10.12.2021

Für jeden etwas dabei: Weihnachtsgeschenke österreichischer Startups

Wer noch Weihnachtsgeschenke für Freunde und Familie sucht, kann dabei auch heimische Startups unterstützen. Hier eine kleine Auswahl spannender Produkte.
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wunschbox Startup-Weihnachtsgeschenke 2021
(c) Adobe Stock - imynzul

Nicht wenige Menschen sind “schwer zu beschenken”. Kein Wunder: Die meisten haben schon alle für sie erschwinglichen Produkte, die sie haben wollen. Diese sind ja schließlich stets nur ein paar Klicks entfernt. Was aber, wenn die zu beschenkenden von etwas noch nicht wissen, dass sie es haben wollen, weil sie es noch nicht kennen? Hier kommen Startups ins Spiel. Sie haben innovative Produkte, die noch nicht jeder kennt, die aber vielleicht ganz genau das richtige für Familienmitglieder und Freunde sind. Hier haben wir eine Auswahl potenzieller Weihnachtsgeschenke von österreichischen Startups zusammengestellt, die der brutkasten-Redaktion dieses Jahr aufgefallen sind – ganz ohne Vollständigkeitsanspruch.


1. Günstige Startup-Weihnachtsgeschenke

Will man viele Menschen beschenken, will und kann man oft nicht allzu viel Geld pro Geschenk ausgeben. Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe von kleinen aber feinen Produkten heimischer Startups, die sich als Weihnachtsgeschenke eignen. Hier ein paar Beispiele:

Badala: Abenteuer im Karton

Wir machen den Start unserer Weihnachtsgeschenke-Liste mit einer Kleinigkeit für die ganz Kleinen. Nicht nur Katzen spielen gerne in und mit Kartons. Damit diese auch für Kinder längere Zeit spannend bleiben, bietet das Wiener Startup Badala Sticker-Sets, mit denen aus der Schachtel schnell eine Rakete, ein Backrohr oder ein Rennwagen wird.

Preis: Sticker-Sets für €8 und €15 (es gibt auch größere Pakete)

Badala
(c) badala

Pferdeapfel: Ein Kack-Geschenk für den grünen Daumen

Eine etwas andere Art von Geschenk, bietet das Startup Pferdeapfel: Dabei handelt es sich um Bio-Dünger aus Pferdemist. Den Dünger in Pellets-Form gibt es in drei verschiedenen Ausführungen: geruchsneutral bzw. mit zugesetztem Lavendel-Duft für Zimmerpflanzen und vermengt mit Brennnessel-Dünger für den Garten. Über Gärtnereien und den Fachhandel bietet Pferdeapfel verschiedene Packungsgrößen von 200 Milliliter bis zu fünf Liter an.

Preis: €4 bis €14

markta: Regionales für Gourmets

Eine ganze Reihe an möglichen Weihnachtsgeschenken bietet Markta, der Online-Shop für regionale Produkte aus Wien. Neben vom Startup zusammengestellten Paketen mit Namen wie “Genuss-Packerl” und “Naschkatzen-Packerl” gibt es etwa auch Punsch-Mischungen, diverse regionale Alkoholika und natürlich – ganz klassisch – Gutscheine zu kaufen.

Preis: ca. €10 bis ca. €50

privatec: Gimmick für Privacy-Verfechter (mit iPhone)

In der Straßenbahn, im Flugzeug oder im Zug soll das iPhone-Schutzglas privatec ab 45 Grad Blickwinkel einen Sichtschutz gegen spechtelnde Blicke bieten. Und es kommt dabei als “2-in-1 Sicht- & Bruchschutzfolie“ daher.

Preis: €18

Ainstein: Magnet-Baukasten aus Wien

Bauen in alle Richtungen: Ainstein aus Wien will mit seinen Magnetklötzen Kindern grenzenloses Konstruieren ermöglichen. Man muss beim Zusammensetzen der patentierten Bausteine auf keinerlei Richtung oder vorgegeben Muster achten, da sich die Magneten in den Bauklötzen immer und aus jeder Richtung anziehen.

