Bereits Ende März präsentierte das Rote Kreuz die erste Version seiner von Accenture Österreich entwickelte “Stopp Corona-App”. Es folgten heftige öffentliche Diskussionen zu Datenschutzaspekt, vor allem als Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka laut über eine verpflichtende Nutzung nachdachte. Dabei stellten mit einer Prüfung des Codes der App betraute Experten und Datenschutz-NGOs mehrmals ein gutes Attest aus und bekrittelten nur kleine Mängel, die schnell behoben wurden. wurde der Code auch Open Source gestellt.

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Doch die Download-Zahlen wollten bislang nicht so recht in die Gänge kommen. Während das erst kürzlich gelaunchte (ebenfalls massiv umstrittene) deutsche Pendant bereits bei rund 13 Millionen Usern steht, liegt die Stopp Corona-App derzeit bei 680.000 – also etwa halb so viel, auf die Gesamtbevölkerungen der beiden Länder hochgerechnet.

Das soll der automatische Handshake bringen

Ein großes Hemmnis der österreichischen App war bislang die eingeschränkte Funktion des “automatischen Handshakes”. Über diesen bietet die App die Möglichkeit, Kontakte – etwa mit jemandem, neben dem man (mindestens 15 Minuten) in einem öffentlichen Verkehrsmittel gesessen ist – völlig anonym zu erfassen um dann, wenn einer der beiden Personen der App einen Verdachts- oder bestätigten Corona-Fall meldet, Alarm zu schlagen. Im Gegensatz zum derzeitigen Prozedere, in dem infizierte Personen ein Kontaktprotokoll erstellen müssen und nachweisliche Kontakte dann informiert werden, ist die App also präziser, weil sie auch Fremde erfasst, schneller, weil sie bereits bei Verdacht informiert und vor allem anonymer.

Stopp Corona-App: Google-Apple-Schnittstelle eingerichtet

Doch bislang funktionierte der automatische Handshake nur bei Android-Geräten. Das ändert sich nun mit dem jüngsten Update. Denn nun nutzt man die bereits vor einiger Zeit präsentierte (und als nahezu historisch gefeierte) Schnittstelle, die Google und Apple eigens für diesen Zweck eingerichtet haben. In einer Aussendung des Roten Kreuzes dazu heißt es: “Der automatische digitale Handshake zwischen Geräten mit aktivierter Stopp Corona-App funktioniert nun auf allen Smartphones mit den Betriebssystemen Android (ab Version 6 mit Bluetooth Low Energy – BLE) von Google und iOS (ab Version 13.5) von Apple. Dazu müssen auf dem Smartphone Bluetooth und der Zugriff auf die Schnittstelle des Betriebssystems aktiviert sein, Standortdaten werden nicht erfasst. Die App läuft danach im Hintergrund und funktioniert sogar im Energiesparmodus, muss dazu aber von der Akku-Optimierung des Herstellers ausgenommen sein”. Auch neu ist, dass die App nun international heruntergeladen werden kann. Hier gehe es vor allem um den Sommertourismus, heißt es vom Roten Kreuz.

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