08.03.2022

Das sind die spannendsten Startup-Gründerinnen Österreichs 2022

Einige der erfolgreichsten Startups Österreichs wurden von Frauen gegründet oder mitgegründet.
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Janice Goodenough, Anna Iarotska, Theresa Imre und Sophie Bolzer gehören zu den bekanntesten Startup-Gründerinnen Österreichs © beigestellt/Montage
Janice Goodenough, Anna Iarotska, Theresa Imre und Sophie Bolzer gehören zu den bekanntesten Startup-Gründerinnen Österreichs © beigestellt/Montage

Nur 18 Prozent der Startups werden in Österreich von Frauen gegründet. 35 Prozent der Startups haben zumindest eine Frau im Gründerteam. 1.300 Startup-Gründerinnen zählt der Austrian Startup Monitor 2020 in Österreich. Ihnen stehen 5700 Gründer gegenüber. Auch wenn die absoluten Zahlen ein Bild zeichnen, das sehr viel Potenzial nach oben erahnen lässt: Die Startup-Szene in Österreich wird von vielen starken Frauen geprägt. 

Frauen, die das Ökosystem prägen

Im Ökosystem sind das zum Beispiel Hannah Wundsam, die an der Spitze des Thinktanks AustrianStartups steht, Irene Fialka vom universitären Gründerservice INiTS, Carina Margreiter, die bei der Förderbank aws “Head of Entrepreneurship” ist, Lisa Fassl, die nicht nur Female Founders leitet, sondern auch Startup-Beauftragte der Regierung ist, Laura Egg, die die Geschicke der Austrian Angel Investors Association lenkt, Nina Wöss, ebenfalls Female Founders und Vorständin der AVCO (Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation), Business Angels wie Karin Kreutzer oder Conny Hörl und viele mehr, die sich täglich damit beschäftigen, wie sich die Bedingungen für Gründer:innen und Investor:innen in Österreich verbessern ließen. 

Startup-Gründerinnen und Role Models

Einige der erfolgreichsten Startups Österreichs wurden von Frauen gegründet oder mitgegründet. Und darüber hinaus gibt es viele inspirierende Gründerinnen, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen regelmäßig mit anderen teilen, die Role Models sind und dafür sorgen, dass in Zukunft noch mehr starke Frauen innovative Unternehmen gründen. Es folgt eine sicher unvollständige Liste inspirierender Gründerinnen, die der Redaktion des brutkastens auffallen. Wenn du weitere Frauen nominieren willst, melde dich mit einer kurzen Begründung unter [email protected]

Janice Goodenough | Hydrogrid

HYDROGRID
(c) Hydrogrid – Die Geschäftsführerin von HYDROGRID, Janice Goodenough.

Janice Goodenough zählt zu den Erneuerbare-Energie-Pionierinnen Österreichs. 2016 gegründet, hat das Wiener Startup Hydrogrid eine Steuerungssoftware für Wasserkraftwerke entwickelt, mit der die Stromproduktion intelligent in Echtzeit an Wetterbedingungen und Marktpreise angepasst wird. 

Theresa Imre | Markta

Austrian World Summit
Theresa Imre war Speakerin am Austrian World Summit | (c) martin pacher / der brutkasten

Mit ihrem digitalen Bauernmarkt ist markta-Gründerin Theresa Imre inzwischen eines der bekannten Gesichter der heimischen Startup-Szene. Das Unternehmen mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit will „Österreichs #1 Online-Bauernmarkt für den Vertrieb regionaler Produkte von Klein- & Familienbetrieben“ werden.

Sara Mari | Schrankerl

Schrankerl, Mittagessen, Kühlschrank, Bowle, Wraps, Kantine
(c) Schrankerl – Stephan Haymerle und Sara Mari von Schrankerl.

Als Co-Founder von Schrankerl gehört Sara Mari zu den Nowcomer-Gründerinnen des Landes. Mit Schrankerl sollen Mitarbeiter auch in kleineren Unternehmen ab 50 Personen die Möglichkeit haben, ein stressfreies und gesundes Mittagessen zu konsumieren. Zugang erhalten sie über eigene Kühlschränke, die das Startup in den Unternehmen aufstellt, und eine App. Über diese können die Speisen auch bargeldlos bezahlt werden. 

Nina Hödlmayr | Yodel

unlined und yodel.io: Das Gründer Team (vlnr.) Mike Heininger, CEO, Nina Hödlmayr, CCO, David Heininger, COO/CFO und Mario Uher, CTO
(c) yodel.io: Das Gründer Team (vlnr.) Mike Heininger, CEO, Nina Hödlmayr, CCO, David Heininger, COO/CFO und Mario Uher, CTO

Nina Hödlmayr ist Co-Founder von Yodel, einem Startup, das einen automatischen persönlichen Assistenten ins Telefon packt. Das Ziel: Keine ungewollten Anrufe zu unpassenden Zeitpunkten mehr. 

Anna Iarotska | Robo Wunderkind

Anna Iarotska, CEO von Robo Wunderkind (c) Robe Wunderkind

Mit einem smarten Roboterbausatz, der mit Lego kompatibel ist, wollen die Robo-Wunderkind-Gründer Anna Iarotska und Yuri Levin Kinder spielerisch an Coding und Robotik heranführen. Zuletzt holte sich Robo Wunderkind eine EU-Förderung in der Höhe von 1,75 Millionen Euro. 

