11.02.2021

Startup Careers: Ist mein Arbeitsplatz sicher?

In der Kolumne von Karriere Coach Katja Schuh dreht sich alles um deine Karriere in der Startup Szene. Wie du einen Unterschied machen kannst, die Pros & Cons einer Karriere im Startup und was du bei deinen Bewerbungen unbedingt beachten solltest. In der ersten Ausgabe geht sie der Frage nach: Sind Jobs in Startups sichere Arbeitsplätze?
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Katja Radlgruber
Startup Carreers: Die Karriere Kolumne von Katja Radlgruber

Endlich etwas mit Impact machen? Schon oft gedacht, aber nie gemacht? Und wenn doch, ist jetzt nicht genau der falsche Zeitpunkt, um zu einem unsicheren Arbeitsplatz in einem Startup zu wechseln? Droht uns nicht ohnehin 2021 eine Konkurswelle? Nein, nein und nochmal nein. Es könnte vielleicht genau der richtige Zeitpunkt sein für DICH.

Was ist heutzutage noch sicher?

Hörst du das Lied unserer Eltern? „Geh studieren und such‘ dir einen sicheren Job!“ Gekommen ist es dann anders. Denn heute bleiben wir keine 20 Jahre mehr in einem Unternehmen, oft gehört zum flotten Karriereaufbau ein Unternehmenswechsel nach ein bis vier Jahren zum guten Ton. Das fördert auch die Lernbereitschaft und die Agilität des Mindsets. Keine schlechten Fähigkeiten jedenfalls in der VUCA-World in der wir leben. VUCA steht für:

  • Volatility
  • Uncertainty
  • Complexity
  • Ambiguity

Auf gut Deutsch: nix is fix! Das gilt sowohl für große als auch kleine Unternehmen. Und falls es neu für dich ist: too big too fail gibt es längst nicht mehr. Warum gilt ein Job in einem Startup trotzdem weitläufig als „risikoreicher“ als in einem großen Corporate? Und für wen sind diese Jobs trotzdem oder gerade deswegen geeignet?

Erfüllst du diese 5 Punkte und solltest daher in ein Startup wechseln?

  1. Dir ist Impact wichtiger als sechs Wochen Urlaub und ein Firmenwagen.
  2. Du hast keine Angst vor dem Scheitern des Unternehmens und bist dir sicher, dass du schnell wieder etwas Neues findest.
  3. Du liebst es neue Wege zu gehen und schreckst auch in deiner Karriere nicht davor zurück. Off-Road und Überraschungen sind okay! 
  4. Du pflegst deine Personal Brand und vernetzt dich gerne innerhalb und außerhalb der Szene.
  5. Du hast ein Growth-Mindset und liebst es lösungsorientiert zu denken.

Von der großen Badewanne ins unendlich weite Meer

Als ich 2018 meine Leadership-Position im großen internationalen Konzern an den Nagel gehängt habe und mich für die Gründung meines Modelabels mit innovativer Business Kleidung für Frauen entschlossen habe, stieß das auf breites Unverständnis. Warum den sicheren Job aufgeben und „alles verlieren“? Für mich war einfach der Zeitpunkt gekommen, mehr aus meinen Talenten zu machen und diese so zu kombinieren, dass ich zur Höchstform auflaufe. Job-Creation ist etwas, was du in einem Startup einfach viel leichter machen kannst als in einem großen Unternehmen.

Und so nahmen die Dinge ihren Lauf und ich tauschte meine große Badewanne gegen die Weiten des unendlichen Meeres. Wie ich das meine? Dadurch, dass Startups kleinere Strukturen haben, vernetzen sie sich weitaus mehr außerhalb der eigenen Organisation. Und jemand, der schon einmal in einem großen Unternehmen gearbeitet hat, wird bestätigen, das Who is Who im Unternehmen ist viel interessanter als die Außenwelt. Aber was passiert, wenn du dann doch (z.B. durch eine weltweite Pandemie) deinen Job verlierst? Du hast kein Netzwerk, auf welches du dich verlassen kannst!

Das heißt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass dein neuer Startup Arbeitgeber Bankrott geht, höher ist als bei einem ATX Konzern, ist das Netzwerk, dass du dir dort aufbaust ein viel weitläufigeres und diverseres. Vielleicht wusstest du schon, dass über 60 Prozent der Jobs am informellen Arbeitsmarkt vergeben werden?

Außerdem floriert die Startup-Branche aktuell nach einer kurzen Pandemie-Schockstarre wieder und vor allem in digitale Geschäftsmodelle wird reichlich investiert. Klingt für mich recht zukunftsorientiert und sicher. Für Dich auch?

Was wirklich zählt: deine Personal Brand

Egal, ob du dich schon heute entschließt deinem Traum zu folgen und „etwas mit Impact“ zu machen oder erst morgen, was du auf jeden Fall tun solltest, ist: deine Personal Brand aufbauen. Sie zeigt nämlich deiner Umwelt, wofür du stehst und DAS ist in der Zukunft noch ein weitaus wichtigerer Karrieretreiber als bereits jetzt. Meine Hypothese: wir werden (fast) alle Mini-UnternehmerInnen sein, die lernen müssen sich selbst und ihre Skills zu verkaufen.

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Katja Schuh ist Karriere Coach und unterstützt bis 2022 insgesamt 2.000 Frauen dabei auf die nächste Karrierestufe zu kommen. Sie ist selbstständige Coach, Gründerin des Business Fashion Labels V-SUIT und war bereits mit 23 Führungskraft von 100 MitarbeiterInnen. Als Gründerin des Frauennetzwerkes Business Frauen DACH ist sie gut vernetzt. Durch ihr Schaffen hilft sie dabei, das eigene Potential voll auszuschöpfen und eine Karriere mit Impact zu kreieren. Die Kolumne Startup Careers von Katja Schuh erscheint jeden zweiten Donnerstag im Monat.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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