10.04.2018

Stappone: Vorarlberger HealthTech-Startup bringt “intelligente Schuhsohle”

Mit "Stappone" bringt ein Vorarlberger Startup ein neues Gesundheitsprodukt auf den Markt. Für die intelligente Einlagesohle kooperiert man mit Fachärzten und legt besonderes Augenmerk auf den Schutz der persönlichen Gesundheitsdaten.
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Der Start verlief vielversprechend: Bereits am 5. April schloss die stAPPtronics GmbH, ein Startup mit Sitz in Sulz in Vorarlberg, erfolgreich eine Kickstarter-Kampagne ab. Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt, statt 35.000 ließ die Community über 42.000 Euro springen, um die Produktion der “Stappone” zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um eine intelligente Schuh-Einlagesohle, die “nächste Generation der Wearables”.

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Gesundes Altern “ohne zusätzlichen Zeitaufwand und Leistungsdruck”

Entwickelt wurde sie vom stAPPtronics-Team um Gründer und Geschäftsführer Peter Krimmer. Er hat die Vision, gesundes Altern zu ermöglichen: Wen die Einlegesohle Stappone in den Schuhen begleitet, der bekommt via Bluetooth-Verbindung Tipps auf das Smartphone, um Haltungs- und Bewegungsfehler auszugleichen und Folgeerkrankungen vorzubeugen. Wobei “gesundes Altern” spätestens mit Anfang 30 relevant werde, wie Krimmer sagt: “Da spüren viele Leute ihre ersten Wehwechens”, treten etwa Rücken- oder Knieprobleme zutage. Sportliche Betätigung zum Erhalt des gesunden Bewegungsapparats wäre natürlich grundsätzlich gut, ist aber nicht der Hauptfokus des Produkts: Stappone sei als Ratgeber konzipiert, der Körperbewusstsein und Verhaltensänderung “ohne zusätzlichen Zeitaufwand und Leistungsdruck” vermittelt.

10.000 Paar Stappone pro Jahr als Ziel

In diesem Sinn ist die Einlegesohle auch mehr ein Gesundheits- als ein Fitnessprodukt. Nach dem Crowdfunding werden nun an die 300 Paar produziert, die ab August an die Community gehen. Derweil werden weitere Bestellungen via Indiegogo angenommen. Mit dem Sommer soll dann auch der eigene Webshop stehen, wonach Krimmer einen jährlichen Absatz von 10.000 Paar anstrebt. Technisch setzen er und sein Team auf Innovation und beeindruckende Eckdaten: Laut eigener Tests erreiche man beim Kalorienverbrauch eine Messgenauigkeit von 90 Prozent, wohingegen andere Tracker – ob am Handgelenk getragen oder direkt als Smartphone-App – wissenschaftlichen Studien zufolge im besten Fall auf etwas über 70 Prozent kämen. “Stappone erkennt, wenn jemand vom Gehen ins Laufen wechselt, sich hinsetzt, mit dem Fahrrad fährt – und sogar, wenn man rudert”, sagt Krimmer nicht ohne Stolz. Weitere Sportarten und Alltagstätigkeiten würden nach und nach ergänzt.

Ladegerät über Nacht in den Schuh legen

Aber auch die Gewichtserkennung stellt er als zentrales Feature dar: “Wenn Sie eine Wanderung machen und dabei einen schweren Rucksack tragen, erkennt die Einlagesohle das”. Und berücksichtigt dies beim Tracking der Fußbewegungen sowie den daraus abgeleiteten Tipps. Das Smartphone muss dabei nicht zwingend immer mitgeführt werden. Der in der Sohle integrierte Memory-Chip speichert Daten bis zu einer Woche. Der Abgleich mit der App kann also auch nach Tagen erfolgen. Geladen wird Stappone übrigens Kabellos: Der Akku halte bei sehr starker Beanspruchung mindestens drei Tage, das Ladegerät wird einfach über Nacht in den Schuh gelegt.

Auf dem Weg zum HealthTech: Zusammenarbeit mit Fachärzten

Genau so wie die Sohle selbst ist es abwaschbar und kann theoretisch auch für kabellos zu ladende Smartphones eingesetzt werden. Zum Vergleich: Die von Apple empfohlenen Qi-Ladegeräte fürs iPhone kosten 55 bis 65 Euro. Damit relativieren sich die Anschaffungskosten der Stappone von 250 Euro (200 Euro auf Indiegogo) auch gleich zu einem guten Teil. Zudem laufen Gespräche mit den österreichischen Sozialversicherungen sowie privaten Krankenversicherungsanbietern. Ein künftiger Zuschuss durch die Krankenkassen könnte also irgendwann vielleicht möglich sein. Dies wäre nicht zuletzt auch deswegen konsequent, weil stAPPtronics gezielt auf die Zusammenarbeit mit Fachärzten setzt. Diese würden durch die Langzeitdaten aus der Stappone-App Unterstützung bei der Diagnoseerstellung bekommen.