Preis: Sets zwischen 10 und 40 Euro

Weihnachtsgeschenke, Ainstein
(c) Gerry Frank – Ainstein

Impactory: Schenken für den guten Zweck

Die meisten gemeinnützigen Organisationen verkaufen vor Weihnachten Gutscheine. Das besondere am Spendengutschein des Wiener Social Startups Impactory: Beschenkte können sich aussuchen, an welche Organisationen sie den Betrag spenden wollen. Und Schenkende können sich natürlich aussuchen, welches Volumen der Gutschein haben soll – mehr geht immer.

Preis: beliebiger Betrag (Standardisierte Gutscheine ab €10)

brutkasten PRO: ein Package wie Weihnachten und Ostern zusammen

Nur ausnahmsweise ein Schnäppchen dank Weihnachts-Special ist derzeit brutkasten PRO für €24,12 statt €99,99. Darin enthalten sind Print Abos vom brutkasten-Magazin (2 mal im Jahr) und StartingUp (4 mal im Jahr), unsere brutkasten PRO Perks, Zugang zur Startup Datenbank und exklusive Newsletter.

Preis: €24,12

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2. Startup-Weihnachtsgeschenke bis 100 Euro

Wir kommen zur nächsten – bei Weihnachtsgeschenken vielleicht üblichsten – Preisklasse. Auch im Bereich zwischen rund 25 und 100 Euro (mit Abweichungen nach unten und oben bei einzelnen Artikeln) gibt es spannende Produkte heimischer Startups für alt und jung und unterschiedliche Interessen. Hier wieder eine kleine Auswahl:

Build & Putt: Golf für den Tisch

Golf am Couch- oder Küchentisch: Bis zu vier Personen können die Bahnen von Build & Putt aus einzelnen Holzbausteinen zusammensetzen. Im Anschluss geht es darum, wer die färbigen Kugeln (Golfbälle) mit möglichst wenigen Schlägen in das Ziel bringt. Neben einem kleinen Holz-Putter funktioniert das auch mit der eigenen Puste oder den Fingern. Erweiterungsmodule sollen zudem dafür sorgen, dass das Spiel auch noch nach längerer Zeit interessant bleibt.

Preis: Sets zwischen €15 und €140

(c) Build & Putt

Bioblo: Erstaunlich vielseitige bunte Bausteine

Bioblo aus Tull produziert bunte Spiel- und Konstruktionssteine mit einer Wabenform. Sie bestehen zu 60 Prozent aus Holzspänen, die aus der heimischen Forstwirtschaft stammen, und zu 40 Prozent aus Recyclingkunststoff und sind mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Mit den immer gleichförmigen Steinen kann man erstaunlich vielseitige bunte Bauwerke bauen.

Preis: Sets zwischen €17 und €290

Xolaro ist ein improvisierten Schattenspender. De bogenförmige Zelt-Konstruktion kann an Liegen befestigt, oder über Heringe auch im Boden fixiert werden. Sogar an Kajaks soll man Xolaro anbringen können, meint der Erfinder. Durch die offene Form könne es zu keinem Hitzestau kommen. Gleichzeitig sei Xolaro aber weit weniger anfällig für Windböen als Sonnenschirme und Sonnenmuscheln und halte einer Windgeschwindigkeit bis zu 26 km/h mühelos stand.

Xolaro: für Sonnen-empfindliche Outdoor-Freunde

Preis: Je nach Modell €50 bis €90

Xolaro: So sieht der Sonnenschutz in Aktion aus
(c) Xolaro: So sieht der Sonnenschutz in Aktion aus

TeamClimate: ein Abo für Leute, die wirklich nichts materielles wollen

Mit dem Klimaabo des Wiener Startups Team Climate kann man per monatlicher Zahlung einen oder mehrere durchschnittlichen CO2-Fußabdrücke, bzw. den individuell berechneten eigenen Footprint, über die Unterstützung von Projekten kompensieren. Das soll es jedem Menschen ermöglichen, klimaneutral zu leben. Das Klimaabo kann auch verschenkt werden.

