19.04.2019

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

Beim „Red Bull Amaphiko Connect the Alps“ trafen sich Social Businesses zum gemeinsamen Austausch. Der brutkasten stellt drei dieser Projekte vor.
/artikel/social-businesses-red-bull
Red Bull Amaphiko Connect the Alps ©Franz Oss_Red Bull Content Pool
kooperation

Am 13. und 14. April trafen sich verschiedene Social Businesses in Tirol, um sich im Rahmen des „Red Bull Amaphiko Connect the Alps“ auszutauschen und fortzubilden. Eine von ihnen ist Cornelia Diesenreiter, Co-Gründerin und CEO von Unverschwendet.

+++Fünf Tipps für ein erfolgreiches Social Business+++

Sie hat bereits ein Fellowship-Programm von Red Bull in Anspruch genommen und auf dem Event als Speakerin ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern geteilt. Unter anderem bekam sie im Rahmen des Fwllowship-Programms Unterstützung in Sachen Marketing, PR, Branding und Produktentwicklung von Red Bull-Mitarbeitern, wie sie nun als Alumni erzählt: „Das war sehr hilfreich. Denn sie wissen bekanntermaßen, was Brand Development bedeutet und wie man eine gute Geschichte erzählt.“

Unverschwendet: Feinkost statt Mülltonne

Bei Unverschwendet ist der Name Programm: Aus überschüssigem Obst und Gemüse wird hier nachhaltige Feinkost produziert. Der Rohstoff für das Produkt besteht also aus der Ausschussware landwirtschaftlicher Betriebe – teils handelt es sich dabei um die Resultate einer Überproduktion, teils entsprechen die Produkte nicht den Anforderungen des Supermarkts. Im vergangenen Jahr wurden dem Social Business eine Million Tonnen an Obst und Gemüse angeboten, 30 Tonnen hat man tatsächlich verarbeiten können.

Red Bull Amaphiko Connect the Alps ©Franz Oss_Red Bull Content Pool

Früher ist Diesenreiter selbst von früh bis spät in der Küche gestanden, um die Feinkost herzustellen. Nun hat sie dafür lokale Produzenten als Partner. Der Vertrieb läuft direkt an Unternehmen als Give-Aways, über den Onlineshop, Marktstände und über Supermärkte: Unter anderem ist Unverschwendet auch bei Merkur gelistet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 100.000 Gläser eingekocht, im Jahr 2017 waren es noch 32.000 Gläser.

Für dieses Jahr plant das fünfköpfige Team, 250.000 Gläser einzukochen. Der erwirtschaftete Umsatz wird gleich in das Projekt re-investiert – derzeit fließt viel Geld in „Ausprobieren“ und Produktentwicklung, wie Diesenreiter betont.

Babäm: Shoppend den Kindern helfen

Auch bei Babäm wird der Aspekt der Nachhaltigkeit durch Müllvermeidung adressiert – allerdings nicht in Bezug auf Essen, sondern auf Kleidung. Hier wird Kleidung, die dem SOS Kinderdorf gespendet wird, über einen Webshop verkauft, so dass die Sachspenden für die NGO in Geldspenden verwandelt werden.

Red Bull Amaphiko Connect the Alps ©Franz Oss_Red Bull Content Pool

„Es gibt viele Second Handy Online Shops, aber bei uns unterstützt man einen guten Zweck“, sagt Dominic Biernat, Geschäftsführer von Babäm. Die Konzepte der Nachhaltigkeit und der Ökologie werden hier miteinander kombiniert, gleichzeitig kann der Kunde coole Klamotten kaufen – die Kosten sind dabei nicht höher als bei einem herkömmlichen Onlineshop, verspricht Biernat.

Das Ziel des Teams ist, nach dem Start in Österreich künftig auch nach Deutschland zu expandieren. Außerdem sollen auch Unternehmen motiviert werden, ihre Restbestände zu verwerten und somit in Spenden für SOS Kinderdorf zu verwandeln.

Patron4Change: Changemaker sucht Förderer

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt wiederum Helmut Gruber mit seinem Projekt Patron4Change. Ähnlich wie bei Patreon diverse Kreative nach Förderern für ihre Projekte suchen, so soll Patron4Change Social Businesses und Förderer miteinander vernetzen.

Red Bull Amaphiko Connect the Alps ©Franz Oss_Red Bull Content Pool

Die Förderer können dabei monatlich einen Beitrag spenden, oder mit ihrem Wissen, ihrer Arbeitskraft oder ihren Kontakten unterstützend wirken. Die Plattform ist seit Frühjahr 2018 online, Social Entrepreneure und Förderer können sich dort gleichermaßen registrieren. Bis Juni, so Grubers Plan, sollen sich 30 weitere Changemaker auf der Plattform registrieren. „Damit Förderer auf die Plattform kommen, müssen die Changemaker aber auch ihre eigene Crowd aktivieren“, sagt Gruber.