Asetila Köstinger | Greenwell

Die Grennwell Energy Co-Founder Robert Philipp und Asetila Köstinger
(c) INiTS/Conny Kucera: Die Grennwell Energy Co-Founder Robert Philipp und Asetila Köstinger

Asetila Köstinger gehört zu den Nachhaltigkeits-Pionierinnen unter Österreichs Gründerinnen. Bekannt geworden ist sie mit dem Startup Greenwell, das auch einen Auftritt in 2 Minuten 2 Millionen hatte. Greenwell macht die Erdwärme, die aus Erdölbohrungen entsteht, umweltschonend nutzbar – etwa bei lokalen Pflanzzuchtprozessen in Gewächshäusern. Als Innovationsökonomin und Nachhaltigkeitsexpertin gründete Köstinger außerdem das Wiener Innovationsstudio Köstinger Consulting und berät Startups, KMU und NGOs dabei, ihre Geschäftsmodelle nachhaltig zu entwerfen.

Zudem ist sie Gründerin des Accelerator-Programms SDG Innovation Lab sowie des nachhaltigen Energie-Startups Greenwell Energy, das sich mit Geothermie beschäftigt. Mit dem Programm WeDO5 hilft sie darüber hinaus Frauen so genannte „Zebra Startups“ zu gründen: nachhaltig wachsende Unternehmen mit ökologischen und sozialen Zielen.

Sophie Bolzer | Audvice

Sophie Bolzer hat Audvice gegründet © Audvice
Sophie Bolzer hat Audvice gegründet © Audvice

Das Salzburger Startup Audvice rund um Gründerin und CEO Sophie Bolzer hat Anfang 2020 eine audibasierte Softwarelösung gelauncht, mit der Unternehmen Informationen mit Teams, Partnern und Kunden effektiver teilen können. Im Oktober 2021 gab es eine 1,9 Millionen Euro Finanzierungsrunde.

Anna Maria Brunnhofer | AMB-technology

Das Linzer Deep-Tech-Startup AMB technology hat eine KI-basierte Technologie entwickelt, die den menschlichen Körper mit einer beliebigen Kamera vermisst und ein individuelles 3D-Modell ermöglicht. Ein Use Case ist das virtuelle Anprobieren von Kleidung, um Retouren im Online Shopping zu vermeiden.

Tanja Sternbauer & Mahdis Gharaei | Female Factor

Tanja Sternbauer und Mahdis Gharaei haben the female factor gegründet © GoldenHour Pictures
Tanja Sternbauer und Mahdis Gharaei haben the female factor gegründet © GoldenHour Pictures

Sternbauer und Gharaei schaffen mit Female Factor eine Anlaufstelle für Frauen in Führungspositionen, die an den Themen Persönlichkeitsentwicklung und Karriere arbeiten, sowie neue Skills erwerben und ihr Netzwerk über die österreichischen Grenzen hinaus erweitern möchten.

Nina Wöss & Lisa Fassl | Female Founders

Nina Wöss und Lisa Fassl © Female Founders
Nina Wöss und Lisa Fassl © Female Founders

Female Founders hat sich in Österreich als nicht mehr wegzudenkende Plattform für Jungunternehmerinnen etabliert. Geboten werden Mentorings und ein eigener Accelerator. Treibende Kräfte sind die beiden Co-Founder Nina Wöss und Lisa Fassl. 

Katharina Unger | Livin Farms

Katharina Unger übernimmt für Vlad Gozman im AustrianStartups-Vorstand
(c) Livin Farms: Katharina Unger

Katharina Unger hat sich mit ihrem Startup Livin Farms und der Produktion von Insekten als alternative Proteinquelle international einen Namen gemacht. Zudem gilt sie als Pionierin im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Im Sommer 2020 sorgte sie mit einer 2,5 Millionen Euro hohen Förderung aus dem European Innovation Council (EIC) für Schlagzeilen. Mit der Unterstützung sollen nun Anlagen zur gewerblichen Zucht proteinreicher Insekten skaliert werden.

Miriam Weberstorfer | ArchäoNow

Miriam Webersdorfer führte die Touren vor Corona auch noch selbst © Florian Wieser
Miriam Weberstorfer führte die Touren vor Corona auch noch selbst © Florian Wieser

Das Startup ArchäoNOW hat sich auf technisch perfekt ausgefeilte AR-Touren durch Wien spezialisiert. Gründerin Miriam Weberstorfer – selbst von der Ausbildung her eine Archäologin – sorgte auch mit der Tour „Stadt der Frauen“ für Aufsehen, in der sie anlässlich des Weltfrauentags Wiener Frauen vor den Vorhang holte.

Tina Deutsch | Klaiton

Klaiton, CochHub, Deutsch, Schmidt, haufe,
(c) Klaiton – Nikolaus Schmidt und Tina Deutsch holten sich Klaiton zurück.

Die Unternehmerin Tina Deutsch gründete 2014 gemeinsam mit ihrem Kollegen Nikolaus Schmidt ihr eigenes Startup. Klaiton bietet eine Plattform zur Vermittlung von selbstständigen Unternehmensberater:innen. 2018 erfolgte der Exit an die deutsche Haufe-Gruppe, 2022 kaufte das Founder-Team alle Anteile von Klaiton wieder zurück. Außerdem wurde im Zuge dessen der Coaching-Teil des Unternehmens an CoachHub verkauft.

