19.10.2023

Investor Felix Staeritz startet neues Corporate-Equity-Angebot

Anfang des Jahres ist der Investor Felix Staeritz mit seiner neuen Firma Staeritz & Company gestartet. Jetzt präsentiert das in Wien ansässige Unternehmen ein neues Angebot, das Private Equity, Business Building und Executive Advisory kombiniert.
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Felix Staeritz
Felix Staeritz | Foto: brutkasten

Es ist erst wenige Wochen her, da kündigte Unternehmer und Investor Felix Staeritz gemeinsam mit seinem nunmehrigen Partner Michael Ströck Allocator One an – eine Art Inkubationsprogramm für First-Time-Fondsmanager:innen (brutkasten berichtete). Jetzt folgt schon der nächste Schritt seines Anfang des Jahres gegründeten, in Wien ansässigen Unternehmens Staeritz & Company: Unter dem Namen Staeritz & Company Corporate Equity (S&C CE) startet der Investor nun ein Angebot, das in gewisser Weise Private Equity, Business Building und Executive Advisory kombiniert. Es richtet sich an Corporates und soll diesen dabei helfen, Tech-Beteiligungen zu optimieren oder auch zu verkaufen.

“Wir sind hier, um Technologie- und Wissenschaftsunternehmen durch Asset-Optimierung, Innovation und strategische Veräußerungen aufzuwerten”, heißt es in einer Ankündigung des Unternehmens auf LinkedIn.

Anders formuliert: S&C CE will dazu beitragen, dass Corporates ihre Beteiligungs-Portfolios verbessern. Staeritz startet das Angebot gemeinsam mit mit der Unternehmerin Heidi Strunz und dem langjährigen McKinsey-Partner Josef Kouba.

Viele Innovations-Investments nicht erfolgreich

S&P CE will Unternehmen dabei umfassend auf unterscheidliche Arten unterstützen – von der Due Dilligence über das Evaluieren von Investment-Möglichkeiten und den Transaktionen selbst bis hin zur Entwicklung der Unternehmenskultur.

Notwendig ist das nach Ansicht des Unternehmens auf jeden Fall: Denn einerseits würden die Investitionen in Innovation sowie in Forschung & Entwicklung zwar weltweit steigen. Aber viele der Investments, die Corporates zu diesen Zwecken tätigen, seien nicht erfolgreich: Entweder weil die Performance nicht passe und verbessert werden müsse – oder weil die Investments schlicht nicht mehr in die Strategie passen würden. In diesem Fall könnten sie aber noch immer für andere wertvoll sein.

Drittes Vertical von Staeritz & Company

Neben dem Bereich Private Equity/Business Buildung und Allocator One ist Corporate Equity das dritte Vertical von Staeritz & Company. Bevor Staeritz Anfang 2023 sein aktuelles Unternehmen gründete, war der in zahlreichen unterschiedlichen Funktionen unterwegs: Bekannt ist er vor allem als Gründer des Corporate Venture Builders FounderLane, den er mehrere Jahre als CEO leitete, bevor er sich mit Jahresende 2022 zurückgezogen hatte.

Unter anderem ist Staeritz außerdem Mitglied im Digital Leader Board des World Economic Forum. Er war auch einer der Mitgründer von KochAbo. 2020 veröffentlichte er gemeinsam mit Sven Jungmann das Buch “Fight Back Now”, in dem es um Lösungen für Problemen im Umwelt- und Gesundheitsbereich geht (zum brutkasten-Interview mit den beiden Autoren). Er ist auch Mitgründer der Organisation FightBack, die sich ebenfalls diesen Themen widmet. Als Investor hat sich Staeritz in Österreich etwa im Herbst 2022 an Florian Gschwandtners Unternehmen Leaders21 beteiligt (brutkasten berichtete).


Aus dem Archiv: Felix Staeritz im brutkasten-Talk über Allocator One (September 2023)

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Gründer Oskar Smrzka (vordere Reihe, links) (c) LISAvienna

Das Unternehmen rund um Gründer und Forscher Oskar Smrzka setzt auf eine Lösung für ein bekanntes Problem: Die wiederholte Anwendung von Biologika kann Immunreaktionen auslösen, bei denen Anti-Arzneimittel-Antikörper (ADAs) entstehen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Medikamente erheblich.

Ablevia biotech GmbH, mit Sitz in Wien, entwickelte Therapeutika, um solche unerwünschten und krankheitsauslösenden Antikörper gezielt zu entfernen. Für ihren Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems erhielt das Startup am Samstag den Innovation Prize von Boehringer Ingelheim.

Unterstützung von Life-Science-Unternehmen

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize würdigt die Herausforderungen und das Engagement, die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbunden sind. Ziel der Auszeichnung ist es, den Innovationsprozess zu fördern und herausragende Life-Science-Unternehmer zu unterstützen.

Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien, sagt zur Auszeichnung: „Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt“.

Im Rahmen der Auszeichnung stellt Boehringer Ingelheim dem Startup kostenfreie Büro- und Laborflächen sowie Mentoring-Programme zur Verfügung. Diese Unterstützung bietet Ablevia „wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln“, heißt es in der Aussendung.

Entwicklung von Medikamenten im Fokus

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize entstand im Jahr 2015 in Boston. Er verfolgt das Ziel, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, sich auf die Entwicklung bahnbrechender Medikamente zu konzentrieren. Seit 2020 wird dieser renommierte Preis auch in Österreich verliehen. Weltweit wurden seither über 20 Unternehmen mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 1 Million US-Dollar ausgezeichnet.

Oskar Smrzka, Gründer von Ablevia, zeigte sich dankbar für die Anerkennung: „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patientinnen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patientinnen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern“.

Ablevia entwickelt SADC-Technologie

Das 2018 gegründete Startup Ablevia spezialisiert sich auf präklinische Forschung und Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Founder Christof Paparella entwickelte Oskar Smrzka peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds). Diese ermöglichen es, schädliche Antikörper gezielt zu entfernen, ohne dabei das Immunsystem zu beeinträchtigen. Ziel des Unternehmens ist es, ein therapeutisches Verfahren zu etablieren, das krankheitsverursachende und medikamentenneutralisierende Antikörper schnell und präzise beseitigt.

Das Startup erhielt private Investitionen durch Bundesinstitutionen, die Ablevia dabei unterstützten, seine “SADC-Technologie und Unabhängigkeit in der frühen Seed-Phase aufzubauen”. Ablevia erhielt in der Vergangenheit Förderungen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Wirtschaftsagentur Wien. Darüber hinaus wurde es durch eine Seed-Finanzierung der österreichischen Förderbank aws unterstützt.

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