11.05.2020

Coronakrise: Neues “Smart Entrance System” zählt Kunden im Geschäft

Der Mobilfunkanbieter A1 bringt ein neues "Smart Entrance System" auf den Markt, das Einkaufen in Zeiten von Corona sicherer machen soll. Dabei handelt es sich um eine intelligente Zutrittssteuerung mit einem digitalen Ampelsystem, das automatisch die Kunden zählt.
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Smart Entrance
(c) AdobeStock

Seit Anfang Mai ist das Betreten des Kundenbereichs der meisten Geschäfte in Österreich wieder zulässig. Die Wiederöffnung ist allerdings an zahlreiche Auflagen gebunden. Neben einer Maskenpflicht und dem Mindesabstand von einem Meter ist zudem die Besucherdichte klar definiert. So ist lediglich der gleichzeitige Aufenhalt von maximal so vielen Kunden erlaubt, dass pro Kunde zehn Quadratmeter zur Verfügung stehen.

+++ Coronakrise, Wirtschaft und die Innovation +++

Wie viele Personen sich nach dieser Regelung im Geschäft befinden dürfen, lässt sich schnell ausrechnen. Schwieriger wird es allerdings bei der praktischen Umsetzung des “Zählens”. Mitterweile haben sich kreative Lösungen etabliert. Gewisse Supermärkte schreiben beispielsweise eine “Einkaufswagerl”-Pflicht vor, damit ihre Kunden nicht nur einen Meter Abstand halten, sondern auch leichter abgezählt werden können. In gewissen Geschäften kommen auch Holzstöckerl zum Einsatz, die beim Eintreten ausgeteilt und beim Verlassen des Geschäftes wieder eingesammelt werden. Eine ziemlich umständliche Methode, die zudem die Gefahr einer Schmierinfektion mit sich bringt.

Smart Entrance mit Ampelsystem

Ein neuartiges System namens “Smart Entrance” des Mobilfunkanbieters A1 soll nun Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich um eine intelligente Zutrittssteuerung mit einem digitalen Ampelsystem. Dieses zeigt Kunden im Eingangsbereich, ob sie den Shop betreten können, oder kurz warten müssen, bis ein sicherer Eintritt möglich ist.

Die intelligente Steuerung wird laut A1 durch optische Sensoren ermöglicht, mit deren Hilfe an den Ein- und Ausgängen Besucher gezählt und unter Einbeziehung der Verkaufsfläche die aktuelle Shop Auslastung errechnet wird. Geschäfte sollen so einfacher die Einhaltung der geforderten Mindestabstände gewährleisten können und zugleich für eine bestmögliche Auslastung sorgen.

Markus Schreiber, Leiter A1 Business Marketing: “A1 Smart Entrance dient dem Schutz der Gesundheit und erhöht gleichzeitig das Vertrauen der Besucherinnen und Besucher, dass ihnen ausreichend Platz auf den Verkaufsflächen zur Verfügung steht. Dadurch können Kunden entspannter einkaufen und Händler ihre Mitarbeiter im direkten Kundensupport oder Warenlogistik gezielter einsetzen.“

Analyse von Echtzeitdaten

Mit A1 Smart Entrance erhalten Unternehmen zudem zu jeder Zeit einen Überblick der Auswertungen, und können die Daten dazu nutzen, das Einkaufserlebnis ihrer Kunden laufend zu optimieren.

Übersicht liefert dabei ein individuelles Dashboard, dass die Daten in Echtzeit anzeigt. Die Daten können vielfältig genutzt werden. So können beispielsweise Händler online auf ihren Webseiten Zeiten mit geringer Besucherauslastung anzeigen und Kunden über die aktuelle Auslastung informieren.

Durch eine Erweiterung der Lösung haben Unternehmen zudem die Möglichkeit neben der Verweildauer auch die Besucherpfade im Shop und Warteschlangen unter Einhaltung der DSGVO zu analysieren, ohne dass Bilddaten und demographische Informationen gespeichert werden.

Entwickelt wurde die Lösung übrigens gemeinsam mit dem slowakischen Softwareunternehmen Pygmalios, das sich auf Real-Time Analytics von Kundenverhalten spezialisiert hat. Im Jahr 2015 gegründet, analysiert Pygmalios heute bereits über 600 Shops, Geschäfte und Service-Standorte.


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Ein Butler für jeden in App-Form – mit dieser Ansage startete 2017 die App myAlfred – brutkasten berichtete damals. Schon im Jahr darauf, 2018 folgte – gemeinsam mit einem Investment – das Rebranding des Linzer Startups auf Butleroy. Wieder ein Jahr später, 2019, folgte ein Produkt-Pivot zum reinen Termin-Manager. Und 2020 schließlich – im Lichte der Coronakrise – starteten die Gründer mit Ahoi Kapptn! eine Agentur, der sie fortan den Großteil ihrer Aufmerksamkeit widmeten – brutkasten berichtete. Wie nun bekanntgegeben wurde, wird die App Butleroy mit Jahresende endgültig abgedreht. Aus dem App-Store wurde sie bereits entfernt.

Keine Zeit für Butleroy-Wartung

Den Grund für das Aus beschreibt Co-Founder Philipp Baldauf auf brutkasten-Anfrage kurz und knapp: “Ahoi Kapptn! hat sich gut entwickelt, sodass für die Wartung von Butleroy keine Zeit mehr war.” In einer Aussendung dazu räumt Co-Founder Gregor Pichler aber ein: “Die Entscheidung, die Butleroy-App aus dem App Store zu nehmen, fiel uns nicht leicht.”

Mehrfach von Apple ausgezeichnet

Baldauf führt dort auch einige Erfolge aus den vergangenen Jahren an: “Wir sind stolz darauf, dass die App mehrfach von Apple ausgezeichnet und gefeatured wurde und unseren Nutzer:innen geholfen hat, ihren Zeitplan zu optimieren. Während unseres aufregenden Wachstums konnten wir eine bedeutende Community von treuen Kunden aufbauen, die uns bei jedem Schritt unterstützten.” In der Corona-Pandemie sei man dann aber “mit einigen Finanzierungsherausforderungen” konfrontiert gewesen.

Verkauf und Fortführung von Butleroy-App noch nicht vom Tisch

Eine möglicher Verkauf und damit eine Fortführung von Butleroy steht noch im Raum, wie Pichler anmerkt: “Gleichzeitig prüfen wir, wie sich die Technologien und das Know-how von Butleroy in neuen Kontexten oder Partnerschaften sinnvoll nutzen lassen – und freuen uns dabei über Gespräche mit möglichen Interessenten.” Man habe sogar eine Anfrage von einem potenziellen US-Käufer gehabt, verrät Baldauf auf Rückfrage, “da ist es allerdings an den Verhandlungen gescheitert.”

50 Prozent Umsatzwachstum und Red Bull und Bundesliga als Neukunden von Ahoi Kapptn!

Ahoi Kapptn! vermeldete indessen bereits vergangenes Jahr siebenstellige Umsätze im Digital-Agentur-Geschäft. “Wir steuern dieses Jahr auf knapp 50 Prozent Umsatzwachstum zu”, sagt Baldauf. Auch das Team habe man 2024 um fünf Personen erweitert. Neben anderen habe man zudem Red Bull und die österreichische Bundesliga als neue Referenzkunden gewonnen. Sie kommen zu Namen wie Florian Gschwandtner, ÖFB (Österreichischer Fußball Bund), ROTAX, Linde Verlag und LASK dazu.

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