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Datenschutz als persönliches Anliegen

Vorausgesetzt natürlich, der User gibt diese frei. Der persönliche Datenschutz ist Krimmer nämlich nicht nur aufgrund der anstehenden DSGVO ein Anliegen, sondern auch vor dem Hintergrund seiner früheren Tätigkeit als Sicherheitschef von Magna. Zusammen mit europäischen Anbietern werde momentan eine Cloud-Lösung entwickelt, die “professionelle Datensicherheit mit höchsten Standards” gewährleistet.

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Ferry Fischer, Coach und Unternehmensberater (c) Ferry Fischer

Du siehst einen Golfprofi, wie er auf den letzten Löchern der finalen Runde ruhig und voller Konzentration den Fokus behält und das Turnier souverän gewinnt. Kann er das, weil er so talentiert ist oder weil er geheime Tricks kennt? Nein, er kann das, weil er sich selbst kennt und kontinuierlich seine mentale Fähigkeiten, die jede:r besitzt, entwickelt hat.

Selbstvertrauen kommt von Selbstbewusstsein. Je bewusster ich mir über meine Fähigkeiten und meine Schwachstellen bin (und natürlich auch, wie ich damit gut umgehen kann), desto mehr entwickle ich Vertrauen in mich selbst. Das ist ein Prozess stetiger Reflexion und Entwicklung.

Ich selbst halte mich für einen durchschnittlich talentierten Sportler und habe jeden Sport, den ich ausgeübt immer erst sehr spät begonnen. Dennoch war ich ehrgeizig und wollte was erreichen, also habe ich einen wichtigen Aspekt des Erfolges mehr entwickelt als die anderen. Die mentale Stärke. Und damit ist mir sowohl im Sport als auch im Beruf weit Überdurchschnittliches gelungen.

Hier stelle ich dir nun meine „Best Of Mental-Stärken“, bzw. Techniken vor, damit du auch davon profitieren kannst.

1. Resilienz: Der Umgang mit Rückschlägen

Im Sport ist Scheitern unvermeidbar – Golfer:innen, Tennisspieler:innen, etc. verlieren die allermeisten Turniere und gewinnen nur wenige. Mental starke Athlet:innen wissen: Eine Niederlage macht sie nicht zum Versager oder zur Versagerin, sondern gibt ihnen die Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich es schaffen kann und von jeder Niederlage lerne. Unbeirrbar gehe ich meinen Weg, aber ich hinterfrage mich ständig und passe mich durch die Erfahrung des temporären Scheiterns an.

Wenn du im Golf den ersten Schlag gleich mal in den Wald schlägst und die Nerven bewahrst, mit dem Mindset „das braucht jetzt genau mich, um doch noch erfolgreich das Loch zu Ende zu spielen“, dann gibst du dem Erfolg eine gute Chance. Wenn du es dann schaffst, ist das Erfolgserlebnis umso größer. Schaffst du es nicht, dann nimmst du deine Learnings, gehst zum nächsten Loch und bist um ein Stück erfahrener, um mit einer ähnlichen Situation nun besser umzugehen (wie du das noch zwischen zwei Löchern schaffen kannst, zeige ich dir im Punkt 3).

Umsetzung für Founder:innen:

Lernperspektive einnehmen: Nach jedem Rückschlag bewusst analysieren: „Was lief gut? Was lief schlecht? Was lerne ich daraus?“ (am besten schriftlich, das verstärkt es noch) Fehlerkultur etablieren: Im Team kommunizieren, dass Fehler und Misserfolge ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses sind und Lessons Learned nach jedem Projekt etc. einfordern.

2. Klare Zielsetzung: Der Kompass zum Erfolg

Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann habe ich nie aufgegeben (und schon gar nicht aus Frust oder Enttäuschung), war jedoch stets bereit, mich aufgrund der Erfahrungen anzupassen. Das heißt, entweder habe ich mein Tun angepasst, um das Ziel zu erreichen oder ich habe das Ziel nach einer strukturierten Analyse der Fakten verändert oder verworfen (das ist für mich kein Aufgeben, sondern eine wohl durchdachte und selbstreflektierte neue Entscheidung).

Manchmal öffnen sich Möglichkeiten, die du nie für möglich gehalten hast und die sich erst ergeben, weil du dran geblieben bist. Solange ich an meine Vision glaube und bereit bin, mich, den Weg und die Rahmenbedingungen stets zu hinterfragen, kann mich nichts aufhalten. Das Ziel ist das Ziel, der Weg muss sich dem Ziel anpassen und ich mich auch.

Umsetzung für Founder:innen:

Sei dir klar, was du mit deinem Unternehmen erreicht haben willst: Setze dir nun (Zwischen-)Ziele, die dich dorthin bringen werden, und verfolge sie. Wenn du diese Ziele nicht erreichst, dann passe an (Schritte, Methoden, Zwischenziele). Aber verliere nicht das visionäre Ziel aus den Augen! OKR als Methode hilft da besonders gut!

