21.03.2023

Tag des Waldes: “Das ist die kosteneffizienteste Klimaschutzstrategie”

Ein Viertel aller Emissionen, die durch Rodung tropischer Wälder entstehen, könnten durch Wiederbewaldung ausgeglichen werden. Das zeigt eine Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde.
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(c) Adobestock / Peter

Eigentlich wollte er es besser machen. Satellitenbilder zeigen nun aber eine Rekord-Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes für den Monat Februar. Zwar hatte sich der neue (alte) brasilianische Präsident Luiz da Silva vorgenommen, die Entwaldung zu stoppen. Laut Guardian nutzen Holzfäller die Regenzeit und die durch den Vorgänger Jair Bolsonaro geschwächten Kontrollorgane, um weiterhin brasilianische Regenwälder zu roden.

Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigt nun: Die Wiederaufforstung von tropischen Wäldern kann rund ein Viertel der durch die Abholzung verursachten Emissionen ausgleichen. Dafür wurden tropische Wälder im Amazonasgebiet, auf Borneo und in Zentralafrika mittels Satellitendaten untersucht. Zusammen sind die drei Regionen für 29 Prozent der weltweiten Emissionen aus dem Waldverlust von 2001 bis 2019 verantwortlich.

Die Relevanz von Regenwäldern

Tropische Wälder spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise. Sie erbringen nämlich wichtige Ökosystemdienstleistungen, von denen wir Menschen profitieren. Ein Beispiel, das in der Studie genannt wurde ist, dass Wälder im malaysischen Borneo Zugang zu sauberem Wasser bieten und die Temperatur regulieren. Wichtig sind sie aber auch, weil sie große Mengen an Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern.

Werden Regenwälder geschädigt, wird ein Teil der gespeicherten Emissionen wieder freigesetzt. Solche Gebiete bezeichnen Forscher:innen als “sich erholende Wälder”. Konkret sind mit dem Sammelbegriff “degradierte Wälder”, also durch Menschen gestörte Wälder gemeint. Aber auch sekundäre Wälder, also natürlich nachwachsende Waldgebiete, fallen unter diesen Begriff. Gemeinsam machen sie etwa zehn Prozent der weltweiten Tropenwaldfläche aus.

Sich erholende Wälder können laut der Studie, die von der University of Bristol und dem brasilianischen Nationalen Institut für Weltraumforschung geleitet wurde, jährlich mindestens 107 Millionen Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre entziehen. Das sei so viel wie die Hälfte der jährlichen Emissionen, die durch fossile Brennstoffe in Südamerika freigesetzt würden.

Dem Stellenwert von sich erholenden Wäldern auf der Spur

Mit der Studie wollen die Wissenschafter:innen beantworten, welchen Stellenwert sich erholende Wälder in Bezug auf die Speicherung von Kohlenstoff haben. Derzeit seien der Beitrag dieser Wälder zur Entschleunigung der Klimakrise nur begrenzt bekannt. “Während der Schutz alter Tropenwälder weiterhin Priorität hat, zeigen wir den Wert einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Waldgebieten, die sich von menschlichen Eingriffen erholen können”, erklärt die Hauptautorin Viola Heinrich von der Bristol University.

Diese Studie sei die erste, die sich mit erholenden Wäldern in diesem Ausmaß befasse. Denn bisher würden die meisten von ihnen in einem kleineren Maßstab durchgeführt. Einen wesentlichen Beitrag, um großflächige Analysen wie diese durchzuführen, liefern die seit den 1980er Jahren verfügbaren Satellitendaten.

So konnten die Wissenschafter:innen nicht nur feststellen, wie lange diese Wälder brauchen, um sich zu erholen, sondern auch schätzen, wie viel Kohlenstoff sie speichern können. Das sei wichtig, denn derzeit gebe es keinen offiziellen globalen Mechanismus, der sich speziell mit dem Zustand der sich erholenden Wälder befasst.

Manche tropischen Wälder erholen sich schneller

“Wir zeigen, dass die Wälder noch wachsen können, und wir können quantifizieren, wie viel sie in Bezug auf die Kohlenstoffsenke beitragen können”, betont Ricardo Dalagnol, Mitautor der Studie und Postdoktorand an der Universität von Kalifornien, gegenüber Carbon Brief.

Die Autor:innen zeigen aber auch, dass die Abholzung und der Verlust von Wäldern schneller voranschreitet, als sie sich erholen können. Denn wenn ein Viertel der durch Entwaldung entstehenden Emissionen ausgeglichen werden, bleiben immer noch 75 Prozent der zuvor ausgestoßenen Emissionen in der Atmosphäre.

Wie viel Kohlenstoff die Bäume binden und wie schnell sie nachwachsen, hänge aber auch von örtlichen Gegebenheiten ab. Die Wiederaufforstungsrate war beispielsweise in Borneo um 45 bzw. 58 Prozent höher, als in Zentralafrika oder im Amazonasgebiet. Das läge an der äquatorialen Lage und daran, dass in Borneo mehr Regen fällt. Laut den Forscher:innen seien die Wälder in Borneo aber auch am stärksten gestört.