Preis: € 9,21 pro Monat (durchschnittlicher CO2-Fußabdruck)

Eddi Bike: Susi Sorglos für Radfahrer:innen

Seit diesem Jahr bietet das Wiener Startup Eddi Bike das erste Fahrradabo der Bundeshauptstadt. Nutzer:innen zahlen im monatlich kündbaren Abo eine fixe Gebühr und bekommen ein Fahrrad vor die Haustür geliefert, das sie für die Dauer des Vertrags behalten können. Wartung, Reparatur und etwaigen Ersatz bei Diebstahl übernimmt das Startup – und zwar innerhalb von 48 Stunden. Das Abo gibt es auch als Geschenkgutschein zwischen einem und zwölf Monaten.

Preis: Gutscheine für €30 (ein Monat) bis €250 (12 Monate)


Größere bis ganz große Startup-Weihnachtsgeschenke

Darüber, wie viel man für Weihnachtsgeschenke ausgeben sollte, scheiden sich die Geister. Bei den Allerliebsten kann es jedenfalls schon einmal ein bisschen mehr sein. Auch in der höheren und hohen Preiskategorie zwischen Hundert und ein paar Tausend Euro gibt es spannende Produkte heimischer Startups. Hier ein paar Anregungen:

Herr Michl: Tasche für fotografische Schnellschüsse

Um den Wort “Schnappschuss” gerecht zu werden, hat das Startup Herr Michl eine Tasche erfunden, die es ermöglicht den eigenen Fotoapparat flugs herauszuziehen. Die Kameratasche besteht aus PET-recyceltem Filz, bei der der Gurt der Tasche zugleich der Gurt der Kamera ist. Durch dieses Design soll es möglich sein, die Kamera mit nur einer flüssigen Bewegung flott aus der Tasche zu ziehen.

Preis: €100 bis €240

Fauna: Eine Brille zum Hören

Die Tochter des Grazer Mikrolautsprecher-Unternehmens USound legt mit ihrer Brille den von ihr produzierten Klang über die Geräusche der Umgebung und wahrt so die Privatsphäre des Nutzer. Dadurch werden eigenen Angaben nach Audio-Streuverluste reduziert und alleine der Träger Hören den Klang aus der Brille. Die Audio-Brille mit eingebauten MEMS-Lautsprechern kann Audio-Dateien von jedem Bluetooth-Gerät reproduzieren. Und verfügt über eine Freisprech-Funktion für Telefonate, die nur vom Träger der Audio-Brille akustisch wahrgenommen werden kann.

Preis: €200

Fauna Brille
(c) Fauna

Robo Wunderkind: Wenn Kinder Technologie Lernen

Einen Stammplatz in brutkasten-Weihnachtsgeschenke-Listen hat dieses außergewöhnliche Spielzeug. Die Bausätze samt Software von Robo Wunderkind aus Wien sollen bereits kleine Kinder spielerisch an Robotik und Programmieren heranführen.

Preis: Sets zwischen €100 und €400

easygarage: für Leute, die ihr Motorrad lieben, aber keine Garage haben

Das Startup easyGarage entiwckelt komplett verschließbare PVC-Schutzhüllen für den Winter, in der Autos, Motorräder und Oldtimer trocken und sicher gelagert werden sollen. Ein wasserfester Reißverschluss kreiert dabei eine abgeschlossene Atmosphäre – wieder verwendbare Trockenbeutel sollen im Inneren für eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit sorgen und gegen Rost und Schimmel optimale Lagerbedingungen schaffen.

