13.09.2017

Startup Barometer 2017: Graz als Gründungsstandort im Aufschwung

Das Grazer Startup Barometer wird seit 2014 durchgeführt. 2017 zeigt es eine deutliche Verbesserung des Gründungsstandortes Graz auf.
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(c) Fischer: Die Präsentation des Startup Barometers Graz 2017

Vor allem wenn es um die Gesamtbetrachtung der Szene geht, zeigt sich eine Verbesserung in Graz – das geht aus den Ergebnissen des Grazer Startup Barometers 2017 hervor. Auf einer Skala von 1 bis 7 wurde Graz als Gründungsstandort in diesem Jahr durchschnittlich mit 4,7 bewertet, 2014 lag der Wert noch bei 3,94.

Mehr Optimismus

Für die befragten Personen aus der Grazer Startup-Szene sind hinsichtlich ihrer Gründungsmotivation die Selbstverwirklichung (37 Prozent) und die „geniale Idee“ (31 Prozent) die bedeutendsten Treiber. Vor allem gehen die Grazer Startups optimistischer in die Zukunft: 54 Prozent der Gründer trauen sich in den kommenden drei Jahren ein schnelles Wachstum zu. 2016 waren dies nur 47 Prozent.

Eigenfinanzierung vor Investments

Auch hinsichtlich der Finanzierungssituation ist eine Verbesserung feststellbar: Lag die Bewertung auf der siebenteiligen Skala 2014 noch bei 2,57 und 2016 auf 3,16, so lag sie heuer bei durchschnittlich 3,53. 52 Prozent der Finanzierungen, die von Grazer Startups aufgestellt wurden, waren höher als 50.000 Euro. Dennoch bleibt die Eigenfinanzierung bei Startups in Graz die wichtigste Finanzierungsform in den ersten drei Jahren (84 Prozent).

Redaktionstipps

Mehr internationale Strahlkraft gewünscht

Die Befragten sehen vor allem die hohe Lebensqualität, die aktive Gründercommunity, die Größe der Stadt und die Qualität der Hochschulen und Universitäten als bedeutende Vorteile, um in Graz zu gründen. Als Standortnachteile in Graz betrachten die Befragten unter anderem die internationale Positionierung des Standortes, die Größe der Szene, die Vernetzung zu anderen Städten und die Situation der Infrastruktur sowie die Verkehrsanbindung. Als Verbesserungsvorschläge wurden am häufigsten das Zeigen einer internationalen Strahlkraft, die Stärkung der Infrastruktur und Verkehrsanbindung und die Förderung von Potenzialen genannt.

Das Netzwerk ausbauen

„Die Grundstimmung ist in Graz optimistisch, trotzdem zeigen sich einige Optimierungspotenziale, an denen wir allerdings schon arbeiten. Unser Ziel ist es, Graz als unübersehbaren Hub für qualitativ hochwertige Startups in der erweiterten Region zu etablieren“, sagt Bernhard Weber vom ZWI-Graz. Auch Verena Klampferer vom IdeenTriebwerk Graz meint: „Als Vertreter der Startup-Szene wollen wir für Gründerinnen und Gründer die nationalen und internationalen Beziehungen weiter intensivieren. Das Vernetzen der kreativsten und motiviertesten Köpfe der Region hilft uns dabei.”

Im Zuge der Umfrage wurden zwischen 10. Juli und 06. August 2017 160 Personen per Online-Fragebogen zu ihrer Meinung zum Gründungsstandort befragt. Zur Teilnahme aufgerufen waren Gründer und Gründungsinteressierte, Mitarbeiter von Startups, Investoren, Startup-Consultants und Studierende, die mit ihrem Feedback Verbesserungspotenziale für den Standort offenlegten. Das Grazer Startup Barometer ist eine Initiative des IdeenTriebwerk Graz in Kooperation mit dem Zentrum für Entrepreneurship und angewandte BWL der Karl-Franzens-Universität und dem Company Builder Up to Eleven.

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Nadina Ruedl | © Die Pflanzerei

Der Preis wurde von Frau in der Wirtschaft (FiW) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ins Leben gerufen und in diesem Jahr erstmals verliehen. Ziel des Awards ist es, die Leistungen österreichischer Unternehmerinnen zu würdigen, ihre Bedeutung für die Wirtschaft hervorzuheben und Frauen in Führungspositionen sichtbarer zu machen.

„Mit dem Woman in Business Award zeichnen wir heuer erstmals herausragende Unternehmerinnen aus und zeigen, was Frauen in der Wirtschaft bewegen. Sichtbarkeit schafft Vorbilder und fördert ein vielfältigeres Wirtschaftsumfeld, von dem wir alle profitieren können“, betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer bei der Übergabe der Trophäen.

Die Pflanzerei bietet vegane österreichische Küche

Nadina Ruedl, Gründerin des Wiener Food-Startups Die Pflanzerei, wurde mit dem Titel „Gründerin des Jahres“ ausgezeichnet. Ihr Startup vereint heimische Landwirtschaft und traditionelles Handwerk in pflanzlichen Fleischalternativen. Dabei zeigt Die Pflanzerei, dass vegane Ernährung und typisch österreichische Küche nicht unbedingt im Widerspruch stehen müssen.

Im Oktober 2021 startete das Startup mit seinem ersten Produkt, dem veganen Leberkäse “Gustl”. Nach einer einjährigen Pilotphase war der vegane Gustl in den Feinkosttheken von über 130 Billa-Filialen zu kaufen – brutkasten berichtete. Ende Mai letzten Jahres erweiterte Die Pflanzerei ihr Sortiment um zwölf weitere Produkte, darunter vegane Alternativen von Käsekrainer, Fleischknödel und Kaiserschmarrn.

Die Preisträgerinnen des Woman in Business Award 2024

  • Gründerin des Jahres: Nadina Ruedl, Die Pflanzerei – Veganer Lebensmittelhandel GmbH
  • Ein-Personen-Unternehmerin des Jahres: Maren Wölfl, FEMALE WAKE-UP CALL e.U
  • Innovatorin des Jahres: Birgit Mitter, Ensemo GmbH
  • Social Entrepreneurin des Jahres: Madeleine Alizadeh, dariadéh GmbH
  • Unternehmerin mit besonderer Leistung: Renate Ozlberger, Fleischhauerei Ozlberger GmbH
  • Unternehmerin mit Lebenswerk: Gesine Tostmann, Tostmann Trachten GmbH und CoKG

Weibliche Gründungen steigen an

Der Woman in Business Award will sichtbar machen, wie bedeutend der Beitrag von Unternehmerinnen zur heimischen Wirtschaft ist. Im Jahr 2023 wurden 39,3 Prozent der österreichischen Einzelunternehmen von Frauen geführt, was einem Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Zudem war 2023 ein Rekordjahr für weibliche Gründungen: Noch nie zuvor wurden so viele Einzelunternehmen von Frauen ins Leben gerufen. Der Anteil der Gründerinnen stieg auf 44,5 Prozent, ein Zuwachs von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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