Viele Inseln – aber gemeinsame Ziele

Im Gegensatz zu Diesenreiter sind Gruber und Biernat noch nicht Teil der Red Bull Amaphiko-Community, konnten auf dem Event aber einen guten Eindruck davon gewinnen. Sie haben sich erstens über die lehrreichen Vorträge, zweitens aber auch über den Austausch mit Gleichgesinnten gefreut. Gruber betont etwa, dass er zwei Projekte mit ähnlichen Zielen kennengelernt hat, mit denen er inspirierende Gespräche geführt hat.

Red Bull Amaphiko Connect the Alps ©Franz Oss_Red Bull Content Pool

Dies ist wohl symptomatisch für den Status der Social-Szene in Österreich, wie auch Diesenreiter betont. „Es tut sich viel, es gibt viele kleine Inseln mit ähnlichen Ideen“, sagt sie: „Die Aufgabe ist nun, diese miteinander zu verbinden.“ Nicht das Konkurrenzdenken dürfe im Mittelpunkt stehen, sondern das gemeinsame Ziel. „Und das lautet, dass es uns alle irgendwann nicht mehr geben muss, weil die Probleme durch strukturelle Veränderungen gelöst wurden“, sagt sie abschließend: „Umso besser ist es, wenn dies durch Kooperation geschieht.“

Deine ungelesenen Artikel:
29.10.2024

Quantum Industries: Hannes Ametsreiter steigt bei Wiener Quanten-Startup ein

Das Wiener Startup Quantum Industries entwickelt Verschlüsselungslösungen basierend auf Quantenkryptographie. Mit Hannes Ametsreiter konnte das Unternehmen nun einen bekannten Investor für sich gewinnen.
/artikel/quantum-industries-hannes-ametsreiter-steigt-bei-wiener-quanten-startup-ein
29.10.2024

Quantum Industries: Hannes Ametsreiter steigt bei Wiener Quanten-Startup ein

Das Wiener Startup Quantum Industries entwickelt Verschlüsselungslösungen basierend auf Quantenkryptographie. Mit Hannes Ametsreiter konnte das Unternehmen nun einen bekannten Investor für sich gewinnen.
/artikel/quantum-industries-hannes-ametsreiter-steigt-bei-wiener-quanten-startup-ein
(c) Hannes Ametsreiter LinkedIn

Herkömmliche Verschlüsselungsverfahren, die auf mathematischen Berechnungen basieren, könnten künftig durch die enorm gesteigerte Rechenleistung von Quantencomputern gefährdet werden, da diese komplexe Verschlüsselungen schnell entschlüsseln könnten. Insbesondere für sensible Daten und digitale Infrastrukturen kann dies eine große Herausforderung darstellen.

Eine Lösung dafür entwickelt Wiener Startup Quantum Industries, das von den beiden österreichischen Physikern Rubert Ursin und Felix Tiefenbacher 2023 gründet wurde. Das Unternehmen wendet quantenphysikalische Prinzipien an, um in Zukunft eine abhörsichere und sichere Datenübertragung zu ermöglichen. Konkret erfolgt dies über den Einsatz von verschränkten Lichtteilchen, die den Datentransfer absichern.

Hannes Ametsreiter steigt ein

Das Unternehmen konnte nun Hannes Ametsreiter als Investor für sich gewinnen. Der ehemalige A1 und Vodafone Deutschland CEO machte am Dienstag seine Beteiligung an Quantum Industries über sein privates LinkedIn-Profil bekannt. “Europa braucht einen Quanten-Schutzschirm. Deshalb investiere ich in Quantum Industries GmbH”, so Ametsreiter. Und er merkt via LinkedIn an: “Die Chancen und Risiken von Quantentechnologie sind noch kaum vorstellbar. Deshalb müssen wir uns jetzt damit auseinandersetzen.” Zur Höhe seiner Investition machte Ametsreiter keine Angaben.

Größter Anteilseigner der Quantum Industries GmbH ist laut Firmenbuch aktuell Quantum Technologies Group, die wiederum zu jeweils 50 Prozent der alto concept GmbH und M4E-Asset GmbH gehört. Anteilseigner hinter der M4E-Asset GmbH sind Rupert Ursin sowie Christiane Ursin. Hinter der alto concept GmbH steht hingegen Thomas Scheidl, der 2017 Quantum Technology Labatories mitbegründet hat, das sich auf Quantenkommunikationslösungen für Freiraum- und Satellitenanwendungen spezialisiert hat.

Ametsreiters Nähe zur Startup-Szene

Ametsreiter selbst hatte in der Vergangenheit zahlreiche Überschneidungspunkrte zur heimischen Startup-Szene. 2015 eröffnete er, damals gerade noch noch als CEO der österreichischen A1, in Wien den A1 Startup Campus. Seine Frau Marie-Helene Ametsreiter ist Partnerin bei beim Wiener VC Speedinvest mit Sitz in Wien. Bereits 2022 gab Hannes Ametsreiter bekannt, sich nach seinem Ausscheiden bei Vodafone Deutschland als Investor im Telko-Berreich engagieren zu wollen (brutkasten berichtete).


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Welt ein wenig besser machen: Drei Social Businesses im Porträt