Preis: €299 (für Motorräder – Autoversion um €599 noch nicht verfügbar)

Neutos: Ein Ökosystem in der Lampe

Neutos ist ein Hybrid aus autarkem Ökosystem für Pflanzen und klassischer Standlampe. Es ist ein sich selbst versorgendes Arrangement aus lebenden Pflanzen und Mikroorganismen, in einem hermetisch versiegelten Glaskörper eingebettet. Das im Innenraum des Glaskörpers befindliche Wasser erwärmt sich, verdampft, kondensiert und regnet wieder ab. Blätter der Pflanzen sprießen, gedeihen, sterben ab, fallen zu Boden, und werden dort von den Mikroorganismen (den sogenannten Destruenten) in ihre Bestandteile zersetzt. Diese werden letztendlich über den Boden von den Pflanzen als Nährstoffe wieder aufgenommen. Analog den Wasser- und Nährstoffkreisläufen unseres blauen Planeten.

Preis: €975

Keine Fotobeschreibung verfügbar.
(c) Neutos

Vello Bike: Ein Klappbarer Bobo-Rad-Traum

Seit 2017 will Vello Bike aus Wien mit seinen besonders leichten Klapprädern in perfekter Bobo-Ästhetik punkten. Diese gibt es in konventioneller und Elektroausführung. Für jene, denen die Räder ab 1.600 Euro (konventionell) bzw. ab 3.000 Euro (E-Bike) als Weihnachtsgeschenk preislich doch etwas zu weit gehen, gibt es im Shop des Startups noch andere Produkte, wie faltbare Fahrradhelme für 100 Euro.

Preis: Zubehör ab €20; Räder ab €1600


Noch immer nicht genug Startup-Weihnachtsgeschenke?

Dann haben wir für dieses Geschenk-Jahr einen letzten Tipp für euch: Wer noch etwas weiterstöbern will, findet auf der Seite 42things (bis vor kurzem shöpy) eine große Menge an Startup-Produkten aus Österreich und anderen europäischen Ländern.

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vlonru.: Andreas Nemeth, Doris Agneter, Berthold Baurek-Karlic, Christiane Holzinger, Franz Zöchbauer, Hansi Hansmann und Laura Raggl | © UNIQA Ventures / tecnet / Foto Wilke / 360 Business Planer / VERBUND / Studio KoeKart / Fabianklima.at
vlonru.: Andreas Nemeth, Doris Agneter, Berthold Baurek-Karlic, Christiane Holzinger, Franz Zöchbauer, Hansi Hansmann und Laura Raggl | © UNIQA Ventures / tecnet / Foto Wilke / 360 Business Planer / VERBUND / Studio KoeKart / Fabianklima.at

Dass es für Startups auch im Jahr 2024 vergleichsweise schwierig war, an Risikokapital zu kommen, zeigen entsprechende Statistiken. Der EY Startup Barometer wies für das erste Halbjahr einen weiteren Rückgang bei der Anzahl der Finanzierungsrunden und beim Gesamtvolumen in Österreich aus. Die Zahlen aus dem zweiten Halbjahr stehen noch aus. Fest steht: Die seit Mitte 2022 anhaltende Risikokapitalkrise bleibt weiterhin spürbar – vor allem wenn man die Situation mit der Boom-Phase von Ende 2020 bis Anfang 2022 vergleicht.

Doch wie sieht es auf der Seite der Business Angels und VCs aus? Tatsächlich waren keineswegs alle so investmentscheu. Ein brutkasten-Rundruf zum Jahresende ergibt ein differenziertes Bild, das von “sehr zurückhaltend” bis “zweitbestes Jahr unseres Bestehens” reicht.


Hansmann: 5 Mio. Euro in “Ösiland” investiert – “wohl manchmal mehr als vernünftig wäre”

Hansi Hansmann
Hansi Hansmann | (c) Studio KoeKart

Einer jener Investoren, die sich durch den Krisenzustand nicht allzu sehr bremsen ließen, ist Österreichs bekanntester Business Angel Hansi Hansmann. “Wir haben mit der Hans(wo)mengroup 2024 wieder viel Geld in die Hand genommen, ein paar Neuinvestments getätigt und bei etlichen Follow-on- oder Bridge-Runden den Lead übernommen oder uns beteiligt”, sagt er auf brutkasten-Anfrage. Ob man bei letzteren dabei sei, mache den Unterschied für später und als privater Investor mit “just Hansi-Money” sei man zum Glück sehr flexibel.