Carina Roth & Klaudia Bachinger | Wisr (Liqu.)

Die WisR-Gründerinnen Klaudia Bachinger und Carina Roth | (c) Oliver Wolf
Die WisR-Gründerinnen Klaudia Bachinger und Carina Roth | (c) Oliver Wolf

Wisr gehörte vier Jahre lang zu den Lieblingen der österreichischen Startup-Szene. Das Jungunternehmen verschrieb sich “Senior Talents”, also älteren Menschen, die ihre Erfahrung als Expert:innen bei Unternehmen einbringen wollten und sollten. Die Corona-Krise bedeutete zwar das Aus für das Startup, von Roth und Bachinger werden wir aber sicher noch viel hören. 

Kosima Kovar | ADA Power Woman & sgreening

Gründerin und CEO Kosima Kovar mit dem neuen Co-Founder und CTO Matthew Ziebarth | (c) Ada
Gründerin und CEO Kosima Kovar mit dem neuen Co-Founder und CTO Matthew Ziebarth | (c) Ada

Kosima Kovar hat sich als Gründerin gleich zwei Themen mit Impact verschreiben: Mit ADA Power Woman fördert und trainiert sie Frauen für berufliche Erfolge und mit sgreening betreibt sie eine Marketing-Agentur, die sich auf Nachhaltigkeit konzentriert.

Christina Neworal | Olav

Till von Buttlar und Christina Neworal haben Olav gegründet © Olav/Janik Osthoever
Till von Buttlar und Christina Neworal haben Olav gegründet © Olav/Janik Osthoever

Christina Neworal hat in Deutschland das Pfannen-Startup Olav mitgegründet und betätigt sich in Österreich als Teil der “Founders of Europe” als Business Angel. 

Lena Hödl | Trive Studio & Emma Wanderer

Das aktuelle trive studio-Kernteam vl.n.r.: Alina Regal, Martin Sirlinger, Andre Schweighofer und Lena Hödl | (c) Marcella Ruiz Cruz
Das aktuelle trive studio-Kernteam vl.n.r.: Alina Regal, Martin Sirlinger, Andre Schweighofer und Lena Hödl | (c) Marcella Ruiz Cruz

Lena Hödl hat einst an Female Founders mitgearbeitet und baut nun als Co-Founder des Wiener Startup Studios trive Startups mit auf. Eines der ersten ist Emma Wanderer, ein Jungunternehmen, das Remote Work aus einem Camper heraus ermöglichen will. 

Anna Pölzl | Gnista.io 

gnista.io, IoT, Internet of Things
(c) Campfire Solutions – Benjamin Mörzinger, Markus Hoffmann und Anna Maria Pölzl von gnista.io.

Anna Pölzl ist Co-Founderin von gnista.io, ein Spin-off der TU Wien. Die gnista.io-Software basiert auf einer proprietären semantischen Beschreibungstechnologie. Somit wird die Erstellung von digitalen Zwillingen vereinfacht und Daten mit eingebetteten KI-Algorithmen verarbeitet. Das Startup konnte sich im Januar diesen Jahres in seiner Pre-Seed-Runde ein siebenstelliges Investment sowie eine weitere Finanzierung von aws sichern. 

Viktoria Izdebska | Salesy

Benjamin Ruschin, Viktoria Izdebska und Roman Schweitzer © K.Schiffl
Benjamin Ruschin, Viktoria Izdebska und Roman Schweitzer © K.Schiffl

Viktoria Izdebska gehört mit 19 Jahren zu den jüngsten Foundern in Österreich. Mit Advanced Sales Technologies und dem Software-Tool Salesy baut sie mit prominenten Unterstützern ein Startup rund um Automation-Technologien für den B2B-Vertrieb. 

Barbara Sladek | Biome Diagnostics

Biome Diagnostics: Barbara Sladek und Nikolaus Gasche
(c) Biome Diagnostics: Barbara Sladek und Nikolaus Gasche

Ursprünglich als myBioma gegründet, baut Barbara Sladek mit ihrem Co-Founder Nikolaus Gasche eines der erfolgreichsten BioTech-Startups des Landes auf. 

Lisa Ittner | vibe

vibe-Gründerin Lisa Ittner im Talk
vibe-Gründerin Lisa Ittner im Talk | (c) brutkasten

Lisa Ittner gestaltete einst die Austrian Angel Investors Association aaia mit und hat dann mit vibe ein E-Auto-Abo-Startup gegründet. 

Cornelia Diesenreiter | Unverschwendet

Unverschwendet-Gründerin Cornelia Diesenreiter wird Teil des KSV1870-Vorstands
(c) Unverschwendet: Cornelia Diesenreiter wird Teil des KSV1870-Vorstands

Cornelia Diesenreiter ist Co-Founderin des Wiener Food-Startups Unverschwendet. Gemeinsam mit ihrem Bruder Andreas Diesenreiter möchte sie gegen das Problem der Lebensmittelverschwendung vorgehen. 2015 gegründet, habe das Jungunternehmen laut eigener Aussage bereits über zehn Millionen Kilo an Obst und Gemüse gerettet bzw. verarbeitet. Neben der Obst- und Gemüse-Verarbeitung für Produkte wie Marmeladen oder Sirups kam auch bereits eine Zusammenarbeit mit Zotter Schokolade für den sogenannten “Unverschwendet Weichsel & Zotter Schokolade Fruchtaufstrich” zustande.

