01.12.2015

Erfolgsgeschichten made in London

"Es ist großartig, wie das Netzwerk in London dabei geholfen hat, mein Unternehmen zu starten"
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Es gibt viele Gründe dafür, mit einer guten Geschäftsidee nach London zu kommen: Seien es umtriebige Investoren aus aller Welt, gut vernetzte Hubs, unzählige Events, die tief verwurzelte Unternehmerkultur oder steuerliche Anreize. Der Boom in der “TechCity” lockt auch immer mehr Entrepreneure aus Österreich an, die sich eine Reihe von bereits erfolgreichen, in London tätigen Startups zum Vorbild nehmen können.
Busuu.

Der Österreicher Bernhard Nieser ist Mitgründer und CEO von busuu, dem nach eigenen Angaben größten sozialen Netzwerk zum Sprachenlernen weltweit. Es hat über 55 Millionen Nutzer und bietet zwölf Sprachen an. Das Unternehmen wurde 2008 in Madrid gegründet, erhielt 2010 Geld von einem Investor aus Wien und verlagerte das Hauptquartier vor drei Jahren nach London. Laut Nieser erfolgte der Umzug weil es in Spanien schwierig war, die richtigen Talente zu finden. Nach dem Standortwechsel wuchs das Team von 10 auf 40 Mitarbeiter. Von London aus sei es möglich gewesen, um vieles schneller zu wachsen, sagt Nieser.

“Es ist großartig, wie das Netzwerk in London dabei geholfen hat, mein Unternehmen zu starten”

Zoomsquare hat britischen Immobilienmarkt im Auge

Das Wiener Startup hat eine Google-ähnliche Suchmaschine speziell für Immobilien entwickelt und im Vorjahr eine siebenstellige Summe von Investoren erhalten. Zoomsquare hat als eines von zehn österreichischen Unternehmen bei den von der Außenwirtschaft Österreich mitorganisierten Pitching Days in London
teilgenommen. Der im nahegelegenen Cambridge tätige Österreicher Hermann Hauser, ein Investor und Startup-Pionier, sagte Zoomsquare kürzlich eine Finanzierung zu, um die Expansion nach Deutschland zu stemmen. Die Gründer Andreas Langegger und Christoph Richter haben auch den britischen Immobilienmarkt im Auge.

+++ Mehr zum Thema: Startup-Szene in London +++
+++ Förderungen für Investoren in England +++

Playbrush und das Netzwerk in London

Mit der Vernetzung von Smartphone-Spielen und Zahnbürste soll Playbrush Kinder zum Zähneputzen motivieren. Studienkollegen und Blogger halfen dem Wiener Paul Varga bei der Gründung – es sei “großartig” gewesen, wie das Netzwerk in London dabei geholfen habe, sein Unternehmen zu starten, sagte er der Financial Times. Über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat Playbrush bisher über 57.000 € eingesammelt, die ersten Zahnbürsten sollen noch vor Weihachten ausgeliefert werden. “Es ist großartig, wie das Netzwerk in London dabei geholfen hat, mein Unternehmen zu starten”.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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