14.04.2022

Startup Salzburg: Das sind die Siegerteams der Factory Investors Lounge 2022

Bei der Startup Salzburg Investors Lounge hatten am vergangenen Donnerstag neun innovative Gründerteams der Startup Salzburg Factory die Gelegenheit, ihre Geschäftsmodelle einem qualifizierten Publikum zu präsentieren. Dabei zeigte sich, dass sich Salzburg immer stärker zum Hotspot für Gaming Gründungen entwickelt.
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(c) Foto Neumayr
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Bereits seit sechs Jahren wird das Salzburger Startup Ökosystem vom Netzwerk Startup Salzburg maßgeblich mitgestaltet. Der Inkubator bildet den Dreh- und Angelpunkt für innovative Gründer:innen in Salzburg und wird von der Innovation Salzburg (ehem. ITG), der WKS, der FH und der Universität Salzburg mit Förderung des Landes getragen. Die Träger:innen können dabei auf über 600 beratene Startup-Ideen, über 260 unterstützte Gründungen und eine Vielzahl an Veranstaltungen, Workshops und Ausbildungsmaßnahmen zurückblicken.

Abschluss des aktuellen Factory Programms bei der Investors Lounge

2021/2022 wurde der bereits sechste Durchgang des go-to-market Inkubationsprogramms mit der bisher größten Teilnehmerzahl von neun Startups durchgeführt. Dieses Jahr wurde das Programm mit der sogenannten Factory Investors Lounge und einem Pitch vor Investor:innen, Unternehmer:innen und Interessenten abgeschlossen. Sie ging am vergangenen Donnerstag mit fast 100 Besucher:innen im Messezentrum Salzburg über die Bühne. Das Publikum konnte sich dabei überzeugen, wie im Rahmen der Factory aus guten Ideen tragfähige Geschäftsmodelle entwickelt wurden. Zu den neun Teams zählten:

Alle neun Teams stellten sich bei der Pitchveranstaltung einer Jury, die mit Andreas Spechtler, Gründer und Geschäftsführer von Silicon Castles, Dusan Todorovic, Leiter aws i2 Business Angels sowie Leiter aws Industry-Startup.Net und Kambis Kohansal Vajargah, Leiter Startup Services WKÖ, hochrangig besetzt war.

Gaming-Startup gewinnt die Jury-Wertung

Bei den Juroren setzte sich schließlich das Team von Flat Head Studio durch, das mit Spieleentwicklung für Virtual Reality punktete. „Für uns ist das ein riesiger Motivationsschub. Denn wenn die Juroren an uns glauben, sollten auch wir noch mehr an uns glauben und noch viel größer denken“, sagte Melanie Bartl von Flat Head Studio nach der Siegerehrung. Das Team darf sich über die Teilnahme bei der renommierten Startup Executive Academy 2022 von Silicon Castles freuen, an der auch EA Games Co-Founder Jeff Burton teilnehmen wird.

Die Sieger der Jurywertung Melanie Bartl, Philipp Sigl, Arnold Holler und Daniel Wiendl (alle Flat Head Studio) mit Martin Edelsbrunner vom Sieger der Publikumswertung EDELWORKS.

Damit bestätigt sich, dass sich Salzburg immer stärker zu einem Hotspot für Gaming Gründungen entwickelt. Neben Flat Head Studio war auch das Team von Forbidden Folds Teil der aktuellen Factory. Zudem gab es bereits in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Gründungen in diesem Bereich. Unter anderem haben Salt Castle Studio und Polycular ebenfalls die Factory absolviert. Maßgeblich vorangetrieben wird die Entwicklung in der Salzburger Gaming Branche übrigens auch von der FH Salzburg und ihrem Studiengang MultiMedia Art. Seit 2021 trifft sich die Szene beim neuen Gaming Festival Level Up.

Publikum “investierte” virtuell in die besten Teams

Neben dem Jury-Preis gab es im Rahmen der Investors Lounge zudem auch einen Publikumspreis. Das Besondere: Das Publikum konnte virtuell investieren und über ein elektronisches Abstimmungstool bewerten, ob man sich am jeweilige Startup finanziell beteiligen würde. Dabei sicherte sich EDELWORKS vor flocke und LiveVoice die Gunst des Publikums.

Das Siegerteam hat eine magnetische Skitourenbindung entwickelt, die aktiv beim Aufstieg unterstützt. “Wir waren total überrascht. Auch die anderen Teams haben ebenfalls tolle Präsentationen abgeliefert. Für uns ist das der Beweis, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, der Richtige ist“, meinte Gründer Martin Edelsbrunner von EDELWORKS.

Martin Edelsbrunner von EDELWORKS (2. v.l.) mit Factory Leiter Lorenz Maschke, Ernst Novak und Natasa Deutinger (v.l.n.r.) vom Team Startup Salzburg | (c) Neumayr

Das Team erhält ein Coaching und Matchmaking der Austrian Angel Investors Association. Die drei Erstplatzierten in der Publikumswertung und das Siegerteam der Jurywertung dürfen sich außerdem beim Startup Salzburg Demo Day im Rahmen des Innovationsfestivals salz21 von 11. bis 12. Mai im Messezentrum Salzburg einem internationalen Publikum präsentieren.

Neues Innovationsfestival “salz21”

Das Netzwerkformat salz21 in Salzburg verbindet unter dem Motto – Zukunft am Fluss – heimische Betriebe, Startups und Investor:innen mit international tonangebenden Unternehmen. Das Innovationsforum salz21 richtet die Scheinwerfer auf Zukunftsthemen und holt durch Expert:innen ausgewählte Startups vor den Vorhang. So werden alle Factory Startups und viele weitere Startups aus Österreich und Bayern in der Startup Expo dabei sein.

Die Programmpunkte drehen sich bei salz21 um Themen wie Metaverse, Artificial Intelligence, New Mobility, Life Science, Green-Tech und New Tourism. Ein Schwerpunktbereich um Business Innovation & Networking vermittelt Kompetenzen zur Weiterentwicklung des Humankapitals in klein- und mittelständischen Unternehmen.

Zahlreiche Programmpunkte, die Vernetzung systematisch fördern sollen, stehen bei der Startup-Expo salz21 in Salzburg auf der Agenda: Seien es Business-Matchmaking, Coachings, Workshops und ein Open Space. Zusätzlich bietet das Workshop-Programm Strategie-Spiele und zahlreiche andere Formate, die Raum zur persönlichen Entwicklung, Trainings für Mitarbeiter ebenso wie für Führungskräfte eröffnen. salz 21 in Salzburg bietet Ihnen die Gelegenheit, neueste Trends und Entwicklungen der Wirtschaft in kompakter Form erleben zu können.


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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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