Victoria Neuhofer & Stephanie Sinko | Damn Plastic

Damn Plastic
(c) Damn Plastic/FB – Victoria Neuhofer (l.) und Stephanie Sinko, Gründerinnen von Damn Plastic.

Victoria Neuhofer hat für das Startup Damn Plastic ihr Familienunternehmen verlassen und widmet sich seither mit Co-Founder Stephanie Sinko Alternativen zu Plastik-Produkten. Neben Franchise-Shops und einem Online Shop beraten die Gründerinnen auch Startups und Unternehmen. 

Cornelia Daniel | Tausendundein Dach

Tausendundein Dach
Heimo Krammer, Mag. Cornelia Daniel, Mag.(FH) Alexander Kiennast, Mag. Julius Kiennast | (c) Tausendundein Dach

Cornelia Daniel hat bereits 2014 die Initiative Tausendundein Dach gegründet und ist Inhaberin der Solarberatung Dachgold. Als eine engagierte Pionierin im Bereich der Energiewende hat sie sich mit der Initiative zum Ziel gesetzt, 1001 Unternehmensdächer in Österreich mit PV-Anlagen auszustatten. Für ihre Idee wurde ist unter anderem 2015 zum Sieger von greenstart gekürt, dem Inkubator des Klima- und Energiefonds. Erst Ende Feber wurde die 900. PV-Anlage am Miele Experience Center in Wien errichtet.

Valerie Hengl & Aurelia Liechtenstein | Purency 

Aurelia Liechtenstein und Valerie Hengl sind Co-Founder von purency © purency
Aurelia Liechtenstein und Valerie Hengl sind Co-Founder von purency © purency

Valerie Hengl und Aurelia Liechtenstein haben mit purency ein Startup mitgegründet, das mit Hilfe von Infrarot und Machine Learning Mikroplastik aufspüren kann – etwa in Kosmetik oder anderen Flüssigkeiten. 

Petra Dobrozka | byrd

(c) Byrd: CMO Petra Dobrocka

Petra Dobrozka baute als Co-Founderin das 2016 gegründete Wiener Logistik-Startups byrd auf. Das Jungunternehmen verbindet Online-Händler mit einem internationalen Lager-Netzwerk, die somit keine eigenen Logistik-Kapazitäten aufbauen müssen. 

Bianca Gfrei | Ex-Kiweno

Bianca Gfrei hatte Kiweno mitgegründet; 2016 bekam sie den WKÖ-Unternehmerinnen-Award © Andreas Kowacik
Bianca Gfrei hatte Kiweno mitgegründet; 2016 bekam sie den WKÖ-Unternehmerinnen-Award © Andreas Kowacik

Mit dem Blutdiagnose-Startup Kiweno wurde Bianca Gfrei zu einer der bekanntesten Gründerinnen des Landes. Kiweno musste nach Rückschlägen verkauft werden und Gfrei zog es in die USA, um mit Rootine am nächsten HealthTech zu arbeiten. In Österreich brachte sie sich als Teil der Digitalisierungs-Agentur DIA auch politisch ein – die Agentur, die es mittlerweile nicht mehr gibt, beriet die Regierung. 

Philippa Hoyos | Basenbox

Basenbox
(c) Basenbox – Das Basenbox-Team setzte seine ersten Schritte nach Deutschland.

Philippa Hoyos hat 2016 mit ihrem Bruder Leopold Lovrek sowie Cousin Lukas und Freund Albrecht Eltz die Basenbox gegründet. Nach einem Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” und dem Milestone zum fünfjährigen Bestehen von 250 ausgelieferten Basenkur-Boxen pro Woche, konnte Ende 2021 die Expansion nach Deutschland vermeldet werden.

Julia Tulipan | Tulipans

Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
Leo and Julia Tulipan © tulipans.com

Julia Tulipan, Food-Bloggerin und Autorin („Der Keto Kompass“) hat mit ihrem Partner Leonard Ende 2018 Tulipans gegründet. Das Startup  für ketogene Ernährung konnte neben Hans Peter Haselsteiner auch Johannes Hornig als Investor gewinnen. Mit den beiden Teilhabern an Board vermeldet man Ende letzten Jahres den geplanten Rollout nach Deutschland.

Nicola Filzmoser | Happyr Health (UK-based Startup)

Filzmoser, Happyr Health, Migräne, Award, Cambridge
(c) Pradeep Singh – Happyr Health-Gründerin Nicola Filzmoser erhielt britischen Award für ihre Arbeit mit dem Migräne-Startup Happyr Health.

Die Alumna des Jahres 2020 Nicola Filzmoser hat gemeinsam mit Cornelius Palm das in Cambridge ansässige Kinder-Migräne-Startup Happyr Health gegründet. Ein jahr später erhielt sie als eine von 40 Preisträgerinnen den „Women in Innovation“-Award von „Innovate UK“ für ihre Idee einer App, die sich auf Früherkennung von Migräne-Auslösern bei Kindern spezialisiert.

Sandra Falkner und Claudia Bergero | Alpengummi

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(c) Bergfalke GmbH – Die Alpengummi-Gründerinnen im Pechwald.

