06.09.2023

Teachis: Linzer-EduTech-Startup muss Konkurs anmelden

Teachis (Raccoon Dynamics GmbH) wollte mit seiner Software Lehrer:innen bei der Organisation des Schulalltags helfen.
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Gudrun und Raphael Dumhart haben Teachis gegründet © Teachis
Gudrun und Raphael Dumhart haben Teachis gegründet © Teachis

Während sich für den Unterricht bereits Plattformen wie Moodle oder Google Classroom relativ gut etabliert haben, sind digitale Tools für Lehrer:innen bisher eher vernachlässigt worden – das war die Ausgangslage für das Startup Teachis, hinter dem die 2021 gegründete Linzer Raccoon Dynamics GmbH steht. Das Gründer-Ehepaar Gudrun und Raphael Dumart – sie Volksschullehrerin, er Softwareentwickler – lieferte ein entsprechendes Tool.

Marktstart im Schuljahr 2021/22

Mit Teachis sollten Lehrer:innen den Überblick über ihren Lehralltag behalten, diesen administrativ organisieren, Zeit sparen und sich letztlich auf die wesentlichen Punkte ihres Berufes konzentrieren können, so der Claim des Startups. Im Schuljahr 2021/22 ging das Unternehmen mit dem Tool auf den Markt – zunächst mit einer Lösung für einzelne Lehrkräfte. Im Jahr darauf wurden dann auch größere Pakete für Schulen angeboten – der brutkasten berichtete. Dazu wurden weitere Pläne, etwa für den Bereich Erwachsenenbildung, kommuniziert. Unterstützt wurde das Startup dabei auch im Pre-Scaleup-Programm des oberösterreichischen Startup-Inkubators tech2b.

Startup hinter Teachis meldet Konkurs an

Doch wie Angaben der Kreditschutzverbände zu entnehmen ist, brachte die Raccoon Dynamics GmbH, die neben Teachis auch Software für B2B-Kund:innen entwickelt, nun einen Konkursantrag ein. Details dazu, wie etwa die Höhe der Passiva oder die Anzahl der Gläubiger:innen wurden nicht angegeben. Eine Fortführung des Unternehmens ist bei einem Konkurs ausgeschlossen. Das Tool könnte allerdings aus der Konkursmasse erworben und weiter betrieben werden.

Umstellung des Geschäftsmodells brachte nicht den gewünschten Erfolg

Der brutkasten erreichte dazu Gründer Raphael Dumhart für ein Statement. “Zu Beginn des letzten Schuljahres haben wir unser Geschäftsmodell von einem Abo-Modell auf eine kostenlose Nutzung mit kostenpflichtigen Zusatzpaketen umgestellt. Der Beweggrund dahinter war in erster Linie, dass wir mit unserem ursprünglichen Preismodell für Schulen weniger attraktiv waren und nur Einzellehrer:innen als Kunden gewinnen konnten”, schreibt der Gründer. Die Umstellung des Geschäftsmodells habe aber leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Bereits zugesagtes Investment für Teachis platzte

2023 habe sich dann ein bereits zugesagtes Investment für Weiterentwicklung und Vermarktung immer weiter verzögert, bis es schließlich geplatzt sei. “Dieser Investor wäre durch die gute Vernetzung im Bildungswesen auch ein wichtiger strategischer Faktor für uns gewesen. Alternative Investoren konnten leider nicht gefunden werden, da die Investmentsituation allgemein gerade angespannt ist und der chronisch unterfinanzierte Bildungssektor für viele zu riskant ist”, so Dumhart. Eine Querfinanzierung über die oben erwähnten Softwareentwicklungs-Dienstleistungen habe auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht, “weswegen wir nun leider die Notbremse ziehen mussten”, schreibt der Gründer.

Käufer:in für Weiterbetrieb gesucht

Man arbeite aber derzeit an eine Lösung für den Weiterbetrieb von Teachis. “Es gibt Gespräche mit mehreren Interessenten, die die Software weiterbetreiben wollen bzw. den Benutzer:innen einen attraktiven Umstieg auf Ihre Plattform anbieten wollen. Zu diesen Zeitpunkt haben wir jedoch noch keine finale Lösung, wobei wir bestrebt sind, diese schnell zu finden”, erklärt Dumhart. Benutzer:innen können Teachis nun laut Gründer zumindest bis Ende des Jahres weiterhin verwenden.