Sich erholende Wälder sind ein Teil der Lösung

Die Autor:innen haben geschätzt, wie viel Kohlenstoff sich erholende Wälder bis 2030 speichern können. Dabei kamen sie auf 53 Millionen Tonnen Kohlenstoff pro Jahr. Dabei sei aber nicht berücksichtigt, was passiere, wenn sich der Planet weiterhin erwärmt.

Auch wenn diese Ökosysteme länger brauchen als andere: Investitionen in den Schutz sich erholender Wälder seien laut den Forscher:innen unerlässlich. Wichtig sei aber auch, dass dieser Schutz nicht auf Kosten alter Wälder gehe. Denn diese bleiben “die kosteneffizienteste Klimaschutzstrategie im Landnutzungssektor”, so die Studie. Außerdem sei es eine Klimaschutzstrategie, die direkt verfügbar ist.

Tropische Wälder liefern viele lebenswichtige Ressourcen für Millionen von Menschen und Tieren. Zum Beispiel schützen sie vor Hochwasser oder die Lebensgrundlagen von indigenen Völkern. “Wir müssen die Tropenwälder im großen Maßstab wegen ihres Kohlenstoff- und Klimawertes schützen und wiederherstellen. Auf lokaler Ebene müssen die Menschen aber auch die Möglichkeit haben, die Wälder weiterhin nachhaltig zu nutzen”, so Heinrich.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus von Tractive.

Erst im Jänner dieses Jahres wurde das Paschinger Scaleup Tractive in Barcelona zur “European Pet Company of the Year” ausgezeichnet. Ein Monat später erweiterte das Scaleup sein Geschäftsmodell und wurde “Haustier-Versicherer” und skaliert bereits erfolgreich in Märkte Übersee – darunter Großbritannien und die USA.

Mittlerweile zählt das 2012 in Pasching bei Linz gegründete Scaleup zu den weltweit beliebtesten GPS- und Health-Trackern für Hunde und Katzen. Nun steht ein weiterer Meilenstein bevor: Spaziergänge mit den Vierbeinern werden nun auch in Fitness-Communities geteilt.

Gassi-Gänge mit der Strava-Community teilen

Lauf-, Rad- und Outdoor-Fans ist sie mit Sicherheit ein Begriff – und nun geht sie mit dem heimischen Pet-Track-Pionier eine Partnerschaft ein: Die Rede ist von der Fitness-Tracking-App Strava, die ab sofort mit dem in Pasching bei Linz sitzenden PetTech-Scaleup kooperiert.

Wie ein LinkedIn-Posting und ein dazugehöriger Blog-Post des Linzer Scaleups verrät, können Frauchen und Herrchen, die ihre Vierbeiner via Tractive tracken, nun ihre Spaziergänge auch automatisch auf die Strava-App hochladen. Das Ziel: “Boosting their motivation to get active with their furry friends”. Zu Deutsch: Die Kooperation zwischen Strava und Tractive soll die Motivation zu einem gemeinsamen, bewegten Lebensstil erhöhen.

Vierbeiner motivieren 73 Prozent zum Sport

Dass Bedarf des Gassi-Geh-Trackings besteht, weiß Strava anhand seiner Datenanalysen aus dem Vorjahr: So hat der 2023 Year In Sport Report ergeben, dass weltweit rund 73 Prozent der globalen Sportler:innen mit Haustieren angeben, dass ihre Vierbeiner sie zum Outdoor-Sport motivieren würden. Und dies gemeinsam sogar viel mehr Spaß mache.

Aktuell ist Strava – nach eigenen Angaben – die “leading digital community” – mit 125 Millionen registrierten Athlet:innen weltweit. “Die Integration mit Strava wird dabei helfen, unsere leidenschaftliche Community dazu zu inspirieren, öfter mit ihrem Hund rauszugehen. Wir freuen uns darauf, uns einer noch größeren Community von Hundeliebhabern vorzustellen, die unsere Produkte vielleicht noch nicht kennen”, so Tracitve-CEO Michael Hurnaus in einem Blogbeitrag.

So geht die Verknüpfung

Zum Tracking via Strava müssen Hundebesitzer:innen ihre Tractive und Strava Accounts verknüpfen. GPS- und Bewegungsdaten werden daraufhin automatisch auf Strava hochgeladen. Die Tractive GPS-App bleibt dabei weiterhin funktionsfähig – und trackt den Gassi-Gang wie üblich. Bewegungsdaten sind darüber hinaus in der Strava App ersichtlich – einschließlich Dauer und Distanz.

Um Strava und Tractive zu verknüpfen, sind Tractive App Nutzende dazu angehalten, in der Tractive GPS App über die “Account”-Sektion auf den Button “Connect with Strava” zu klicken. Nach der Verknüpfung können alle von nun an getrackten Walks synchronisiert werden.

In seiner Ursprungsfunktion können Haustierbesitzende mittels Tractive-Tracker, den sie ihrem Vierbeiner in Form eines Halsbandes umlegen, GPS- und Gesundheitsdaten ihres Tieres tracken. Erhältlich ist die zugehörige Tractive App sowohl im Apple- als auch Android-Store.

Neben GPS-Daten bietet Tractive auch Features wie den “Wellness Score”, um Besitzer:innen Einblicke in Gesundheits-, Schlaf- und Bewegungsdaten ihres Vierbeiners zu geben. Bei Abweichungen und unüblichen Entwicklungen warnen “Health Alerts”.

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