Sandra Falkner und Claudia Bergero stellen „ersten natürlichen Kaugummi der Alpen“ her. Die Kaumasse besteht aus Baumharz, Bienenwachs und Birkenzucker. Die Gründerinnen haben einst ein Investment-Angebot von hans Peter Haselsteiner abgelehnt und mussten im April 2020 die Herstellung von händisch auf maschinell umstellen, da die Nachfrage stieg. Dafür konnte in Wien ein Betrieb gefunden werden, der die Kaugummis klima-neutral produziert.

Nadina Ruedl | Die Pflanzerei

nadina
Nadina Ruedl | (c) Die Pflanzerei

Die gebürtige Salzburgerin Nadina Ruedl hat 2021 das Wiener Startup Die Pflanzerei gegründet, das einen rein pflanzlichen Leberkäse produziert. Nur wenige Monate nach Gründung schaffte es der sogenannte “Gustl” als erster veganer Leberkäse in einer Pilotphase in die Billa-Feinkosttheke. Als überzeugte Veganerin engagiert sie sich zudem aktiv für eine Bewusstseinsbildung im Bereich der Ernährung und leistet hierfür mediale Aufklärungsarbeit. Ihr Credo lautet dabei: Genuss muss nicht mit Verzicht einhergehen.

Silja Kempinger  & Romana Dorfer | Factinsect

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(c) Factinsect – Romana Dorfer und Silja Kempinger wollen Menschen helfen Falschmeldungen zu erkennen.

Heute aktueller denn je: Romana Dorfer und Silja Kempinger führen mit ihrem Startup Factinsect einen Kampf gegen Falschmeldungen und Manipulation im Netz. Das Startup entsprang dem High- und Space-Tech-Inkubator Science Park Graz und hilft mit einem simplen Ampel-System, die gewaltige Informationsflut im Internet besser einzuschätzen. Zuletzt konnte die Usability der Software gesteigert werden.

Vera Grablechner | myCulture App

Vera Grablechner © Johannes Güntner
Vera Grablechner © Johannes Güntner

DIe Gründerin ermöglicht mit ihrer myCulture-App personalisierte Empfehlungen für Aus­stellungen mittels Machine Learning. Sie ist zudem Co-Founderin der “Women in Immersive Technologies Europe” und “Digital Marketing Lead” von female factor.

Sarah Lechner | Brüsli

Sarah Lechner und Michael Berger verarbeiten mit ihrem Unternehmen Brüsli nicht verkauftes Brot von ausgewählten Wiener Bäckereien zu Knusper-Müsli.

Elke Pichler | Impactory 

Impactory
Die Impactory-Gründer Elke Pichler und Emanuel Riccabona

Die Digitalisierung des heimischen Spendenmarktes hat sich das 2018 gegründete Startup Impactory rund um Co-Founderin Elke Pichler zum Ziel gesetzt. Mittlerweile betreibt das Wiener Sozialunternehmen eine Online-Spendenplattform, die mehr als 200 gemeinnützige Organisationen zählt. Impactory ist sowohl im B2B- als auch B2C-Bereich aktiv. Dementsprechend wird der Service nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen angeboten. Für 2022 steht die Expansion nach Deutschland an.

 Nermina Mumic | Legitary

Legitary, Cannes, Nermina Mumic
(c) Legitary/Facebook – Nermina Mumic setzte sich mit ihrem Musik-Startup Legitary in Cannes gegen starke Gegner durch.

Nermina Mumic hat Legitary gemeinsam mit Peter Filzmoser (Statistik-Professor an der TU Wien) und Günter Loibl – von der Music-Distribution-Company Rebeat – gegründet und möchte damit in einer wachsenden Musikstreaming-Welt mehr Transparenz schaffen und so Betrug an Künstlern oder Labels aufspüren.

Dabei analysiert das Wiener Startup Musikstreaming-Daten, deckt Fehler auf und macht Manipulationsversuche sichtbar. Künstler und Musiklabels haben so die Möglichkeit, die riesigen Datenmengen zu prüfen und Abrechnungen zu verifizieren.

Lisa Holzgruber | rotable

V.L.: Martin Klässner, David Gangl, Lisa Holzgruber, Yannick Dues
Copyright: rotable. V.L.: Investor Martin Klässner und die Founder David Gangl, Lisa Holzgruber, Yannick Dues

Mit einer SaaS-Expertenlösung bietet das Wiener Startup rotable rund um die Founder Lisa Holzgruber, David Gangl und Yannick Dues ein Produkt für eine einfachere Durchführung der ärztlichen Rotationsplanung an.

Petra Grell-Kunzinger | Miazorgo

Miazorgo: Gründerin Petra Grell-Kunzinger
(c) Miazorgo: Gründerin Petra Grell-Kunzinger

Petra Grell-Kunzinger hat mit Miazorgo eine Bewertungsplattform für Pflegeagenturen gestartet. Denn in Österreich gebe es zwar fast 1000 Pflegeagenturen, man finde bislang aber wenig Informationen über die Qualität und Kompetenz der verschiedenen Agenturen.

Lorena Skiljan | NobileGroup 

Energiegemeinschaften, erneuerbare Energiegemeinschaften, Energie, NobileGroup, elene, Skiljan, Gönitzer,
(c) NobileGroup – Lorena Skiljan und Peter Gönitzer auf dem Weg zur Energie-Revolution.

