wobei dies auch “mit Schmerzen auf beiden Seiten verbunden war.” Denn das Startup hatte freilich eigene Ansprüche – zugleich konnten rasch Synergien gefunden werden.

+++Industry meets Makers: Infineon kooperiert mit Tributech+++

“Zum Beispiel haben wir einen Produktmanager für Hardwareprodukte gesucht”, sagt Weihs-Sedivy, “und Tele Haase hat uns dabei tatkräftig unterstützt.” Inzwischen wurde mit dem “Factory Hub” seitens Tele Haase ein eigener Hub für Hardware-Startups in Wien geschaffen. “Dort sind rund zehn neue Werners angesiedelt”, grinst Stelzmann: “Werner war also ein wichtiger Baustein für unsere Entwicklung zu einem demokratischen Unternehmen.”

Gemeinsames Produkt von Tele Haase und Twingz

Gemeinsam haben die beiden Unternehmen auch Produkte entwickelt – das Ziel: Die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Geräten ebenso wie die Kommunikation zwischen Maschine und Mensch verbessern, indem über eine Schnittstelle von den Maschinen generierte Daten in für Menschen verständliche Nachrichten umgewandelt werden. Dafür braucht es neben Software auch die entsprechende Hardware.

Die intensive Phase der gemeinsamen Entwicklung fand von 2014 bis 2015 statt. Parallel dazu gab es ein Crowdinvesting, in dessen Kontext auch das nachstehende Video entstand. Im Jahr 2017 siedelte Twingz schließlich um in ein neues Büro auf der Mariahilfer Straße.

“Industry meets Makers hat unsere Beziehung professionalisiert”

Aktiv sind die Unternehmen auch im Kontext von Industry meets Makers – eine Initiative von Sandra Stromberger, bei der etablierte Industrieunternehmen mit Bastlern und Startups kooperieren. “Was wir im kleinen Rahmen ausprobiert haben, wird dort im großen Stil umgesetzt”, sagt Stelzmann: “Sandra hat unsere Beziehung professionalisiert, unsere Gedanken aufgenommen und mit uns gemeinsam weiter gedacht.”

Bedarf für derartige Konzepte sehen die beiden Partner auch anlässlich der Coronakrise – denn Unternehmen müssen nun umdenken, um ihr Überleben zu sichern. Unter anderem geht es darum, Rollouts vermehrt aus der Ferne umzusetzen und Geräte remote zu warten. Und ebenso wird nun eine flexible Betriebskultur benötigt – und da können große Industriebetriebe noch viel von Startups lernen.

Industry meets Makers 2020: Kick-off im virtuellen Raum

Am Donnerstag, 16.4., findet ab 15:00 das Das Kick-off des Open Innovation Community Building Formats Industry meets Makers 2020 statt – und zwar online, aufgrund der Coronakrise. Das Eventformat geht nun in die insgesamt fünfte Runde; die brandneuen, virtuellen Veranstaltungsräumlichkeiten werden auf Basis des eigenen Erfolgsformats #zusammenstärker vom brutkasten zur Verfügung gestellt.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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Tele Haase ist kein normales Industrieunternehmen – unter anderem dank dem Startup Twingz

  • In einem normalen Betrieb wäre Markus Stelzmann vermutlich Geschäftsführer.
  • Doch bei dem Wiener Industrieunternehmen Tele Hasse ist er laut seinem LinkedIn-Profil derzeit “Präsident”, zuvor war er “Regisseur”.
  • Tele Haase ist ein demokratisch organisiertes Unternehmen.
  • Dabei half auch das Startup Twingz. Twingz kam 2013 in Kontakt mit Tele Haase, als Christoph Haase Unternehmen mit Zukunftsthemen auf das Betriebsgelände einlud.
  • “Man wollte das Unternehmen aus der konservativen Haltung heraus holen, indem man mit Startups kollaboriert”, erklärt Stelzmann.

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  • Dabei half auch das Startup Twingz. Twingz kam 2013 in Kontakt mit Tele Haase, als Christoph Haase Unternehmen mit Zukunftsthemen auf das Betriebsgelände einlud.
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  • Dabei half auch das Startup Twingz. Twingz kam 2013 in Kontakt mit Tele Haase, als Christoph Haase Unternehmen mit Zukunftsthemen auf das Betriebsgelände einlud.
  • “Man wollte das Unternehmen aus der konservativen Haltung heraus holen, indem man mit Startups kollaboriert”, erklärt Stelzmann.

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Tele Haase ist kein normales Industrieunternehmen – unter anderem dank dem Startup Twingz

  • In einem normalen Betrieb wäre Markus Stelzmann vermutlich Geschäftsführer.
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  • Dabei half auch das Startup Twingz. Twingz kam 2013 in Kontakt mit Tele Haase, als Christoph Haase Unternehmen mit Zukunftsthemen auf das Betriebsgelände einlud.
  • “Man wollte das Unternehmen aus der konservativen Haltung heraus holen, indem man mit Startups kollaboriert”, erklärt Stelzmann.

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Tele Haase ist kein normales Industrieunternehmen – unter anderem dank dem Startup Twingz

  • In einem normalen Betrieb wäre Markus Stelzmann vermutlich Geschäftsführer.
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  • Tele Haase ist ein demokratisch organisiertes Unternehmen.
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  • “Man wollte das Unternehmen aus der konservativen Haltung heraus holen, indem man mit Startups kollaboriert”, erklärt Stelzmann.

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