03.12.2021

Swimsol: Wiener Startup erhält 14 Mio. Dollar Kapital für schwimmende Solaranlagen auf den Malediven

Das Wiener Startup Swimsol erhält im Rahmen eines Syndikatskredits der Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) und dem Schweizer Impact Asset Manager responsAbility 14 Millionen US-Dollar an Kapital. Die Finanzierung ermöglicht den Ausbau von schwimmenden Solaranalgen auf den Malediven.
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(c) Swimsol

Wo Platz an Land begrenzt ist, kommt die Lösung des Wiener Startups Swimsol ins Spiel. Das österreichische Unternehmen bietet Solarenergiesysteme für die tropischen Küstenregionen und hat dafür eine eigene schwimmende Solarlösung entwickelt.

SolarSea wurde bereits 2014 auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich laut dem Startup um das “weltweit erste kommerzielle Solarenergieprodukt für die Meeresoberfläche”. Insbesondere kleinere Inselstaaten sollen dadurch profitieren, da die Anzahl an Dächern für PV-Anlangen aufgrund der spärlichen Fläche auf den Inseln in der Regel begrenzt ist.

Offshore-Photovoltaik für die Malediven

Swimsol zählt heute zu den führenden Unternehmen im Bereich der Offshore-Photovoltaik und ist laut eignen Angaben der führende Anbieter von Solarenergie auf den Malediven. Auf dem rund 750 km vor der Küste Indiens und Sri Lankas gelegenen Inselstaat bietet das Unternehmen Solarenergie im Rahmen von Stromabnahmeverträgen vor allem für Unternehmen aus dem Fremdenverkehrssektor an. Dazu zählen unter anderem Hotels und Inselresorts. Durch diese umweltfreundliche Alternative zur Stromerzeugung mit Dieselgeneratoren können die Abnehmer auch CO2-Emissionen einsparen.

(c) Swimsol

Swimsol erhält 14 Millionen US-Dollar Kredit

Für den weiteren Ausbau der schwimmenden Solaranlagen und Aufdachanlagen konnte Swimsol nun im Rahmen eines Syndikatskredits der Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB)  und dem Schweizer Investmenthaus responsAbility, das sich auf nachhaltige Impact-Investments spezialisiert, 14 Millionen US-Dollar an Kapital aufstellen.

Die Fremdfinanzierung von Swimsol erfolgt dabei über einen sogenannten responsAbility-Klimafonds. Dieser stellt Fremdkapital für Unternehmen bereit, die sich für einen besseren Zugang zu erneuerbarer Energie einsetzen, mit einem starken geografischen Fokus auf Afrika südlich der Sahara sowie Süd- und Südostasien. Der Fonds wird von responsAbility Investments verwaltet, die OeEB ist als Investor beteiligt.

Wolfgang Putschek, CFO von Swimsol, über die weiteren Wachstumspläne: “In den vergangenen Jahren hat sich Swimsol als führender Anbieter für Solarenergie auf den Malediven etabliert. Mit dem Darlehen aus dieser Fazilität kann Swimsol seinen Weg fortsetzen. Das Solarsystemportfolio auf den Malediven wird als Sprungbrett für die Expansion in andere tropische Inselregionen wie Malaysia oder Indonesien dienen.”


Videotipp der Redaktion: Swimsol war Teil des VERBUND X Accelerator

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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