09.11.2018

Staatspreis Patent für Wiener Startup LibertyDotHome

Gestern Abend wurde in Wien vom Österreichischen Patentamt der Staatspreis Patent in den Kategorien Patent und Marke vergeben. Durchsetzen konnten sich die TU Wien mit ihrem "Braille-Ring" und das Wiener Startup LibertyDotHome.
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Das LibertyDotHome-Team - Staatspreis Patent
(c) FILMFALT Media: Das LibertyDotHome-Team holte den Staatspreis Patent in der Kategorie "Marke"

“Alle zwei Jahre können wir mit ganz Österreich teilen, feiern und beklatschen, was uns täglich im Patentamt begegnet. Heuer haben wir mit den Gewinnerinnen und Gewinnern ein besonderes Glück – sie haben Dinge entwickelt, die High-Tech und High-Kunst mit sozialem Engagement in Einklang bringen. Ein kleines Gerät, dass sehbehinderten Menschen für Andere selbstverständliche Dinge ermöglicht, wie schnell mal eine E-Mail am Handy lesen. Und eine starke, einprägsame, schöne Marke um jenen Menschen ein Zuhause zu geben, die es verloren haben”, sagt Mariana Karepova, Präsidentin des Österreichischen Patentamtes, anlässlich der Verleihung des Staatspreis Patent in den Kategorien Patent und Marke. Durchsetzen konnten sich dieses Jahr unter insgesamt 248 Einreichungen die TU Wien mit ihrem “Braille-Ring” und das Wiener Startup LibertyDotHome.

+++ Maurits van Tol über österreichischen Innovationsgeist und den Staatspreis Patent +++

Wenn Blinde am Smartphone lesen

Der an der TU Wien entwickelte “Braille-Ring” holte Gold in der Kategorie Patent. Mit dem Gerät können blinde Menschen auf ihrem Smartphone, Tablet oder anderen mobilen Endgeräten Texte lesen. Bisher gab es nur große technisch aufwendige und somit kostspielige Displays. Das Erfinderteam der TU Wien, bestehend aus Michael Treml, Wolfgang Zagler und Dominik Busse entwickelte den Ring, der im ausgereiften Stadium in jede Westentasche passen soll. Er übermittelt dem “lesenden” Finger die jeweiligen rotierenden Braille-Buchstaben. Durch die Rotation ist flüssiges Lesen möglich. Die Erfindung braucht auch wesentlich weniger mechanische Teile und ist dadurch auch günstiger in der Fertigung.

Der Braille-Ring - Staatspreis Patent
(c) Tetragon,TU Wien: Der Braille-Ring

LibertyDotHome: Tiny Home-Startup für Wortbild-Marke prämiert

Gold in der Kategorie Marke holte sich beim Staatspreis Patent das Wiener Startup LibertyDotHome für seine “originelle Wortbild-Marke”. Sie steht im wahrsten Sinne des Wortes für Freiheit und Heim. Denn das von den FH-Studenten Markus Hörmanseder und Philipp Hüttl entwickelte nur 6,4 Quadratmeter kleine Haus bietet in Not geratenen Menschen eine Unterkunft und lässt sich überall aufstellen. Inspiriert durch die Tiny-House-Bewegung in den Vereinigten Staaten haben die beiden Studenten der FH Campus Wien während ihrer Bachelorarbeit eine österreichische Variante mit sozialem Mehrwert geschaffen. Denn jedes siebte verkaufte Modul ermöglicht ein kostenfreies Häuschen für soziale Zwecke.

LibertyDotHome: Das Tiny-House
(c) LibertyDotHome: Das Tiny-House

Tiroler Erfinder der Spiegelrasterleuchte für Lebenswerk ausgezeichnet

Zudem wurde der 88-jährige Tiroler Erfinder und Unternehmer Christian Bartenbach für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er ist der Erfinder der Spiegelrasterleuchte. Sie kommt weltweit in Büros, Geschäften, Schulen, Arbeitsplätzen und OP-Sälen zum Einsatz. Wesentlich dabei: Gleichmäßiges Licht ohne zu blenden. Denn die Erfindung gilt als die erste blendfreie Beleuchtung. Möglich macht das Bartenbachs patentierte Dark-Light-Technik, bei der der Betrachter durch die Reflektortechnik weder von der Lichtquelle noch von deren Spiegelbild im Reflektor geblendet wird. (PA/red)

Christian Bartenbach - Staatspreis Patent
(c) FILMFALT Media: Christian Bartenbach

⇒ Offizielle Page zum Staatspreis

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Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki
Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki

Daran, dass viele Unternehmen nicht darum herumkommen, KI-Lösungen zu implementieren, um am Markt zu bestehen, besteht kein Zweifel. Ebenso ist aber allgemein bekannt, dass es ihnen gerade in der EU bürokratisch nicht allzu leicht gemacht wird. Hier setzt das Wiener Startup Daiki rund um CEO Kevin Michael Gibney mit seiner KI-Governance-Lösung an.

“Auf einfache und elegante Art” zur Einhaltung des EU-AI-Acts

“Die Entwicklung von KI ist heute mit komplexen rechtlichen, ethischen und technischen Fragen verbunden, die für die meisten Unternehmen schwer zu bewältigen sind. Diese Herausforderungen verlangsamen oft die Innovation und erschweren es den Unternehmen, in vollem Umfang von KI zu profitieren”, heißt es vom Startup. Helfen will Daiki mit einer SaaS-Lösung, die Unternehmen “auf einfache und elegante Art” unter anderem bei der Einhaltung des EU-AI-Acts und von ISO-Normen unterstützen soll. “Es werden Zeit und Geld für teure Berater eingespart, Unternehmen können sich darauf konzentrieren, KI effektiv ein- und umzusetzen”, so das Unternehmen.

Branchenschwerpunkt in MedTech, Gesundheitswesen und Industrie

Dabei setzt Daiki aktuell einen Branchen-Schwerpunkt in den Sektoren MedTech, Gesundheitswesen und Industrie und fokussiert sich geographisch auf die DACH-Region, das Vereinigte Königreich, die Niederlande und Skandinavien. Forschungsinstituten, NGOs und dem öffentlichen Sektor werden dabei vergünstigte Preise angeboten. Referenzkunden sind das Universitätsspital Basel, das Wiener Startup nagene und Seco Tools.

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Nun schloss das im Juni 2023 eingetragene und bislang eigenfinanzierte Unternehmen seine erste Kapitalrunde ab. Die Seed-Finanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro kommt von der Humanitas GmbH des Unternehmers Tarek Sherif. Dieser ist Mitgründer von Medidata Solutions und derzeit Vorsitzender des Life Sciences Sector Board von Dassault Systèmes. “Mit der neu gesicherten Seed-Finanzierung wird Daiki die Produktentwicklung weiter beschleunigen, darunter eine neue KI-‘Model Registry’-Funktion. Die Mittel werden auch dazu verwendet, das Team zu vergrößern und die europaweite Marktpräsenz des Unternehmens zu stärken”, heißt es vom Startup.

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