Das Klosterneuburger MedTech Syntropic vermeldet den Abschluss einer siebenstelligen Finanzierungsrunde von xista science ventures und Austria Wirtschaftsservice (aws) für die Behandlung von "Major Depression".
Das von Mark Caffrey, Jack O’Keeffe, Alessandro Venturino und Sandra Siegert aus dem Institute of Science and Technology Austria (ISTA) ausgegründete Klosterneuburger MedTech-Unternehmen Syntropic Medical, hat kürzlich einen siebenstelligen Betrag von xista science ventures und dem AWS erhalten. Ziel des Startups ist die Weiterentwicklung seiner nicht-invasiven und nicht-pharmazeutischen Behandlungsmethode für psychische Erkrankungen.
Syntropic: Neue Methoden entwickeln
“Ungefähr 70 Prozent der Behandelten, die pharmazeutische Antidepressiva einnehmen, erreichen keine Remission. Bis zu 25 Prozent brechen die Behandlung aufgrund der starken Nebenwirkungen ab. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir beginnen, völlig neue Methoden zur Bekämpfung dieser Krankheiten zu entwickeln”, erklärt Mark Caffrey, CEO von Syntropic Medical.
Zur Erklärung: Syntropic’s Technologie nutzt Licht, um das Gehirn zum Umbau neuronaler Strukturen anzuregen. Das von der Siegert-Gruppe am ISTA entwickelte Lichtstimulationsprotokoll stimuliert dazu Mikroglia-vermittelte Neuroplastizität und zielt damit auf neue Wege für die Behandlung einer Reihe neuropsychiatrischer Erkrankungen, wie unter anderem “Major Depression”, ab.
Auf Neuromodulation basierend
Damit will das MedTech eine neue Behandlungsoption für Patient:innen bieten, die auf herkömmliche pharmazeutische Therapien nicht ausreichend ansprechen: “Aus diesem Grund sind die Entdeckungen von Dr. Venturino und Prof. Siegert so aufregend, denn sie eröffnen das Potenzial für eine völlig neue Behandlungsmethode, die frei von Nebenwirkungen und für den Patienten leicht zugänglich ist”, so Caffrey weiter.
Florian Resch, Managing Partner bei xista science ventures, dazu: “Mit der Entwicklung eines auf Neuromodulation basierenden Ansatzes für psychische Erkrankungen adressiert Syntropic einen Markt mit dringendem Bedarf und großem Potenzial. Wir freuen uns, mit diesem ambitionierten Team zusammenzuarbeiten, um die vielversprechenden und innovativen Entdeckungen des Siegert-Labors am ISTA zu kommerzialisieren.”
Waffle: Bekannte Serial-Founder starten in Wien neue Social-Media-App
Bestehende soziale Netzwerke erfüllen nicht den Zweck, einen mit seinen besten Freunden zu verbinden, meinen die Gründer:innen von Rakun - und starten mit Waffle von Wien aus eine neue Social-Media-App, die auf Audio setzt.
Waffle: Bekannte Serial-Founder starten in Wien neue Social-Media-App
Bestehende soziale Netzwerke erfüllen nicht den Zweck, einen mit seinen besten Freunden zu verbinden, meinen die Gründer:innen von Rakun - und starten mit Waffle von Wien aus eine neue Social-Media-App, die auf Audio setzt.
Viele haben es versucht und nur die Allerwenigsten haben es geschafft: Ein neues soziales Medium zu etablieren ist wohl so etwas wie die Königsklasse im Startup-Bereich. Und das, obwohl das Lamento über die Riesen am Markt allgegenwärtig ist. Auch Peter Buchroithner, Thomas Schranz, David Pflügl und Verena Handler-Kunze sind mit dem bestehenden Angebot nicht zufrieden. Mit Rakun, das eine App für neurodivergente Menschen betreibt, haben die vier erst dieses Jahr ein neues Startup gegründet, wie brutkasten berichtete. Nun kommt mit Waffle ein weiteres dazu.