Lorena Skiljan ist Co-Founderin des österreichischen Energie-Startups NobileGroup und gilt als Pionierin im Bereich der Energiewende. Gemeinsam mit Co-Founder Peter Gönitzer hat sie die Plattform elene ins Leben gerufen, die bei der Bildung von sogenannten Energiegemeinschaften unterstützt. Zuvor sammelte Skiljan Expertise bei Wien Energie und wurde später CEO von Hackabu sowie Co-Founderin von Blockchain Austria.

Sabine Drescher | Work in Europe

Sabine Drescher © beigestellt
Sabine Drescher © beigestellt

Mit der Plattform Workineurope.com und einem weitreichenden Partnernetzwerk hilft Sabine Drescher durch den komplexen Informationsdschungel zu navigieren und so den Antragsprozess des Arbeitsvisums zu beschleunigen.

Julia Krenmayr & Hannah Lux | Vollpension

Hannah Lux (2.v.l.) und Julia Krenmayr (3.v.r.) im Vollpension-Kernteam | (c) Vollpension

Julia Krenmayr und Hannah Lux sind Mitgründerinnen und geschäftsführende Gesellschafterinnen im Wiener Social Startup Vollpension. Dieses will vor allem mit seinem “Generationencafé” Begegnungsräume zwischen Alt und Jung schaffen. Am Programm stehen etwa Backkurse. Während der Corona-Pandemie wurde auch ein großes Online-Angebot aufgebaut.

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Rituale, Rituale der Startup-Welt, Ritual, Howard, Factinsect, Hadia, Storebox, Instahelp, monkee, Dental Armor, Coinpanion
(c) Hello Again/zVg/Hadia/Die Abbilderei/Storebox/schon nice gmbh/Victor Malyshev - (o.v.l.) Franz Tretter von Hello Again, Romana Dorfer von Factinsect, Anna Lauda von Hadia, Bernadette Frech von Instahelp/ Johannes Braith von Storebox, Saad Wohlgennannt von Dental Armor und Martin Granig von monkee.

Dieser Artikel ist im brutkasten-Printmagazin von Dezember 2024 erschienen. Eine Download-Möglichkeit des gesamten Magazins findet sich am Ende dieses Artikels.


Ein Pythonkopf aus Stein ragt aus der Dunkelheit hervor. In Kreisen angeordnete, farbenfrohe Speerspitzen verzieren den kalten Höhlenboden; manche davon stammen aus Hunderte Kilometer entfernten Gegenden. Am Ende der Höhle erstreckt sich ein kleiner, versteckter Raum, der Platz für eine Person bietet; üblicherweise versteckt sich ein Schamane darin und spricht zu seinem Stamm, sodass es scheint, die steinerne Schlange selbst lasse donnernde Worte erklingen.

Diese Verehrung des majestätischen Reptils fand vor rund 70.000 Jahren in der Kalahari-Wüste am Fuße der Tsodilo Hills im heutigen Botswana statt. Dies hat im Jahr 2012 die Archäologin Sheila Coulson herausgearbeitet und, so heißt es, damit das älteste wissenschaftlich belegte Ritual der Welt entdeckt.

Seitdem haben sich Rituale in Gesellschaften im Großen und Kleinen gehalten und weiterentwickelt – von religiösen Gepflogenheiten über politisches Zeremoniell bis hin zu privaten, sich wiederholenden Gewohnheiten sind sie in tausendfacher Weise etabliert. Das Küssen des Balls im Sport, das Aufstehen mit dem „richtigen Fuß“, Salz über die Schulter werfen, auf Holz klopfen, Dinge nicht verschreien, Braut und Bräutigam nicht vor der Hochzeit sehen, zu bestimmten Jahreszeiten fasten, den Jahreswechsel laut feiern oder die zum Ritual gewordene Morgen-Rou­tine wiederholen.

Spiritualität und Ordnung

All dies lässt sich komprimiert und per Definition in zwei Bedeutungen unterteilen: in eine spirituelle Handlung und in ein „wiederholtes, immer gleichbleibendes, regelmäßiges Vorgehen nach einer festgelegten Ordnung“. Exakt diese Ordnung (also die zweite Definition) ist es, die auch manchen Startup-Gründer:innen dabei hilft, den stressigen Joballtag zu bewältigen, Klarheit zu schaffen und Erfolge zu erreichen.

Sohlen und Poster

So zeigt sich etwa Johannes Braith vom österreichischen Scaleup Storebox als großer Anhänger davon, sich klare Ziele zu setzen und diese zu visualisieren.

„Dabei halte ich es für wichtig, einerseits eine große Vision zu definieren und diese in kleinere Meilensteine herunterzubrechen“, sagt er. „Diese verhältnismäßig kleinen Meilensteine sind leichter zu erreichen, greifbarer und man kann entsprechend auch früher Erfolge verbuchen. Das Wichtigste ist, konstant dranzubleiben. Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

Das Visualisieren definierter Ziele wurde bereits früh als Ritual bei Storebox eingeführt: Im Office des Logistikunternehmens prangen Vision und Werte als Poster an der Wand und OKRs (Objectives and Key Results) werden in Echtzeit mittels Soll/Ist-Vergleich auf Bildschirmen angezeigt.

