01.07.2019

Studie zu Deep Work: Generation Z fühlt sich bei Lärm am wohlsten

Trotz Lärm und Störgeräuschen fühlt sich die Generation Z laut einer aktuellen Studie in Großraumbüros am wohlsten. Die Babyboomer und die Generation X brauchen hingegen Ruhe, um konzentriert arbeiten zu können.
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(c) fotolia / DragonImages

In der Ruhe liegt die Kraft? Von wegen: Mehr als die Hälfte der Generation Z (55 Prozent) und der Millennials (56 Prozent) bevorzugen es, in offenen Großraumbüros zu arbeiten – trotz der damit verbundenen Störfaktoren. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie des auf HR-Themen spezialisierten Marktforschungsunternehmens Future Workplace im Auftrag des Unified Communications Unternehmens Plantronics unter 5.150 Büroangestellten.

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Die älteren Generationen stehen dem Thema Großraumbüro hingegen skeptischer gegenüber: Nur 47 Prozent der Generation X und 38 Prozent der Babyboomer arbeiten gerne in einem Großraumbüro. Und während mehr als die Hälfte der Generation Z (52 Prozent) angibt, am produktivsten mit einer gewissen Geräuschkulisse arbeiten zu können, brauchen zwei Drittel der Babyboomer Ruhe, um produktiv arbeiten zu können.

Außerdem schätzen gerade die jüngeren Generationen Kommunikation und Zusammenarbeit: 20 Prozent der Generation Z verbringen mindestens den halben Tag mit Telefon-, Video- oder Gruppengesprächen. Zum Vergleich: Bei den Babyboomern trifft das nur auf nur sieben Prozent zu.

Die häufigsten Störfaktoren im Großraumbüro

Einig sind sich jedenfalls Teilnehmer jeden Alters, dass vor allem laute Gespräche zu den größten Aufregern des Büroalltags gehören: Fast alle Beschäftigten (99 Prozent) fühlen sich an ihrem persönlichen Arbeitsplatz abgelenkt oder gestört. Mehr als die Hälfte gab an, dass sie Schwierigkeiten hat, Telefonaten zu folgen oder selbst verstanden zu werden (51 Prozent).

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Viele können sich aufgrund von Geräuschen schlechter fokussieren (48 Prozent). Zudem sagen 67 Prozent aller Befragten, dass sie vor allem laut telefonierende Kollegen als störend empfinden, 65 Prozent fühlen sich abgelenkt durch die Unterhaltungen der neben ihnen sitzenden Mitarbeiter.

Wie die Generation Z mit Ablenkung umgeht

“Mit der Generation Z kommt eine Vielzahl von Menschen neu auf den globalen Arbeitsmarkt. Wir haben in der Studie herausgefunden, dass ihr Arbeitsstil sich sehr von dem der vorigen Generationen unterscheidet”, sagt Jeanne Meister, Gründungspartnerin von Future Workplace: “Es arbeiten jetzt vier Generationen unter einem Dach – das zwingt Unternehmen dazu, traditionelle Büroumgebungen zu überdenken und zu überlegen, wie die verschiedenen Mitarbeiter produktiv arbeiten können.”

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Im Gegensatz zu ihren älteren Kollegen können die jungen Mitarbeiter besonders gut mit Ablenkung umgehen: In der Studie heißt es zum Beispiel, dass 35 Prozent der Generation  Z sich mit Kopfhörern abkapseln, um sich besser konzentrieren zu können. Bei den Babyboomern sind es nur 16 Prozent. Dreimal so viele Babyboomer wie Angehörige der Generation Z geben zu, noch nicht die richtige Lösung gefunden zu haben, um Ablenkungen im Großraumbüro zu vermeiden.

Was sich Mitarbeiter vom Arbeitgeber wünschen

Drei von vier Personen würden sich eigenen Angaben zufolge im Büro noch wohler fühlen und produktiver sein, wenn Arbeitgeber mehr tun würden, um Störfaktoren am Arbeitsplatz zu reduzieren. Neun von zehn Befragten geben an, dass es sie frustriert, bei Telefon- oder Videoanrufen abgelenkt zu werden. 56 Prozent sind überzeugt, dass dies durch bessere Technologie und die Reduzierung von Hintergrundgeräuschen vermieden werden könnte. Separate Räume oder Ruhezonen, eine Anpassung der Büroaufteilung sowie vorgeschriebene Richtlinien für einen angemessenen Geräuschpegel wären gute Lösungen, so jeder zweite Befragte.

“Im Büro stoßen verschiedene Arbeitsweisen und Generationen räumlich aufeinander. Somit ist es kein Wunder, dass es zu gegenseitigen Störungen kommt”, sagt Amy Barzdukas, CMO und Executive Vice President von Poly: “Umso wichtiger ist es, die Arbeitsumgebung so zu gestalten, dass Zusammenarbeit möglich ist, Ablenkungen aber reduziert und somit die Produktivität verbessert wird.”

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Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


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