01.06.2021

So funktioniert der neue MedTech-Inkubator in Oberösterreich

Der neue Inkubator von tech2b und MedTech Cluster geht in den Regelbetrieb über und sucht noch bis 26. Juni 2021 Startups.
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Raphael Friedl (tech2b), Nora Mack (Medizintechnik Cluster) und Klaus Grübl (Pansatori) bei der Präsentation des Inkubators © tech2b/Fuchs
Raphael Friedl (tech2b), Nora Mack (Medizintechnik Cluster) und Klaus Grübl (Pansatori) bei der Präsentation des Inkubators © tech2b/Fuchs
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“Oberösterreich hat die besten Voraussetzungen, zu einem starken Hotspot in der Medizintechnik zu werden”, sagt Medizintechnik-Cluster-Managerin Nora Mack zum offiziellen Start des neuen MedTech-Inkubators in den Regelbetrieb. Mit dem Angebot richten sich die Initiatoren tech2b und Medizintechnik-Cluster (MTC) der Standortagentur Business Upper Austria explizit an Medizin-Startups. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Zertifizierung als Medizinprodukt und der Vernetzung in der Branche – beides die größten Challenges für Jungunternehmen in diesem Bereich.

Der MedTech-Inkubator ist als Pilotprojekt 2018 gestartet und hat seither bereits 13 Startups betreut. Eines davon ist Pansatori von Gründer Klaus Grübl. Grübl litt viele Jahre an Tinnitus und hat schließlich einen Ohrbügel entwickelt, der das störende Ohrgeräusch stark reduziert – durch sanften Druck, ganz ohne operativen Eingriff. “Ich bin sehr froh, dass es den MedTech-Inkubator gibt, denn ohne ihn hätten wir es nicht geschafft, in einer so unglaublich kurzen Zeitspanne, als Startup von der Idee zu einem produktiven, medizintechnisch und regulatorisch fitten Unternehmen zu werden”, sagt Grübl.

Hoher Anteil an MedTech-Gründungen in OÖ

In der Pilotphase hat sich gezeigt, dass Oberösterreich bei Startups bereits jetzt einen hohen MedTech-Anteil hat. Von insgesamt 30 Bewerbern, wurden schließlich 13 Startups in den MedTech-Inkubator aufgenommen – tech2b nimmt generell jährlich rund 40 Jungunternehmen auf. In den ersten drei Jahren konnten die Startups im MedTech-Inkubator insgesamt 1,8 Millionen Euro an Forschungsförderung und 1,1 Millionen Euro an privaten Investments lukrieren. 7 Patentanmeldungen sind in der Pilotphase bereits gelungen und 5 Produkte konnten erfolgreich auf den Markt gebracht werden. 

Klaus Grübl hat Forgetin erfunden © brutkasten/schauer-burkart
Klaus Grübl hat Forgetin erfunden © brutkasten/schauer-burkart

Call für MedTech-Startups offen

Nach der Pilotphase geht der Inkubator nun in den Regelbetrieb über und sucht noch bis 26. Juni 2021 Startups. Betreut und gefördert werden die Jungunternehmen dabei gemeinsam von tech2b, das seine Erfahrungen in der Beschleunigung von Gründungsvorhaben einbringt, und dem MTC als Schnittstelle zwischen Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft in Oberösterreich. “Von der Frühphase bis zum Marktwachstum sind wir mit unserem Expertenteam und dem MTC top aufgestellt”, sagt tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl. Inhaltliche Schwerpunkte setzt der Inkubator bei Digital Health, Medizintechnik und Medical Materials. Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche stelle Startups schnell vor die Herausforderung, sich für eine App eine Zulassung als Medizinprodukt holen zu müssen, erklärt Nora Mack vom MTC. Das müsse allerdings von Beginn an bei der Programmierung mitgedacht werden. 

In Punkten wie diesem liegt eine der großen Stärken des Inkubators. Das weiß auch der Gründer des Startups blockhealth, das mit Vivellio ein umfangreiches digitales Gesundheitsmanagement für Patienten anbietet: “Die Kombination aus Vernetzung mit Branchenexperten aus dem Medizin- und Gesundheitsbereich, die individuelle Betreuung durch Mentoren und Gründungsberater von tech2b, das Angebot an branchenspezifischen Trainings und Seminaren, sowie die Förderung durch finanzielle Mittel, haben einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg von Vivellio geleistet”, sagt blockhealth-Gründer Fabian Lichtenstein. 

Fabian Lichtenstein hat blockhealth gegründet © brutkasten/schauer-burkart
Fabian Lichtenstein hat blockhealth gegründet © brutkasten/schauer-burkart

2,6 Mrd. Euro Umsätze in MedTech-Branche in OÖ

In dem Ziel, Oberösterreich zu einem starken Hotspot in der Medizintechnik zu machen, setzt das Land bewusst auf die Förderung innovativer Jungunternehmen. “Die MedTech Startups und -Spinoffs sind nicht nur das Herzstück unserer Arbeit, sondern auch maßgeblicher Impulsgeber für den Medizintechnikstandort”, sagt Mack. In ihrer Gesamtheit umfasst die Medizintechnik-Branche in Oberösterreich bereits mehr als 60 Unternehmen mit insgesamt 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die gemeinsam Umsätze von 2,6 Milliarden Euro pro Jahr generieren. 

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PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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