27.11.2018

Grazer Krypto-Startup Coinfinity kooperiert mit Staatsdruckerei-Tochter

Die Digital-Tochter der Österreichischen Staatsdruckerei Youniqx Identity AG entwickelte gemeinsam mit dem Grazer Krypto-Startup Coinfinity eine neue Private-Key-Lösung für Blockchain-Anwendungen. Im Wiener Palais Wertheim wurden gestern Montag erste Anwendungsbeispiele präsentiert, wie die Card Wallet von Coinfinity. Sie soll eine sichere und langfristige Aufbewahrung von Bitcoins ermöglichen.
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Chainlock
(c) OeSD/APA Fotoservice/Hörmandinger: vlnr. Paul Pöltner (Gründer Conda), Lukas Praml (Vorstand YOUNIQX Identity AG), Max Tertinegg (Geschäftsführer Coinfinity) und Robert Schächter (Vorstandsvorsitzender OeSD)

Kryptowährungsbörsen sind ein beliebtes Ziel für Hacker. Seit 2009 wurden laut einer Studie der US-Universität Tulsa rund ein Drittel aller Handelsplattformen gehackt. Der dadurch entstandene Schaden ist im Milliardenbereich anzusiedeln. Die Staatsdruckerei-Tochter Youniqx Identity AG hat nun gemeinsam mit dem Grazer Krypto-Startup Coinfinity eine Private-Key-Lösung entwickelt, um Kryptowährungen langfristig und sicher aufzubewahren. Bei der sogenannten “Chainlock” handelt es sich um eine fälschungssichere Karte mit zahlreichen Sicherheitsmerkmalen, die auch bei Personalausweisen oder Führerscheinen zur Anwendung kommen. Die Karte soll nicht nur Schutz vor Kryptowährungsdiebstahl bieten, sondern für eine Vielzahl an Blockchain-Anwendungen eingesetzt werden können.

Verknüpfung von On- und Offline-Welt

Wie Lukas Praml, Youniqx-Vorstand, und Max Tertinegg, Coinfinity-Geschäftsführer, im Zuge der Präsentation erläuterten, ist die Online-Speicherung von Kryptowährungen mit einer Vielzahl an Risiken verbunden. So können beispielsweise Smartphones inklusive der Passwörter verloren gehen, Festplatten crashen oder Online-Wallets gehackt werden. Demnach sollten Kryptowährungen mittels Private-Key-Lösung auch offline aufbewahrt werden. “Die sicherste Aufbewahrungsmethode für Kryptowährungen ist eine intelligente Verknüpfung zwischen Online- und Offline-Welt”, so Tertinegg.

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Sicherheitssiegel überdeckt Private-Key

Auf der Karte ist einerseits der Public-Key, andererseits der Private-Key aufgebracht. Letzterer, den Nutzer für Abbuchungen benötigen, ist in die Karte gelasert und mit einem Sicherheitssiegel überdeckt. Sofern ein Kunde eine Kryptowährung von seinem Konto abbuchen möchte, muss er das Siegel aufrubbeln. “Der Kunde kann sicher sein, dass er während des Aufrubbelns der Erste ist, der den Private-Key zu Gesicht bekommt und demnach noch keine Abbuchung erfolgt ist”, so Praml.

(c) Martin Pacher: Coinfinity Card Wallet mit Chainlock-Technologie und Private-Key. Um die Karte gegen Fälschungen zu schützen, verfügt sie zudem über Hologramme.

“Chainlock” wird in Hochsicherheitsraum generiert

Damit der Private-Key wirklich geheim bleibt, wird er in einem Hochsicherheitsraum der Staatsdruckerei generiert. Darüber hinaus lasert eine vom Internet isolierte Maschine den Key in die Karte. Damit könne gewährleistet werden, dass keine Hacker Zugang zum System erhalten, so Praml. Zudem sei während der Produktion sichergestellt, dass kein Mitarbeiter den privaten Schlüssel zu Gesicht bekommt. Um die Karte vor Fälschungen zu sichern, versieht die Staatsdruckerei die Karte mit Sicherheitsmerkmalen, wie Hologrammen.

