20.11.2017

Strada del Startup: Neues 7000 m²-Projekt in Linzer Tabakfabrik

Von der factory 300 aus wird eine 230 Meter lange "Straße" innerhalb der Tabakfabrik Linz Büros von Startups, Corporates und relevanten Playern beherbergen.
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(c) pixelkinder.com: Tabakfabrik-Direktor Chris Müller bei der Besichtigung des Geländes.

Die factory 300 war erst der Anfang. Der Startup-Campus war erst vor einigen Monaten in der Linzer Tabak-Fabrik eröffnet worden. Nun soll er Teil eines größeren Startup-Komplexes werden. Konkret wird sich eine 230 Meter lange “Indoor-Promenade”, die “Strada del Startup” vom Zentrum zur neu eingerichteten “Grand Garage”, einer “Werkstatt für Prototypen”, erstrecken. Das Areal wird insgesamt (mit factory 300 und Grand Garage) rund 7000 Quadratmeter groß sein. Dazu kämen noch rund 3000 Quadratmeter weitere Flächen innerhalb der Tabakfabrik, die Startups gewidmet werden sollen, sagt Markus Eidenberger, kaufmännischer Direktor des Linzer Zentrums.

+++ Live aus der Tabakfabrik Linz vom GRAND Opening factory300 at Tabakfabrik Linz +++

60 “Pixel” für größeres Gesamtbild

“Es ist auch gestalterisch an einem Straßenzug orientiert”, sagt Eidenberger über das Bauvorhaben. Im Sommer 2018 sollen die ersten Büros bezugsfertig sein. Bis Ende kommenden Jahres soll dann die gesamte Strada fertig sein. Entlang der Straße wird es 60 “Pixel”, also Raumeinheiten geben. “Wir haben die Metapher gewählt weil viele Pixel ein großes Gesamtbild ergeben”, erklärt Eidenberger. Diese Pixel können für verschiedene Zwecke genutzt werden. Das heißt, nicht nur Startup- und Corporate-Büros, sondern auch Gemeinschaftsflächen wie Meeting-Räume und Tee-Küchen werden in ihnen entstehen. Daher sei es noch nicht möglich zu sagen, wie viele Startups letztendlich Platz hätten. Schließlich könnten größere Jungunternehmen auch mehr als einen Pixel brauchen.

“Können wir mit der Strada del Startup nur die Abwanderung von Talenten stoppen, oder gelingt es uns Talente von außen anzuziehen?”

(c) Sonaar: So soll die Strada del Startup zukünftig aussehen.

“Werden uns bemühen, dass uns Platz zu klein wird”

Man will hierbei jedenfalls flexibel sein und sich den Raumbedürfnissen von Startups und Corporates anpassen. Auch Bernhard Lehner von startup 300 hält jede konkrete Angabe zur Anzahl der Startups für unseriös. “Es bleiben noch so viele Fragen offen. Können wir mit der Strada del Startup nur die Abwanderung von Talenten stoppen, oder gelingt es uns Talente von außen anzuziehen? Wir werden uns jedenfalls alle bemühen, dass uns der Platz zu klein wird”. Ein Pixel wird übrigens monatlich 500 Euro inklusive Betriebskosten, Internet und Nutzung der Gemeinschaftsräume kosten.

Gemeinnützige Garage für investorentaugliche Prototypen

Einen besonderen Ansatz verfolgt die neu geschaffene Grand Garage, die alleine rund 1800 der 7000 Quadratmeter einnehmen wird. Gründer Werner Arrich betreibt bereits seit Jahren ein gemeinnütziges Ausbildungsprogramm, bei dem AHS-Oberstufenschüler zeitgleich in Mechatronik geschult werden. “Wir brauchen einfach Generalisten, die sowohl Allgemeinbildung als auch technisch-industrielles Fachwissen mitbringen”, sagt Arrich dazu. Die Grand Garage sei ursprünglich als Alumni-Service des Ausbildungsprogramms gedacht gewesen. In der Werkstatt, die ebenfalls als gemeinnützige Einrichtung laufen wird, wird es “alles was man braucht, um industrielle Prototypen investorentauglich zu bauen”, geben, sagt Arrich. So werde es analoge und digitale Werkzeuge, etwa für Robotik und 3D-Druck, geben, die auch von den Startups gemeinschaftlich genutzt werden können.

Eine Karl Marx-Vision und die Industriellenvereinigung

Unterstütz wird das gesamte Projekt von Creative Region Linz & Upper Austria sowie von der Industriellenvereinigung Oberösterreich. Auch der Bürgermeister der Stadt Linz, Klaus Luger, steht demonstrativ hinter der Starda del Startup. “Mein Ziel ist es, Linz zur wichtigsten Startup-Stadt Österreichs zu machen, so wie mein Vor-Vorgänger Hugo Schanovsky Linz einst zur saubersten Industriestadt des Landes gemacht hat”, sagt er. Chris Müller, Co-Direktor der Tabakfabrik lässt sich bei einer Pressekonferenz im Kreise von Industriellenvereinigung und Investoren zu einem Karl Marx-Zitat hinreißen: “Die Trennung zwischen Theorie und Praxis muss aufgehoben werden”. Genau das würde man hier machen.

(c) pixelkinder.com: Impression von der Pressekonferenz

+++ Erstes Investors & Angel Breakfast in der Tabakfabrik Linz +++

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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