Insgesamt fünf Millionen Euro habe man allein in “Ösiland” investiert. Dazu komme noch Geld, das die Hans(wo)mengroup in heimische VCs wie Speedinvest, Push Ventures, Calm/Storm und Fund F steckte. “Da uns Österreich sehr am Herzen liegt und wir die hiesige Szene befeuern wollen, machen wir – relativ gesehen – wohl manchmal mehr, als vernünftig wäre. Andere Länder haben ja auch schöne Töchter”, so Hansmann. Die Neuinvestments waren Fynk, Propcorn, Quantum Industries “und noch andere, die noch nicht publik sind”.

tecnet: 1,9 Millionen Euro und mehr Zurückhaltung

Doris Agneter ist Geschäftsführerin von tecnet equity © tecnet
Doris Agneter | (c) tecnet

Bei der besagten Finanzierungsrunde für das niederösterreichische Startup Propcorn war auch der niederösterreichische Landes-VC tecnet equity dabei. Für diesen war es jedoch das einzige Neuinvestment im Jahr 2024. Man habe “in einem schwierigen Umfeld erneut Stärke bewiesen” und 1,9 Millionen Euro investiert, heißt es von tecnet auf brutkasten-Anfrage. Neben dem Neuinvestment floss das Geld in sieben Folgefinanzierungen. Mit Sheepblue gab es auch einen Exit im Portfolio.

“Natürlich spüren auch wir die Vorsicht im Markt, doch genau jetzt ist es wichtig, unseren Unternehmen verlässlich zur Seite zu stehen. Unsere Überzeugung: In turbulenten Zeiten entstehen die stärksten Innovationen. Deshalb setzen wir weiterhin auf Deep Tech, Software und Life Science”, kommentiert Geschäftsführerin Doris Agneter. Für das kommende Jahr stehe weiterhin die Stärkung des bestehenden Portfolios im Fokus, zugleich wolle tecnet aber auch neue Chancen nutzen.

VERBUND X Ventures: Rund 9 Millionen Euro für sechs Startups

Franz Zöchbauer leitet Verbund X Ventures
Franz Zöchbauer | (c) Verbund

Während die eingangs erwähnte Zurückhaltung – zumindest bei Neuinvestments – also bei einigen heimischen VCs durchaus ein Thema ist, startete ein Corporate VC dieses Jahr mit einem gewissen Tempo in den Aufbau seines Portfolios: Verbund X Ventures.

Nachdem die Organisation davor aufgebaut worden war, schloss der Investment-Arm von Österreichs größtem Energieanbieter dieses Jahr gleich mit sechs Startups Kapitalrunden ab, darunter Necture, eologix-ping und Easelink aus Österreich (ein Investments für e.friends wurde zudem bereits vergangenes Jahr abgeschlossen, aber Anfang des Jahres kommuniziert), sowie Reduxi aus Slowenien, das seinen Hauptsitz nach Wien verlegt hat. Bei den meisten dieser Investments wurde die Summe konkret mit 1,5 Millionen Euro beziffert. Davon ausgehend, das die Höhe der weiteren Investments ähnlich war, ergeben sich geschätzt rund 9 Millionen Euro im Jahr 2024.

