04.06.2024
FINANZIERUNG

Storyblok: Linzer Content-Management-Scaleup holt sich 80 Millionen US-Dollar Investment

Bekannte Marken wie Adidas, T-Mobile, Renault und Oatly nutzen mittlerweile die CMS-Lösung des Linzer Scaleups Storyblok. Für das weitere Wachstum konnte das Unternehmen nun eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 80 Millionen US-Dollar abschließen. Co-Founder Dominik Angerer hat uns mehr zu den Hintergründen erzählt und erläutert, warum Storyblok nach wie vor über kein Büro verfügt.
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Die beiden Storyblok-Gründer Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer | (c) Storyblok

Es kommt Schwung in die Finanzierungslandschaft für heimische Startups. Erst im Mai kommunizierte das Wiener Energy-Startup enspired eine Finanzierungsrunde in Höhe von 25,5 Millionen Euro und das Wiener BioTech Ygion Biomedical eine Runde in Höhe von 15 Millionen Euro. Nun folgt ein weiteres Investment für ein österreichisches Startup im zweistelligen Millionenbereich.

Wie Storyblok am Dienstag bekannt gab, schloss das Linzer Scaleup eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 80 Millionen US-Dollar ab. Die letztere größere Runde für Storyblok liegt rund zwei Jahre zurück. Damals konnte sich das Unternehmen rund um die beiden Gründer Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer ein Investment in Höhe von rund 47 Millionen US-Dollar sichern (brutkasten berichtete). Die Gesamtfinanzierungssumme für Storyblok beläuft sich laut eigenen Angaben auf insgesamt 138 Millionen Dollar.

Die aktuelle Series-C-Finanzierungsrunde von Storyblok zählt in diesem Jahr zur bislang höchsten kommunizierten Finanzierungsrunde eines österreichischen Startups. Neben Storyblok, enspired und Ygion Biomedical konnte 2024 lediglich das oberösterreichische SpaceTech Peak Technology eine Finanzierungsrunde im zweistelligen Millionenbereich abschließen.

Die Hintergründe zur Finanzierungsrunde

Die aktuelle Runde für Storyblok wird vom US-amerikanischen VC Brighton Park Capital angeführt. Zudem sind die bestehenden Investoren HV Capital, Mubadala Capital, 3VC und firstminute capital beteiligt. Zur Höhe der Bewertung des Unternehmens macht Storyblok allerdings keine Angaben.

“Im Februar haben wir mit 20 bis 30 unterschiedlichen Investoren gesprochen. Innerhalb von nur zwei Wochen sind wir bereits zu einem Term-Sheet gekommen”, so Co-Founder Dominik Angerer gegenüber brutkasten über die Hintergründe der Finanzierungsrunde. Und er merkt an: “Wir haben einen klaren Pfad zur Profitabilität und hatten Ende des Jahres einen mittleren achtstelligen Betrag in AR (Actual Revenue)”. Nächstes Jahr strebt das Unternehmen laut Angerer neunstellige Umsätze an.

2017 gegründet bietet das Unternehmen ein Content-Management-System an, das “Headless” ist. Das bedeutet, dass das CMS nicht, wie WordPress und Co., eng mit einem Frontend verknüpft ist, sondern über eine Schnittstelle Inhalte auf unterschiedlichsten Plattformen und in verschiedenen Darstellungsformen ausspielen kann – zum Beispiel auf einer Smartwatch, im Intranet, über eine VR-Brille oder im Metaverse. 

Diese Wachstumsziele verfolgt Storyblok

Über 200.000 Entwickler:innen und Marketer:innen von bekannten Marken wie Adidas, T-Mobile, Renault und Oatly nutzen laut Angerer die Content-Management-Lösung von Storyblok, um Inhalte zu bündeln und “bessere digitale Erlebnisse über alle Kanäle hinweg” zu schaffen.

“Im letzten Jahr haben wir damit angefangen, Amerika etwas intensiver anzugehen. Mittlerweile haben wir acht Prozent unseres Personals dort”, so Angerer. Für die Expansion wurde mit 1. Jänner 2024 ein Tochterunternehmen in Delaware gegründet. Zudem macht der Umsatz am amerikanischen Markt rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Bis Ende des Jahres soll sich dieser auf 45 bis 50 Prozent belaufen.

Zu den Mitbewerber zählen laut Angerer nicht primär WordPress, sondern vielmehr CMS-Enterprise-Lösungen von Adobe und SiteCore. “Im Headless-Bereich sind wir bereits unter den Top 3 Anbietern. Jetzt geht es darum, Adobe und SiteCore den Platz abzulaufen”, so Angerer.

Ideation Room – neue Beta-Version vorgestellt

Mit der jüngsten Finanzierungsrunde möchte Storyblok laut eigenen Angaben seine Vision verfolgen, eine End-to-End Plattform für Content zu entwickeln, die “vorwiegend auf KI und Automatisierung beruht”.

Das Ziel soll unter anderem mit neuen Features erreicht werden. Im Zuge der Finanzierungsrunde kündigt Storyblok eine öffentliche Beta-Version des sogenannten “Ideation Room” an. Diese neue Funktion bietet Teams einen zentralen und kollaborativen Space innerhalb von Storyblok. Darin können Nutzer:innen zu Beginn des Content-Creation Prozesses gemeinsam neue Ideen entwickeln – und laut Storyblok mit Hilfe von KI Content optimieren und verwirklichen.

“Messaging” als größte Herausforderung für Storyblok

Als größte Herausforderung im Wachstumsprozess nennt Angerer das “Messaging” im Sales-Prozess. “In Europa wird doch etwas anderes verkauft als in Amerika. Die Art und Weise wie man sich darstellt, ändert sich dadurch schlagartig. An dem arbeiten wir gerade.”

Derzeit verfügt Storyblok über 240 Mitarbeiter:innen in 45 Ländern. Bereits im Zuge der letzten Finanzierungsrunde im Mai 2022 kündigte das Unternehmen an, vollständig remote wachsen zu wollen. Daran ändert sich auch mit der jüngsten Finanzierungsrunde in Höhe von 80 Millionen US-Dollar nichts. Das Unternehmen verfügt nach wie vor über kein zentrales Büro. Während Angerer von Linz aus arbeitet, lebt sein Co-Founder Alexander Feiglstorfer mittlerweile in Brasilien.

“Wir brauchen im Prinzip kein Büro, in dem wir vor Ort sein müssen. Die komplette Mehrheit unserer Deals schließen wir remote ab. Das trifft auch auf Amerika zu, wo wir in verschiedenen Städten einfach Co-Working-Spaces verwenden”, so Angerer. Trotz der internationalen Expansion soll der Firmensitz in Österreich bleiben, wie der Co-Founder gegenüber brutkasten abschließend bestätigt.


Tipp der Redaktion

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AI in a Box kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH
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Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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