Zudem gibt Braith noch eine weitere Besonderheit aus seiner Ritualwelt preis: „Habe ich ein Etappenziel für mich definiert, schreibe ich es mir auf die Sohlen meiner Schuhe“, sagt er. „Das hilft mir, mich daran zu erinnern, dass jeder kleine Schritt zählt.“

Der Knopf des Erfolgs

Franz Tretter, Gründer des Kundenbindungs-Startups Hello Again, nutzt Rituale dazu, um Ziele und Kultur in seinem Team zu verankern. Dazu gehört ein „Global Success Button“, der bei jedem neuen Kunden gedrückt wird, mit anschließender Feier im Büro. Mitarbeiter:innen, die remote arbeiten oder unterwegs sind, werden per Mail oder Smartphone ebenso informiert; „einfach, damit man Bescheid weiß“, sagt Tretter.

Auch etwas namens „Howard 1000“ gehört zum regelmäßigen Ritual des Linzer Teams dazu. Dabei handelt es sich um eine Wand bestehend aus 1.000 Kästchen mit einer besonderen Bedeutung. „Wir haben diese aufgebaut, als wir 120 Kunden hatten. Mit jedem Kunden, den wir gewonnen haben, haben wir ein Logo hinzugefügt und haben nun knapp 900 Kästchen voll“, erklärt Tretter.

Und zu guter Letzt sind bei Hello Again die „Compliment Cards“ ein weiteres internes Ritual: „Wertschätzung ist total wichtig bei uns“, erklärt Tretter. „Wir haben eigene Kärtchen beim Eingang, da schreibt man gelegentlich etwas Nettes drauf und legt es am Abend Kollegen auf den Tisch. Die freuen sich am nächsten Morgen.“

An diesen beiden Beispielen bemerkt man bereits eine kleine Gemeinsamkeit, die zwischen den Zeilen mitschwingt: Wiederkehrendes, etwas Konstantes ist nicht bloß eine Orientierungshilfe für Startup-Gründer:innen, sondern kann als einer von mehreren Bausteinen eines spezifischen Mindsets gesehen werden; eines Mindsets, das von einem ruhigen Leadership-Skill zeugt und deutlich zeigt, dass manchmal das wilde Gefüge in einem selbst sowie auch das Äußere, das sich unter Mitarbeitenden am Arbeitsplatz entwickelt, gepflegt werden muss.

Gemeinschaft fördern

Das weiß auch Anna Maria Lauda von Hadia, einem Wiener Verein, der weibliches Unternehmertum in Afghanistan fördert. Ihr hilft eine tägliche zehnminütige Meditation, den Tag entschleunigt, entspannt und fokussiert zu beginnen.

„Dadurch kann ich klarere Prioritäten setzen und produktiver arbeiten“, sagt sie. „Früher lag mein Schwerpunkt vor allem auf individuellen Praktiken wie dem Selbstmanagement und der strikten Zeitplanung durch To- do-Listen. Doch im Laufe meiner Reise als Gründerin habe ich erkannt, dass Flexibilität und der wertvolle Austausch mit dem Team genauso entscheidend sind. Heute schätze ich Rituale, die nicht nur den persönlichen Fokus stärken, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl fördern.“

Daher veranstaltet Lauda wiederkehrende Onlinemeetings mit ihren Weberinnen in Afghanistan. „Regelmäßige Check-ins mit den Frauen sind inspirierend und motivierend. Allzu leicht verliert man in der Hektik des Alltags den Bezug zu den Menschen, für die man arbeitet. Und diese Gespräche erinnern mich daran, was unser gemeinsames Ziel ist und wie viel wir schon erreicht haben“, sagt sie.

Saad Wohlgenannt, Gründer und CEO des Zahn-Startups Dental Armor und der Kryptobörse Coinpanion, hatte im Lauf der Zeit verschiedene Rituale, die er jedoch mittlerweile fast alle ab- gelegt hat; darunter eine wöchentliche „Rückschau“, um zu überlegen, was er besser machen könnte, oder Journaling (Anm.: Blick nach innen mit schriftlicher Aufzeichnung, was in einem vorgeht).

Heute plant er an jedem Geburtstag, was er im kommenden Jahr erreichen möchte. Meistens setzt sich der Founder dabei ein monetäres Ziel für sein Business sowie ein paar persönliche Ziele, wie etwa einen neuen Sport zu erlernen, ein Land zu bereisen oder ein bestimmtes Problem zu lösen.

„Die wichtigsten Rituale, die mir langfristig helfen, meine Ziele zu erreichen, haben meistens den Effekt, mich kurzfristig vom Arbeiten abzuhalten“, sagt er. „Zum Beispiel beginne ich meinen Tag mit ein paar Mobility-Übungen, Liegestützen, Klimmzügen und einer kalten Dusche – erst danach schaue ich in meine E-Mails und starte richtig durch. Ab 20.30 Uhr ist mein Handy auf ‚Nicht stören‘, und dann bin ich nur noch schwer erreichbar.“

Drei und nicht mehr

Romana Dorfer beschäftigt sich mit ihrem Startup Factinsect damit, die Fülle an Fake News im Netz aufzulösen und User:innen gesicherte Informationen zur Verfügung zu stellen. Sie selbst hat sich früher oft viele, unspezifische und große Ziele vorgenommen, die jedoch innerhalb eines Tages kaum zu erreichen waren. Dabei waren Fortschritte nur schwer messbar und am Ende des Tages wurde kein Ziel erledigt, wie sie gesteht. Dadurch ist oft das Gefühl entstanden, wenig erreicht zu haben.