Und es dürfte so weiter gehen. “Wir haben darüber hinaus bereits zwei Investitionsentscheidungen getroffen, die wir im ersten Quartal 2025 bekanntgeben werden”, sagt Verbund X Ventures Managing Director Franz Zöchbauer auf brutkasten-Anfrage. “Unser Ziel ist der Aufbau eines Beteiligungsportfolios von 15 Startup-Investments bis 2026. Hierfür hat Verbund 30 Millionen Euro vorgesehen, die zur Verfügung stehen”, so Zöchbauer. “Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind Investitionen in Innovation von hoher Bedeutung. Wichtig dabei ist, dass ein klare Perspektive für einen Wertbeitrag durch das Startup-Investment gegeben ist.” Neben weiteren Investments wolle man aber natürlich auch die Portfolio-Startups bei der Skalierung unterstützen.

ROI Ventures: 750.000 Euro investiert – alles außerhalb Österreichs

Laura Raggl (c) Fabianklima.at

Nicht allzu zurückhaltend war auch ROI Ventures dieses Jahr. “2024 war unser zweites vollständiges Investmentjahr. Unser Portfolio umfasst nun insgesamt 24 Unternehmen: drei Investments aus 2022, zwölf aus 2023 und neun aus diesem Jahr”, sagt Gründerin und Managing Partner Laura Raggl auf brutkasten-Anfrage.

Das Kapital floss dabei zur Gänze ins Ausland, wie Raggl beschreibt: “Insgesamt haben wir 2024 750.000 Euro investiert, allerdings ohne ein Investment in Österreich. Die neun Neuzugänge verteilen sich auf zwei in der Schweiz, zwei in Großbritannien, drei in den USA und zwei in Deutschland.” Aus den Portfolio-Unternehmen der Jahre 2022 und 2023 hätten zudem acht erfolgreiche Anschlussfinanzierungsrunden abgeschlossen werden können. Auch strategisch entwickelte sich ROI Ventures weiter. “Unser Investmentfokus hat sich weiter spezifiziert. Wir konzentrieren uns nun auf Software-Infrastruktur, etwa DevTools, Data und AI, auf DeepTech, PropTech und FinTech”, so Raggl.

Uniqa Ventures: 12,5 Mio. Euro Investment und ein prominenter Exit

Andreas Nemeth | (c) UNIQA Ventures
Andreas Nemeth | (c) UNIQA Ventures

Ebenfalls einen starken Auslandsfokus hat Österreichs größter Corporate-VC Uniqa Ventures, der aktuell 42 aufrechte Beteiligungen mit einem Marktwert von rund 140 Millionen Euro hat und bereits auf 16 Exits verweisen kann. CEO Andreas Nemeth gibt sich mit dem ablaufenden Jahr auf brutkasten-Anfrage sehr zufrieden: “2024 war für Uniqa Ventures das zweitbeste Jahr unseres Bestehens. Nur übertroffen durch das Ausnahmejahr 2021. Wir haben dieses Jahr erneut eine mehr als zweistellige Rendite für unsere Investoren und Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe erwirtschaftet.” Konkret habe man 17 Transaktionen abgewickelt und 12,5 Millionen Euro investiert. Aktuell arbeite man an einem Investment in ein FemTech-Unternehmen, über das man im Jänner mehr sagen könne.

Highlights seien zudem unter anderem der Einstieg von Uber beim Portfolio-Unternehmen Moove im Rahmen einer 100 Millionen US-Dollar-Kapitalrunde und der Exit des Wiener Portfolio-Startups Eversports an Verdane gewesen. Doch auch externe Entwicklungen sieht Nemeth positiv: “Der Ausgang der US-Wahlen und der Höhenflug des Bitcoin sowie die Zinswende der US-Fed und EZB waren weitere wichtige Meilensteine, die wir als positive Signale für die Startup Community werten. Wir sind zuversichtlich das sich 2025 oder spätestens 2026 auch das IPO-Fenster wieder öffnen könnte, was für das gesamte Ökosystem von elementarer Bedeutung wäre.”

