19.11.2015

Startup-Papa Hansmann: “90 Prozent der Ideen landen bei mir”

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Johann “Hansi” Hansmann ist vielleicht der einflussreichste Investor Österreichs. Dem Brutkasten erzählt er, wie und wo man ihn am besten erreicht und was er mit Businessplänen macht, die er zugeschickt bekommt.

DerBrutkasten: Ich habe mal gehört, Österreich sei so klein, dass man die wichtigen Leute der Startup-Szene jederzeit erreichen kann. Wie oft läutet bei Ihnen das Telefon?

Hansmann: Ganz so stimmt das natürlich nicht. Ich bin untertags schon meistens in Terminen. Für „meine“ Startups bin ich per WhatsApp oder E-Mail immer erreichbar. Und derzeit sind mehr als 30 Startups „meine“ Startups. Für ein Telefonat muss man sich schon etwas mit mir ausmachen.

Von wie vielen Startup-Ideen hören Sie jede Woche und wie viele davon bleiben hängen?

(c) Johann Hansmann

Hansmann: Ich schätze, dass 90 Prozent aller Startup-Ideen aus Österreich irgendwann auf meinem Schreibtisch landen. Ich sage immer, ich investiere prinzipiell nicht. Vielleicht ist das aber auch eine Schutzbehauptung. Jedenfalls investiere ich nur sehr selten. Ich bekomme etwa 10 – 15 Businesspläne pro Woche. Ich erinnere mich nur sehr selten, aber von guten Ideen hört man meistens öfter – dann merke ich sie mir auch.

Mir hat in einem Interview mal jemand gesagt, dass in Österreich fast die gesamte Startup-Szene auf Ihr Urteil vertraut. Fällt es negativ aus, hat es das betroffene Startup schwer. Ist Ihre Meinung so mächtig?

Hansmann: Ich habe mir schon einen guten Namen gemacht und alle glauben, alles was ich anfasse, wird etwas. Ich investiere aber immer in die Leute und lasse mich von Super-Ideen nicht blenden. Ich investiere zwar meist nicht, leite aber gute Ideen weiter an Speedinvest oder die AAIA (Austrian Angel Investors Association, Anm.), oder an andere Leute. Früher hab ich mir oft eine Stunde Zeit genommen und mich mit Gründern in ein Cafe gesetzt – heute geht das nicht mehr.

Sind Sie der Startup-Papa Österreichs?

Hansmann: Startup-Papa (lacht)? Der Startup-Pate gefiel mir besser. Die österreichische Startup-Szene würde es ohne mich so nicht geben. Ich habe das Pioneers Festival seit Anfang an begleitet. Das Pioneers ist so etwas wie die Mutter der Startups. Ich habe geholfen Speedinvest aufzustellen und die Angel-Association mitaufgebaut. Ich mache das, weil es Spaß macht – eigentlich sollte ich ja schon in Pension sein.

Wie und wo lernt man Sie am einfachsten kennen?

Hansmann: Dort wo es Keynotes oder Panels vor großem Publikum mit mir gibt – danach stehe ich immer für Gespräche zur Verfügung. In Ruhe kennenlernen ist aber schwierig. Eventuell wenn man mich auf meinen Mountainbike-Touren begleitet – da muss man aber schon sehr gut sein.

+++Liebe AAIA, was muss ein Business Angel eigentlich können?+++

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Der Preis steht ganz im Zeichen seiner Namensgeberin (am 3. Juni 2024 verstorben) und richtet sich an Pionierinnen, die in Wirtschaft und Gesellschaft als Vorbilder gelten. Eine besondere Rolle in der Auswahl wird Bundesministerin außer Dienst, Maria Rauch-Kallat als Schirmherrin einnehmen und ihre Expertise in die Auswahl der besten Talente einfließen lassen: “Brigitte Bierlein, ihre Arbeit, ihr Leben und ihre Karriere, sind Vorbild für engagierte Frauen. Es soll ihnen Mut machen , Chancen zu ergreifen und auch nicht davor zurückzuschrecken, in manchen Bereichen die Erste zu sein”, sagt sie.

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Die Jury besteht aus insgesamt acht Personen, darunter ein paar bekannte Namen aus der Startup-Szene:

  • Vorsitz: Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft und Maria Rauch-Kallat, Bundesministerin außer Dienst
  • Johanna Pirker, Professorin Games Engineering an der TU Graz
  • Herta Stockbauer, Aufsichtsrätin & ehemalige Vorstandsvorsitzende der BKS Bank
  • Johanna Rachinger, Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek
  • Ali Mahlodji, Gründer und Unternehmer
  • Lisa-Marie Fassl, Managing Partner Fund F
  • Markus Fallenböck, Vizerektor Personal und Digitalisierung Universität Graz

Einreichungen für den Brigitte-Bierlein-Frauenpreis sind ab sofort bis Ende April 2025 möglich. Dabei können sich Kandidatinnen selbst bewerben oder von anderen vorgeschlagen werden. Das BMAW erstellt aus allen Einreichungen eine Shortlist von 35 Kandidatinnen – die Top 35 unter 35.

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