19.04.2023

Swarm Analytics erhält knapp eine Million Euro Wachstumskapital

Vor eineinhalb Jahren investierte das österreichische Investorennetzwerk Gateway Ventures (ehem. primeCROWD) mit MAD Ventures mehr als 1,2 Millionen Euro in das Tiroler Startup Swarm Analytics. Nun gibt es neues Kapital.
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Swarm Analytics, Investment, Verkehrsströme
(c) Swarm Analytics - Swarm Mitgründer und CEO Michael Bredehorn.

Das Tiroler Startup Swarm Analytics kann bisher auf eine positive Entwicklung in den vergangenen Jahren zurückblicken. Nun setzt sich dieser Trend fort. Das Unternehmen konnte den Umsatz verdoppeln und das Auftragsbuch für das aktuelle Jahr sei schon sehr gut gefüllt, heißt es vom Startup. Vor wenigen Tagen stellten zudem die Bestandsinvestoren für die weiteren internationalen Expansionspläne rund eine weitere Million Euro zur Verfügung.

Swarm Analytics möchte Umsatz verdreifachen

“Wir haben uns sehr gut entwickelt und peilen auch für 2023 erneut ein großes Umsatzplus an. Wir gehen davon aus, dass wir den Umsatz neuerlich verdreifachen werden”, sagt Swarm Mitgründer und CEO Michael Bredehorn und gibt einen positiven Ausblick auf das laufende Jahr.

Swarm Analytics bietet Softwarelösungen für die Echtzeitanalyse von Videodaten an, wie sie beispielweise in Verkehrsüberwachungskameras zum Einsatz kommen, um Verkehrsströme analysieren zu können. Um den nächsten Schritt im Wachstumsprozess zu gehen und die Vorreiterrolle als führender Anbieter zu festigen, hat sich Swarm Analytics in einer Finanzierungsrunde dieses hohe sechsstellige Investment gesichert.

Expansion nach UK und in den Norden geplant

“Wir werden weiter den Fokus auf das internationale Geschäft legen. Insbesondere Großbritannien und Skandinavien sind die Vorreiter beim Einsatz von Smart City Lösungen. Um diese Märkte noch besser zu bedienen, sowohl mit Produktentwicklungen als auch durch Unterstützung vor Ort, haben wir diese Kapitalrunde gemacht”, so der Manager.

Investiert haben das Geld alle Bestandsinvestoren, wie etwa Gateway Ventures (ehem. primeCROWD) und MAD Ventures, die auch im Lead waren. Die Swarm Lösungen werden aktuell mit den Partnern Swarco, Bernard, Goldbeck und Felicity vor allem in Großbritannien, Skandinavien, Deutschland bis nach USA, Australien und Neuseeland eingesetzt.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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