Er blicke also positiv ins Jahr 2025, meint Nemeth. Doch er betont auch: “Im Hinblick auf die Politik und die neue Bundesregierung bleibt es spannend. Themen wie der Dachfonds und die Förderung von Corporate-Venture-Capital waren wichtige Anliegen der Community. Zweifelsohne braucht es mehr Kapital für Startups – gerade in der Later Stage – und es braucht meiner Meinung nach auch potente neue Venture-Capital-Unternehmen, um diese Lücke zu schließen.”

Christiane Holzinger: Drei Neu-Investments und Stärkung bestehender Beteiligungen

Christiane Holzinger | (c) 360 Business Planner

Für Business Angel Christiane Holzinger war 2024 “geprägt von Herausforderungen”. “Als Angel-Investor habe ich mich in diesem Jahr auf drei neue Startups fokussiert, die nachhaltige Geschäftsmodelle und innovative Technologien in den Vordergrund stellen. Gleichzeitig lag mein Augenmerk darauf, bestehende Beteiligungen zu stärken” – etwa durch zusätzliche Kapitalaufstockungen oder intensive strategische Unterstützung. Bridgerunden und schwierige Finanzierungsphasen im Portfolio seien “anspruchsvoll” gewesen.

Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit habe sie auch dazu gebracht, Entscheidungen noch bewusster und datengetriebener zu treffen, sagt Holzinger. “Besonders wichtig waren dabei die Themen Team & Leadership sowie die langfristige Stabilität der Geschäftsmodelle. Manchmal bedeutete dies auch, Entscheidungen aufzuschieben, um alle relevanten Faktoren umfassend zu prüfen.”

2025 wolle sie ihren Fokus weiter schärfen, sagt die Investorin: “Frühphasen-Investitionen werden eine noch zentralere Rolle spielen. Ich sehe enorme Potenziale in Co-Investments mit anderen Angels und institutionellen Investoren, besonders in der heimischen VC-Szene.” Auch Holzinger mahnt politische Maßnahmen ein: “Es braucht bessere steuerliche Anreize, einfachere Zugänge zu Kapital und mehr Bildung rund um das Thema Unternehmertum, damit Investieren als ganzheitliches Konzept in der Bevölkerung ankommt.”

Venionaire Capital: “sehr zurückhaltend bei neuen Investments”

Berthold Baurek-Karlic © Foto Wilke
Berthold Baurek-Karlic | (c) Foto Wilke

Wiederum auf der vorsichtigen Seite war dieses Jahr Venionaire Capital, wie Gründer und CEO Berthold Baurek-Karlic auf brutkasten Anfrage ausführt. “Das Jahr 2025 war sicherlich kein einfaches. Wir haben das schwache Sentiment (Anm. Baurek-Karlic verweist auf den von Venionaire erstellten “Venture Sentiment Index”) gespürt. Investoren waren sehr zurückhaltend bei neuen Investments, wir waren da keine Ausnahme.” Man habe sich auf die Restrukturierung bzw. den Turnaround bei den zuvor insolventen Portfolio-Startups Eloop, Fretello und Cybertrap, sowie auf die Stärkung der starken Portfoliofirmen, darunter etwa Blockpit, konzentriert. In das letztgenannte Scaleup habe man in Summe rund eine Million über das Jahr hinweg investiert. Mit dem Schweizer Unternehmen Flovtec gelang zudem ein Exit.

Doch Baurek-Karlic bleibt optimistisch: “Im Venture-Capital-Portfolio erwarten wir nächstes Jahr mehr Momentum für größere Exits und sehen auch, dass sich bis 2026 sogar ein IPO-Fenster öffnen könnte.” Der Investor betont jedoch auch die Wichtigkeit eines anderen Geschäftszweigs für Venionaire: “Neben den klassischen Ventures haben wir unser Engagement im Web3 in unserem Fonds Venionaire Web3 – Österreichs erster Krypto-AIF – verstärkt, indem wir einen Gründungsgesellschafter herausgekauft haben.” Zum Jahresende zeige der Web3-Fonds wieder eine sehr starke Performance “und sollte auch im Jahr 2025 gut laufen”, so Baurek-Karlic.

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