19.05.2022

Wissenschaftsministerium stellt 15 Millionen Euro für Förderprogramm “Spin-off Fellowship” bereit

Mit dem Förderprogramm "Spin-off Fellowship" sollen Ausgründungen an österreichischen Hochschulen unterstützt werden. Am Donnerstag kündigte Wissenschaftsminister Martin Polaschek eine neue Ausschreibung und zusätzliche finanzielle Mitteln an.
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(c) Adobestock

Der Fördertopf für das Förderprogramm Spin-off Fellowship, das von der FFG im Auftrag des Wissenschaftsministeriums (BMBWF) abgewickelt wird, erhält zusätzliche finanzielle Mittel. Insgesamt stehen für die neue Ausschreibungsrunde 15 Millionen Euro bereit. Das gab Wissenschaftsminister Martin Polaschek am Donnerstag in Wien bekannt.

Das Programm, das bereits seit September 2017 existiert, unterstützt Forscher:innen bei Ausgründungen an heimischen Hochschulen. Die zusätzlichen finanziellen Mitteln gliedern sich laut Polaschek auch in die Strategie der Bundesregierung für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) ein. Diese umfasst in Bezug auf “Spin-offs” ein ambitioniertes Ziel. Bis 2030 soll sich die Zahl an akademischen Ausgründungen in Österreich verdoppeln.

Die bisherige Bilanz des Spin-off Fellowship

Im Zuge der Präsentation der neuen Ausschreibungsrunde zogen Polaschek und FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth auch Bilanz zu bereits abgeschlossenen Ausschreibungsrunden. Im Rahmen des Förderprogramms Spin-off Fellowships des BMBWF wurden bisher in drei Ausschreibungsrunden 91 Projekte eingereicht. Davon wurden 24 Projekte mit 8,7 Mio. Euro gefördert. Insgesamt sind daraus bislang 13 Spin-offs entstanden. Mit den neuen finanziellen Mitteln stehen somit rund sechs Millionen Euro mehr für das Programm zur Verfügung.

Die Eckpunkte des Programms

Als Vorbild des Förderprogramms dient laut Egerth das “ETH Pioneer Fellowship”-Programm der ETH Zürich, das bereits seit mehreren Jahren erfolgreich Spin-offs hervorbringt. Im Rahmen des Spin-off Fellowships werden Forscher:innen sowie Studierende mit innovativen Ideen und Unternehmergeist bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen in Richtung Ausgründung unterstützt.

Bis zu 500.000 Euro stehen dabei pro Projekt zur Verfügung. Die Förderquote beträgt 100 Prozent, wobei sich die Projektlaufzeit auf mindestens zwölf bis maximal 18 Monate beläuft. “Mit Hilfe des Programms können sich die Fellow-Teams voll und ganz auf die technische Weiterentwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen konzentrieren sowie ein Basiswissen für gründungsrelevante Themen erarbeiten”, so Egerth über die Zielsetzung. Weiters soll auch das Verwertungsinteresse von bestehendem Wissen an den österreichischen Hochschulen gefördert werden.

Informationen zur Einreichung

Antragstellungen für die neue Ausschreibung sind ab sofort möglich, wobei die Einreichfrist bis September 2022 geöffnet ist. Laut FFG können geförderte Projekte voraussichtlich im ersten Quartal 2023 starten. Als Fellows und Zielgruppe des Programms gelten all jene forschungs- und gründungsaffinen Personen, die mindestens einen Bachelorabschluss haben. Alle relevanten Informationen und formalen Voraussetzungen findet ihr auch auf der Website der FFG.


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Die Totoy-Co-Founder Francis Rafal, Simon Hoffmann, Marcel Koller, Michael Perger, Benedikt Hielscher (c) Totoy GmbH

Seit dem fünften Jänner 2024 steht sie im Firmenbuch, bereits vor über einem Jahr schrieb sie Schlagzeilen: Die KI-Übersetzungs-App Totoy.

Schon etwas früher, nämlich im September 2023 und damit gerade richtig zum Schulstart, launchte das fünfköpfige Gründerteam rund um Mitgründer und CEO Francis Rafal eine App, die Dokumente wie Behörden-, Arzt- oder Elternbriefe in 95 Sprachen übersetzen und anschließend erklären sowie Rückfragen beantworten kann.

Gezielt Behörden adressieren

Vor gut zwei Monaten erreichten uns weitere News rund um das Wiener KI-Startup: Totoy holte sich eine halbe Million Euro in einer Pre-Seed-Runde. Beteiligt waren Angels United sowie die Business Angels Martin Schliefnig und Michael Grabner.

Mit dem frischen Kapital wollte Totoy seine KI-Lösung weiterentwickeln: Mit einer neuen Programmierschnittstelle könne man seither gezielt Unternehmen und Behörden adressieren, heißt es vom Startup.

Davon machte man bereits Gebrauch, wie Gründer Rafal am Donnerstag auf LinkedIn preisgab: Totoy schaffte es, seine KI-Lösung “direkt bei den Behörden zu integrieren.” Konkret gewann man die österreichische Gemeinde-Plattform Gem2Go, ein Produkt der RiS GmbH, als Partner. Gem2Go dient als “Gemeinde-Info und -Service” bzw. als “Bürgerservice-App” und ist kostenlos downloadbar. Auf der App werden Informationen “beinahe aller Gemeinden Österreichs” vereint.

Schritt für “mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”

Wie Totoy-Co-Founder Rafal auf LinkedIn schreibt, nutzen bereits “die ersten 32 Gemeinden” seit einigen Wochen “den neuen GEM2GO Copilot”. Dieser erklärt Amtstafel-Dokumente mithilfe der Totoy API für Bürger:innen “mehrsprachig” und “in einfacher Sprache”. Auf dieselbe Weise beantworte der Copilot Fragen zur Gemeinde.

Amtsdokumente können damit – dank der Integration von Totoy – in 19 Sprachen übersetzt werden. Die Lösung sei kostenfrei in der Gem2Go-App nutzbar. Das Startup sieht darin einen “wichtigen Schritt für mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”.

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