19.02.2018

“Süden stärken”: Kooperation von Next-Incubator und aaia

Der Next-Incubator, ein Grazer Corporate Venture Team, startet eine Kooperation mit der Austrian Angel Investors Association (aaia).
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aaia und next-incubator starten kooperation
(c) aaia (vlnr): Thomas Wiedner (next), Martina Hölzl (next), Hansi Hansmann (aaia), Lisa Fassl (aaia) und Dietmar Mauschitz (next)

Im Süden Österreichs tut sich im Bezug auf Startups einiges. Es gibt zahlreiche Initiativen und Programme in Kärnten und der Steiermark. Und vor allem die steirische Hauptstadt Graz hat sich zu einem kleinen, aber Output-starken Startup Hub entwickelt. Das weiß Austrian Angel Investors Association (aaia)-Geschäftsführerin Lisa Fassl ohnehin aus erster Hand. Sie startete ihre Startup-Karriere als Mitgründerin und erste Präsidentin des Ideentriebwerk Graz, dem studentischen Verein, der die Grazer Startup-Szene zusammenhält und mit regelmäßigen Events versorgt. Nun startet die aaia eine Kooperation mit dem Next-Incubator.

+++ Startup Barometer 2017: Graz als Gründungsstandort im Aufschwung +++

2018 vier gemeinsame Events

“Der Ausbau unserer Aktivitäten in den Bundesländern ist Teil unserer Strategie für 2018. Mit Next haben wir einen starken Partner für Südösterreich gefunden”, sagt Fassl. Man wolle durch die Kooperation nicht nur die Gründerinnen und Gründer-Szene, sondern auch lokale Investorinnen und Investoren stärken und neue gewinnen. Konkret sind für dieses Jahr vier gemeinsame Events in unterschiedlichen Formaten geplant. “Wir wollen einerseits die bereits existierende Community zusammenbringen und andererseits neue Personen für Startup-Investments begeistern um den Dealflow im Süden Österreichs zu erhöhen”, sagt Dietmar Mauschitz, Geschäftsführer von Next.

Diskussion mit Hansmann

Die erste Veranstaltung findet bereits am 19. März mit aaia-Präsident und Super Angel Hansi Hansmann und Markus Tomaschitz, Vice President der AVL statt. Das Thema der Diskussion ist provokant gewählt: “Wer in erfolgreiche Startups investiert hat doch nur Glück”. Mehr Informationen dazu sollen in Kürze folgen, heißt es von der aaia.

“serious business und execution excellence statt Startup Halligalli”

Die Next GmbH wurde 2017 in Graz gegründet. Sie unterstützt skalierbare Geschäftsmodelle mit Kapital und engagiert sich operativ mit ihrem unternehmerischen Know-how und Netzwerk. Next beschreibt sich als Partner für “serious business und execution excellence statt Startup Halligalli”. Inzwischen wurde bereits die erste Beteiligung abgeschlossen. 15 Projekte befinden sich derzeit in der Pipeline. Mit der Beteiligung an dem Startup Ibiola und dem Berliner Startup Car2Ad, das sich in der Pipeline befindet, arbeitet man unter anderem an der Vision “Sharing for free” und daran, das Konzept von Graz aus international zu skalieren.

Interview mit Dietmar Mauschitz vom Next-Incubator:

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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