Card Wallet mit Chainlock ist ab morgen verfügbar

Die Staatsdruckerei-Tochter Youniqx wird die Karte ausschließlich über Partner-Firmen vertreiben. Der erste Partner ist das Grazer Blockchain-Startup Coinfinity, das auch die Private-Key-Lösung “Chainlock” mitentwickelt hat. Die neue Technologie wird zunächst bei der Card Wallet von Coinfinity zur Anwendung kommen. Damit sollen Nutzer Bitcoinund Co. sicher und langfristig speichern können. Ab morgen, den 28. November, kann die Card Wallet online bei Coinfinity für 59,99 Euro bestellt werden.

Chainlock nicht für nur Kryptowährungen

Die Staatsdruckerei-Tochter Youniqx möchte sich mit der Technologie nicht nur auf die Speicherung von Bitcoins beschränken. Dementsprechend kann die “Chainlock” laut Praml auch bei anderen Blockchain-Anwendungen zum Einsatz kommen. Im Rahmen der Präsentation stellte Conda-Gründer Paul Pöltner vor, wie Aktien-Anteile bereits via Blockchain abgebildet werden. Durch Chainlock könnte dieser Prozess sicherer gestaltet werden.”Mit Chainlock und dem hochsicheren Private-Key ist eine international hochrelevante Sicherheitsinnovation aus Österreich gelungen, die großes Marktpotenzial hat.”, so Pöltner.

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Die Levy Health-Gründerinnen (v.l.): Caroline Mitterdorfer, Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier | © Levy Health
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Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappt, kann es oft sehr lange dauern, bis eine Diagnose gestellt wird und eine Behandlung gestartet werden kann. Dabei kann es genau auf diese Zeit ankommen, meinen die drei Gründerinnen des Startup Levy Health. Mit ihrer SaaS-Lösung werden Patienten und Kliniken dabei unterstützt, diesen Zeitraum zur Diagnose erheblich zu reduzieren – brutkasten berichtete bereits. So soll die “Time to Treatment” dadurch laut Startup von durchschnittlich 145 Tagen auf 45 Tage sinken.

Österreichische Levy Health-CEO mit intensiver persönlicher Erfahrung

Dazu erstellt die Software unter anderem auf Basis von Fragebögen und Laborwerten eine Vorauswahl von einer Handvoll plausiblen Unfruchtbarkeits-Diagnosen aus insgesamt 110 möglichen. Diese Art von Software ist im Medizinbereich mitunter schon gängig, konkret im Bereich Fruchtbarkeit aber neu. “Wir sehen Levy Health als einen virtuellen Therapie-Koordinator für Kinderwunschkliniken”, erklärt die aus Österreich stammende Co-Founderin und CEO Caroline Mitterdorfer. “Unsere Plattform kümmert sich um alles, von der Diagnostik bis zur Patientenaufklärung, so dass sich die Kliniken bereits bei der ersten Konsultation auf die Behandlungsplanung konzentrieren können.“

Mitterdorfer hat durch eine Gebärmutterhalskrebs-Diagnose im Alter von 28 Jahren intensive persönliche Erfahrungen mit dem Thema gemacht, bevor sie später gemeinsam mit Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier in Berlin Levy Health gründete. Mittlerweile hat das Startup seinen Hauptsitz nach San Francisco verlegt, denn die USA sind der wichtigste Markt für das Unternehmen.

Millioneninvestment in den USA

In den USA holte sich Levy Health kürzlich auch weiteres Kapital. Unter dem Lead von XYZ Venture Capital investieren auch Atlantic Labs und Possible Ventures insgesamt 4,5 Millionen US-Dollar in das Startup, an dem auch der heimische VC Calm/Storm aus einer früheren Runde beteiligt ist. Das Kapital verwende man für den weiteren Aufbau des Teams und der Technologie, aber auch für die Finanzierung klinischer Studien in Bereichen wie Fruchtbarkeit und Einfrieren von Eizellen, sagt Mitterdorfer gegenüber dem US-Magazin TechCrunch.

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