Miss es oder vergiss es: Damit wir uns den Fortschritt nicht schönreden, was sehr leicht geschieht, müssen wir messen und laufend anpassen. Aber nie das große Ziel aus den Augen verlieren. Was leicht geht: genießen und dann mehr davon. Was schwer geht, noch einmal probieren und dann hinterfragen! Mein Motto dabei: „Face the brutal facts!“

3. Mentale Visualisierung: Erfolg beginnt im Kopf

Dabei gibt es zwei Ausrichtungen:

1. Mentales Vorerleben: Du siehst das Erreichen des Ziels vor Augen. Oder den erfolgreichen Abschluss mit Investor:innen.

Es zahlt sich aus, im Unterbewusstsein das Erfolgserlebnis im Vorhinein auszulösen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und den Fokus auf Erfolg zu lenken. Kein:e Slalomläufer:in der Welt würde den Slalom in Angriff nehmen, ohne vorher den erfolgreichen Lauf visualisiert zu haben. Würde er/sie das nicht machen, wäre ein Ausscheiden wohl das sichere Ergebnis.

Ich stelle mir vor schwierigen Gesprächen immer vor, wie das Gespräch zur Zufriedenheit beider gut endet. Nicht, wie es verläuft, denn das ist egal, Hauptsache es endet gut. Wenn dann das Gespräch oder die Verhandlung eine komische Richtung einnimmt, dann sage ich mir: „Interessant, wie sich das gerade entwickelt. Gut dass ich weiß, wie es ausgeht!“. Mit dieser Technik ist ein Erfolg nicht garantiert, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt enorm.

2. Mentales Umerleben: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär Erlebtem. Es speichert beides als Erfahrung ab. Das können wir uns zu Nutze machen.

Wenn also etwas schief gelaufen ist, dann setze dich hin und erlebe die Situation so, wie sie optimal hätte verlaufen sollen. Spiele die Situation ideal durch und speichere so einen Erfolg ein, an den sich dein Unterbewusstsein dann in der nächsten ähnlichen Situation erinnern wird.

Umsetzung für Founder:innen:
Vorbereitung durch Visualisierung: Stelle dir vor einem Pitch oder einem schwierigen Gespräch vor, wie du souverän auftrittst und dein Ziel erreichst. Mentales Umerleben durchspielen: Nimm jeden Misserfolg her, analysiere, was schief gelaufen ist und wie du es hättest besser oder ideal machen können und spiele dann die Situation mit der Idealversion durch. Nimm die Erfolgsgefühle dabei war, das steigert noch den Effekt.

4. Selbstdisziplin: Die Kunst der konstanten Umsetzung flexibler Planung

Erfolg ist immer das Ergebnis des Tuns. Du kannst daher den Erfolg nicht machen, sondern nur ermöglichen. Machen kannst du aber deinen täglichen Beitrag. Daher überlege dir, was du jeden Tag ganz konkret tun kannst, um deinen gewünschten Erfolg zu schaffen. Setze dir Zwischenziele, um zu überprüfen, ob du den erwünschten Fortschritt erreichst. Erreichst du den Fortschritt nicht, dann überlege, ob das Ziel richtig gewählt ist und/oder ob das tägliche Tun ausreicht und passe bei Bedarf an.

Jetzt ist es wichtig, den täglichen Zweifel auszuschalten. Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen darf angepasst werden. Täglich wird getan und abgehakt. Das funktioniert! Alleine durch das tägliche Abarbeiten des Plans deines eigenen Beitrags entsteht ein Erfolgserlebnis, das dich vorantreibt.

Wie ich mit Hockey im Alter von 21 Jahren begonnen habe und mir zum Ziel gesetzt habe, es in die erste österreichische Liga zu schaffen, war mir klar, dass mir technisch nahezu jeder Hockeyspieler, der von Kindheit an trainiert hat, überlegen sein wird. Was ich aber tun kann, war meine mentale Stärke und meine körperliche Kondition mehr zu entwickeln, als die anderen. Ich hatte einen genauen Plan für beides und nach 10 Jahren hatte ich es geschafft. Um die Zeit war ich sogar den österreichischen Nationalspielern, mit denen ich einmal trainiert habe, konditionell und mental überlegen. Ich habe in dieser Zeit jede Woche nach einem Plan trainiert und diese Pläne laufend nach meinen Fortschritten und Rückschritten angepasst. Heute würde man sagen, ich habe nach OKR trainiert. Das gab es damals aber noch nicht als Begriff.

Umsetzung für Founder:innen:
Routinen etablieren: Plane deinen täglichen Beitrag zum Erfolg und halte dich an diese Struktur. Überlegt anpassen: Passe deinen Plan nur in ruhigen Momenten an, nicht wenn unter der Woche Frust oder Zweifel aufkommen. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln und daher ist es wichtig, Pläne in Ruhe und überlegt zu erstellen und anzupassen. Wenn es aber keine messbare Entwicklung gibt, dann ist es auf jeden Fall Zeit, anzupassen.

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