Heute greift sie maximal auf drei Vorhaben pro Tag zurück. „Der Vorteil ist, dass ich fast immer alle Ziele für den Tag erreiche und dadurch meine Motivation steigt. Meistens arbeite ich dann noch an weiteren Themen“, sagt Dorfer.

Bei Martin Granig, Gründer der Spar-App monkee und Vater einer siebenjährigen Tochter, sehen die Morgen oftmals chaotisch aus. Um dem entgegenzuwirken, hat er eine Morgenroutine entwickelt: „Ich stehe meist 30 Minuten früher auf. Das gibt mir die Gelegenheit, mich in Ruhe im Bad fertig zu machen“, sagt er. „Während des Zähneputzens mache ich ein paar Übungen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen, bevor ich Frühstück für meine Tochter und Kaffee für meine Frau und mich zubereite. So habe ich noch ein paar ruhige Momente für mich, bevor der Trubel beginnt.“

Am Ende seines Arbeitstags führt der Gründer einen kurzen Check-in durch und klärt für sich, was er heute schaffen möchte, was er tatsächlich geschafft hat und was er noch anpassen muss.

„Das hilft mir, mein Time-Boxing im Kalender zu optimieren, gerade für die Aufgaben, die zwar wichtig sind, aber erst in der Zukunft anstehen“, erklärt er. „Ich habe gelernt, dass es notwendig ist, solche Dinge bewusst zu planen, bevor sie von den dringenden, aber weniger wichtigen Aufgaben verdrängt werden.“

Raus aus der Bubble

Für Granig gibt es zudem noch ein persönliches Highlight der Woche: Freitagabend-Basketball. „Das mag zwar kein typisches Gründer-Ritual sein, aber für mich ist es essenziell. Es hilft mir, Stress abzubauen, den Kopf frei zu bekommen und in einer entspannten Atmosphäre mit Freunden zu lachen. Danach starte ich erfrischt ins Wochenende – und am Montag wieder voller Energie in die neue Woche“, so der Tiroler, der früher oft von „dringenden Dingen“ stark getrieben war, die dazu führten, dass wichtige strategische Aufgaben oftmals zu kurz kamen.

„Man arbeitet in so einem Fall zu viel ‚in the business‘ statt ‚on the business‘“, sagt er. „Heute habe ich meine Timeboxing-Routine deutlich verbessert, damit genau diese wichtigen Dinge nicht untergehen. Früher musste ich auch keine Rücksicht auf Familie und Kind nehmen. Das hat sich natürlich geändert, und ich musste Wege finden, trotz all der Verantwortung auch noch Zeit für mich zu schaffen. Daher meine Morgenroutine und mein Freitagabend-Basketball. Dort geht es einfach nur ums Spielen und um entspannte Gespräche über deutlich unkompliziertere Dinge als Startups, Karriere oder Business. Das tut gut und gibt mir Energie.“

Ankerpunkte fürs Wesentliche

Ähnlich ergeht es Instahelp-Founderin Bernadette Frech. Für die Gründerin des Grazer Health-Startups sind Rituale bewusste Ankerpunkte, um den Fokus auf dem Wesentlichen zu halten – im Beruf wie im Privatleben.

„Eines der wichtigsten Rituale habe ich mit meinen Kindern: Jeden Morgen beginnen wir den Tag mit einer vollen Minute Umarmung, ohne Worte, nur Nähe. Das stärkt unsere Bindung und gibt uns einen liebevollen Start in den Tag“, sagt Frech. „Abends reflektieren wir gemeinsam: Beim Rückenkraulen sprechen wir über Belastendes, bei der kitzligen Fußmassage teilen wir schöne oder lustige Momente und bei der Kopfmassage besprechen wir, wofür wir dankbar sind und was uns gut gelungen ist.“

Ambition vs. Balance

Auch bei ihr haben sich Rituale über die Jahre verändert und sich immer wieder ihren Lebensumständen angepasst. Früher, als berufliche Ambitionen im Vordergrund standen, hatten Frechs Rituale viel mit persönlicher Effizienz und beruflicher Zielerreichung zu tun. Heute, als dreifache Mama und Unternehmerin, haben sich die Prioritäten verschoben.

„Es geht mir jetzt viel stärker darum, eine Balance zwischen Karriere und Familie zu finden, ohne den Fokus auf meine eigene mentale Gesundheit zu verlieren“, erklärt sie. Das Ritual mit ihren Kindern sei ein Beispiel dafür, wie sich Rituale an neue Lebensphasen anpassen.

„Früher hätte ich vielleicht nicht gedacht, dass eine Umarmung am Morgen oder ein Ritual vor dem Schlafengehen so kraftvoll sein könnten. Heute sind es genau diese Momente, die mich erden und mir und meinen Kindern Energie geben“, erzählt sie. „Was sich jedoch nie geändert hat, ist meine wöchentliche psychologische Beratung. Sie ist seit Jahren eine Konstante, die mich sowohl beruflich als auch persönlich auf Kurs hält, auch wenn sich die Themen im Laufe der Zeit wandeln.“

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