17.09.2020

Stadt Wien steigt mit “Stolz auf Wien” Beteiligungsgesellschaft bei ersten zwei Unternehmen ein

Bürgermeister Michael Ludwig und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke präsentierte am Donnerstag die ersten zwei Beteiligungen an Wiener Unternehmen durch die “Stolz auf Wien” Beteiligungsgesellschaft. Zu ihnen zählen ein Schmuckhersteller sowie ein Mineral- und Schmierölspezialist.
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Stadt Wien
Bürgermeister Ludwig und Stadtrat Hanke beim Schmuckhersteller Frey Wille | (c) C.Jobst/PID

Die “Stolz auf Wien“ Beteiligungs GmbH, ein Tochterunternehmen von Wien Holding und Wirtschaftskammer Wien, wurde im Zuge der Coronakrise gegründet, um betroffenen Unternehmen mithilfe einer befristeten Beteiligung Eigenkapital zu Verfügung zu stellen – der brutkasten berichtete.

In der ersten Beiratssitzung, die am Montag stattgefunden hat, wurden nun die ersten Beteiligungen bestätigt, das gaben Bürgermeister Michael Ludwig und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke heute bekannt. Zu den Unternehmen zählen der Schmuckhersteller “Frey Wille” sowie Mineral- und Schmierölspezialist “Adamol“.

Von Seiten der Stadt Wien heißt es zudem, dass “weitere Unternehmen bereits in der Pipeline sind”. Detailprüfungen durch Wirtschaftsprüfkanzleien würden bereits laufen. Die Ergebnisse gehen demnächst an den Beirat, der wiederum Empfehlungen an die Stolz auf Wien-Geschäftsführung betreffend der nächsten Beteiligungen aussprechen soll.

40 Millionen Euro Kapital

Die Stadt Wien stellt für die Beteiligungsgesellschaft ein Kapitalvolumen von 20 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem konnten mit der Wirtschaftskammer Wien, der Bawag Group, der Erste Bank, der UniCredit Bank Austria, der Wiener Städtischen und der AVZ Privatstiftung zusätzliche Kapitalgeber gewonnen werden. Diese steuern weitere 20 Millionen Euro an Kapital hinzu. Insgesamt stehen so laut der Stadt Wien “im ersten Schritt” rund 40 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Beteiligung durch die „Stolz auf Wien“ Beteiligungs GmbH ist auf maximal eine Million Euro bzw. maximal 20 Prozent Gesellschafteranteile pro Unternehmen begrenzt. Nach spätestens sieben Jahren gehen diese Beteiligungen wieder an die Eigentümer zurück. “Zu Beginn der Partnerschaft wird auch ein klares Ausstiegsszenario für beide Seiten festgelegt“, so Hanke über die rechtliche Ausgestaltung der Beteiligungsgesellschaft.

Stadt Wien: Kriterien für Beteiligung

Zielgruppe der „Stolz auf Wien“ Beteiligungs GmbH sind laut der Stadt Wien “Wiener Unternehmen, die aufgrund der Corona-Krise einen Finanzmittelbedarf haben, langfristig jedoch auf eine positive Zukunftsprognose bauen können.”

Zudem müssen die Unternehmen “ein starker Teil der Wiener Identität sein, volkswirtschaftliche Bedeutung vorweisen, hohe Relevanz für die Wirtschafts- und Innovationsstrategie Wien 2030 haben sowie eine relevante Anzahl an Arbeitsplätzen sichern.”

Ablauf der Antragsstellung

Wie können sich Unternehmen für eine Beteiligung bewerben? Der Prozess kann im Prinzip in vier Stufen erklärt werden:

  • Zunächst erfolgt eine Interessensbekundung seitens des interessierten Unternehmens, die online via Antragsformular eingereicht werden kann.
  • Danach wird der Betrieb einem ersten Screening unterzogen und zur Detailprüfung an renommierte Wirtschaftsprüfkanzleien weitergegeben.
  • Nach positiver Prüfung gibt der Beirat eine finale Handlungsempfehlung an die Geschäftsführung der Stolz auf Wien Beteiligungsgesellschaft ab.
  • Schließlich folgen Ausarbeitung und Abschluss des Beteiligungsvertrags.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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