Waffle: “Back to the roots der sozialen Medien”
“Bei Waffle geht es sozusagen back to the roots der sozialen Medien. In den letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass die Verbindung zu den Menschen, mit denen ich eigentlich Kontakt haben will, bei den gängigen Social-Media-Plattformen verloren gegangen ist. Facebook ist voller Werbung und Memes, auf Instagram sieht man Gelegentlich eine Hochzeit, aber es ist dominiert von Influencern, die dir etwas verkaufen wollen, und auf TikTok sind Leute, die tanzen und dich unterhalten”, sagt Peter Buchroithner im Gespräch mit brutkasten.
Auch auf Messaging-Apps wie WhatsApp und Telegram sei man zusehends mit Werbung konfrontiert und private und berufliche Kontakte würden sich mischen. “Jeder, der irgendwann einmal deine Nummer gehabt hat, kann dir einfach schreiben”, sagt Buchroithner. Das Team habe aber einen Ort schaffen wollen, wo man wirklich nur mit seinen besten Freund:innen kommuniziert.
Kein “Geschwafel” bei Waffle
Beziehungsweise “von ihnen hört”. Denn Waffle setzt auf Voice-Messages. “Man hat nicht immer Zeit, mit seinen Freunden zu telefonieren, aber es ist schön und man fühlt sich mehr verbunden, wenn man ihre Stimme hört. So sind wir auf das Thema Voicenotes gekommen”, sagt Buchroithner. Nicht nur im Namen setzt das Startup beim Social-Media-Trend “Wednesday Waffle” an, bei dem User:innen einer ausgewählten Gruppe an Leuten einmal in der Woche ein Update über sich geben.
Wer bei der Kombination aus “Social” und “Audio” also an die ebenso schnell aufgestiegene wie untergegangene “Social-Audio-App” Clubhouse gedacht hat, kann beruhigt sein – das Konzept ist ein völlig anderes. Bei Waffle sind die Voice-Messages auf eine Minute beschränkt und User:innen sind dazu aufgefordert, dazu jeweils ein Bild hochzuladen. Maximal drei dieser Nachrichten können pro Tag gesendet werden, um “Geschwafel” zu verhindern, wie man es aus überlangen WhatsApp-Voice-Messages kennt. Und nach 24 Stunden verschwinden diese wieder von selbst.
Ungefilterte Kommunikation mit Filtern
Doch das ist nicht die einzige bewusste Einschränkung. Wer sich bei der App, die aktuell nur für iOS verfügbar ist, registriert, kann genau acht Kontakte auswählen, um seine Messages mit diesen zu teilen. Weil man auch von anderen Menschen ausgewählt werden kann, kann man dennoch in mehreren solchen Neun-Personen-Kreisen sein. “Es geht darum, nur den Leuten Updates zu geben, denen man wirklich alles erzählen kann. Es geht um ungefilterte Kommunikation”, so Peter Buchroithner.
Wobei: Filter sind bei Waffle durchaus geplant, erzählt der Gründer. “So, wie man bei Snapchat Filter über Fotos und Videos legen kann, wird man das bei uns mit dem Ton machen können – also etwa mit Darth-Vader-Stimme sprechen.” Generell wolle man im Thema Voice noch “sehr, sehr vieles dazubauen”.
“Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird”
Neben der Produktentwicklung geht es in den kommenden Monaten aber natürlich vor allem auch darum, viele User:innen in die App zu bekommen. Eine Android-Version soll daher bald folgen und die Plattform Product Hunt soll für Aufmerksamkeit sorgen. Firmenseitig befindet sich Waffle gerade als GmbH in Wien in Gründung. “Und wir planen auch eine Investment-Runde”, verrät Buchroithner.
In Sachen Monetarisierung werde man, wie andere soziale Medien, auf Werbung setzen. “Das ist in diesem Fall natürlich ein sehr sensibles Thema. Die Leute werden bei Waffle wohl nicht so tolerant sein wie etwa auf Facebook. Wir werden also mit ausgewählten Marken über eine Zusammenarbeit sprechen”, räumt der Gründer ein. Das sei aber “aktuell nicht wirklich hoch in der Priorität”. Denn zuerst gelte es, viele User:innen zu bekommen. “Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird. Und wenn man sowas schafft, dann ist die Monetarisierung nie ein Problem.”
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