Update 20. September 2023

Wie Raphael Dumhart dem brutkasten per Mail mitteilte, wurde eine Nachfolgelösung für die Teachis-Kund:innen gefunden. “Wir konnte uns mit der Maiß-Lehrer-App (lehrer-app.com) einigen, die unseren Benutzern bei Umstieg eine gratis Nutzung im ersten Jahr ermöglicht. Die Maiß Lehrer App bietet eine ähnliche Funktionalität wie Teachis und ist darauf ausgerichtet, unsere Benutzer:innen weiterhin bestmöglich im Lehreralltag zu unterstützen”, schreibt Dumhart. Natürlich könnten die Benutzer:innen selbst entscheiden, ob sie umsteigen möchten oder lieber eine andere App verwenden, so der Gründer. Wie bereits kommuniziert bleiben die Funktionen von Teachis für die bestehenden Benutzer:innen bis 31. Dezember 2023 zur Verfügung.

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Horizon Europe
(c) Adobestock

Acht der zehn führenden Unternehmen des Landes haben laut der Beratungsorganisation EY ihre F&E-Investitionen im Jahr 2023 gesteigert. An der Spitze steht erneut ams-OSRAM, das trotz eines Rückgangs der Ausgaben um 24 Prozent auf 480 Millionen Euro weiterhin führend ist. Der Abstand zum zweitplatzierten Voestalpine beträgt beachtliche 266 Millionen Euro, wobei Voestalpine seine Investitionen um zwölf Prozent auf 214 Millionen Euro erhöhte. Kontron belegt mit 196 Millionen Euro (plus elf Prozent) den dritten Platz. Lenzing schaffte es mit einer Steigerung von 136 Prozent und 69 Millionen Euro neu in die Top-10.

Für die EY-Studie wurde die Forschungs- und Entwicklungsintensität der 30 börsennotierten Unternehmen in Österreich und der 500 börsennotierten Unternehmen weltweit mit den höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung analysiert.

Global führt Amazon Ranking an

Global betrachtet führen US-amerikanische Unternehmen die Rangliste der F&E-Ausgaben an. Amazon bleibt mit 79,183 Milliarden Euro (plus 17 Prozent) führend, gefolgt von Alphabet (42,011 Milliarden Euro, plus 15 Prozent) und Meta Platforms (35,589 Milliarden Euro, plus neun Prozent).

“Acht der Top-10-Konzerne mit den höchsten F&E-Ausgaben haben ihre Hauptniederlassung in den USA – Samsung Electronics mit Sitz in Südkorea auf Rang 7 sowie Volkswagen mit Sitz in Deutschland auf Platz 8 sind die einzigen Ausreißer. Besonders spannend: Vier der Top-5 haben ein digitales Geschäftsmodell”, so Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich.

Erst im April gab EY bekannt, dass die F&E-Ausgaben der USA mit 13 Prozent doppelt so hoch sind als in Europa mit sieben Prozent (brutkasten berichtete).

IT-Branche als treibende Kraft

In Österreich zeigt sich besonders die IT-Branche als treibende Kraft hinter F&E. Im Jahr 2023 investierte diese Branche durchschnittlich 14,6 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, weit vor anderen Sektoren wie der Automobilindustrie (2,2 Prozent) und dem Energiesektor (0,6 Prozent). Fabasoft führte mit 31,5 Prozent der Einnahmen in F&E-Projekte das nationale Ranking an, gefolgt von Kontron (16 Prozent) und Kapsch TrafficCom (14,8 Prozent).

F&E-Ausgaben trotz sinkender Umsätze

Während der Gesamtumsatz der heimischen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent gesunken ist – von 159.139 Millionen Euro auf 134.570 Millionen Euro – und auch das EBIT um 41 Prozent schrumpfte, hielten sich die F&E-Ausgaben die Waage. Von 2022 auf 2023 reduzierten österreichische Unternehmen diese um nur ein Prozent, von 1.908 Millionen Euro auf 1.884 Millionen Euro – zeitgleich konnte die durchschnittliche F&E-Intensität von 4,0 auf 4,2 Prozent gesteigert werden.


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